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112. Jahrgang Marge« «Ausgabe Bezugspreis: L W* »>,N«liadrNch M. V0V slr Adh»t«r «sualllch VN. L00, »»rch »l»r« ,»4»ärN<i«a Filiale, tu« Ha»« ^dr«<-I «o»«tlich M. LL^ Iehrlich M.7Ü0: d»rch dN V»ft l»»»rh«ld Destlchland« Diismt-BsSaah« >»««(>» M. 2.7^, ol«rI«l>LdrNch M. M»roe»-Ao«eah« M 1^4 M. I^lh Vsnstiue-Äslgoh« vl. (IM »«»«ttlch 1»»«IchU«hltch V»iid«ft«U,«»»dk>. Gdrpsiemmoer: M»r,«»-Ä»4,a»« t > Pf, «besh-B»«^», 1V Pb Hauptschristletter: Dr. Erich Lverth, Leipzig Anzeigenpreis: LV A^»I,«n ». B«h»ed«» Im -mil. T«U »I« K»I»n«lzeN« «U Vf. ». an«» »Vf!; r«,er»»V«1«<<dtaa: ^>e<n« Anzeigen die K»I»»«i:«U» »Vf. «»«»Sr«« K Vs.: V»»l«rnolzulchl^g: U«b,r 2U0 Zellen Umsang w^, Ih«r rav Z«N«n: 50»^. SelchLfll^n,eigen int« vlahoorlchrtstea «« Vrell« erhhhl. Vlatz »n» Ba«,»v»ilchrlt« »ha« VerblnhllchkeU. Bellagen: Dela»t«»Il»a« Ai. 7.— da« Lanlend ontfchl. Voilgeduor. 2»«»1pr«ch-A»Ichl»Iz Ae. I«t>I«L I4KA und 14^^«. — Vdlllchechdont» 7MH Vchrllllel«»», »nt Sefch«st4fI»I«: Zohoiintt^N« «r.«^ Verlag: Dr. Reinhold ck Co^ Leipzig. Nr. 808 Freitag, den 2S. November 1018 -_1-- _ . IN« I --->2^ >. « « «1W-. . 1 t >tLL1. VerllsW des pMifMe« WWen Lmdesrsts A« die A.« und S.«RSte Sachsens Dresden, 28. November. Die Entwicklung der Revolution, die Gegenströmung und die Rot der Stunde gebieten die Berufung de4 provisorischen Lsndesrats der Arbeiter- und SoldateurSl« Sachsent für Dienstag, den 3. Dezember, vormittags 11 Ahr nach dem Saale der ehemaligen Ersten StSndekammer !m Landtagsgebäude zu Dresden. Die am IS. November abge- holtene erste Sitzung des Landesrats billigte einstimmig, -atz der Landesrat aut den A. und S -RSten der Kreishauptmannschaste» gebildet werden soll. Es entfallen auf die Kreishauptmannschoflen Bautzen 4, Chemnitz 8, Dresden 10, Leipzig IS und Zwickau 6 Vertreter. Der provisorische Landesrat soll nur die dringenden Aufgaben erledigen, die die Regierung für notwendig hält. Den Kreishauptmannschaften Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau steht das Recht zu, die seitherigen Vertreter zu ent senden. Dem Kreise Bauheu wird überlasten, nach eigenem Ermessen Vertreter zu delegieren. Die Tagesordnung der Landes- ratssihong umfasst: 1. Bericht der Regierung. 2. Die Reichskonferenz der A>- und S.-Rate. 3. Die Aufgaben der örtlichen A.- und S.-Räte. Mir ersuche« um Beschickung der Landeskaltsitzmrg. Dresden, den 28. November 1918. Die Volksbeauftragtea Buck, Fleihner, Geyer, Gradnauer, Lipinski, Schwarz, tst An alle Soldakenräte der Truppen der 2. sächs. Anf.-Dtv. 24. Kameraden! 3« der Heimat angekommen, haben wir nnS mit de« A^ n. S.-Rat beim Gen.-Kdo. IS. A.-K. in Verbindung gesetzt «nd find z» folgendem Beschluss gekommen: Die Truppen der 24. 3nf.-Dlv. füge« sich ein t« de« Rahme« der A^ «. S.-Räte tn ihren Standorten unter der Bedingung datz lhae» t» den A.- a. S.-Räten ihres Standortes die Vertretung zagest«»-«» «otrb» die notwendig ist, um ihre Interessen vertreten zu können. Unser« bisherigen Richtlinie« habe« sich hier mit erledigt. 3m engere» Ausschuss beim A.- a. S.-Rat für den Befehlsbereich des iS. A-K. befindet fich als Vertreter des S.-R. der 24. 3uff.^>iv. der Kamera- Saage. Alle Sssenllichea Bekanntmachungen und Befehle des W- ». Lk- Rates Gen^K-a. 1V. A^K. habe» auch für die Truppe« der 24. 3ns«- Dio. volle Gültigkeit. Adresse bet S.-RateS 24. 3nf.Dto. ist Leipzig Mktrtchrtng 2» U. Fernspr. Nr. 7064. All« Anfragen und aller Schriftverkehr stad »ar a» diese Adresse z» richte«. / Laipzig^ de» 28. November ISIS. S.-Rat 24. Inf^Dlv.: Gaanck, Vorsstzeuber. Sonnabend, den 30. 11. 18, abends S Uhr, Sih«»g des Grosse» Ardelterrates im Koazerlsaal d«t StädUsche» Ka«f- hansech Eingang Ualverfitülsstrahe. Hindenburg an das Feldheer OBerlin, 28. November. sDrahtbericht.) Venerasteldmarschall ooa Hindeaduro hat folgende« Aufruf an daS Feldheer gerichtel: Soldaten, die 3hr mehr als vier 3ahre lang treu in Feindesland aas gehalle« habt, denkt daran, wie unendlich wichtig eS für Heer und Heimat ist, dass sich di« Znrückführnno deS HeereS and di« Entlassung seiner Ver bünde t» voller N»h« «ad Ordnung vollzieht. So muh feder von Euch treu a»f fei»«« Poste« bleibe«, bis di« Slund« der Entlassung a»S de« Reihen d«S HeereS für ihn gekommen ist. Rur s» wir- eS gelinge», di« mannigfaltigen Reibungen zu überwinde», welche die Rückführung solch gewaltiger HeereSmaffen mit fich bringe». Die 3hr so ost im Zeichen des Kampfes selbstlos Euer eigenes 3ch de» Wohl« deS Ganze« unter geordnet habt, vergeßt auch seht «ich», -atz die Heimat t» letzter Stand« vo» Euch Opfer fordert. Si« sind gering gegenüber dem, waS 3hr tu, Kriege geleistet yabt. All« aotzer de» Jahrgänge» 18VÜ bis 18SS solle« so schnell wie möglich ««tlaffe» werd«». Laßt Luch nicht verführe», vorzeitig »ad eigensüchtig L»re« Tr»pp«»t«il z« verlasse». Vergegenwärtigt Euch stets, z« welche« Schwierigkeit«« del Uaterbriogvng mrd Verpflegung «s »ommen uwtz, wen» f«d«r einzelne vo« Each regellos «ach Haus« läuft. Ordaung and Zusammenhalte» ist fetzt wichtiger als jemals. Nur so wir- glatte Zurückführung -eS Fe^- hcereS möglich fei». MU Rücksicht aus dl« gross« Änhüufung von Truppe« und di« beschränkte» TranSportmögllchkeüe« kann daS »ar all mählich erfolge«. Längere oder kürzere Wartezelle« bet »st beschränkte« Unterkünfte« werden fich für manche Formation «icht vermelde« lasse». Auch hier habt Geduld und Vertraue«. ES wird feder vo» Euch so früh zeitig z» seinem Ersatztruppenteil befördert werden, wie di» Umstünde «S gestatte». Keiner so« Luch wird vergesseu. Seid versichert, -atz di« Oberst« Heeresleitung t» Verbindung mit de« Heimat stell en alles auf- dielet, um Lach so bald wie möglich Eure» Angehörige» zuz»führe». Doch eins tut «ot hierbei: Ruh« »«- Ordn»«-. gez. von H1»-e»b»rg, England droht mit Wiedereröffnung der Feindseligkeiten nttd. Berlin, 28. November. (Drahkbe richt.) 3u der letzten Sitzung der Waffenstillstandskommission in Spa erhoben die englischen Vertreter namens der britischen Regierung erregte Beschwerden, datz die britischen Gefangenen an der Westfront «kcht ordnungsgemäss übergeben würden, sondern halb verhungert und krank, ohne genügende Kleidung in den Linie» der Alliierten anlangten. Die Erklärung der deutschen Delegier ten, dass eine ordnungsmässige Uebergabe wegen der durch die Waffenstillskandsbedingungen aufgezwungenen über stürzten Räumung nicht möglich sei, dass ferner viele Gefangene entlaufen, oder von revolutionären Elementen defreU worden feien, wurde von den englischen Vertretern nicht anerkannt. Sie erklärten vielmehr, dass sie die deutschen Behörde» ohne Rücksicht auf die inneren Verhältnisse ver antwortlich machen und dass die britische Regierung mit Rück sicht auf die Erregung der öffentliche« Meinung Englands, wenn nicht Abhilfe geschaffen werde, die Feind seligkeiten wieder eröffne. Demgegenüber ist daroaf hinzuweisen, dass von deutscher Seile alles geschieht, um die ord- nungsmässig« Herbelschaffung der englischen nnd übrigen Kriegs gefangenen herbeizuführen, and dass durch die daraufhin getroffenen Massnahmen die Durchführung des geregelten Abtransportes der Gefangenen fichergestellt und bereits tu erheblichem Umfange be werkstelligt worden ist. Die Friedenskonferenz Loudo», 27. November. (Neuler.) DI« Frl«-e«sk»»fe- re»z Kan» «her zusammentrele», als angenomme» warb«, -« viel« Dordereilunge» beend«» find. Dl« englischen Friebe»sdel«glerte» oad ihr« Stäbe werde» zw schea SSO und S00 Mann stark sei«. Die Uulerküafle für sie werden binnen 14 Tage» vorbereitet sei». Unter anderen werden sich Lloyd Georg« oad Ll«men«ean »ähread Clemcn- eeaaS Besuch über be» Termin des Zusammentritts der Friedens konferenz bespreche». * B«s«l, 28. November. fEig. vrahtbertchl.) «Morntng Post' meidet: Die am S. Dezember wieder znsaan»entret««de »«»« Alliiertenkonfereaz wird fich mit de» zur Wiederh«rst«llo»g der Ord nung und einer gesetzlichen Negierung in Deutschland z« ergreifende» politischen »nd militärische« Massnahme« pi befassen habe«. Ma» beobachte» dl« bolschewistische Entwicklung Deutschlands mtt steigender Besorgnis. Die KrkegsfchSde« in RorbfrariLreich G«»f, 28. November. (Gig. Draht-«rtcht^ Havas meldek aas Paris: Der Prüfldent «md der Berichterstatter der BudgetkomirUsfion -er Kammer besuchten tn Fortsetzung der Antersuchang über di« Kriegs schäden d« DrparlcmentS Nord, Pas d« Calais and Somme, baupt- süchllch Laon, La Baflöe, Bapmvn«, Albert, di« all« vollständig zerstört sind, sowie Douai und Arras, di« zum grossen Teil unbewohnbar find. Allein die Zerstörung der Gruben deS Departements Nord und PaS d« Calais wird ein« jährlich« Mln-erpro-aktio« von annähernd 20 Mil- liowe» Lounaa zur Folg« habou. Dies« Zerstörwag« «rfotgte« »««tga Lag« var Abschluß des Waffenstillstandes. Ettre Ba- fichttgmmg der Felder von landwirtschaftlicher Seite ergab, datz gew'ss« Schlachtfeld«« derart verwüstet find, daß ihre Bebonmag während mehre« 3ah« nicht möglich sein wird. Das Rheinland während der Besetzung Pahzuxmg. — Zensor. — Dis z» ihrer Einrichtung völlig» Bahn- «nb Pvstsperre. Köbr, 28. November. (Gig. Vrahtbertchl) Bo« zuständig« Sette wird der .Köln. Ztg.' folgend«« Ausblick »« die Zeit er öffnet, da di« Rheinland« besetzt sein werden. Wegen der Presse im besetzten Gebiet« worden M den WaffsnsttllstandSbedtngungen kein« besondere, Abmachungen getroffen. DaS ist auch nicht nötig ge wesen, da der Schutz der Zeitungen, als im Prtvalbefitz befindllch, durch Artikel ü gewährleistet wird» der besagt, dass dem Eigentum der Ein wohner der besetzten Gebiete ket» Schaden zngefügt werden soll. D« Person«»- und Güterverkehr wird wahrscheinlich innerhalb des besetzte» Gebiet*« völlig unbehindert sein, der Bohnverkehr dagegen mtt den unbesetzten Gebieten gewissen Patzbestlmmunge» unterliegen. Der Post- nnd Telegvaphenverkehr innerhalb deS besetzten Gebietes und mtt dem unbesetzte« Gebiet« wird vorausflchtttch gewisse« Zensur bestimmung«» unterliege». Ausserdem wir- — wt« t« Fall« Elsatz-Lochrtngen — bis zur Einrichtung der Z««s»r »oll- komm«»« Bah»-, Post- und T e l e g ra p h « a s p « r r « zwischen Köln und den unbesetzten Gebieten elntreten. Ludwigshafen, 28. November. <Lig. DrahtdertchL) Rach ein« soeben erlassenen Bekanntmachung der Llsenbahntsrektio» Ludwigshafen besteht die Entente aus Erfüllung der in den Waffenstill- standSbedinguvgen enthaltrnen Forderung, dass daS deutfch« Lisenbaha- persvnal I» Belgien und Frankreich, auch nachdem die deutschen Be satzungen abgerückt pnd^ wieder auf sein« Posten zvrückkehrt. Di« Lntent« sichert persönlichen Schoss, gute Behandlung und ousreichend« Verpflegung zu. Der Anzug der Anzustellenden darf nicht feldgra« sein. DaS Personal soll die blau« HelmatSanlform »der Ztvll mit Dienstmütze tragen. Die englischen Arbeiter für eine« Berftändigungsfrieden A « « §, 28. Novemb«». (Eig. Drahlberlcht.) Di« englisch« Ark«it«rp«rt«l hat «ine» Anfmif erlasse«, der «inen Frledr« b«rch 1»I«r««1i»»al« B«rpä»dign«g oerlaugt. «e wende, fich geg«» dl« geheim« Diplomatie nnd jeglichen Wirlschafis- krieg «- fordern als Ha»plp»ak1 b«s Frie-casvertrages «t»e i»l«r- »ali«««l« Rrd«ll«r»«rf«fs»«-, dl« eine» B«fia»dl«II d«s B-lk«rd,»d«< bild«» soll. Die Partei lehmt jede» «»griff a»f dem Festland« z»g»»fie» de« Reaktiv» ad ««d fvrdert sofortige Zurückziehung der Verbandst nippe« ans Ruhl and. 3« 3» »er« stellt dl« Partei folge»-« Forderunge«: «»verzügNche Herstrllung der bürge»- sichen Parieie«, während -es Krieges «nfgehobe» waren. Frei- lafs«», d«r»olltlsche« Gefa»»»»«», Berst««tllchn», des Bodens, Da» vo« Wohnhäuser» für «in« Million vo« Staats wege«, S»führ»»g «t»er kapiiallstische» Adgoda Mr veclumg der Kriegskoste«, Berstaoklich«», »er Bergwerk« Schlff- sspd, «Hg sistiiMltz ßM A-lchfiochlss. Die Krise im Auswärtigen Amt G Brrkn, 28. November. (Drahkberichk unserer Berliner Schriftleltung.) Das Kabinett hat sich heute früh mit der durch das Vorgehen des Unterstaatssekretärs Kautskt und des bayrischen Ministerpräsidenten Kurt EiSner hervor gerufenen Krise im Auswärtigen Amte beschäftigt. Der Be- schlussdesMünchnerA.- und S.-Rates, der die Entfernung von Schetdemann, Erzberger, David und Sols aus der politischen ReichSleitung verlangt, tst dem Kabinett nicht for mell überreicht worden. — Die Weiterberatung und endgültig« Verabschiedung der Wahlordnung für die konstituierende Ver sammlung wird erst morgen erfolgen. S Berlin, 28. November. (Drahtbericht unsere« Berliner Schrlftleitung.) Die Beratung über die S o l f - Angelegenheit wurde heute nachmittag im Kabinett zurück gestellt, weil wichtigere Ausgaben drängten. Die Nachricht, datz Dr. Sols sein« Demission eingereicht halx^ ist vollkommen un richtig. Sollte er schliesslich gleichwohl gehen, so wird das keines falls auf das Elsnerfch« Vorgehen, sondern auf seinen Gegen satz zu Haase zurückzuführen seln. 3n Bayern selbst soll das Eisnerfche Vorgehen übrigens lebhafte Missstimmung hervor^ gerufen haben. Von der Nachricht des .L.-A.', datz Schetdemann sich mtt Demtssionsabstchten trüge, tst nicht das geringste wahr. Schetdemann tst nicht als Person, sondern als Vertrauensmann seiner Partei tn die Regierung eingetreten, nnd sein Rücktritt würde bedeuten, datz die ganze Sozialdemokratie stch von der Regierung zurückziehe. (2 Berka, 28. November. (Drahtbertcht unsere« Berliner Schriftleitung.) Sämtliche Beamte der poli tischen Abteilung des Auswärtigen Amtes haben sich mit Dr. Solf svltdarlsch erklärt. Sie glauben, zweckmäßig nur welterarbeiten können, wenn ein« einheitliche Reichspolitik ge trieben wird, die repräsentative Nationalversammlung baldigst Zu sammentritt und unverantwortliche Kreise nicht weiter die deutsch« auswärtige Politik störe». München, 28. November. (Elg. Drahlberlcht.) Nach In formationen a»s -em bayrischen Ministerium ist der Abbruch der Be ziehung«« Bayerns zm» Berliner Auswärtigen Amt«, sofern in -e» nächste» Tage« -et» Wechsel M der Leitung -es Auswärtigen Amtes etatrltt an- sofern «icht für -i« Zukaast Garantie» seitens Berlins gegeben werbe«, nur der Borläufer für weitere Eat- schlietzuagea Beyern«. Die Frag« eines Separatfriedens für Bayer« und di« Reugestallnag -er diplomatische« Vertretungen Bayerns uttt dem Ausland« sei i» -e» Kreis der Möglichkeit gerückt. Der bayrische Ministerpräsident hat eia« Abschrift seiner Not« über den Adbrvch -er Bezlehnngea mit dem Berliner Auswärtigen Amt de» drei süddenlfche» Regierungen zugestellt. Eine weiter« Mitteilung Bayerns soll folge», in der di« Einleitung eiueS enger« Zusammenschlusses der süddeutsche« Staate» erblickt werden dürste. Eine Kompromittierung Eisners D Berlin, 28. November. (Drahtberlchl unserer Berliner Schrlftleitung.) Unter der Ueberfchrift .Kurt Eisn'er, der Nicht-Kompromittterte' schreibt der .Vorwärts'-Redakteur Erich Kutbner in dem Organ der Mehr» heltspartet: 3n den kritischen Tagen bet Kriegsausbruch war ich Rsdakterrr an der .VvlkSstimm«' M Chemnitz. Zwilchen dem 28. un) 30. Juli wurden wlr von Kurt GuSner ans München telephon fch angeru^m. Kun Eisner teilt« uns mtt, daß « aus sicherster Quelle, nämlich direkt aus dem bayrischen Krteg-mtntsterium. tn -em er ein und aus ging, wisse, -atz der Krieg unvermeidlich sei, und zwar ans dem Grunde, weil Russlauh kich unter keinen Umstände» von einem Eingreifen in -en österretch sch- lerbische» Konflikt zurück-alten werd« und bere ls mobil mache, was die --«tsche Kriegserklärung zur Foig« haben müsse. Kart EiSner vav» sichert« uns -aS mit s» absoluter Bestimmtheit, du>z wir trotz aller Be» deukea am Nachmittag -es 28. 3uU das jeio.i^c Extrablatt Herausgaben» «Der europäisch« Krieg ist evkfefsell! Berkin. (Diese falsche Ortsangabe erfolgte, mn unsere» Gv- währSmann »ich! zu verraten. E. Kutiner.) Wie wir auS obsvtoß sicherer Quelle erf<chren, steht -as Eingreifen Russlands in den östce- retchifch-serblschen Konf ckt unmittelbar bevor. Deuischlands Aniwoet wind di« sofortige Kriegserklärung sein. Dr« Mobilmachung in Deutschland erfolgt wahrscheinlich schon morgen, ohae allen Zweifel noch u> dieser Woche." Dieses Extrablatt erregt: damals grösstes Staunen, weil am 28. 3uk «och Ke»» Mensch in Deutschland an den europäischeu Krieg glaubte. Hervorragende Parteigenossen empfahlen nnS eine Kaltwasserkur. K»rt EiSner war tnsosern der eiaztge Soztaldemokraß tn ganz DnUfchland, der am 28. 3ult mit absoluter Be stimmtheit wußte, dass der Krieg unvermeidlich sei, und .zwar, wie der Wortlaut -cä von ihm inspirierten Extrablattes als unwiderlegliches Dokument ergibt, hielt Kurt EiSner den Krieg für unvermeidlich wegen *tneS bevorstehenden Etngretfen- Nntzlands. AuS dieser lleberzeugnng hat EiSner auch die volle« Konsequenzen gezogen. Er hat nicht nur di« Mitteilung übermittelt, dass der Krieg unvermeidlich wäre, sondern in der dringlichsten Weis« unS versichert, dass der KriegtooSbra«^ lediglich dt« Schuld RutzlandS sei. LS gelte deshalb mit aller Macht lnnerhalb der Partei dahin zu wirken, dass dl« Sozialdemokratie bet Kriegs ausbruch sich hinter dt« Negierung stelle und dt« Kriegskredit» bewillige. EiSner bot »uS ausdrücklich, ans alle uns erreichbaren Ab geordneten in diesem Sinn« einzarvirken. Auf seine Infsrmatton ht» tst es a»ch zum grötzten Teil zurück;»,ähren, wenn am 1 August 1S14 M dee ,Chemnitzer BostSstinnne' der t» ganz Deutschland wie et» Signal wirkend« Arttknt «fcht«, -er t-e Frage stellte: Wollen wt>t ftegea? — 3at Setzt bezetchwet Kurs EiSner dtefentgen, dt« damals l '^er 3a fo^- «tvW S«t«Wr tzatzqh tM Eigner Iltchk,