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WeHeill-EiWckl WM Anzeiger Amtsblatt für Hohenft<t«»Er«ftthail mit Hättengrnnd, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsd»»-- Bernsdorf, RUsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Neichenbach, LangenchurSdvrf, Callen berg, Grumbach, Tirschheiin, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mitlelbaih, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. für Zis Amtssericht ii»i> tn Zta-trilt ;>> Soheiifteiii-Eriisithiil. Orga« aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. .-Erschein! jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Vezugsprciv frei in» Hau» vierlel- jLhrlich A.7K Wb., monatlich 3.25 Wk. Durch die Post bei Abholung auf dem pogamle virrlel- jShrlich S.75 Wb., monallich ».25 Wk., frei ins Haus vierteljährlich io.«5 Wk., monatlich 3.55 Wk. Für die Rückgabe unverlangt eingesandler Lchristpücke wird keine Verbindlichkeit übernommen. Geschäftsstelle: Schulstrahe Lr. 3t. Briese und Telegramme an das Amtsblatt tzvhenstein-Lrnstlhal. > - Fernsprecher Nr. U. 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Aber selbst, wenn der Gerichtshof dem Antrag folgen und Dr. Helfferich in eine G e l d st r a f e von sage und schreibe 3 0 0 Mark nehmen sollte, so würde schon allein die sachliche, die juristische und auch die moralische Stellungnahme der Staatsanwalt schaft vollauf genügen, um Erzberger sür allezeit in Deutschland unmöglich zu mache n. Dr. Helfferich würde sickerlich die 300 Mark, die er vor dem Untersuchungsaus- sckus der Nationalversammlung dank dem Ta- zwischentreten des Amtsgerichtes noch gerettet hat, gern auf dem Altar des Vater'andes nieder- legen, da das Ziel seines Kampfes, die Unschäd lichmachung des Reichsoerderoers an der Spitze des Reichscabinetts, erreicht ist. Gin Mann, dem gewinnbringende Vermischung von Poluik und Geschäft, Mißbrauch seines politischen Einflusses zu persönlichen Zwecken, Korruption und Denun ziation und schließlich noch Unwahrhastigleit im Umgang mit Amtskollegen und Parlamentariern an Eerichtsstelle bescheinigt worden ist, ein solcher Mann hat ausgespielt im öffentlichen Leben des deutschen Volkes, und dieses Volk wird, wenn es auch heute vielleicht Erzberger noch mit gemisch ten Empfindungen gegeMbersteht, dereinst den unerschrockenen Kämpfer segnen, der es von die sem Uebel befreit hat. Lange genug hat es ge dauert, ehe den Reichsfinanzminister und vor maligen Parteiführer das verdiente Schicksal er reicht hat. Um so niederschmetternder ist jetzt der Ausgang des Prozesses, den er schließlich notge drungen anstrengen mußte. Wieder einmal hat sich erwiesen, daß keine Partei- und keine Par- lamentsHrhandluNg heutzutage imstande ist, der W a h r h e i t zu ihrem Rechte zu verhelen. Nur vor Gericht, wo alle die erbärmlichen Kampfmittel nichl verfangen, die in den moder nen Parteikämpfen /mehr und mehr auch in Deutschland zur Anwendung kommen, kann der Wahrheit noch zum Siege verhol en werden, auch gegen so «nächtige Einflüsse, wie sie Erzberger zu Gebote standen. Als ein geschlagener M a r« n wird er mm in das Dunkel eines rühm losen Privatlebens zurückauchen. Das demscke Volk aber wird noch jahre- und jahrzehntelang unter den Folgen seiner leichtfertigen Amtsfüh rung zu seufzen haben. Mit Erzberger ist natür lich a u ch d a s politische Sl) stem g c- richlet, das ihn an die Spitze der Reichsregie- rung dringen und dort sein unverantwortliches Wesen treiben ließ, worüber in den nächsten Tagen noch einiges zu sagen sein wird. * ' Erzbergers „Hang zur Uuwahrhaftigkeit" Verlrn, 4. Marz. Zur heutigen Verhandlung des Erzberger- Prozesses war Nebenkläger Erzberger aber mals nicht erschienen. In Fortsetzung der Plaidopers erklärte der Erste Staatsanwalt von Clausewitz, daß der Fall Hertling ausscheide. Graf Hert ling sei tot und es könne nicht bewiesen werden, ob er nist Recht Erzberger Unwahrha tigkeit vor geworfen habe. Ebenfalls wäre der Fall wegen der belgischen Frage ausgeschieden, da die Er örterungen im Einverständnis der Parteien unter blieben seien. Es sei auch zweifelhaft, ob Helffe rich hierin bestrast werden könnte, da er in der Notwehr gehandelt habe. Im Falle Pöplau, wo die eidlichen Aus sagen Erzbergers in direktem Gegensatz zu seinen' uneiolichen gestanden hätten, erklärte der Staats anwalt den Beweis von dem Angeklagten als geführt. In dem Falle, wo Erzberger Helfferich vvrgeworfcn hatte, daß er der leichtfertigste Finanzminister sei, weil er nicht ür Kriegshteuern gesorgt habe, stützt sich der Staatsanwalt auf die Aussagen Spahns. Auf Grund dieser Aussagen bezweifelt der Staatsanwalt auch die Nichtigkeit der Angaben Erzbergers betreffs der Konferenz bei Bet h- mann. Erzberger habe nach kategorischer An weisung durch Bethmann direkt hinterher das Gegenteil Spahn und stirer Partei mitge- teilt. Der Staatsanwalt betrachtet auch hierin den Beweis der Wahrheit durch den Angeklagten als erbracht. Ferner hielt er es als erwiesen, daß Erzber ger aus andere Weise als über das Auswärtige Anil zu dm Czernin sehen Berichtern gekommen ist. Bezüglich der Aktion über den U-Boot krieg kam der Negierung das Vorgehen Erz bergers überraschend und der Staatsanwall kommt zu der Ueberzeugung, daß die Behaup- -ungen Helfferichs in dieser Beziehung sich als wahr erwiesen hätten. Der Staatsanwalt stellt ferner in Abrede, daß das Verhalten Erzbergers nach der Friedens resolution der Negierung gegenüber offen und ehrlich gewesen sei. Der Staatsanwalt, beschäftigt sich dann mit den Vorkommnissen der Verhandlung selbst, in der der Angeklagte den Beweis der Lügen- Hastigkeit führen sollte. Die BeuÄeijlMg dieser Fälle überlasse er dem Gerichtshof. Der Staatsanwalt ging die einzelnen Fülle durch, für deren zwei der Beweis nicht erbracht sei. Schließlich bemerkt er, für die Staatsanwalt schaft ergebe sich, daß bei dein Nebenkläger ein Hang zur Unwahrhaftigkeit bestanden habe. Der Staatsanwalt verbreitet sich sodann über den Vorwurf der „gemeinen Denunziation". Man müsse annehmen, daß die Beschuldigung Erzbergers in Sachen der Bestimmungen in Belgien umer der Aegide Helfferichs zur Aufnahme der angegriffenen Per sonen in die Liste der Auszuliesernden führen mußte. Die Staatsanwaltschaft hält den Vor wurf der Denunziation für erwiesen. Oberstaatsanwalt Krause kommt sodann nochmals auf den Falk D a m- browski zu sprechen und bezeichnet cs als sehr bedenklich, mit welcher Leichtfertigkeit schwere Angriffe gegen eine prominente Persönlichkeit er hoben werden. Durch solche Mißbräuche werde das Vertrauen des Volkes an die Gerechtigkeit und Zuverlässigkeit amtlicher Mittelungen sehr erschüttert. Der Oberstaatsanwalt beantragte sodann nach nochmaliger Würdigung der einzelnen Ergebnisse der Beweisaufnahme gegen den Attgcklag.en Dr. Helfferich wegen Beleidigung nach § 185 in Idealkonkurrenz mit K 186 Strafgesetzbuch eine Geldstrafe von 3 0 0 Mark, ferner Zusprechung der Publikationsbefugnis an den Nebenkläger und Vernichtung bezw. Einziehung der Broschüre und der zu ihrer Herstellung be nutzten Platten und Formen. Zur Begründung des Stra antrages über gehend, erklär: der Oberstaatsanwalt, der Ange- klaate habe zweifellos beleidigen und verletzen wollen; er habe den Kampf immer wieder von neuem ausgenommen. Mit diesen Ausführungen wolle er (der Oderstaatsanwatt) nicht bestreiten, daß der Angeklagte von Beweggründen gekettet wurde, welche in erster Linie uneigennützig waren. Trotzdem müsse die Staatsanwaltschaft die Verurteilung beantragen. Zu berücksichtigen lei, daß dem Angeklagten ein großer Teil des Wahrheitsbeweises^ geglückt sei, wenn auch viele schwere Beschuldigungen nicht er wiesen werden konnten. Dazu komme, daß auch der Angeklagte von dem Nebenkläger öfters 'chwer beleidigt worden sei. Unter Berücksichtigung aller dieser Umstände und in Belrachtziehung der Ver mögensverhältnisse des Angeklagten beantrage ich die Verurteilung zu einer Geldstrafe von 300 Mark. Zum Schluß sagte der Oberstaatsanwalt, die Staatsanwaltschaft habe aus alle p o l i t i- scken Betrachtungen verzichtet, sie habe sich streng auf den Boden der Ltrafprozeß- ordnung gestellt. Mögen alle Politiker und Par lamentarier, mögen die berufenen Vertreter der Presse ihre Folgerungen aus diesem Prozeß ziehen und möge dieser Prozeß zur Reinigung und Gesundung des öffentlichen Lebens beitragen! Darauk ergriff der Verteidiger Alsberg, das Wort. Er ging ausführlich die einzelnem Punkte durch und erör erte zunächst die Tätigkeit Erzbergers für den T h y sssnkonzern, die, nichts anderes gewesen sei, als eine Verdin-f ging politischen Einflusses gegen, Entgelt. Er besprach weiter die Frage der' A u s f u h r a b g a b e n und den „Fall Ber-' g e r". Einzig in der Quantität, wuchtig in der Qualität sei der Fall Pnigodi n, bei dem die prägnanteste Stelle für Erzberger darin hege, daß er durch einen se nerseits unternommenen, aber mißglückten Entlastungsversuch einen Vor gang in ein besonders grelles Licht gesetzt bat, dessen für den Nebenkläger kalastro- pbal-kvmpromittierettde B c d e u- tung vorher nicht erkennbar war. Das dmr- lelste Kapitel in der politisch-geschäftlichen Betäti gung Erzbergers bilde der Fall H a p a g- Aktie n. Die Tatsache, daß der Nebenkläger in folge seiner amtlichen Handlung einen beträcht lichen Kursgewinn erzielt habe, bleibe bestehen. Der Verteidiger ging dann "kurz aus die übri gen Fälle ein und kam dann zu dem Kapitel Ü n w a.h r h a f ti g k e it des Nebenklägers, das sich in diesem Prozeß als ebenso groß wie trübe erwiesen habe. Hinsichtlich der I u l i r e s o l u t i o n kam Dr. Alsberg zu dem Schluff, daß inan in diesem ver hängnisvollen Intrigenspiel gegen den Kanzler vergebens nach einer Person oder Sache suchen werde, die für sich das Vorrecht in Anspruch neh men könnte, daß ihr Erzberger die Wahrheit ge sagt hätte. An diesem für die Beurteilung der Wahrhaftigkeit des Neoenllügers vernichtenden Ur teil könne auch die ü b e r f a l l a r t i g e Ent last n n g s c f e n s i, v e des Nebenklägers, die mi> einem großen Aufgebot von Miuistcrlol- legen inszeniert worden war, nichts ändern. Der Vereidiger verbreitere sich dann ausführ lich über den oom Angeklagen erhobenen V o r- wurs der U n a n st ä n d i g k e i l in den Fäl len Dombrowski, FlotMveriiilsdiebstahl und Düstcrberg. Erzbergers Vergehen gegen den An geklagten konnte nicht anders verstanden werden als iin Sinne einer E,m pfehlung Erzbergers an die Entente für deren Auslieferungsliste. Akan kann die Schranken, innerhalb deren sich der politttche Kampf bewegen darf, noch soweit zie hen, niemals sei cs zu rechtfertigen, daß ein Volksgenosse den anderen m t einer Maßnahme bedroht, die im Urteil aller als die größte und schändlichste Schmach aller Zeiten empfunden wurde, ähnlich wie Denunziation. Jin Anschluß an seine Ausführungen über den vom Angeklagten erbrachten Wahrheitsbeweis legte der Verteidiger dann im e nzelnen dar. daß keine formalen Beleidigungen vorliegen, die druck die Wahrnehmung berechtigter Interessen gedeckt seien. Der Angeklagte habe auch in der Notwehr rechtswidriger Angriffe seitens des Neben klägers handeln müssen. Nach längeren rechtlichen Ausführungen über die Frage der Ehrennotwehr schloß Dr. Alsberg sein Plaidoper mit folgenden Wollen: Dieser Prozeß ist für den Mann, der mit sei nen ewigen Bußpredigten über schnöden Mam mon gestiegen ist, zu einer Tragödie des schrankenlosen I n d i v td u a l rsm u s geworden. Darf er sich wundern, wenn ihm von denen, die im harten Kampf gegen ihn ge standen haben, dieser Widerspruch zwischen Lebr- form und Lebensform nicht verziehen wird? Darf er sich wundern der Gefolgschaft, die der Ange klagte bei diesem Kampf in den weitesten Kreisen des Volkes gefunden Hai? Wahrlich nicht, denn tief im Volke ist eine nur zu berechtigte Abnei gung gegen die politische Macht als Mittel des Eeldverdienens begründet. Dort findet der An geklagte auch Verständnis für die starken Ge fühle. die ihn mit wuchtigem Hammerschlag den Schutzwall zertrümmern ließen, den der Neben kläger vlor sich aufgerichtet hatte. Und sollte der Angeklagte bei seinen Richtern dieses Verständ nis nicht finden? Ein Richter, der diesem Hause angehört, hat einen vor wenigen Monaten ver- öifenttichten Aussatz über die Erziehung des Rich lers mit den vom tiefsten Ethos durchglühten Worten geschlossen: „Wehe dem Richter, der das Unrecht nicht fassen kann!" Wehe dem Politiker, so darf ich diese Worte umwandeln, der nicht fas sen kann die Unreinheit der Politik! Mit reinem Schild ist der Angeklagte in diesen Kampf ge zogen. Mit reinem Schild kehrt er aus ihm zu rück. Die Sorge seiner Freunde, die die Schwere des Kampfes gegen den mächtigsten Minister des neuen Deutschland nicht unterschätzen, hm ihn in diesen Kampf gcleüet. Heute aber kann er ihnen mit Stolz zurufen: Ich Habs gewagt! Um Uhr wird die Sitzung geschlossen. Die Verhandlung wird am l/eutigen Freilag um Uhr fortgesetzt. Es wird zunächst Geheim rat von Gordon und dann Rechtsanwalt Dr. Friedländer sprechen. Alle MW llks MWel MllW? Das Pariser Blatt „Die Presse" veröffentlicht folgende Mitteilung: Der Oberste Rat der Alliier ten beschloß, Deutschland inso-ern z u H i l f e z u k o m m e n, als ihm die Aufnahme einer Anleihe gestattet w rd, die einen Vor zug vor allen Kriegsentschädigungen baten soll, um ihm die Mittel zu liefern, seine Industrie wieder auszubauen. Die englischen Delegierten, wie auch die übrigen Kollegen waren davon überzeugt, daß Europa entweder gemeinsam leben oder gemein'am sterben müsse und daß daher Deutschland geholfen werden müsse. Das sichtbare Ergebnis dickes Beschlusses wird sein, daß eine vollständige Revision des F r i e- densvertrages staltsinden wird. In diplo matischen Kreisen wird angenommen, daß diese Maßregel sich nicht gegen Amerika wendet. Es ist aber nicht zu leugnen, daß eine Anzahl Delegier ter sich mit dem Gedanken trägt, man müsse Curcpa von jeder Kontrolle der Amerikaner befreien. Die Redaktion dieses Beschlusses ist vom Obersten Rate der Alliierten beinahe fertiggestellt, und man rechnet damit, daß er Ende dieser Woche bekannt gegeben wird. * Die römische Berichlcrstat erin der „Frankfur ter Zeitung" erfähri, daß Nittis Londoner Be mühungen für eine politische uttd wirt schaftliche Revision des Versail ler Vertrages erfolgreich waren. * Der neueruannte englische BoZchafier in Wasbington, S r Auckland Geddes, erklärte dem Londoner Korrespondenten der „Chicago Tribune", England werde bei der Friedens konferenz die absolute Notwendigkeit betonen, Deutschland zu Hel en, sich wieder emporzuarbei ten. Es werde Deutschland eine An le he 1e- wi ligen, damit es seinen Verpflichtungen nach- kemmen könne. Deutschlon- soll^-ie größte Fabrik -er Welt werden. Das Pariser „Journal" läßt sich von seinem Londoner Korrespondenten berichten, die englische Politik stände unter dem Einstuß von Geschäfts leuten auf dein Standpunkt, man müsfe aus R ußland alles herausholen, was an Nah rungsmitteln und Rohstoffen herausgeholt werden könne. Aus Deutschland müsse die größte Fabrik gemacht werden, in der diese Rohstoffe verarbeitet werden. Als unsere nationale Presse während des Krieges darauf hinwies, daß wir bei einem Ver- lust des Krieges die willenlosen Sklaven Eng lands werden würden, daß wir vor allem in wirtschaftspolitischer Beziehung lediglich die Er zeugnisse sertigzustellen hätten, die England dann auf' dein Wettmark.e in seinem Nutzen mit hohem Profit verkaufen würden, wurden wir von der sozialistischen und demiZratischen Presse verlacht und solche Ansichten als scharfmacherische Schreck- gesvenste hingesteltt. Heute, nachdem wir infolge der schwächlichen Haftung der damaligen Regie rung den umstürzlerisck>en Elementen gegenüber den Krieg verloren haben, nachdem wir in das tiefste wirtschaftliche und politische Elend gekom men sind, erweist sich jene verlachte Voraussage als nur zu begründet. Wo es kann, kaust Eng land in Deutschland Fabriken und Grundstücke und läßt uns damit für sich srohnden, weil es weiß, daß der deutsche Arbeiter Qualitätsarbeit leistet, die der englische Arbeiter bei weitem nicht in solcher Güte Herstellen kann und die auf dem Melimarkie hohe Preise erzielt. Wann endlich kommt die Einsicht? Frankreich erstrebt die Kontrolle der deutschen Kohlengruben. Der „Temps" meldet: Infolge Ausbleibens der deutschen KohlenlePru-ng für Nordrankreich