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»der. 0 Logen >, älig lnaod emrelir ru zsert vor- Iskrduo- 8is kann ».a vsi- .) 2 Ikiv. r. — Vlll. <r«oi» Fein unä s1708j l Uhr. 0 — 1 U.) öffnet Tau esdner Str. s, Labioel adebauses. , 40—4 ll. -to^nasr/- Ea/ßa/te. > Aomds in thalgafftl. «; «> Abd« Inlerirechung- euth. Mm, g und Mün- ,, stehe oben «g nur tu Wa li S. U., l„ t, Eisenach von Halle ab mit Ueber ellzug, direct, sd. Sstmk.j u- I) Mrgn« chmtt. LV» U„ nach Pari«. KelpllblU lach «tatttn "»1^7^ bernachien er Röderau z-vrs»ansr r Riesa, ingl. ch Prag un« sub I. öj: II in; L) Mrgns U., mit Ue- eich mit nach ig. st-sipr.- igleichen nach unschwctg, tüln, ferner ra, Lübeck, Isurt a. M. I> Moi- n nach «er- Wageuclase erh »bt« n I> Mrg», IV, igdebu-g.n umrwoi uni nach Aöthcn, nach Erfurt agd ebu rg: lleichfalls mir ) Nchi» 10 N. tch Berlin, itwt.j, . I«. Mai 1833 Nr li r. Mittwoch. Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Au-nahmedeS Montags täglich und wird Nachuuttag« -1 Uhr aus gegeben. Deutsche Allgemeine Ming. Preis für das Viertel jahr 1'/» Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Grpcditivn in Leipzig lQnerstraße Nr. 8). Hnfertionsgedühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Die Actenstücke der Wiener Conferenzen. i. Die gestern der Times entnommene Darstellung der Verhandlungen der Wiener Conferenzen hat unsern Lesern ein vollständiges und übersicht liches Bild davon gegeben. Tleichwol finden wir es angemessen, dieser über sichtlichen Darstellung folgend, die wichtigsten Präliminarbestimmungen, Vertragsentwürfe, Präpositionen und Gcgenpropositionen sowie die darüber abgegebenen entscheidenden Erklärungen wiederzugeben. Das dem Par- lament auf Befehl der Königin vorgelegte Actenconvolut, das uns im Original vorliegt, bildet bereits den 13. Band der „Kastern papers" und enthält auf 89 Foliosciten 1-4 Actenstücke, nämlich: 1) das dem Für sten Gortschakow am 28. Dec. 1854 von den Bevollmächtigten Oester reichs, Frankreichs und Großbritanniens mitgetheilte Memorandum; 2) das erste Protokoll über die Conferenzsitzung am 15. März 1855, nebst einem Anhang; 3) das zweite Protokoll vom 17. März mit drei Anhängen; 4) das dritte Protokoll vom 19. März mit einem Anhänge; 5) das vierte Protokoll vom 21. März mit einem Anhänge; 6) das fünfte Pro tokoll vom 23. März mit einem Anhänge; 7) das sechste Protokoll vom 26. März mit einem Anhänge; 8) das siebente Protokoll vom 29. März; 9) das achte Protokoll vom 2. April; 10) das neunte Protokoll vom 9. April; 11) das zehnte Protokoll vom 17. April; 12) das elfte Protokoll vom 49. April mit zwei Anhängen; 13) das zwölfte Protokoll vom 21. April mit drei Anhängen; 14) das dreizehnte Protokoll vom 26. April mit einem Anhänge. Den Protokollen der Wiener Conferenz geht das sogenannte ^icle- mömoiro voran, welches die von den drei Contrahenten des Vertrags vom 2. Dec. 4854 gemeinschaftlich ausgestellten Friedensbedingungen enthält. Dieselben waren bekanntlich am 28. Dec. v. I. von den Vertretern der drei Mächte dem russischen Bevollmächtigten Fürsten Gortschakow mitge- theilt und von demselben mit dem Vorbehalt angenommen worden, daß sie den Souveränetätsrechten des Kaisers von Rußland auf seinem eigenen Ge biet nicht zunaheträten. Wir theilen den Wortlaut des wichtigen Akten stücks hier noch einmal mit, weil dasselbe nicht blos den Anknüpfungspunkt und die Grundlage der weitern Verhandlungen bildet, sondern auch den Maßstab abgibt, nach welchem die von den einzelnen Betheiligten geltend gemachten Ansichten und Foderungcn zu beurtheilen sind. Memorandum vom 28. Dec. 1854. In der Absicht, den Sinn zu bestimmen, Le» ihre Negierungen einem jeden der Grundsätze beilegen, welche in den vier Arti keln enthalten sind, und im klebrigen sich, wie sie dies immer gethan, Lie Ermächti gung vorbehaltend, solche besondere Bedingungen zu stellen, die ihnen über Lie vier Garantien hinaus durch das allgemeine Interesse Europas gefodert zu sein scheinen, um die Wiederkehr der letzten Verwickelungen zu verhüten, erklären die Bevollmächtigten Oesterreichs, Frankreichs und Großbritanniens, daß: I) Ihr« Negierungen, überein stimmend in der Ansicht, daß es nothwendig sei, das ausschließende Protektorat auf zuheben, welches Rußland über die Moldau, Walachei und Serbien geübt hat, und die von den Sultanen diesen zu ihrem Reiche gehörenden Fürstenthümern zuerkaunten Privile gien unter die gemeinschaftliche Garantie der fünf Mächte zu stellen, dafür gehalten haben und dafür halten, daß keine Ler Feststellungen der alten Verträge Rußlands mit der Pforte, welche sich auf die genannten Provinzen beziehen, bei dem Friedcnsschluß wieder in Kraft gesetzt werden kann, und daß die Anordnungen, welche in Bezug auf dieselben zu treffen sind, später in der Art combinirt werden Müsse», um den Rechten der souveränen Macht, denen der drei Fürstenthümcr und den allgemeinen Interessen Europas vollkommene und gänzliche Ge- nugthuung zu gewähren. 2) Um der Freiheit der Donauschiffahrt ihre ganze Entwicke lung zu geben, deren sie fähig ist, wäre es wünschenswerth, daß der untere Lauf der Donau, von dem Punkte an, wo er den beiden Uferstaaten gemeinschaftlich wird, der in Kraft des Art. 3 des Friedens von Adrianopel bestehenden Territorialhoheit ent zogen werde. Jedenfalls würde die freie Donauschiffahrt nicht gesichert sein, wenn sie nicht unter die Aufsicht einer Syndiealbehörde gestellt wird, die mit der nöthigen Macht bekleidet ist, uni die Hindernisse zu beseitigen, die an den Mündungen dieses Stroms vorhanden .sind oder später daselbst sich bilden können. 3) Die Revision des Ver trags vom 13. Juli 1841 soll zum Zweck haben, die Existenz des osmanischen Reichs voll ständiger mit dem europäischen Gleichgewicht zu verknüpfen und dem Uebergewicht Ruß lands im Schwarzen Meere ein Ende zu machen. Was die in dieser Beziehung zu ergreifenden Anordnungen betrifft, so hängen dieselben zu unmittelbar von den Kriegscreigniffen ab, als daß man schon jetzt die Grundlagen derselben seststellen könnte. Es genügt, das Priiuip derselben anzudeuten. 4) Indem Rußland auf den Anspruch verzichtet, die christlichen Unterthanen des Sultans von dem orientalischen Ritus mit einem amtlichen Protektorat zu decken, verzichtet es gleichzeitig tu naturgemäßer Folge daraus, irgend einen dar Artikel seiner früher» Verträge, und namentlich de« Vertrags von Kutschuk- Kainardschi, dessen irrige Auslegung die Hauptursache des gegenwärtigen Krieg« ge wesen ist, Wiederaufleben zu lassen. Indem sie (die Negierungen) einander ihre gegen seitige Unterstützung gewähren, um von dem freien Willen des osmanischen Gouverne ments die Anerkennung und Beobachtung der religiösen Privilegien der verschiedenen christlichen Gemeinschaften, ohne Unterschied des Eultus, zu erlangen, und indem sie gemeinschaftlich zu Gunsten der genannten Gemeinheiten die von Sr. Mas. dem Sul tan gegen dieselben kundgegebenen großmüthigen Ansichten nutzbar machen, werden sie die größte Sorge darauf wenden, die Würde Sr. Hoh. und die Unabhängigkeit seiner Krone vor jeder Beeinträchtigung zu bewahren- Nachdem Vie Vertreter der vier verbündeten Mächte schon vorher sich darüber geeinigt hatten, die Berathungen als Protskolleonferenzen zu behan ¬ deln, in welchen Graf Buol den Vorsitz zu führen hätte, wurde am 45. März die erste gemeinsame Sitzung, unter Anwesenheit des Grafen Buol und des Barons v. Prokesch-Osten für Oesterreich, des Barons de Bour- qucney für Frankreich, des Lords I. Russell und des Grafen. Westmorland für England, des Fürsten Gortschakow und des Hrn. v. Titow für Ruß land und Arif-Efendi's für die Pforte, abgehaltcn. Der Vorsitzende eröff nete die Conferenz mit einer Rede, in welcher er auf die Schwierigkeiten des Unternehmens hinwies, welche nur der Geist der Versöhnlichkeit über- winden könne. Zugleich erklärte er, daß sein Souverän fest entschlossen sei, auf den festgestellten Grundlagen zu beharren, und daß selbst die ernstesten Folgen denselben nicht abhalten würden, gewissenhaft an der in dieser Be ziehung gegen seine Verbündeten übernommenen Verpflichtung festzuhalten. Deutschland. Gegenwärtig bestehen noch Spielbanken in elf Badeorten Deutsch lands, die sich auf sieben Bundesstaaten verlheilen, nämlich Lübeck mit Travemünde, Mecklenburg-Schwerin mit Dobberan, Hessen-Homburg mit Homburg, Baden mit Baden-Baden, Walbeck mit Pyrmont, Nassau mit Ems und Wiesbaden, und Kurhessen mit Nenndorf, Hofgeismar, Nauheim und Wilhelmsbad. Die Spielbank zu Aachen hat die preußische Regierung bekanntlich früher schon geschlossen. Preußen. "V Berlin, 14. Mai. Wie von verläßlicher Seite uns mitgc- theilt wird, sind von Oesterreich hier entgegenkommende Schritte zur Aus gleichung der bisherigen Differenz der Ansichten über die orientalische Frage gethan worden. In unterrichteten Kreisen behauptet man, Graf Esterhazy habe bald nach seiner Rückkehr Hrn. v. Manteuffel bezügliche Erklärungen gegeben, in denen sich die Anerkennung der seitherigen Politik Preußens aussprach. Wie man auch über die bisherige Politik der beiden deutschen Großmächte denken möge, so ist doch nicht zu verkennen, daß jetzt für Oesterreich ein Wendepunkt eingetreten, welcher eher ein Zusammengehen mit den deutschen Staaten, als mit den Westmächten in Aussicht stellt. Die größte Schwierigkeit wird für Oesterreich immer in der Kriegsbereit schaft bestehen, in welcher cs seine Armeen mit großen Opfern erhalten muß. Man glaubt hier, daß Preußen den Bestrebungen Oesterreichs zur Beseitigung der letzten Differenzen entgegenkommen werde, zweifelt aber an "der Bereitwilligkeit, irgendwelche Verpflichtungen zu übernehmen. Breslau, 11. Mai. Von hier sind zwei Aerzte, ein älterer, vn. Eliason, und ein jüngerer, vr. Maßmann, der Assistenzarzt an der geburts- hülflichen Klinik war, in russische Dienste abgegangcn. Von Letzterm, einem sonst kräftigen, nicht eben Anstrengungen scheuenden Manne voll Berufs eifer ist dieser Tage ein Brief eingegangen, der durchaus nicht einladend zur Nachfolge ist. Dr. Maßmann ist in Cherson Dirigent eines Lazareths. Er bekleidet Hauptmannsrang, hat aber die ärgsten Strapazen eines Rekruten auszuhalten. Es ist ihm sogar untersagt, in einem Bette zu schlafen. Nach seinem Briefe werden alle Schwerverwundete und Kranke aus Sewastopol fortgeschafft. — Die Klagen aus den schlesischen Bergen und aus Ober schlesien scheinen immer allgemeiner und dringender zu werden. Der Fürst v. Pleß, der zugleich Besitzer von Salzbrunn und Fürstenstein ist und, wie man behauptet, die reichen Einkünfte seines Eigenthums in Niederschlesien zur Verbesserung seines erst seit einigen Jahren erlangten Fürstenthums Pleß verwendet, das ihm später durch Kohlen- und Erzgrubencrtrag die reichsten Zinsen zu bringen verspricht, will eine namhafte Anzahl der völlig erwerb- losen Weber aus den Sudeten auf seine oberschlesischen Güter versetzen und zum Ackerbau verwenden. Doch muß man diese wehmutherregenden, von verhungerten Aeltern halblebcndig zur Welt gebrachten Halbschatten, von de- nen Viele vielleicht noch niemals völlig satt wurden, kennen, um bedenklich den Kopf zu schütteln und zu fragen, woher sie, die nicht zur vollen Lebens kraft gekommen sind, di« eigentlich von Jugend auf im absteigenden Alter fsrtsiechen, da sie abgelebt zur Welt kommen, die Kräfte hcrnehmen sollen, die Erde zu bebauen? Von der Verarmung Oberschlesiens, dessen Boden so reich an Erzen ist, daß selbst von Frankreich, Belgien, ja von den Roth schild habgierige Hände sich danach auSstreckcn, Oberschlesiens, das eine Anzahl Millionäre zählt, wie vielleicht kein zweiter preußischer Land strich, Oberschleficns, wo der ausbeutende Besitz dem Segen oder Fluch: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot (und eben nur Brot) essen", scharf abgcfthnitten gegenübrrsteht und nur der Handel nach aus wärts den vermittelnden Keil der Wohlhabenheit ohne Verbindung der Ge gensätze bildet — von dieser sich steigernden Verarmung eines Landstrichs, dem auch sein« geographische Lage nach Polen, Galizien, Oesterreich ein blü hendes Verkehrslebrn znsichern sollte, sprechen am bezeichnendsten folgendt Zahlen: Im Jahre 1770 zählte Preußisch-Schlesien 1,327,078 Einwohner. Diese besaßen 429,066 Ochsen, 380,398 Kühr, 196,458 Kälber, 148,840 Schweine, 2,775,875 Schaft. Im Jahre 1849 betrug die Einwohnerzahl