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Mopauer v Tageblatt und Anzeiger PI, 4S mm vr-ft« MWnetirzeil« 7 Pf.; dl» -Z mm breit, Mililmettrzeüs im Lext- t«U 2Z Pf.: Nachlaßstaffel L: Ziff-x- und Rachweisgedübr LS Pf. luzügüch Porto. Vas „Zschopguer Tageblatt und Anzeige^ «rfcheinC^rktägiich. Monatlich.Bezugspreis 1.70 NM. öustellgeblibr K) Pf- Bestellungen werden in unserer Seschäkt«st.,von den Boten, sowie von allen Postaastalteu angenommen. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anjelger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» m Flöha und de» Bilrgermelster» tu Zschopqn^bebördlicherseit» bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamts, Zschopau — Bankkonten» Trzgebirgische Handelsbank e. S. w. b. H. 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Nur Bruchteile einzelner Verbände konnten sich durch die Flucht in die Sumpsgebiete Ostpolens der sofortigen Vernichtung entziehe». Sie erliegen dort den sowjet- russischen Truppen. Von der gesamten polnischen Wehrmacht kämpft zur Zeit nur mehr ein geringfügiger Rest auf hoffnuugslosem Posten in Warschau, in Modlin und auf der Halbinsel Hela. Daß er das noch kann, verdankt er ausschließlich der gewollten Schpnung unserer Truppe« und unserer Rücksichtnahme auf die polnische Zivilbevölkerung. Anlage und Adlauf der Operationen Als sich seit dem Frühjahr 1939 die Anzeichen verstärkt" vaß Polen, bauend aus die ihm zugestcherte fremde Hilse, es» der Verfolgung seiner weitgespannten nationalen Interessen auch einen Wasfengang mit Sem Deutschen Reich nicht scheuen würde, wurden in sorgfältigen Prüfungen die wahrschein lichen Operationsabsichten Polens zu klären versucht. D:e ans der polnischen Literatur und aus der Tagesjournalistik ge wonnenen Eindrücke gaben in Verbindung mit den unterdes bekanntgcwordenen militärischen Maßnahmen der polnischen Heeresleitung ein ungefähres Bild der Absichten der polnischen Führung. In einer Reihe von Besprechungen des Führers mit den Oberbefehlshabern des Heeres, der Marine und der Luft waffe, ihren Gcneralstabschess und dem Chef des Oberkom mandos der Wehrmacht wurden die sich daraus für die deutsche Wehrmacht ergebenden operativen Gedanken erörtert und ge- llärt. 1. polnische Absichten Schon die Verfolgung der allgemeinen und wehrwissen- lchaftlichen Literatur Polens vermittelte ein Bild der Vor stellungen, das sich der polnische private und staatliche Chauvinismus über die künftige Entwicklnng des pol nischen Staates gemacht hatte. Publizistsche Forderungen der Tagespresse sowie rednerische Ergüsse polnischer Militärs verstärkten diese Eindrücke. Der im Zuge der polnischen Mobilmachung in Erscheinung tretende Aufmarsch der pol nischen Streitkräfte dürfte als letzte Bestätigung dieser Ab sichten dienen. Die polnische Heeresleitung lebte in Unter schätzung der deutschen Wehrkraft in dem Glauben, daß es ihr mit Rücksicht auf die Bindung starker deutscher Kräfte im Westen des Reiches gelingen würde, den Krieg im Osten zumindest in einem gewissen Ausmaß offensiv führen zu können. Der beherrschende Gedanke war, den Freistaat Dan zig sofort zu besetzen, Ostpreußen von drei Seiten anzugreiscn und als vom übrigen Reich abgeschnürte Insel einzunehmcn. Zu diesem Zweck fand folgende Kräftegruppierung statt: Eine polnische Armee im Raum nördlich von War schau, ebenso befähigt, einen etwa drohenden deutschen Vor marsch aus Ostpreußen gegen Warschau zu hemmen,,wie stark genug, den eigenen Angriff durchzusühren. Diese polnische Gruppe sollte rechts flankiert werden durch eine beachtliche Kräfteansammlung, die aus östlicher Richtung Ostpreußen be drohen konnte, am linken Flügel durch eine sehr starke Armee im Korridor. Die Aufgabe der Korridorarmee war, den Frei staat Danzig zu besetzen, um dann auch von dieser Seite offensiv gegen Ostpreußen vorgehen zu können. Um dieser Operation die notwendige Rückendeckung zu geben, wurde im Raume von Posen die weitaus stärkste pol nische Armee ausgestellt. Sie sollte im Falle eines deutschen Angriffs gegen den Korridor mit ihren überlegenen Kräften die Flanke dieses'Angriffs b«drohen. Sie konnte aber ebenso der südwärts von ihr ausmarschierenden schwächeren polnischen Armee jederzeit zu Hilfe eilen. Durch ihre Stärke und ihre zentrale Ausstellung im Raume um Po.sen bedrohte sie somit durch ihre bloße Existenz jede deutsche Angrifssopera- tion aus dem mittleren Oberschlesien und aus Pommern in der tiefen Flanke. Die polnische Südaxnee im Raume Krakau —Lemberg war nach Auffassung der- polnischen Heeresleitung stark genug, um die wichtigen Jndustriebezirke zu schützen. Sie konnte je nach dem Verlaus der Operation noch zu weite ren Einsätzen herangezogen werden, sei es zur direkten Hilfe leistung der anderen polnischen Armeen, sei es zum Angriff gegen das für Deutschland lebenswichtig« oberschlestsche Industriegebiet. 2. Ziel und Anlage der deutschen Operationen Das Ziel der deutschen Operationen war, die im großen Weichselbogen konzentrierte gewaltige polnische Armee um fassend anzugreisen, zu stellen und zu vernichten. Zu diesem Zwecke wurden vom OberbeteblSbaber des Leeres — General oberst von Brauchttsch — (Chef des Generalstabes Gene« ral der Artillerie Halder) zwei Heeresgruppen ge- bildet: a) Die Heeresgruppe Süd unter dem Befehl des General« obersten von Rundstedt, mit Generalleutnant von Man stein als Chef des Generalstabes, d) Heeresgruppe R.ord unter dem Befehl des General-, oberst von Bock, mit Generalleutnant Salmnth als Chef des Generalstabes. Der Heeresgruppe Süd waren drei Armeen «nterfiellt: die Armee des Generaloberst List, di« Armer des Gene rals der Artillerie von Reichenau und di« Armer des Generals der Infanterie Blaskowitz. Der Heeresgruppe Nord waren unterstellt: die Armee des Generals der Artillerie von Klug« «nv die Armee des Generals der Artillerie von Küchler. Ausgaben der beiden Heeresgruppen Der Auftrag der Heeresgruppe Süd war, mit der mittle ren Armee des Generals von Reichenau aus dem Raum um Kreuzburg in nordöstlicher Richtung auf die Weichsel durch- zustoßcn. Zur Abschirmung der rechten Flanke dieser Armee sollte die Armee des Generaloberst List aus Oberschlesten und am Nordrand der West-Beskiden in östlicher Richtung vor gehen. Ihre Aufgabe war, die dort befindlichen polnischen Kräfte zu stellen, um sie dann mit den von Süd nach Nord aus dem slowakischen Raum einbrechenden Verbänden zu umfaßen und ihnen, wenn möglich, den Rückweg nach Osten zu verlegen. Zur Sicherung der linken Flanke des Generals von Reichenau sollte die Armee des Generals Blaskowitz aus dem Raum östlich Breslau ebenfalls in allgemeiner Richtung auf Warschau gestaffelt vorgehen, um so den zu erivartenden Flankenstoß der polnischen Heeresgruppe aus dem Raum Posen auszufangen und abzuwehren. Der Auftrag der Heeresgruppe Nord war, mit der Armee des Generals der Artillerie von Kluge in kürzester Frist die Verbindung mit Ostpreußen herzustellen, den Weichfelüber- gang zwischen Bromberg und Graudenz zu erzwingen und mit einer aus Ostpreußen gegen Graudenz angesetzten Gruppe dann in allgemein östlicher Richtung die Vereinigung mit den: Nordslügel der Heeresgruppe Süd zu suchen. Die zweite Armee des Generaloberst von Bock unter dem Befehl des Generals der Artillerie von Küchler hatte den Auftrag, aus Ostpreußen übe«, den Rarew und Bug östlich der Weichsel die Verbindung mit. der Armee des Generals von Reichenau her zustellen bzw. Warschau vom Osten abzuriegeln. Im Zuge der wetteren Operationen sollte versucht werden, polnische Streitkräfte, denen unter Umständen der Rückzug über die Weichsel doch gelingen würde, durch eine erweitert« große Umfassung hinter San und Bug abzufangen. Das erste große Operationsziel Alle aus dieser Anlage sich ergebende« Operationen wur- ven von der Führung hervorragend gemeistert und von der Truppe glänzend gelüst. Das erste große Operationsziel, mög lichst starke Teile des feindlichen Heeres westlich der Weichsel zur Schlacht zu stellen und zu vernichten, ist in einem ge schichtlich einmaligen Ausmaß gelungen. An einer zusammen hängenden Schlachtenfolge gelang eH daS Schicksal des pol nischen Heeres und damit das des ganzen Feldzuges praktisch bereits nach acht Tagen zu entscheiden. Der Vernichtung der polnischen Armee im Korridor folgte schon wenige Tage später die Einkesselung der vor der Armee Reichenau zurückweichcn- den polnischen Truppen im Raume von Radom. Vorgewor« fcne Kräfte der Armee von Reichenau verlegten alSdann vor den Toren Warschaus den polnischen Armeen in Posen und im Korridor den Rückzug hinter die Weichsel. Gegen diese» starken Feind schwenkte in der Folgezeit die Armee Blasko witz und die Masse der Armee von Reichenau ein. 450000 Gefangene - 1200 Geschütze Die in fortgesetzten Angriffen mehr und mehr zn- zammengetriebenen polnischen Divisionen versuchten durch verzweifelte Gegenstöße an verschiedenen Stellen, den Ring, der sie umschloß, zu sprengen. So wie sich vorher die An- ariffskraft der deutschen Divisionen auf das höchste bewährt hatte, so bewährte sich nun nicht minder ihre Standfesttg- keit. DaS Ergebnis dieser Schlachtenfolge war di« fast rest lose Vernichtung der westlich der Weichsel angesetzten polni- schcn Armeen. Die Gefangenenzahl, die sich aus den in der großen Operation zusammenhängenden drei Kapitulationen ergab, beträgt über 300 000. Die Gefangenenzahl im gesam ten aber hat bisher 450 MV überschritten. Die Zahl der er beuteten Geschütze beträgt schon jetzt rund 1200: das sonstige Kriegsmaterial läßt sich noch nicht aruüib"nd Überleben. Die Slurzlampfsliegec über Warschau Acht französische ffluMuge abgeschossen / ll-vool versenkt englischen Zerstörer Berlin, N. Sepiember (Funkspruch). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten vollzogen sich die Bewegungen der deutsche« Truppen auf die Demarkationslinie am 24. S. überall rei bungslos «nd im Einvernehmen mit den russischen Ver bänden. Im wiederholte« Einsatz habe« Sturzkampfflieger mili tärisch wichtige Ziele in Warschau mit Erfolg angegrisfc«. Im Westen an einzelne» Stellen Spähtrupp- «nd Ar tillerictätigkeit auf beiden Seite«. Acht französische Flug zeuge wurden im Luftkamps avgeschosscn. Ein deutsches U- Boot versenkte einen englische« Zerstörer. Auch die Handels» kriegöführnng zeitigte wiederum gnte Erfolge. ASsesprengis Feinblkäste eingeschloffen Planmäßiger Fortgang der Bewegungen der deutschen Truppen auf die Demarkationslinie. — Steigende Zahl polnischer UebcrlSufer. Berlin, 24. September. DaS LTerkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Bewegungen der deutschen Truppen aus die De- markationslinie wurden auf der gesamten Ostfront plan mäßig fortgesetzt. Im Raume Tomaszow—Zamose—Rudco wurden ab gesprengte Feindkräfte bei dem Versuch, sich nach Süden durchzuschlagen, zum Kampfe gestellt. Teile dieses Feindes wurden südwestlich Zamosc eingeschloffen, andere gehen nach Osten zurück und werden dort auf russische Truppen stoßen. In den letzten Tagen steigerte sich die Zahl derpol» Nischen Ueberläufer aus Prag« und Modlin. Im Westen an einzelne« Stellen verstärktes Artil- leriefeuer. Oertliche feindliche Angriffe wurden abgewicsen. Ketdenhafler Matz bis zum Letzten Genernlseldmarschall Göring würdigt hervorragende Tapferkeit einer Flakabtettung. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hai folgenden Tagesbefehl erlassen: „Die I./Flakregiment Nr. 22 Hai in einem Gefecht bei Jlza am 8. und 9. September mit hervor- ragender Tapferkeit an der Ablvehr stärkster, an Zahl um das Vielfache Überlegener feindlicher Kräfte teilgenom- men. Zahlreiche Offiziere, Unteroffiziere und Mann schaften, au der Spitze der Kommandeur, starben dabet den Heldentod. Ihrem heldenhaften Einsatz bis zum Letzten war eS zu verdanken, daß daS Ge fecht siegreich beendet wurde. Ich spreche hiermit der Abteilung für ihren mann haften Einsatz Dank und höchste Anerkennung aus. Mit Stolz aber gedenkt die ganze Luftwaffe jener tapferen Männer, die tn heldenhaftem Kampfe geblieben sind. Sie sollen «nS ei« leuchtendes Vorbild sein! gez. Göring." LrlremdirkgWe Neutralität durch franzöMe Flugzeuge wiederholt verletzt Ein französisches Aufklärungsflugzeug überflog am Sonn abend um 16.30 Uhr- luxemburgisches Hoheitsgebiet, als e- von einen: Flug über das deutsche Moselgebtet nach Sirck zu- rückkehrie. Die Maschine flog in einer Höhe von nur 100 Me tern. Von unterrichteter Seite tn Luxemburg wird mitgetetlt, daß es sich nicht um einen einmaligen Ausnahmefall handel», sondern daß derartige- Verletzungen der luxemburgischen Neu- tralität durch lraniöklckur !klt«aer lckon des öfteren vorgelom- men ltnd.