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tzer^Amt Bischofswerda Nr. 444 «ad 44». triebe« der Zeitung vstz. Einzelnummer 10 Pfo- tSpl nummer 1» Pfg.) Anzeigeaprei, (in Reichsmark): Di« 44 mm breit» einspaltige .... . .. — — - " . - Textteil di« da. Erscheinen von Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt /" Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Btschoftnverda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1b21. Gemeindeverbandsgirokafse Bischofswerda Konto Nr. 64 D-rMMeLrMer Einzige Tageszeitung ich Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dßr eSchstsch» Erzähler ist da» M Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- wachtmgen d« Amtshauptmannschast, de» Arbeitsgericht» und des Haupte -vllamt» zu Bautzen, de» Amtsgerichts, de» Ftnatzzamts, der Schulinspektion uyd de» Eitadtrat» zu Bischofswerda behSrdllcherseÜ» -estumnte Blatt Sm Eewalt —' Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzell« 10 Psg',Hlliche Äi^eigenUg. Störung de» Betriebe« der Zeitung oder der Beförderungseinrich- i>0 wm breit« Millimeterzelle 30 Pfg. Für dar tungen — hat. der Bezieher keinen Anspruch ayf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise».keine Gewähr. — Erfüllung«»« Bischofswerda. Br. 88 Donnerstag, den 13 April 1S33 88. Jahrgang Sie deutschfeindlichen Ansfchreitvngen in Polen. chen werden das Gute, das so nahe liegt: Das gleiche Recht ür alle, die Sicherheit für ajle, die den Frieden bringt und ichert, der au« dem Mund« dessen kam, der einst für diese Ein nationaler Führer hat in diesen Tagen das Wort geprägt von den Mächten, die dafür bürgen, daß das, was man Revolution von 1933 nennt, und was in deutsche Ord nung und Gesetzmäßigkeit unter der Schirmherrschaft de» Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls v. Hindenburg eingeleitet ist, wirklich eine deutsche Auferstehung wird. Wir kennen das deutsche Golgatha, wir kennen den Kalva rienberg des deutschen Volkes, wir haben einen langen Kar freitag hinter uns, und wir dürfen nicht auf das Osterwun- der vertrauen, wir müssen für die Erfüllung dieses Wun ders kämpfen, damit wir, gerade die Generationen, die die nationale Erhebung bewußt miterleben durften, bestehen können vor dem Urteil der Geschichte. So wollen wir nicht ohne weiteres hinüberträumen in den Ostermorgen und uns an dem großen Frühling freuen, der da angebrochen ist. Wir wollen vielmehr am stillen Freitag dessen tieferen Sinn zu erfaßen uns bemühen, im Sinne dessen, der sein Blut hingab für uns, damit wir leben. Dann werden wir auch den Zauber dieses Freitags verstehen und vorbereitet sein, gefestigt und rein, auf das Osterwunder, das der Pas sionszeit folgt. Menschheit am Kreuze starb. Die Melodien des großen deutschen Meisters, die in diesen Tagen in besonderer Weise unser Herz ergreifen, wissen von einem Karfreitagszauber zu erzählen, von einer Karfreitagswiese, auf der, ahnungs voll, Vorboten der Auferstehung, unter einer wärmeren Sonne bunte Blumen die Matte zieren. Wir sind über das Ahnen des Endes der deutschen Passion bereits hinaus. Wir fühlen schon geraume Zeit das Helle Licht elftes neuen Ta ges. Mer der Karfreitag mahnt uns wieder an das Leiden, das. hinter uns liegt und dessen Wiederkehr, die nur in viel schlimmeren, entseKicheren Formen vonstatten gehen könnte, lediglich zu vermelden ist durch Weiterführen des Kampfes, durch stille, zähe Arbeit», durch Kameradschaftlichkeit, durch Disziplin. Und dieser stille Freitag mahnt uns weiter daran, daß das deutsche. Volk sein Ziel noch nicht erreicht hat, daß die Liquidation des V. November nicht auch gleichbedeutend ist mit der Liquidation de» 28. Juni, des Tages der Schmach von Versailles. We gespannte Kage im Osten. i Die neuen Ereignisse in Kattowitz haben gezeigt, daß die verantwortungslose deutschfeindliche Agitation ist Polen fortgesetzt wird, obwohl erst am Sonntag die schweren Ausschreitungen in Lodz daö Gefährliche dieser systematischen Verhetzung der polnischen Volksmasse gegen die deutsche Minderheit und gegen das deutsche Nach barland bewiesen haben. Die Brandreden, die auf der Kundgebung des Polnischen Akademikerverbandes in Katto witz gehalten wurden, lassen die Hintergründe und die wahren Ziele dieser künstlichen Agitation leicht erkennen: Unter dem Vorwand eines Protestes gegen angebliche deutsche Terrorakte möchte man die unbequeme deut sche Konkurrenz auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet schädigen und am liebsten ganz verdrängen. Die Wirkungen waren sofort auf der Straße festzustellen. Während sich die Lodzer Ausschreitungen auf allerdings sehr erhebliche Sachbeschädigungen beschränkten, kam es in Kattowitz bereits zu Gewalttätigkeiten gegen Personen. Die polnische Regierung wird sich nicht mit dem Ausdruck des Bedauerns über derartige Zwischenfälle und dem Aufgebot von Polizeikräften begnügen können, andern dem hemmungslosen Mißbrauch nationaler Leiden- chaften wirksamer begegnen müssen, wenn innerhalb der reutschen Minderheit und darüber hinaus das Gefühl einer chweven Bedrohung und einer ständigen Unsicherheit ver- chwinden soll. Aattowlh, 12. April. Bei deutschfeindlichen Sund- gedungen nach einer polnischen Akademlkerversammlung ist es am Abend noch verschiedentlich zu Ausschreitungen sei tens der aufgeregten Menge gekommen. Ls wurden u. a. Schaufensterscheiben von deutschen Geschäften zertrümmert, die Auslagen geraubt und ferner deutschsprechende Passan ten auf offener Straße von Demonstranten geschlagen. Die Lodzer Freie Presse macht in einer Sonderausgabe Mitteilung über die Verwüstung e n, die von den De monstranten in den Räumen des Blattes angerichtet wur den. Da» Matt sagt, die Karwoche habe für die Deutschen Polens eine neue Leidenezeit eingeleitet. Die Redaktion, Druckerei, Setzerei und Geschäftsstelle der Freien Presse so wie der BucAertrieb de» Berlages Liberias seien ein ein ziger großer Schutt- und Trümmerhaufen. Verhaftung jugendlicher Deutschen in Nydnik. vtb. Satknüh, 12. April. In Rybnik wurden auf Grund eines vom Rybniker Staatsanwalt ausgestellten Haftbefehles zwei deutsche Abiturienten und zwei an dere Schüler de» deutschen Gymnasiums sowie zwei Söhne deutscher Handwerker am Dienstag ge fesselt wie- Schwerverbrecher durch die Stadt geführt und in da» Serichtsgefängni» eingeliefert. ' . . Der österreichische Konsul in Bielitz hat beim Starosten wegen der Vernichtung eines Konsularschildes bei den anti deutschen Ausschreitungen Vorstellungen erhoben. Der Starost sprach sein Bedauern aus. Bei den fraglichen Aus schreitungen waren systematisch in der ganzen Stadt jedes deutsche Wort und jede deutsche Aufschrift mit Karbolineum überstrichen worden. Auch au« anderen Orten Ostoberschlesiens wird erneut gemeldet, daß deutsche Inschriften beseitigt und verschiedent- lich Fensterscheiben eingeWagen worden sind. Karfreitag. Der stille Freitag senkt sich über Deutschland, die kirch liche Passionszeit hat ihren Höhepunkt erreicht und — geht ihrem Ende entgegen. Und das deutsche Volk hat gerade jetzt die Tage und Wochen seiner Auferstehung hinter sich, da es aus vierzehnjährigem Elend und aus vierzehnjähriger Schmach sich herausgefunden zum Licht eines neuen nationa len Tages. Eine solche Zeit läßt uns den stillen Freitag mit ganz besonderen Gefühlen erleben, zwingt in besonderem Maße zum Gedenken und zur Einkehr. Gerade beim natio nalen Menschen, in dem sich doch das religiöse und das volk- liche Erlebnis gleich stark auszuwirken Pflegt. In den langen Jahren dunkelster deutscher Vergangen heit, die hinter uns liegen, hat an so manchem Karfreitag der Deutsche geglaubt, daß auch die Passionszeit seines Vol kes Ihren Höhepunkt erreicht habe und hat zu seinem Gott gtfleht, daß sie bald zu Ende gehen möge. . Und immer wie der wurde dieser Glaube, wurde diese Hoffnung enttäuscht, immer weiter durste Vaterlandslosigkeit in Deutschlands Gäuen sich breit machen, durfte der Ungeist regieren, beugte das deutsche Volk seinen Nacken weiter unter dem Joch fremder Gewalt. Und heute? Da ist dieses selbe Volk auf- gßstctnden und hat seine Ketten abgeworfen, hat sich zusam mengefunden zu einer großen Einheit, wahrhaft einig in seinen Stämmen, ist Großes geworden und im Werden. Denn noch sind wir nickt um Bergesgipfel angelangt, noch tönen nicht die Osterglocken. Es sei hier nicht die Rede von dem schweren Werk der Ausräumung der Trümmer, die uNs die Männxr des 9. November hinterlassen haben, vom Wiederdufbau wollen wir lieber sprechen, von der harten Arbeit, die noch unser harrt und von der Disziplin, die als eisernes Gebot über uns stehen soll und muß; viel ist er reicht, aber es muß erworben werden, um es zu erhalten. ' Und noch kämpft dä» deutsche Volk den großen schick salsschweren Kampf um seine Gleichberechtigung unter den übrigen Völkern dieser Erde. Noch stemmen sich Sieger staaten gegen Wiedergutmachung von Diktaten, in deren Verewigung sie da« Heil erblicken, während schon längst die ehernen Tatsachen desi tausendfachen Beweis geliefert haben, daß eben diese selben Diktate die Mutschuld einer Krise auf sich geladen haben, die einzig dasteht in der Ge schichte der Menschheit. Denn auch diese ganze Menschheit bat eine Passionszeit hinter sich, und das «eitet die Kar- fteitagsgedanken über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus und läßt sie um den Erdkreis gehen. Schlagen nicht noch immer die Völker im fernen Osten aufeinander, der htute gar nicht mehr so ferne ist. Gibt es nicht Pulverfäßer dir Menge, die nur auf den zündenden Funken- «arten, MN zü explodieren und den Planeten in Brand zu setzen? Dl« Vertreter der Nationen wollen sich bald an den Der- bandlungsttsch setzen, um aufs neue zu beraten, ob sich «in Ausweg zeigt au« der Wirrnis. Aber wir fürchten, daß sie auch weiterhin in die Ferne schweifen werden und nicht Tagesschau. * Reichskanzler Hitler wird, am 1. Mai, dem Feiertag der Wiionalen Arbrk bet der großen tiondgebmig gas dem lempel- hyfer Feld durch de» Ruydfuak zu der deutschen Arbeiterschaft tzwrihen und die Richtlinien für da» erste.Iahr de» Viertrlsahre,- piane« bekanntgeben. * Rach einem Erlaß de» preußischen Innenministerium« soll ätadträleu, die der SPD. angehören, die Bestätigung durch die Aufsichtsbehörden grundsätzlich versagt werden. * Vizekanzler vo«. Popen und Ministerpräsident Goerlng nmrdeu am Mittwochwrmttttag vom Papst getrennt in Privat- audieuz empfangen. Soering berichtete dem Papst über die ge- gpuvärtlge Lage in Deutschland. * Vie wtrtschofwverhandluagen zwischen Deutschland und England, die kürzlich zqMr ausgeuommen wurden, stad nunmehr ZN« Abschluß gÄommeu. "Eugland wird eine Anzahl Einfuhr zölle für deutsch« Erzeugnisse herabseßen, wogegen Deutschland da« englische »»hlentputingeut erhöht. , * In Düsseldorf sind Oberbürgermeister Pr- Lehr, der Bei geordnete vdenkirchen und »parkässendirektor vr. Vogt wegen pegflver LeamleubefirchUng und dringend«« Verdacht» der An- treue im Amt verhaftet worden. * Vie verantwortung»lose d«utschseindNche Agitation in Polen wird fortgesetzt. Gegen die deutsche Gesandtschaft in Marschau nnsrden Striae geworfen und vier Lcheiben zertrümmert. Der deutsche Gesandte in Warschau hat Nochmal« schärfsten Einspruch Vie Frühjahr«lagllng de» Vvlk«rbund»rake» ist vom S. auf de« L2. Mal verschoben worden. Ei« «rund für die Verscksiebung wirb Dom Völkerbu«d»sekrelarlat nicht angegeben. 1 Ausführliche» an anderer Stelle. Steimviirfe gegen die Gesandtschaft in Marschau. Verlin, 12. April. Am Dienstag haben zwel Fußgänger in Warschau zwei Steine in das Fenster der deutschen Ge- sandtsckast geworfen, wobei vier Scheiben zertrümmert wur den, obwohl die Gesandtschaft durch 30 Mann Polizei ge sichert war. Der deutsche Gesandte in Warschau v. Moltke, hat wegen der neuerlichen Ausschreitungen in Polen, ins besondere wegen der Lodzer Vorgänge und der Steimoürse auf die deutsche Gesandtschaft in Warschau eine neue Pro testaktion unternommen. Da der Gesandte den polnischen Außenminister zunächst nicht angetroffen hatte, hat er, wie er den Berliner Amtsstellen berichtet, bei dem Ehef des Protokolls schärfsten Einspruch erhoben. In der Besprechung mit dem Protokollchef erklärte die ser das Bedauern der polnischen Regierung und teilte mit, daß die Täter, die in der Nacht die Steine auf die Gesandtschaft geworfen hatten, verhaftet seien und exemplarisch bestraft werden würden. Die Lodzer Täter seien bisher noch nicht ermittelt. Der Protokollchef sicherte weiter Maßnahmen zu, um eine Wiederholung ähnlicher Angriffe auf die deutsche Gesandtschaft und die deutschen Konsulate zu verhindern. Der Gesandte wird noch einmal den polnischen Außenmini st er aufsuchen und auch mit ihm persönlich den ganzen Fragenkomplex erörtern. Nachdem Dr. Ulitz und Dr. Pant dem Präsidenten der Gemischten Kommission Calonder die Einreichung einer Beschwerde des Deutschen Volksbundes wegen der Vorfälle in Orzegow «»gekündigt hatten, haben es diePolen offenbar für notwendig gehalten, auch ihrer seits eine Demarche beim Präsidenten Calonder zu unter nehmen. Am Dienstag sprach eine polnische Delegation aus Deutsch-Oberschlesien beim Präsidenten der Gemischten Kommission vor, worunter sich auch der angeblich in Bres lau mißhandelte polnische Akademiker Kania befand. Die Delegation ersucht« Präsident Calonder, wegen des angeb lichen „unerhörten Terrors" deutscher national sozialistischer Organisationen gegenüb e.r den Polen in Deutsch-Oberschlesien zu intervenieren. Wegen Ausschreitungen in Graudenz hat sich der Danziger Senat mit einer Note an Polen gewandt und, soweit es sich um die Belästigung und Verletzung von Danziger Staatsangehörigen oder ihres Eigentums gehan delt hat, Protest eingelegt. Gtrnveihrmg eines Deutschlumsmales bei Schneibemiihl. vtd Schneidemühl, 1L April. Auf Anregung des Grenz- markdisnstes Posen-Westpreußen ist bei Schneidemühl nahe , an der deutsch-polntschen Grenz« ein Leutfch- tumsmal errichtet woicken. Am Mittwochnachmittaa fand die Einweihung unter riesiger Anteilnahme der gesamten nationalen Bevölkerung Schneidemühle statt. Oberprösident v. M e t b o m hielt die Weihered«. Der Aufbruch der Nation, so führte er aus, ist nirgends heißer und inbrünstiger begrüßt worden al» hier im Lande der blutenden Grenze. Wir Grenzmärker, die wir die Tradition der geraubten preußischen Provinzen Posen und Westpreußen wahren, und Wacht hatten müssen an Deutschlands gefährdeten Ostarenzen, haben es seit dem Zu- sammenbruch oft mit Bitterkeit und Trauer