Volltext Seite (XML)
yulsnitzerMcdendlaN Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Heuptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgcrichtsbczirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina Weißbach, Ober- und Nicdcrlichtenau, Friedcrsdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: PuISnitz, BiSmarckplatz Nr. L6ö. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. Nummer 153. Mittwoch, den 27. Dezember 1S22. 74. Jahrgang Amtlicher Teil. Zuekeroersorgung. Die Bezugskarten zur Versorgung des Wirtschaftsbetriebe» von Anstalten» Gastwirtschaften, Fremdenheimen und sonstigen Gaststätten mit Zucker find eilige- gangen; ste werden durch die Gemeindebehörden iStadlrüte, Bürgermeister, Gemeindeoor- nünde) in den nächsten Tagen zur Ausgabe gelangen. Jede Belugskarte lautet aus 5 Pfund Zucker. Die Ausgabe der Bezugskarlen «folgt monatsweise; dte jetzt auszugebenden Bezugskarten find also nur für Monat Dezember 1822 bestimmt. Die Kleinhändler, Groh oder Zwischengrohhändler dürfen den Zucker nur gegen Aushändigung der Bezugskarten durch dte ocrsorgungsberechttgte Anstalt usw. liefern. Die Klein- und Zwifchengrohdändler haben die gesamten Bezugskarten am Monatsschluh dem- ienigen Grohhändler zu Übersenden, von dem fie den Zucker bezogen haben. Die Grok- bändlec haben die eingegangenen Bezugskarten monatsweise gesammelt zum Zwecke der Kon trolle auszubewahren. Amtshauptmannschaft Aamenz, am 23. Dezember 1,22 Bekanntmachung. Ablieferung der Steuerbücher «ud der Steuermarkenblätter für 1922. Im Januar 1S2S find die Steuerbücher (Umschläge) mit den Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1822 zum Etnklebcn und Entwerten der Steuermarken verwendet worden find, im folgenden kurz Steuermarkenblätter genannt, bei den Finanzämtern ad zuliefern. Verpflichtet zur Ablieferung find die einzelnen Arbeitnehmer, für die der Steuerabzug durch Verwendung von Steuermai Ken oorgenommen worden ist. Die Ab lieferung hat bei dem auf dem Steuerbuche für 19^2 bezeichneten Finanzamts zn erfolgen. Es ist aber nachgelassen, daß die Ablieferung an das Finanzamt bewirkt wird, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer zurzeit der Ablieferung wodnt. Steuerbuch und Markenblätter können auch mit eingeschriebenem Brief durch die Post eingesandt werden. Umschläge hierzu werden mit den neuen Steuerbüchern ausgebändigt. lieber die abgelieserten Steuer bücher und Steuermarkenblätter wird Quittung geleistet werden. Vor der Ablieferung haben die Arbeitnehmer aus ihrem abzuliefernden Tteuerbuche für 1822 die Wohnung anzugeben, die fie am 10. Oktober 1922 inne-- gehabt haben. Sie daben weiter daraus zu achten, daß die von Arbeitgebern beziehentlich Arbeitnehmern aus den Steuermarkenblältern zu machenden Angaben richtig und voll ständig sind. Nötig.nfalls find diese Angaben zu berichtigen oder zu vervollständige». Zulässig ist es auch, daß die Arbeitgeber die Steuerbücher und Steuermarken- blätter der Arbeitnehmer ihrer Betriebe sammeln und gesammelt an das Finanzamt abliefern. A-deitgcbrr die fick, hierzu bereit finden, wollen dies dem für ihre Betriedsstälte zuständigen Finanzamt anzeigen. Alles Nähere hierüber werden die Arbeitgeber in den besonderen VeiMnMchungen des Landes-Finanzamtes Dresden in den Derbandszeitschristen ersehen können. Auch sind die Finanzämter zu Aüskünsten jederzeit bereit. Die Arbeitgeber find verpflichtet, auf die Ablieferung der Steuermarken blätter durch Anschlag in ihrem Betrieben hinzuweisen. Arbeitnehmer, die^ihre Steuerbücher und Steuermarkenblätter nicht abliefern, lausen Gefahr, dah ihre 1922 ver wendeten Steuermarken bei der Veranlagung für 1,22 nicht berückfichtigt werden, datz ste also doppelte Slcuerbeträge zahlen müssen. Auch setzen ste sich der Möglichkeit der Bestrafung nach §63- des Einkommensteuergesetzes aus. Schließlich sei daraus hinge- wicjcn, daß die Ablieferung der Steuermarkenblätter nach 8 252 der Reichsabgabeno ordnung erzwungen werden kann. Zur Erleichterung der Adlieserung hat das Finanz, amt nachbemerkie Ablieserungsstellen eingerichtet, bei denen dte Steuerbücher und Steuermarkenblätter zu den angegebenen Zeiten adgcliefert werden können: für die Stadt Pulsnitz und die Gemeindebehörde Pulsnitz M. S. mit Vollung im Rathause zu Pulsnitz am 22. und 2S. Januar 1923 norm 9-1 Uhr und nachm >/-3- V Uhr. für die Gemeinde Bretnig und Hauswalde am 29 Januar 1923 im Gemeindeamt Bretnig vormittag V-8 1 Uhr und nachmittag V-3—Uhr, für die Gemeinde Ohorn am 30. Januar 1923 im Gemeindeamte Shor« vormittag >/»8-1 Uhr und nachmittag '/>3-'/,7 Uhr. Kamenz, am 23. Dezember 1922. , Das Finanzamt. Aus Blatt 374 des Handelsregisters, die Firma R. L W. Scherzer in Haus- walde betreffend, ist heute eingetragen worden: Der Kausmann Erwin Walter Scherzer in Hauswalde ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist am 1. Dezember 1822 aufgelöst worden. Amtsgericht Pulsnitz, am 21. Dezember 1S22 Auf Blatt 423 des Handelsregisters, die Firma Ahlendorf » Volkmer in Puls nitz betreffend ist heute eingetragen worden: Der Kaufmann Otto Richard Golkmer in Pulsnitz ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist am 10. November 1822 aufgelöst worden. Dte Firma lautet künftig: Rudolf Ahlendorf. Amtsgericht Pulsnitz, am 1S Dezember 1922 Die Ausgabe der neuen Brotmarken findet Freitag, den 28. Dezember 1822 im Ratskeller — 1 Trepp« — in der Reihen folge der neuen Ausweiskarten von 8-1 Uhr vorm. und 3- s Uhr nachm. statt. Wir weisen wiederholt darauf hin, daß Vie bisher bekanntgegebenen Ab- holungszeiten pünklich einzuhalten find. Di» erhaltenen Marken sind sofort nach Empfang aus ibre Richtigkeit hin zu prüfen, da spätere Einwendungen nicht berücksich tigt werden können. Haushaltungen, welche Brotmarken an diesem Tage nicht abholen und zu e.u^r anderen Zett erscheinen, haben 10 M Gebühr abzusühren. Pulsnitz*. den 27. Dezember 1922. DSk StUdttUt. Das Wichtigste. Sechs Milliarden zur Sicherung der Brotversorgung hat der bayerische Landtag in letzter Stunde noch zur Verfügung gestellt, dann ist er in die Weihnachtsferien gegangen. Die Bewohner des oberschlefischen Dorfes Haatsch protestieren gegen die Zuteilung an die Tschecho-Slowakei. An der englischen Küste herrscht starker Sturm. Vor Southamp ton sind die beiden Passagierdampfer „Majestät" (S6000 To ) und „Beringaria" (52000 To.) zusammengestoßen. Da fie nur unbedeutend beschädigt find, konnten fie ihre Reise fort: setzen. Oertliche und sächsische Angelegen eite«. Pulsnitz. Nach den Feiertagen.) Weih- nachten, das Fest der Liebe, liegt nun wieder hinter uns. Wie schnell vergehen doch die paar Stunden sonniger Freude, die einen jeden in die glückliche Lage versetzen, die schweren Sorgen unsrer Zeit auf kurze Zeit zu vergessen. Und waren die Taben des Weihnachtsmannes auch noch so knapp, der funkelnde Kichterbaum und Lie freudestrahlenden Kinderaugen halfen über alles hinweg. Die Gottesdienste waren an beiden Feiertagen sehr stark besucht. Im liturgi- schen Gottesdienst am ersten Feiertag nachmittag sang der Schulchor unter Leitung des Herrn Lehrer Kicke!- Hahn liebliche Weihnachtslieder, die eine vorangs gongens fleißige Uebung verrieten. Und das den Kinderchören und Bibel Teilten angepaßte sinnreiche und feinfühlige Orgelspiel unseres gerngehSrten Kan tors Herrn Oberlehrer Bartusch zwangen einem jeden, auch dem, der nicht wollte, echte Welhnachtsstimmung auf. Die Hauptgottesdienste oerschönte der M G.B. Sängerbund unter Leitung des Herrn Lehrer Kicket- Hahn durch: ,Es ist ein Ros entsprungen' und .Stille Nacht". Fräulein Gertrud Gräfe sang ein Wethnachtslied von Frank. Das Wetter an beiden Feiertagen war mild und trocken, so daß auch die Umgebung auf ihre Rechnung gekommen sein dürfte. Pulsnitz. (Militär. Konzert.) Das am 1. Weihnachtsfeiertag im Schützsnhause von dem Musikkorps des Artillerie-Ngt. 4 (Dresden) veranstaltete Konzert hatte sich eines außerordentlich guten Besuches zu erfreuen. Herr Obermusikmeister Ende und seine Kapelle sind uns keine Fremden und der gute Ruf, den sie sich hier gegründet haben, läßt die Besucher^ zahl erklärlich erscheinen. — Nun sind die Militär kapellen mehr denn jede andere dem öfteren Personal- wechsel unterworfen und das ist naturgemäß für die Kapelle selbst nachteilig und stellt immer von neuem die größten Anforderungen an den Leiter. So ist es auch der Artillerie Kapelle ergangen; die alten Musiker gingen und neue Kräfte sind an ihre Stells gekom men Nun ist es ferner ohne weiteres klar, daß eine Kapelle mit mehreren neu eingetretenen Kräften nicht auf derselben Höhe stehen kann, wie eine solche, deren Mitglieder schon jahrelang zusammen spielen. Das dürfle wohl der hauptsächlichste Grund gewesen sein, daß das letzte Konzert die musikalische Höhe der früheren Konzerte nicht erreichte. Wir denken hierbei vor allem an die Programmnummern des l. Teiles, die an starken Jntonationsschwanku^gen litten. Besser gelungen war der ll Teil. Herr Trompeter Heyn spielte das hier ebenfalls schon oft gehörte Violinsolo „Der Kanarienvogel" mit großer technischer Fertigkeit. Sehr wohl gelungen war die Ballettmusik „Dis Pup- penfee" und vor allem der Fanfarenmarsch, d-r immer eine Glanzleistung militärischer Kapellen bleiben wird. — (Bahn frevel.) Am. 26. 12 22, nachm. 3 Uhr 30 Min. hat Herr Wendt, Pulsnitz, Königs brücker Straße 2S2 X wohnhaft, gelegentlich eines Spazierganges beim Stein 106:90 Flur Frieders dorf einen Stein und einen Ast auf einem Schienen strange oorgefunden. Ein Grenzstein war in näch ster Nähe dazu herausgerissen worden. Herr Wendt hatte zwei etwa 20 Jahre alte Burschen, 1,70 Meter groß, ohne Kopfbedeckung, in grauen Anzügen ohne Mantel im Walde nach dem Tatort zu gehend, ge sehen, die sich beobachtet fühlten und daun auf der Landstraße in Richtung Kamenz verschwanden, bevor die Bahnwärter verständigt waren. Vermutlich sind es Tennisspieler. Eine Verfolgung konnte nicht vor- genommen werden, da die vermutlichen Täter vor zeitig verschwanden und die Absuchung der Gegend erfolglos war. Pulsnitz. (Erhöhung der Militärver- sorgungsgebührnisse) Bei den Heeresrenten für Januar ist der angewiesene laufende Betrag ver doppelt worden. Die Quittung hat aus den doppel ten Dezembsrbetrag zu lauten. Pfennigbeträge sind nach oben auf volle Mark abzurunden. Um Zweifeln vorzubeugen, wird nochmÄs darauf hingewiesen, daß bei den Waisenrenten ^0) für jedes Kind 245 M zu dem bisherigen Nsntenbetrage hinzuzurechnen sind. An Iweifelsfällen wolle man am Postschalter Aus kunft einholsn. — (Wichtig für Kriegerwitwen.) Nach einem Erlaß des Reichsarbeitsministeriums können erwerbsfähige Kriegerwitwen unter 60'Jahren nach 8 37 Abs. 2 des Reichsversorgungsgesetzes dis erhöhte Witwenrente auch dann erhalten, wenn eins oder meh-.ere ihrer oersorgungsberechtigten Kinder zwar nicht mehr oolksschuipslichtig sind, sich aber noch in einer Schul- und Berufsausbildung befinden, selbst keinen ausreichenden Verdienst oder sonstiges Ein-