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Wilsdruffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das «Wilsdruffer DagebTätt" «rscheind «n ollen Werktagen nachmittags S Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. ßrer Haus, bei Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u- .. .. . Geschäftsstelle, nehmen zu VderZeitBestellungenent- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaegend gegen. Im Falle höherer Gewalt.Kriegod. sonstiger ->> — - - —-- Betriebsstörungen besteht ^ein Ttnspruch ous Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur« rvenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte v. Arbeiter Anzeigenpreis 7 die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs^ Pfennige, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Reichspfennige. 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Es ist nicht englische Lebensart und noch weniger Gepflogenheit englischer Minister, von Genf weg im Flug zeug — sogar ohne Zwischenlandung in Paris — nach London zu sausen und dort unmittelbar nach der Ankunft vor dem Rundfunkmikrophon eine Verteidigungs rede zu halten. Der englische Außenminister Sir John Simon, der, wie ein Londoner Blatt jetzt höhnisch schrieb, das zweiselhafte Verdienst für sich buchen darf, Deutschland durch seine bekannte Erlärung vom Sonn abend „aus dem Völkerbund getrieben" zu haben, tat nach dieser sehr unenglischen Art. Es war diesem früheren Rechtsanwalt Wohl während seines Heimfluges doch auf gegangen, was er mit jener Erklärung über die erneute Verweigerung der Gleichberechtigung an Deutschland und- die erneute Zubilligung jeder beliebigen Auf rüstung an jeden beliebigen Staat der Welt an gerichtet hatte. Und es ist ihm während dieses Fluges, wenn er vor sich selber ehrlich war. wohl gleichfalls etwas klarer geworden, daß seine Erklärung vom Sonnabend eineu m so schroffere Heraus forderung gegenüber Deutschland sein mußte, als ihm ja unmittolbar vorher sowohl von dem Reichsaußenminister von Neurath als auch von dem Botschafter Nadolny in aller Deutlichkeit erklärt worden war, daß die ohne Beteiligung Deutschlands von den Rüstungsmächten getroffenen Beschlüsse für Deutsch land unerträglich seien. Seiner Britischen Majestät Außenminister erklärte also im englischen Rundfunk zunächst ganz manierlich, er bofse, daß England mit anderen Mächten und auch mit Deutschland in Verhandlungen über die neue Lage treten werde. Dann aber behauptete er, England habe „jede Bemühung" angestellt, um alle Mächte zusammen- zubringen. Herr Simon weiß ganz genau so gut wie wir, daß er jede Bemühung angestellt hat, um im Sinne Frankreichs die anderen Mächte zu einer Front gegen Deutschland zusammenzubringen. Nach einer immerhin bemerkenswerten Anerkennung der völligen Abrüstung Deutschlands bekannte sich Herr Simon zu der Fünf-Mächte-Formel über Deutschlands Gleichberechtigung vom 11. Dezember 1932. Aber, so ver fiel er sofort wieder in zweckhafte Heuchelei, es hätten „neuerliche Ereignisse in Europa Nervosität und Be unruhigung anfkommen lassen-, was die Abrüstung der schwergerüsteten Staaten verhindere. Und nun kommt das stärkste Stück: „Jedermann weiß, warum", betonte der Herr englische Außen minister, ohne den geringsten Mut aufzubringen, Tat sachen und Namen zu nennen, anstatt solche unfairen An deutungen zu machen. Er hat dann weiter Deutschland die Absicht „sofortiger Wiederaufrüstung" unterstellt, ver dächtigte also die Reichsregierung und ihren Chef der Unwahrhaftigkeit, sprach Wetter von der durch Deutschland verursachten „neuen Verschärfung" und bestritt die von Deutschland für seinen Austritt vorgebrachten Gründe in ihrer Berechtigung. Schließlich behauptete er gegenüber dem Vorwurf des Neichsaußenministers, der englische Außenminister habe die amerikanische Regierung unrichtig über die deutschen Forderungen informiert, seine, Simons, Informationen nach Washington seien richtig gewesen. Um das letzte gleich zu widerlegen: Nach der Unter richtung Washingtons durch die englische Regierung kam ans Washington überraschenderweise die in auffallend scharfem Ton gehaltene Erklärung, Amerika würde die Einhaltung der Versailler Abrüstungsbestimmungen ge gebenenfalls erzwingen. Diese Erklärung Amerikas richtete sich nicht etwa gegen die Vertragsbrüchigen Rüstungsmächte, sondern gegen Deutschland. Wenn jetzt, in schärfstem Gegensatz dazu, Amerika durch den Präsiden ten Roosevelt in nicht minder scharfer Form von jener Erklärung abrückt und betont, keiner der europäischen Staaten dürfe Amerika als Bundesgenossen für sich in Anspruch nehmen, so geht daraus unwiderleglich hervor, daß Washington durchdieenglischeRegierung, d. h. in diesem Fall durch den englischen Außenminister, über die deutschen Absichten falsch informiert wurde, und zwar, wie man annehmen muß, absicht lich! Auch diese überhastet im englischen Rundfunk ab gegebenen englischen Erklärungen Sir John Simons, in denen er im übrigen ohne Einschränkung aus dem Macht standpunkt der Rüstungsmächte verbleibt, kennzeichnen ebenso wie die kurze Erklärung des französischen Minister präsidenten Daladier in der Kammer erneut die unleug bare Ratlosigkeit und das schlechte Gewissen dieser beiden rotorisch Vertragsbrüchigen Mächte. Wenn noch bei irgend welchen Schwärmern eine Unklarheit über die Entschlossen heit, vor allem Frankreichs und Englands, zur weiteren Sabotage der Abrüstung bestanden haben sollte, so ist sie durch die Erklärungen Daladiers und Simons jedenfalls beseitigt. Am 12. November wird das deutsche Volk, wird jeder einzelne von uns mit dem Stimmzettel die Antwort geben. P- A. R. Mf des Führers zur Volksabstimmung, Krönung des Versöhnungswerkes im Volk. Die Rcichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Die Führertagung der NSDAP, fand ihren Höhe punkt und Abschluß in einer richtunggebenden Rede, die der Führer am Abend vor den versammelten Rrichslcitern, Gauleitern, höheren SA.- und SS.-Führern sowie den Gaupropagandaleitern im Plenarsaal des Preußischen Landtags hielt. Rudolf Hetz eröffnete die eindrucks volle Tagung mit Begriißungswortcn. Dann nahm der Führer das Wort. In seinen groß angelegten Ausführungen zur poli tischen Lage und über die Aufgaben, die sich für den Nationalsozialismus daraus ergeben, befaßte sich der Führer zunächst mit der außenpolitischen Situation, die im engen Zusammenhang stehe mit der innenpoli tischen Arbeit der nächsten Wochen. Das außenpolitische Ringen um die Gleichberechtigung, in dessen entscheidendes Stadium die deutsche Nation nunmehr eingetreten sei, sei untrennbar verbunden mit dem Kamps um den wirt schaftlichen Wiederaufstieg, dem Kampf um das Brot, den das deutsche Volk seit über acht Monaten ziclbewußt führe. Die politische Befriedung der Welt sei die Vor aussetzung ZU jeder wirtschaftlichen Genesung. Der große Irrtum der bisherigen nachnovemberlichen Regierungen in Deutschland sei die Nichtbeachtung des Grundsatzes gewesen: Ehe nicht die Gleichberechtigung zugestanden ist, ist jede Beteiligung an internationalen Konferenzen von vornherein zwecklos! Seine Vorgänger in der Regierung seien gewissermaßen von jener „Genfer Krankheit" befallen gewesen, die sie zu Pessimisten für die Nation und zu Optimisten für den Völkerbund werden ließ. Er dagegen sage: „Optimistisch bin ich auf mein Volk, und pessimistisch bin ich auf Genf und den Völkerbund." Deutschland sei nie friedliebender gewesen als in dem Augenblick, da es der bisher so wenig erfreulichen Atmo sphäre dieser Stadt den Rücken gekehrt habe. Das ganze deutsche Volk stehe hinter der Regierung, wenn sie gegen über demütigenden Zumutungen erkläre: Wir wollen den Frieden» aber wir lassen uns nicht behandeln wie eine Nation zweiten Ranges! Mit derselben Entschlossenheit, mit der die national sozialistische Bewegung in den letzten vierzehn Jahren in Deutschland für ihr Recht gekämpft habe, werde Deutsch land ernst und unerbittlich auch außenpolitisch auf seinem Recht bestehen und an seinem Anspruch auf Gleich berechtigung festhalten. Die Ehre sei genau so wenig ein leerer Wahn, wie es die Treue sei; man könne ohne sie auf dieser Welt nicht leben. Deutschland wolle den Frieden und nichts als den Frieden, aber es sei entschlossen, in Zukunft zu keiner Konferenz, in keinen Bund zu gehen, in keine Konvention zu treten, gar nichts zu unterschreiben, solange es nicht als gleichberechtigt behandelt werde! Irgendwo gebe es eine Grenze, unter die man nicht gehen dürfe» sonst sei man nicht würdia. ein Volk zu führen. unsere Propaganda für diese WM sei getragen vow großem Ernst, denn diese Wahl sei moralisch einwandfrei und werde für das Lebensrecht der Nation geführt. Mehr; vielleicht als irgend jemand hänge gerade das national«! sozialistische Deutschland am Frieden, weil die national-s sozialistische Idee dem völkischen Begriff einer blutsmätzi« gebundenen Staatsführung nach innen zugewandt sei und! deshalb eine imperialistische Eroberungspolitik nach außens nicht kenne. Indem wir so jede Gewaltpolitik ablehnten,; könnten und würden wir andererseits zur Wahrung unseres Rechtes ebenso entschlossen sein. Die Wahlpropaganda der Partei müsse in diesem Rahmen gesehen und unter Zurückstellung alles Unwesentlichen auf diese ganz großen Fragen kon zentriert werden. Unser Volk werde in diesen Wochen im Zeichen eines tiefen und heiligen Ernstes stehen. Seine Begeisterung sei nicht auf irgendeiner oberflächlichen Hurra-Stimmung aufgebaut, sondern auf der liefinnersten Erkenntnis vom Bewußtsein seines Rechtes. Diese seine Haltung ruhe auf dem Vertrauen zu seinen Führern, die mit größtem Verantwortungsbewußtsein an die vor ihnen liegenden Aufgaben Herangehen. Die Arbeit der Partei in den kommenden Wochen müsse von der Überzeugung getragen sein, daß die Tat kraft sich nicht in kleinen Operationen dokumentiere, sondern nur durch Konzentration auf die großen Fragen. Die innere Freiheit und Geschlossenheit der Bewegung müsse mehr denn je in die Erscheinung treten. DaS große Werk der Versöhnung in unserem Volke, das der Nationalsozialismus begonnen habe, müsse nunmehr seine Krönung finden. Auch unseren früheren innenpolitischen Gegnern würden wir im Zeichen dieses Ringens der ganzen Nation entgegenkommen und ihnen die Hand reichen, wenn sic be weisen, daß sie Bekenner der deutschen Ehre und Friedensliebe seien. Jeder Nationalsozialist möge sich bei seinem ganzen Tun und Lassen der Verantwortung bewußt sein, dis er vor der Nation trage. Im Bewußtsein dieser Verantwor tung und unserer Pflichten müßten wir von der größten Härte gegen uns selbst sein. Wer etwa als Nationalsozialist gegen seine nationa len Pflichten verstoße, müsse wissen, daß er noch weniger Schonung erwarten könne als andere Volksgenossen. Die Partei habe ihr großes nationales Ziel und dem sei alles andere rücksichtslos unterzuordncn. Wir alle müßten dabei auch ein Beispiel von Einfachheit und Schlichtheit geben. Indem wir Nationalsozialisten blieben, was wir immer waren, erhielten wir uns nicht nu- unsere Stärke, sondern auch das Vertrauen im Bolte für alle Zukunft. Der Führer streifte kurz auch die wirtschaftlichen Fragen. Wenn die Nation heute das Gefühl habe, daß es wirt schaftlich vorwärtsgehe, dann müßten wir alles tun, um diesen Antrieb zu verstärken. Mit dem Blick nur auf das Große und Entscheidende gerichtet, müsse alles Ungeklärte in den nächsten Wochen vor den wirklich großen, zur Ver wirklichung reisen Arbeitsprojekten zurückgestellt werden. Wenn wir diesen unseren Kamps aus dem Gefühl der höchsten Verantwortung heraus führen, dann bin ich sicher, daß wir ihn erfolgreich sichrem Wer mutig sein Recht vertritt, wird am Ende auch Recht bekommen. Wen» wir alle unsere Pflicht bis zum äußersten erfüllen, dann wird unser Volk das erkennen und wird am 12. November uns sein Vertrauen aussprechen, weil es zu anständig ist, dem das Vertrauen zu verweigern, der es verdient. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer, den Wahrer der deutschen Ehre, schloß Rudolf Heß die be deutsame Führertagung. Sr. Goebbels übernimmt die Führung des Wahlkampfes. Reichsminister Dr. Goebbels hat als Reichspropa gandaleiter der NSDAP, die Führung des bevorstehend den Wahlkampfes übernommen. Der Wahlkampf wiri von der Neichspropagandaleitung der NSDAP, im Bs nehmen mit dem Reichspropagandamin.istertum durchs geführt. Der RelSSblfchof empfängt den Mrer des VM Der Neichsbischof empfing den Reichsführer des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, Dr. Steins acher, in dessen Begleitung sich Assessor Neumann befand! zur Aussprache über Volkstumsfragen ün.Ausland,