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zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 3. May 1809. 49. Gustav Adolph der l., König in Schweden. (Fortsetzung.) 0 wie Gustav, dachten und handelten auch damals alle seine Feldherrn; tapfer, un eigennützig, warme Verehrer der Religion, und ihrem König und Vaterlande unerschüt terlich treu, waren sie, waren ihren Unter gebenen. Keine die Menschheit entehrende Ausschweifungen, keine Mißhandlungen der sich ruhig verhaltenden feindlichen Einwoh ner wurden bei Gustavs Heeren damals ge duldet, sondern auf das strengste geahndet. Unter seinen Fkldherrn zeichneten sich beson ders, Gustav Horn, Johann Banner, Tor- stensohn und Karl Wrangel, aus. Als Gu stav zum erstenmale mit seinen Kriegern Deutschlands Boden betrat, so knieete er vor der ganzen Armee unter freiem Himmel nie der, und verrichtete ein feierliches Dankge bet, für glückliche Ankunft: und so lange er seine Heere anführte, wurden öffentliche Ne- ligionsfeier, auch mitten im schleunigsten Marsche, nicht unterlassen. Mit solchen Ge sinnungen, mit solchen Feldherrn und Sol daten nur konnte es Gustav wagen, sich der überwiegenden Macht Ferdinands, entgegen zu stellen. Europens damalige Verhältnisse waren allerdings auch in vielen Stücken die sem Unternehmen günstig, und förderten die großen und schnellen Stege Gustavs nicht wenig. Ferdinand der H. hatte durch sein eigenmächtiges Verfahren, durch seine Härte und zu große Strenge gegen dieUeberwunde- nen, nicht allein die protestantischen, sondern auch übrigen deutschen Fürsten, sich abhold gemacht; und die barbarischen Handlungen seiner Feldherrn und Krieger, die Gemüther noch mehr wider ihn erbittert. Seine em- porsteigende Macht hatte Europens Regenten aufmerksam gemacht, und einige derselben, wie Frankreich, England, Holland und Dän- nemark waren von'ihm beleidigt und mit Stolz und Härte behandelt worden. Diese alle sahen daher nicht allein Gustavs Unter nehmungen ruhig zu, sondern, besonders Frankreich, unterstützten ihn darinnen. Das damals noch mächtige Spanien, war zwar auf Ferdinands Seite, hatte aber nicht nur genug mit Holland zu thun, sondern auch ei nen sehr schwachen König auf seinem Thron. Hlerzu kam noch, daß bei Gustavs Ankunft in Deutschland Ferdinands Heere gerade kei- Ccc