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Memim Artiger Erscheint Diensiag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eine» illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zkitiuiy sÄ Tharand, Äkiskrsdors) Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Ps., Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Kl in- nnd Grohölfa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, CotzmannsVorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekamumachnnqe;!. ' ' l" .. > — Nummer 23. s-rnsprecher: Amt Deuben 114. Sonnabend, den 22. Februar l W8. Fernsprecher: Amt Deuben 144. 21. Jahrgang. Aut una fern. Rabenau, den 21. Februar. — Der Dramatische Verein „Frohsinn" hielt am vergangenen Mittwoch Abend auf der König Albert-Höhe sein Winter-Vergnügen in Gestalt eines Rosen festes ab. Der rührige Verein hatte den Saal und sämtliche Neben- ränine auf das prächtigste mit Rosen aller Farben dekoriert. Gegen 10 Uhr hielt die Rosinkönigin unter einem von vier Pagen getragenen Baldachin, begleitet vom Hofstaat ihren feierlichen Emzug. Nach Begrüßung derselben durch ein Vorstandsmitglied setzte sich der imposante Fcstzug mit über 100 mit Rosen geschmückten Bogen in Bewegung, Nach Auf lösung des ZugeS wurde dem Tanze lebhaft gehuldigt- Jeder Teilnehmer dürfte mit dem Bewußtsein, eine» schönen Abend verlebt zn haben, von der festlichen Stätte geschieden sein. Vielfach wurde der Wunsch rege, der Verein wöge recht bald wieder ein ähnliches, genuß reiches Fest veranstalten. — In das Handelsregister ist auf Blatt 186 die Firma F. Kelling in Rabenau und als deren Inhaber der Kaufmann Friedrich Anion Kelling daselbst eingetragen worden. An gegebener Geschäftszweig: Möbelagentur. — Der Ta l s p err e n b au soll in den nächsten Wochen in Angriff genommen werden. Damit ist ein Aufschwung für unier wirtschaft liches Leben in hiesiger Gegend zu erwartm, — Am 17. d. M. starb nach kurzer Krank heit im fast vollendeten 88. Lebensjahr zu Dresden der Kirchenral Pastor einer, v. Ernst Siedel. 40 Jahre lang hatte er in großer Treue unter reichem Segen das Pfarramt z» Tharandt verwaltet, als ihn im Jahre 1891 Krankheit zwang, in den Ruhestand zu treten. — Ein 11 Jahre aller, aus Dresden stammender Knabe namens Schachlitz trieb sich in Kreischa seit Sonntag bei fremden Fa milien herum, bis er am Mittwoch dec Polizei behörde zu Dresden zugeführl werden sollte. Im Armenhause, wo er vorläufig aufbcwahrt worden war, gelang es ihm, ins Freie zu ge langen, er sprang unter Zurücklassung seiner Pmtoffetn über den Bach und weg war er. Später stellte sich heraus, daß daS saubere Bürschchen erst vergangenen Freitag von Pirna aus nachhause transportiert worden war, um sogleich am Sonnabend wieder das Weite zu suchen. — Der Gewerbeverei» in Dippoldis walde kann im kommenden Frühjahr sein 50jährige» Bestehen feiern. Als Festtage sind der 10. und 11. Mai bestimmt worden. Eine Ausstellung von Maschinen für das Kleinge werbe (womöglich im Betrieb vorzuführen), verbunden mit einer Ausstellung von Lchrlings- arbeiten und von Erzeugnissen der dem Ge- wcrbestande angehörenden Vereinsmitglieder, ist in Aussicht genommen worden. — Im Tharandter Handelsregister ist, die Firma HainSbergcr Nohrstuhl- und Mö belfabrik C. H. Kohser betr., eingetragen worden, daß die bisherige Inhaberin Frau Ernestine Rosalie verw. Kohser geb. Krocke in HainSbcrg ausgeschieden ist und das Handelsgeschäft vom 15. Januar ab auf 6 Jahre an Kaufmann Paul Albert Koch in Hainsberg und Kalifmann Adolf Anton Franz in Deuben verpachtet ist. — Die dritte Strafkammer deS Königlichen Landgerichts Dresden beschäftigte eine Anklage gegen den 20 Jahre alten Uhrmacher Gcel- baar auS Schönheide wegen wiederholten Nückfallsdiebstahls. Geelhaar ist schon vielfach vorbestraft. Nachdem er im August vorigen JahreS aus dem Gefängnis entlassen worden, erhielt er bei einem Gastwirte in Dresden Stellung als Hausdiener. Der Angeklagte be nutzte hierbei günstige Gelegenheiten, sich eine Kassette, eine elektrische Klingel, eine Flasche Champagner, 9 Flaschen Wein, Tischtücher u. noch andere Sachen auf diebische Weise nnzu- -igm». Am 10. Dezember verließ Geelhaar Vollständig mittellos diese Stellung, «in von ihm gemachte Erfindungen „Herstellung künst licher Diamanten", sowie „Beseitigung von Feuermalcn und Leberflecken" zu verwerte». Der Angeklagte kam hierbei auf keinen grünen Zweig. Geelhaar stahl am Hohcnneujahrstage aus einer Parterrewohnung in Potschappel außerdem noch verschiedene Gegenstände. Geel haar wurde, unter Ausschluß mildernder Umstände zu 4 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehren- rechtsvcrlust verurteilt, auch feine Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. — Der Dippoldiswalder Bezirk saus- schuß genehmigte die ortsstatutarischen Be schlüsse über die Neufestsetzung des Gehalts des Gemeindevorstandes zu Großölsa, die Verminderung des Stammvermögens der Ge meinde Quohren, das Gemeindeanlagen regulativ für Hänichen und einen Vertrag des Deubener Elektrizitätswerkes mit Wilmsdorf wegenBenutzung öffentlichen Areals dcrletzteren. Auf ein Konzessionsgesuch Hungers inBorlas wurde abfällige Entschließung gefaßt. Ferner beschloß man eine Neufestsetzung der Orts durchschnittspreise der Naturalbezüge für die in den Mühlenbetriebenbeschäftigten Personen. — In Unter - B ä r en v ur g fuhr beim Rodeln Frau Oberförster G-, die ihren Schlitten von einem Schulknaben lenken ließ, so unglück lich an einen Baum an, daß sie außer meh reren Wunden am Kopfe einen Oberarm- und Nascnbeinbruch davontrug. — I» letzter Zeit sind in die in dec Zen- traliheater-Passage rind im Hanptbahnhofe in Dresden aufgestellten Automaten wiederholt an Stelle von 10 Pfennigstücken wertlose metallene Stanzstücke in Größe von 10 Pfg. eingelegt und Waren entnommen worden. Ebenso wurden auf diese Art die Mikroskope und die Musikautomaten in Bewegung gesetzt. Am Sonnabend ist es gelungen, in zwei 16- jährigen Lehrlingen aus Potschappel die Missetäter auf frischer Tat zu ertappen. Sie besaßen, wie sie der Polizei übergeben wurden, noch eine große Menge derartiger Falsifikate. Außerdem wurde ein Schulknabe erwischt, der Biermmken in die Antomaten einlegte und sich auf diese Weise unerlaubte Genüsse zu Verschaffen suchte. — Wegen fahrlässiger Tötung verhandelt die 2. Strafkammer Dresden gegen den Ge schirrführer Bruß au- Rothschönberg bei WilSdruff und dessen Ehefrau. Bruß be sitzt in Rothschönberg ein kleine» Anwesen. Vom HanSeingange aus führt eine nur in Fugen liegende Falltür in den Keller. Am 19. Dezember waren die Angeklagten im Keller beschäftigt und hatten die Falltüre von der Oeffnung entfernt. Ein ahnungslos in den Flur tretendes 9jäh,iges Mädchen stürzte die Kellertreppe hinab, erlitt eine Knüverletzung und starb am 26. Dez. infolge eingelretenen WundficberS. Die Brußschen Eheleute haben die bewiesene Fahrlässigkeit mit je ein Monat Gefängnis zu büßen. — Kleine Notizen. — Bei Racitz i. B. hat man ein mächtiges Bcaunkohlcnlager entdeckt. Das Unternehmen befindet sich in deutschen Händen. Der Betrieb soll schon im nächsten Monat ausgenommen weiden. — In Dittertbach wurde auf einem Dünger ¬ haufen die 38jährige Dienstmagd Rößger tot aufgefunden. Es wird ckn Verbrechen vermutet. Ein löjähriger Dienstknecht wurde verhaftet, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. — Der Handarbeiter Neuhäußer aus Bockendorf wurde auf Gersdorfcr Flur tot aufgefunden. Der Mann hatte sich in trunkenem Zustande auf die Erde gelegt und war dabei erfroren. — In Werdau ist ei» 11 Jahre alter Knabe durch das EiS eines Teiches eingebrochen und ertrunken. — Die Dresdner Stadtverordneten genehmigten einstimmig eine Vie, Prozents Anleihe von 40 Millionen Mark auf die Jahre 1908 bis 1912. — Der in Dresden in der Königsbrücker Straße 40 wohnende Kaufmann Friedrich August Klotz wurde in seiner Wohnung erschossen ausgefunden. Was den im 56. Lebensjahre stehenden lebensfrohen, sich eines guten An sehens erfreuenden Mann in den Tod getrieben hat, ist nicht bekannt. Sein Eisenwarengeschäft, das er seit 27 Jahren betrieb, ist gut fundiert und hatte eine feste Kundschaft. Herr Klotz war vor einiger Zeit der unglückliche Schütze, der auf der Jagd Herrn Kommerzienrat Pfund durch einen Prellschuß im Gesicht dcrcrrt ver letzte, daß der Getroffene ein Auge verlor. — Zn dem auS Plauen-Dresden be richteten Kindesmord wird geschrieben, daß die Kaufmannsehefrau Wachs ihre Beziehungen zu dem Plauener Seminaristen schon sehr lange unterhielt, ohne daß jemand etwas bemerkte; das Hausmädchen der Familie soll die Sache begünstigt haben. Durch einen aufgefangenen Brief wurde das Verhältnis vom Ehemann aufgedeckt und der Schüler sofort von der Lehranstalt entfernt. Frau Wachs verließ ihren Gatten und lebte in Dresden als Verkäuferin. Eine Gerichtskommission mit dem Schüler und mit Sicherheilsbeamten begab sich nach dem Pl. Grunde. Man fand den Kindesleichnam in der Nähe der Villa Cosel an einer abge legenen Slelle im Dickicht ziemlich tief ver graben auf. — Der am 5. Januar 1908 vom Land gericht Freiberg zn 2 Jahren Zuchthaus und 300 Mark Geldstrafe verurteilte Privat krankenpfleger Karl Wilhelm Paul betrog im Oktober v. I. eine in Dresden wohnende Witwe und einen Gastwirt um insgesamt 9 Mark Darlehen und als angeblich Beauftragter des Kadettenkvips einen Bäckermeister nm einen Stollen und einen Kuchen. Das Urteil lautet auf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus, 750 Mk. Geldstrafe oder weitere 100 Tage Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust. — Der Kassierer und Prokurist der Leip ziger Immobilien-Gesellschaft Felix Schneider hat sich in seinem Geschäftszimmer erschossen. — Mittelst Extrazuges erfolgte am Donners tag vormittag die Ueberführung von über 30 Geisteskranken aus Waldheim nach der Kgl. Landesstrafanstalt Bautzen, wo ebenfalls eine Anstalt für derartig Kranke eingerichtet worden ist. Die bei der dortigen Landcsstraf- anstalt eingerichtete Hilfsstation soll vorläufig zur Aufnahme von 50 Kranken dienen. Neu aufnahmen finden hier nicht statt, sondern nur Ueberweisnngen aus Waldheim oder solcher geisteserkrankter Sträflinge, deren Beobachtung sich gegebenenfalls nötig macht. Die Leitung der neuen Hilfsstation ist Herrn Anstaltsarzt Dc. Hofmann übertragen worden. — Die in Werda» versammelten, rund 700 000 Spindeln repräsentierenden sächsischen Vigognespinner beschlossen, den Betrieb für 12 Wochen jeden Montag vollständig ruhe» zulassen. — Wie verlautet, ist bei den an Genick starre und sonstigen Erkrankungen darnieder liegenden Soldaten bezw. Chargierten deS Bautzener Regiments eine zwar langsame, aber sichtliche Besserung zu bemerken. 1SV7er Konserven: Schnittbohnen, Erbsen (3 Siebungen), Spinat: fein gewiegt), Stangenfpargel, Schnittspargel m. Köpfen, Stein pilze, Pfifferlinge, Pflaumen, Rhabarber, Erdbeeren, Melange, Heidelbeeren,PreißelbeerenLeiPz. Allerlei empfiehlt OsnI 8vk«inN. macht ein zartes Gesicht ohne Sommersprossen und Hantnnreinigkeiten, daher gebrauchen Sie die echte AllilenM-IZeWiicli-Seise L St. 50 Pf. bei Karl Rüber, Drogenhandl. Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, sowie für den reichen Blumenschmuck beim Heim gange unserer geliebten Mutter und Großmutter der Okrisiiane v rw Opik sprechen wir hierdurch unseren innig- llsnk aus. Herzlichen Dank Herrn Pastor Pescheck für die trost reichen Worte am Sarge, sowie Herrn Kantor Lange für den erhebenden Gesang. Dir aber teure Entschlafene rufen wir ein „Kubo 8Lutt" in deine stille Gruft nach. Nabe» au, den 19. Febr. 1908. Die trauernden Hinterbliebenen. — Unter dem Vorsitz des Gtafen von Könneritz, Exzellenz: fand am Donnerstag in Dresden die Aufsichtsrats- und Bilariz- sitzuilg der „Sächsischen Bank" statt. Es wurde beschlossen, in Rücksicht auf das glänzende Ge schäftsjahr 1907 eine Dividende von 10 °/g der auf den 16. März d. I. im Dresdner Börsengebäude zusammentretenden Generalver sammlung in Vorschlag zu bringen. — Bei Busnika, nördlich von Casablanca, machten die Marokkaner einen heftigen Angriff auf die Franzosen und fügten diesen in tage- langem Kampfe nicht unbedeutende Verluste bei. Kirchennachrichte» von Rabenau Sonntag, de» 23. Februar. Dom Sexages. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Pcedigttext: 2. Sam. 12, 1—7. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufen. Nachm. 5 Uhr Beichte u. Feier des h. Abend mahls- Abends 8 Uhr JüugiingSV. i. d. Schule. Getauft nm 16. d. Alfred Curt Zänker, S- deS WirtschaftSgeh, H. A. Zänker hier- Aufgeboten: Paul Gustav Baumgart, Mö belpol. in Neuhausen und Elsa Frieda Lohse in Niederseiffenbach. Getraut am 16. Febr H. A. Zänker, Wirt- schaftSgehiife hier u. Hedwig Hilbig hier. Gestorben am 15. Febr. Herm. Paul Pöge», Stuhlb. hier, 30 I. 7 M. 20 T. alt, w am 18. d. beerdigt worden ist — am 16. d. Frau Christiane Friederike verw. Opitz geb. Schubert in Kleinölsa, 80 I. 9 M. 29 T. alt, welche am 19. d. beerdigt worden ist. Gasthof zum Grbgericht, Borlas. Sonntag, den 23. Februar 1908: rnM* Nur einiualLASS grosses cAsltt-NaüsnalKMMt des rühmlichst bekannten und bestrenommierten Oniginal-Vokal- unä lnstnumMal-konrort-Lnsomblo „Hsns V» DßvGG", Auftreten in praektv. 0riginal-i(o8lüm. avLsntv» psmifüvnpnognsinm, nstionst Anfang 8 Uhr. Billets im Vorverkauf ä 40 Pfg. Entree 50 Pfg. Hierzu laden zn recht zahlreichem Besuche ein K. 8vb>6init2 u. Hans v. 8E