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Nummer 252 — 29. Jahrgang Küchel,» Kmril wSchN. mit illustr. Gratisbeilagen »Heimat un!> WcU" und der Kinderbeilagc »Frohmut". sowie den Textbkilagen »St. Benno-Blatt". »Unterhaltung und Wissen". »Die Welt der Frau". »Aerztlicher Ratgeber". »Das gute Buch", .^ii.nruud- schau". Monatlicher ivezugsprets 3 ^ einschl. Benellgeld. Lilizelnummer 10 Z. Sonnabend- u. Sonntagnummer tttt ^s, Hauptlchriftleiterl Dr. tS. Deilcztik, Dresden. SüchlWie volkssettm Donnerstag, d^n Z9. O'^vbcr 195Ü LterlagSort, Dresden Slnzetgensireise: Die Igesl-Lltenr d-!it-»ile 80 4. ö'm.lie >» on^etgk» u.Slcllengeluche -i. Lie ,--iar-'lu I"zcilc. r., Ul, breit. 1 ar. Für Anielgeu halb ee- Berhr-..ungSgrdi>-!eS 40 4. die pclllretiainez,l!e I NO .x. 7!- iesgc'N->.). Zziu Fähe höherer Gewalt erlischt lebe ll erd.li.oluu - !U> l.,c«e,ii»g >e-wt» EksüUiing v. Anzeige» - Liisir-tgen u rc„I>.,.z 0 Schade- .»-atz, Geschasllicher L«-t, griruz Lungar». 2 >, m-u. (SeschitftSftelle, Druiku-Äerlag r Germania. Si^G. sür Verlag imd Druckerei, Filiale DreAden.Dreöden-A.1, Polterstrahel?. Femrnt2l0I2. Poltlcherflomo Dresden 2703. Banlkonlo Ltadtbarit Dresden lllr. 'N7V- Für christliche Politik und Kultur '.lievulnou der Eachntlden VoltSzeUuug DreSdsn-Nltstudi 1 Polierttrahr N. F-rnrin zi/71' MekaHarbelkerstrelk beendet Brauns als Schlichler Wiederaufnahme der Arbeit Berlin. 29. Oktober. Unter dem Vorsitz des Neichsarbestsministers Dr. Slegsr- wald fanden gestern im Neichsarbeitsministeriun, Verhandlun- gen mit Vertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Berliner Metallindustrie statt, die mit folgender Verein barung endeten: 1. Die Arbeit wird sofort unter den alten Bedingungen wieder ausgenommen. Maßregelungen aus Anlatz dieses Streiks finden nicht statt. 2. Die Entscheidung der im Schiedsspruch vom 18. Oktober behandelten Fragen erfolgt durch Schiedsspruch einer Schlich tung? st eile. Sic besteht aus drei Unparteiischen, die vom Neichsarbeitsminister nach Vernehmen mit den Parteien er nannt werden. I. Die Verhandlungen vor der Schlichtungsstellc sind mög lichst bald zu beginnen. Die Entscheidung hat spätestens in der ersten Woche des November zu erfolgen und Ist endgültig. Am Mittwoch, dem 29. Oktober, setzen sich die Betriebsräte müden Firmen wegen der Wiederaufnahme der Arbeit in Ver bindung. » Zn den Verhandlungen im Reichoarbeitsmiiiisterium über die Beilegung des Konfliktes in der Berliner Metallindustrie berichtet die DAZ.. datz den Vorsitz des vereinbarten Schieds- gcrichls der frühere Ncichsarbeitsminister Dr. Brauns über nehmen dürfte. Es ist damit zu rechnen, datz schon im Laufe des heutige,, Mittwoch, spätestens aber am Donnerstag die Arbeit in sämtlichen Betriebe» wieder ansgenonimen wird und der Streik somit »ach genau 14tägiger Dauer sein Ende erreicht hat. Eine Warnunq Tie erste Anwendung der Kartellverordnung. Berlin, 29. Oktober. Di-e Preissenkungsaklion der Ncichs- rcgierung ist heute dadurch in ein neues Stadium getreten, datz der Reichsivirlschaftsiniinsler die neue Kartctinotverordnnng zum ersten Male angewendet und eine Verordnung gegen die Preisbindungen der Tapetenindnstrie und des Tupetenhand-els erlassen hat. der eine prinzipielle Vedentnng znkcnnnu. Tie Verordnung hebt nicht nur die Bindungen des Tapeteichandets durch die Tapetenindnstrie ans. sondern erklärt darüber hinaus auch die Bindung der Mitglieder des Hanptvereins der deut schen Tapetenhändler untereinander für nichtig, soweit es 'ich um Preisfeststellungen oder Rabatte handelt. Nette Prem-'esl- stellnngc» der Händler müssen dem Neichswirischastsmiwiler vorher vorgelegi werden. Vor Erlas-, der Verordnung ivar.'N sowohl die beleiligten Interessenten, als auch der Reichswirl- schaitsrat gehört worden. Ter Reichsirnrtichaiisinii'isler war oer Ansicht, das; Preisspannen zwischen Handel und Indusilie von über löst Prozent wirtschaftlich nicht gerechtfertigt seien. Die Verordnung soll vor allem für Industrien vo„ gröbe rer volkswirtschaftlicher Vedentnng eine Art Warniings- signal darstellen, datz diese Industrien ihre Preispolitik non selbst einer Revision miiterziehen n"S damit ein Einmeiie» des Neichsivirtschaftsministerimns an Hand der Karletlverordnung überflüssig machen. Trauerlag -es Saar Die Beerdigung -er Tolen auf Grube MarMch Friedrichsthal, 29. Oktober. Heute vormittag um 1,10 Uhr begann in der Zechenkapelle von Maybach der T r a u e r g o t t e s d i e n st für die Opfer der Erubenkataslropbe. Die kleine Kapelle war ganz mit schwar zem Tuch ansgeschtage», der Altar mit Blumen geschmückt. Der Raum war dicht von Leidtragende» und Trauergästen gestillt. Die Angehörigen hatten die vorderen Plätze, neben ihnen saßen die Vertreter des Reiches. Die Trauermesse wurde vom Orts pfarrer von Mapbach zelebriert. Dann hielt der Bischof von Trier, Bornewas ser. die Predigt. Er erinnerte an das Wort des heiligen Au gustinus „Es gibt kein Leid, das so groß ist. datz es uns tren nen könnte von der Liebe Jesu Christi" und an das Wort des Propheten Jeremias „Sie kommen zu mir mit Weineu und Klage», aber ich führe und leite sie auf ebenen Pfaden, datz sie nicht straucheln. Vater will ich jetzt sein in Israel". Der Bischof fuhr in seiner Predigt fdrt: Vater will Gott Euch sein, Euch Müttern, die Ihr den Sohn begrabt, Euch Frauen, die Ihr den Gatten verlort, den Kindern, die den Vater nicht mehr sehen, Pater auch Euch, den Toten, die wir heule begraben. Ist es nichi eigen, datz Euere Männer und Brüder in den Stunden »infuhren, als man in Alsdorf die toten Kameraden begrub? Ob nicht in jener Stunde ihnen Gedanken in die Seele gekom men sind an Gott. Tod und Ewigkeit? Das wäre die letzte grotzc Gnade gewesen, die Gott ihnen gab. — Trauermusik und Gesänge umrahmten die ergreifende Feier. Um 10.:K1 Uhr begann im großen Zechensaal der Grube Maybach die Trauerjeier für die Toten des furchtbaren Gruben unglücks. gö Särge sind im -Saal ausgestellt. Davon stehen 20, deren Tote man noch nicht kennt, abseiis. Der Saat ist mit Trauernden dich! gestillt. Nachdem die Geistlichkeit und die Vertreter der ast'ent- Achen Körpersciraften den Raum betreten hatten, begann die Trauerjeier mu einem Vorlrag des .Knappenchors. Sodann hieb. V > s ch o s B a r n e w a s s e r eine Gedenkrede, in der er u. a. a-te: Unsere Tolen starben ans dein harten Felde schwer ster 't'sreit, pft-.chlbewusü bis znnr Tode, im Geiste ernster Pflichterfüllung. Ihr tolen Brüder, Ihr schont jetzt schon mit den Angen der Ewigkeit. Herr, gib uns,wen teuren Toten den ewigen Gotlessrieden. Nach der Ansp'.acge des Bu'choss gab der Koblenzer Generalsuperintendent dein liefeuipiuu".neu Beileid der Gcneralsynoden Ausdruck. Sodann hielt der franzö sische A rb e i t s m i n i st c r eine Ansprache. Nachdem er geendet hatte, ergriff der Präsident der Re- gicrungskommission. W i I ! a » . das Wort, der den tieigebeug- ten Angehörigen, ihren Winven und Waism. ihren Bätern. Müüern, Brüdern und Schwestern und allen ihren Verwandte» und Freunden d-os herü'ege Beileid der Regierunge-Kommission anssprach. Die Kommission werde alles tun. was in ihren Kräften stehe, um den Hinterbliebenen über die materiellen Sorgen hinweg,znhelfen. Anschließend hiel! Reichsuerkehrsininister Gu-'rard die Transrede. Der Minister führte ans: ...Schweres Unglück ist hereinge'orochen über deutsches Land. Wahrend noch die Toten glocken in Al-edors ertönten, verbreitete sich die erlchülternde Kunde von dein grausigen Geschehen an! Gr.be Manbach. Fas! 100 deutsche Bergleute sind wieder gefallen. Opfer ihrer Pflicht. Helden der Arbeit. M-t Ihnen, den Angehörigen der Dabin- geschicdenen. sind vereint in Demut und Schmerz der Herr Reichspräsident, die deutsche Reichere,ijerung und die preußische Staatsrcgierung. Diese St'.mde tiefste,, Ernstes zeigt aber auch die unlösliche Verbundenheit des deutschen Bergarbeiters an der Saar mit allen demscken Bergleuten, gewiß auch mit denen aller Völker, mit de» Bergleuten d'r ganzen Welt. Sie alle sind verbunden durch gemeinsame Gesabr. Im aan'.en den! scheu Vaterland« sind heute die Fahnen ans Ha'bmast gehißt Vor diesen Särgen hat sich gesenkt des Reiches Panier. Innig stes Beileid und tätige Hitie alten denen, die weinen an dv'i'en Särgen, die trauern »in ibre verlorenen Lieben in deren HüN ten die Trauer eingezogen ist. Möge Gott der Allmächtige ihnen Trost geben!" Hierauf sprach der Vertreter des Gewerkvereins Christ licher Bergarbeiter. Saarbrücken, 29. Oktober. Die Regierungskommission hat für den Tag der Beiset zung der Opfer von Maybach jede Lustbarkeit verboten Der Landrat des Landkreises Saarbrücken bat die Bevölkerung aus gefordert, acht Tage hindurch von geräuschvoller Lustbarkeit Abstand zu nehmen Nerven behalte»! Der 21 n s m artige 21 u s s ch n st des Reichstages hat in seiner Sitzung am MiUnwch ein reiches Arbeits- Programm vargefunden. 'Anträge der Kommunisten nnd Nationalsozialisten auf Einstellung der Lstmugzahlungen, Anträge des Landvolks, der Ehrüstlichsazia.I-en und der Wirtjchaftspartei ans Einleitung van Revisi v n s - Verhandlungen oder Herbeisnbrnng eines Zah lungsaufschubs für die deutschen Reparationen. Die Ent scheidung, die der Ausschuß über diese Dinge zu tressen bat. ist keine endgültige, er kann nur der Regierung Emp fehlungen geben, die erst durch einen Beleb':''; des Reichs, tagsplenums — das bekanntlich erst am st. Dezember wieder Zusammentritt — bindende Kraft erlangen. Aber in einem Staate, in dem die Gesamlbeit des Volkes Trä ger der Souveränität sein, soll, ist es selbstverständlich, dost die Oessentüchkei! schon jetzt lebhaft die Möglichkei ten erörtert, die der Auswärtige Ansschust am Mittwoch zu beraten hatte. Einig wird das ganze deutsche Ba!k bet dieser Er örterung in dem einen Punkte sein: dost die Befreiung Deutschlands von der überschweren snnd nach unterer Ueberzengnng ungerechte»! Last Ser „Reparationen" das größte Glück für Deutschland und ein Bartet! auch für die anderen europäischen Staaten wäre. Ungerecht sind die Reparationen, weit sie nach dein Wortlaut des Berfa.Ner Vertrages zur Wiedergutmachung der Kriegslchäden ver wandt werden tollen, in Wahrheit aber schon längst ande ren Zwecken zngetührt werden. Dr. Sckacbt bat in leinen 'Vorträgen in Amerika mit graster Schärfe die Repara tionen als den Hauptgrund per gegenwärti gen Wirtschaftskrise gekennzeichnet. Wenn es gelänge, die WVl von diesem ursächlichen Zusammenhang zwischen Tribntsostem nnd Wirtschaslsnat zu überzeugen, dann wäre der Weg zur Revision des Lst'ungpians offen. Ist diese Voraussetzung aber gegeben? 'Von der Rechten wird mir Stolz darauf hingewiesen, dast seit dein 1-1. September die Frage der Revision des Bonnaplans in England und 'Amerika lebbail erörtert wird. Das ist richtig: aber man must binzusügen. dast die oera iiNvartlichen Lt'ter d.e ter l Vaa: en nach wie vor g e g e n eine 'Wiederaalfraüi mg i B. e s e i Ter ein- uge o e rann r - a r: i l ei; e t'i e g i e r end e . der sich lusaer sür e:ue Rem sion eingesetzt hat. ist der i! i.i! i uiisclie '.'.A::: nierpran-- dent M ussaIi n i. Seine :'Aot wDT ind iebr du rchstcbug: Er ! fasst in Deutschland ein ic'n r i-eue: : Bnndes. e ::ane:'. zu g-ewi nnen, mit dessen Hilfe er e inen Truck aal 'Varls iin Sin: re der Erfüllung der itali- ^ r >7, reu Kamm ansüben kann. Tw' Fmundsch.'!: Mustaimis würbe an dein Tage au'horen. an dem Paris Italic'!'-" Has'npnaen auf Tunis erfüllen würde. In Paris aber men; man. wie dringend Mustalini einen anstenoal-t.nbei, Erwh, brau chen würde. Hat da.h der üaäenuche Manu'ra'.a'Heal selbst zugegeben, daß Imlien durch d e W . :'ä atze-arue gelähmt ist und dast die'.' La'"»»::,; van zu Tag fort- schreitet Tie sran'äsi'ä'e R.-verung denkt gar nicht daran, dem Faschismus aus aie'eu Schwier.gkeilen her- ansgnbelieii. 'Vielmehr mR mau diele 'Aale Italiens be nutzen. um dessen Bünduisinncm in; Osten zu erlcbüNcrn. Mussolini bat in seiner grasten Rede die Notwendig keit der Ostpolitik I rlien' stark betont. Diese Ostnalilu! stützt sich aus die Bündnisse mit Rumänien und Ungarn Diese beiden Staaten aber leiden gegenwärtig unter der Unmöglichkeit, ibre ausgeze.chneie Getreideenste dieüs Iahres absetzen zu könne::: Rumänien allein bat in d e- sein Jahre «it'iUüM Tannen Weizen Ue'aerschust und nach ?.tl»ttilst Tannen Weizen van der variäa. gen rnw- na: a Rumänien und Ungarn brauchen Kredite. I:aä.' - h "n" sie ihnen nicht geben Aber F r a n h r e ^ ch ^ e ' '' . E oIdb e st ä n d e h c n t e g r aber 'lud als die aller and e r e n e u r a p ä i' ch e :: L ä :: de: . . - s a m m c n g e n a in m c n . -st ber-.-'t. solche o:ed w- z.. vergeben. Der srdn'ö'i'che Handelsminister Fl and n b" in diesen Tagen eine Reue narb den: Balkan unterna,"' men. er wird a"ßer 'Vrag und W'ien 'Buda.nest n::d 'Vulia- rest besuchen. Wir Deutsche bähen ja un Kriege au Ita lien die Ernährung gemacht, iv-e viel stärker im Mainea! der Entscheidung K-wditverpslichtungen sind als se.erl ch beschworene Bündnisse.... Diese Zusamineichänae must man nilchtern betrach ten. wenn man die politisch:' Bedeutung de: Warte Musio. linis ermessen will. Diese Warte besitzen heute in der n- D>e kentige Sluinmer enthätl die Beilage jüc unsere kleinen Leute „F > o h i» n t".