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—166 regneter )o-oov irr. B-r. 16,30 A. 8ö,0SS. N6,60S. tellungen 149,7b, Noggen 141,00. ptt Mar r Decem- tböl, per >. Spiri- s Bor ¬ te», an, inen an. ei' illig, ppe, rg- Wahl, 'erg. teht zu sdorf. -chirr- : KlU- g durch nm. lg, de» «L in. et zum 1 lhn Leber.) hicd och- :rS- ^cr- ^00. bürg: Ein« Groß' r. Leipzig cüglenz öeiimg ligstadt r Bür est. st - Hr- nSteM SchönbliMr Tageblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Annahure von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bis vormittags 11 Ühr. Der Abonnementsprci» beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 25» Pf. Einzelne Nrn. 5 Pf. Inserate pro Zeile 10 Ps. «inges. 20 Pf. Tabellarischer Satz wird doppelt berechnet. und Valienburzer Anzeiger. Filialen: in Bltstadtwaldenburg bei Harrn Kaufmann Otto Förster; in Kaufunge« bei Herrn Fr. Janaschck; in La»zeMh«*dorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Hamm Wilhelm Dahler, Ligarreufabrikamt an der Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paml I«M in Wollenburg bei Herrn Ernst Rtsch«; m Ziegelhe m bei Herrn Eduard Mich«. —— Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 1900 Mittwoch, Sen 12. Decrmber Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtenstem-Calluberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langsn- leuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Nußdorf, Fernsprecher Rr. 9. Wttlerung-bericht, ausgenommen am 11. Tecember, nachm. 4 Uhr. varometerstuud 770 MW. veduciM auf den Meeresspiegel. Thermometerstaud Z- 3° 6. (Morgens 8 Uhr > 2° 0.) Feuchtigkeitsgehalt d« ÄO »ach Lambrechts Polymeter 80"/». Thaupuukt -j- 0^ 6. Wiudrichtuug: West. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 1,8 HU». Daher WitterMlK-avssichte» für den 12. Decembtt: Meist dunstig bedeckt. Bekanutmachuug. ihnen auf das laufende Jahr etwa ausgestellten Erlaubnißscheine zurückzugeben. Waldenburg, den 10. Tecember 1900. Diejenigen Personen hiesigen Stadtbezirks, welche Erlaubnis; zum Leseholz- sammelu im Fürstlichen Reviere für das Jahr 1901 wünschen, haben sich bis zum 20. dss. Man, in hiesiger Rathsexpedition zu melden und hierbei die Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. Wlthr. "Waldenburg, 11. Tecember 1900. Daß die Absatzverhältnisse für hervorragende Indu strien, so besonders die Eisen-Industrie, die Textil- Jndustrie und andere, sich im Laufe des Herbstes wesent lich ungünstiger gestaltet haben, ist allgemein bekannt, die Nachfrage entsprach dem Angebot nicht mehr, und daß dieselbe Erscheinung für die Kohlen-Industrie er wartet wird, ist in den vorwöchigen Reichstagsverhand- langen über die Kohlenpreise zum Mindesten mehrfach behauptet worden. Die industriellen Werthpapiere sind mehr oder weniger im Kurse gesunken, und Arbeiter- Entlassungen, die sich vor dem Weihnachtsfeste zum Glück noch in einigermaßen erträglichen Grenzen halten konnten, sind die Folge der neuen Lage der Dinge gewesen. Diese Erscheinung ist keine willkommene gewesen, die Industrie hat in den letzten Jahren des gewaltigen Aufschwunges umfangreiche Erweiterungen und sonstige Neu-Aufwendungen vorgenommen, in die erhebliche Kapitalien gesteckt sind. Bei der tief gesunkenen Nach frage nach Prodncten oder Fabrikaten muß nun manches Arbeitsfeld brach liegen bleiben, das sonst erfolgreich hätte beackert werden können. Immerhin blieb noch die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung, auf eine Neubelebung des Verkehrs, die schnell das Versäumte wieder eingeholt haben würde. Heute ist es zum Mindesten fraglich, ob sich diese Hoffnung in absehbarer kürzerer Zeit erfüllen wird, denn für die mißlichen allgemeinen Verhältnisse ist es kennzeichnend, daß nun auch bei der jüngsten Industrie, die in kurzer Zeit eine glänzende geworden und, soweit sie in Deutschland zu Hause ist, eine Weltstellung er rungen hat, bei der Elektricitäts-Jndustrie, ein schwerer Rückschlag cingetreten ist. Der Hauptgrund ist wohl, daß auf diesem Gebiet gar zu viel ähnliche Unter nehmungen entstanden sind, die sich gegenseitig das Brod fortgenommen haben, so daß eine Lähmung des Geschäftes eingetreten ist. Man hofft allerdings auch hier, sich neue Absatzgebiete erwerben zu können, neue Fabrikationswege einzuschlagen, aber man vermeidet vor sichtig den Ausspruch, daß es so kommen müsse. Auch hier sind Arbeiter-Entlastungen vorgenommen. Die einzelnen industriellen Branchen sind wie die Zähne bei einem Zahnrad. Hat einer von den Zähnen gelitten, so wird der glatte Gang der Maschine gestört; erst verspürt man ein ungehöriges Rucken und Stoßen, dann eine verschlechterte Function und endlich erfolgt ein momentaner Stillstand. Die Ruhepause in einem Zweige der industriellen Thätigkeit beeinflußt auch die Kraft-Enlwlckelung der anderen. Auf dem Standpunkte stehen wir heute; ferner ist nicht nur nicht viel Geld verloren, es hält auch der hohe Preis für Geld an, ebenso tue m den letzten Jahren wesentlich vertheuerten Betriebs-Unkosten und Preise der Roh-Producte. Die Bahn ist eine abschüssige, und eins der Mittel, ein zu schnelles Gleiten zu verhindern ist die theil- weise Betriebs-Einschränkung. Es ist selbstredend, daß die Einschränkung da am ersten einsetzen und am schnellsten fortschreiten wird, wo Wettbewerb und Ueber- production am größten, oder wo die Betriebsunkosten am bedeutendsten gesteigert sind. Denn in einer Zeit, ^wie der gegenwärtigen, heißt die Parole mehr denn je: Leistungsfähigkeit, und das bedeutet nichts Anderes nach ! dem zeitgemäßen Sprachgebrauch als: Für möglichst ! wenig Geld möglichst Gutes zu liefern! Bevor es von Hunderttausenden für möglich gehalten wurde, ist von Neuem bewiesen, daß das bekannte Schlagwort von der Ausnützung der Conjunctur nicht für alle Productions- Perioden paßt. ! DaS Wirthschaftsleben läßt sich keine Vorschriften > machen; es geht nicht so lange gut, wie Jeder will, der einen reichen Verdienst hat, sondern nur so lange, wie die Nachfrage besteht und die Kaufkraft des Publikums die hohen Preise aushalten kann. Beides hat sich heute vermindert, die theuren Zeiten haben auft die Kauflust des Publikums eingewirkt und die große ! Zahl von Gründungen hat die Absatzfähigkeit recht vor zeitig geschmälert. Wie die Dinge im neuen Jahre weiter gehen wer den, werden wir abzuwarten haben, zu wünschen ist . nur, daß nicht die Ueberproduction in Folge einer wesentlich vermehrten überseeischen Einfuhr chronisch wird. Die Amerikaner, die ihr heimisches Absatzgebiet durch hohe Zölle gesichert wissen, besinnen sich nicht lange, wenn sie erkennen, daß die fertigen Fabrikate ohne wesentliche Preisermäßigungen lange liegen bleiben würden; sie ramschen, um aus dem Bleigewicht des Lagers wenigstens etwas Gold herauszubekommen, lieber die Güte der verschleuderten Artikel sind freilich die Anschauungen verschieden. Aber können derartige billige und schlechte Producte in Deutschland selbst keinen rechten Absatz finden, im finanzschwächeren Auslande kann einer soliden Export-Industrie damit mancher Stein in den Weg geworfen werden. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hörte im Laufe des Montags die Vor träge der Chefs des Generalstabes, des Admiralstabes, der Marine und des Marinekabinets. Am Sonntag be suchten beide Majestäten den Gottesdienst in der Pots damer Garnisonkirche, später empfing der Kaiser den Bischof von Paderborn Dr. Schneider. Das unter dem Befehl des Prinzen Heinrich von Preußen stehende deutsche Geschwader traf Montag Mittag in Laurvig ein und ging im dortigen Hafen vor Anker. Laurvig liegt im südlichen Norwegen. Der preußische Minister des Innern hat den Polizei präsidenten von Köln aufgefordert, über die Vorgänge, die sich beim Empfang des Präsidenten Krüger am Centralbahnhof abgespielt haben, Bericht einzu senden. Ferner soll der Polizeipräsident über den Zwischenfall vor dem englischen Consulat sich äußern. Tie ersten Kriegstrophäen aus China hat der in Kiel eingetroffene Dampfer „Köln" an Bord. Tie Ladung besteht aus erbeuteten chinesischen Kanonen, Waffen, Fahnen, die dem Marinemuseum in Berlin ein verleibt werden sollen. Die Budgetcommission beschloß in Bezug auf die Chinavorlage, daß die Chinatruppen nach Erledigung ihrer Mission aufzulösen seien und Offiziere und Mann schaften wieder in ihre etatsmäßigen Stellen einrücken. Die Teckungsfrage gab zu längeren Erörterungen An laß, der grundlegende Z 1, der die NachtragZforderung von rund 153 Millionen erhält, wurde unter dem Vor behalt angenommen, daß die Relictenversorgung im Januar geregelt werde. Die Chinavorlage ist also, da die Kostenfrage doch das Wesentliche ist, als angenommen von der Commission zu bezeichnen. Nach Neujahr werden die unwesentlicheren Punkte der Vorlage ver- hältnißmäßig schnell zur Erledigung gelangen. Tie Kohlen scheinen sobald noch nicht billiger werden zu sollen. Ein Berliner Montagsblatt weiß nämlich mitzutheilen, daß der preußische Eisenbahn minister mit dem Kohlensyndikat soeben seinen Vertrag für Kohlenlicferung zu unveränderten Preifen abgeschlossen hat. Wenn aber der preußige Eisenbahnminister, der der größte Kohlenverbraucher im Reiche ist, von dem Syndikate keine billigeren Preise durchzusetzen vermag, was sollen da die kleineren und kleinsten Consumenten, die Privatleute erwarten! Trotz aller verheißungsvollen Reden im Reichstage über das bevorstehende Ende der Kohlennoth wird man daher doch noch mit einer empfindlich langen Dauer dieser Calamität zu rechnen haben. Kanonenkönig Krupp hat in Konstantinopel einen neuen Erfolg erzielt. Der Sultan hat befohlen, bei Krupp in Essen sechzehn Batterien zu sechs Geschützen der neuen Schnellfeuer-Geschütze zu bestellen, und zwar, wie die „Frkf. Ztg." berichtet, nach dem Modell, das Kaiser Wilhelm dem Sultan zum Geschenk gemacht hat. Ter Preis des Geschützes beträgt ungefähr 1000 türki sche Pfund. Von einem früheren Königs-Grenadier traf dieser Tage, wie der „Berliner Volksztg." mitgetheilt wird, in Licgnitz eine Postkarte aus Tientsin ein, die u. A. folgende Mittheilung aufweist: „Mit Bedauern muß ich Ihnen mittheilen, daß es uns verboten worden ist, Nachrichten an die Presse gelangen zu lassen." Ein Anderer unserer Ostasiaten schreibt: „Briefe wer den seit acht Tagen, seine Karte ist am 24. October aufgegeben worden, nicht mehr befördert. Wir dürfen nur noch Postkarten schreiben, damit das Commando Gelegenheit hat zum Nachsehen, ob etwa Einer flunkert und nach Hause schreibt, was gar nicht wahr ist." Zu den bevorstehenden deutsch-russischen Handels vertrags-Besprechungen weiß die „Deutsche Tages- ztg." Folgendes mitzutheilen: Soweit wir über russische Stimmungen unterrichtet sind, und wir glauben nicht schlecht unterrichtet zu sein, legt man in Petersburg auf die Höhe des deutschen Getreidezolles viel weniger Gewicht als darauf, daß im deutsch-russischen Handelsvertrag wo möglich ein niedrigerer Getreidezoll vereinbart wird, als in den anderen von Deutschland abgeschlossenen Handels verträgen. Ob das möglich sein werde, können wir heute noch nicht übersehen. Jedenfalls sind bezüglich der Getreideeinfuhr die Vereinigten Staaten Rußlands gefährlichste Concurrenten, und wir halten es durchaus nicht für ausgeschlossen, daß Rußlands Wunsch, was diese Concurrenten anlangt, erfüllt werden könnte. Daß