Volltext Seite (XML)
84. Jahrg Nr. 73 Freitag, den 27. März 1931 Preflefiimmen, zum Abschluß gelangen könnten. lungen der Poungzahlungen zuzuziehen! D» tz 70 10 so SS s 250 Dieser letztere Beschluß kann nur Leuten auffällig sein, die nicht wissen, wie sehr sich die englische Politik in dem Schlepptau Frankreichs befindet. An sich hat England ein viel geringeres Interesse an dem Zollangleichungsplan als Frankreich. Aber, gehorsam wie ein gut gezogener Pudel, kommt es dem französischen Wunsche nach, in Berlin Lärm zu schlagen. Es spielt also eine ähnliche Rolle wie vor ein paar Wochen, wo der englische Außenminister als Beauftragter Frankreichs in Rom französische Politik machen mußte. Also hat der englische Botschafter in Berlin eine „De marche" unternehmen muffen. Er hat dort eine Antwort be kommen, die eigentlich in ihrer Bestimmtheit überrascht. Sollte wirklich der Kanzler nicht nur energische Töne gegen die Rechtsopposition auf seiner Flöte haben, sondern auch gegen die Anmaßungen der Gegner? Zunächst freuen wir uns mit dem ganzen nationalen Deutschland über seine Energie. Ein endgültiges Lob soll er aber erst erhalten, wenn es sich heraus stellt, daß er fest bleibt und den patentierten Franzosenfreun- den in seiner Umgebung den Rücken kehrt. Freilich bleibt auch dann das Rätsel zu lösen: Warum sucht man sich in Berlin, wenn man es schon auf einen Krach mit Paris ankommen lassen will, eine Gelegenheit so minderen Ranges heraus wie den gollplan? Schließlich wäre es doch näherliegender für Deutschland, sich die französische Ungnade durch die Einstel- Es traf sich gut, daß der englische Außenminister Hender- son gerade in Paris war, als das Bömbchen einschlug. So konnte Briand gleich in einen persönlichen Austausch mit ihm eintreten, was, wie Reuter meldete, „zu einer Verständigung über die Haltung beider Länder führte und zu dem Beschluß Großbritanniens, sofort zu handeln". Die deutsche Außenpolitik, die seit langem verdiente, mit Jener Eingangszeile der bekannten Grieg'schen Komposition überschrieben zu werden: Blaue Veilchen träumen still, hat plötzlich ein Zeichen von Aktivität gegeben. Obwohl der Plan des Zollabkommens mit Oesterreich nur als ein ganz geringer Anlauf zu werten ist — die lieben Feinde haben selbst einen solchen nicht für möglich gehalten und haben einen Schock bekommen, der direkt lächerlich anmutet. s tttnm 1« oen Weg zu ireien, wenn I tUche Lösung in Angriff nähmen. — Die Deutlche Ta- gesztg. nennt die Antwort des Kanzlers ebenso klar wie würdig. Aus ihr gehe hervor, -aß die Reichsregierunq sich -er wahren Bedeutung und der tieferen Absicht des in Paris ausgeheckten Planes ebenso bewußt sei wie ihres guten Rechtes. Die Durchführung * der Zollunion dürfe dem Völkerbundsrat niemals zur Prüfung und Genehmigung unterbreitet werden. Die D. A. Z. begrüßt es, daß Brüning den Versuch Eng lands, Lie rein wirtschaftliche Frage der Zollunion auf das Berlin, 28. März. Amtlich wird mitgeteilt: Der bri tische Bots.chafter hat heute dem Reichskanzler wegen der deutsch-österreichischen Vereinbarungen über die Zollunion ausgesucht und ihm mitgeteilt, Herr Henderson halte es im allgemeinen Interesse für erwünscht, daß die Angelegenheit im Hinblick auf das Genfer Pro- tokoll vom 4. Oktober 1922 gemeinsam besprochen würde und daß Deutschland und Oesterreich bis zur nächsten Sitzrmg des Völkerbundsrats nicht zu endgültigen Feststellungen schritten. - - Der Reichskanzler hat den Botschafter in seiner Antwort darauf hingewiesen, daß die deutsch-österreichisch« Vereinbarung sich ganz im Rahmen des Genfer Protokolls halte und somit nach Auffassung der Reichs- regierung und der österreichischen Regierung für den Pöl- kerbundsrat kein Anlaß gegeben sei, sich mit der Angelegenheit zu befassen. Wenn von anderen Regie rungen eine Prüfung der Rechtsfrage angestrebt werde, so brauchten die deutsche und die österreichische Regierung diese nicht zu scheuen. Eine Prüfung des Abkommens durch den Völkerbundsrat unter politischen Gesichts, punkten halte die Reichsregierung nicht für zulässig, da das Abkommen rein wirtschaftlichen Charakter habe. Der Reichskanzler erläutert« die Ziele der deutsch-österreichischen Verhandlungen, die natürlich ihren Fortgang nehmen müßten, die aber, wie von vornherein fest- ,, fichtene Schelle, . fichten« Knüppel und Zacken, , buchene Knüppel, , buchene Alte, , fichtene Alte, , fichtenes Streureifig. v« .»„,«»,»,»<»« «««da »U »« To,« ,1» -a mm-v» v« Gr«» Mr dl« »4 mm drei« a,1na-<ln,«m«ii»«a« d» >>i»i«tzl««d«»im »I »o tg-mlNmm,,«!,«, mi» SUIm,<lii4« >r>, -««-er», »« «k »I« « mm drill« P«m- ««»lmm,<ll« «», -«,-»1, «00. Mr dl« « mm drill« ,»U. a°l»°,l»ll, «5, m-wirl, »1 «aä-zknnlk oapil, ei'. >«2«. »«««Indt-*Ir»-Nont», «lu», S-tlm. Nr. W. Staalssorslrevier Lauter. Anlonslhaler Teil. Brennholz - Dersleigerung. «»«tag. den «. Mürz 1«1, vo« nach«. 2 Uhr an, im «aflhaus „Wattschlbbchea" ia «nto»»ihalr 20 nn buchene Scheite, Brüning erlüulerl -as -eulsch-österreichtsche Abkommen. Auf dem Deutschen Industrie- und Handelstag macht« der Reichskanzler Uber das deutsch-österreichische Abkommen folgende Ausführungen: Da die Erkenntnis der Zusammen hänge in der Welt nur langsam vorwärts schreitet, und da von der Erkenntnis zur Tat im Völkerleben der Weg sehr weit ist, muß die Negierung bestrebt sein, durch eigene Maß- nahmen die Entwicklungen anzubahnen, die im Bereiche des Möglichen liegen. In dieser Linie liegen auch die Verhand- lungen, die jetzt zwischen Deutschland und Oester- reich eingeleitet worden sind, um einen Vertrag über die Angleichung der zoll- und handelspoliti schen Verhältnisse der beiden Länder abzuschließen. Bei allen den Plänen, die gegenwärtig für die Neugestaltung der Verhältnisse in Europa erörtert werden, steht die Frage im Vordergrund, ob und auf welchem Wege es möglich ist, die durch die staatlichen Grenzen bestimmten einzelnen Wirt, schastsräumc zu erweitern. Jeder weiß, welche Fülle von Schwierigkeiten dieses Problem in sich schließt. Eine Aussicht, es mit einem Male einheitlich für alle Staaten Europas zu lösen, ist jedenfalls heute noch nicht gegeben. Wo sich deshalb die Möglichkeit z«igt, das Problem zunächst in einem engeren Rahmen in Angriff zu nehmen und io feste Ansatzpunkte für weitergehende Organisationen zu schaffen, muß diese Möglichkeit ohne Zögern ausgenutzt werden. Deutschland un- Oesterreich konnten sich umso leichter ent- schließen, diesen Gedanken zu verwirklichen, als sie dabei durch keinerlei Gegensatz ihrer Interessen behindert werden. Die Richtlinien, die Deutschland und Oesterreich für den Ver- trag vereinbart haben, sind ihrem Inhalt und ihrem Zwecke nach einfach und klar. Sie sind von keinen politischen Hinterab sichten, sondern allein von dem Bestreben Miert, -er Wirtschaft beider Länder im Rahmen der gelten- den Verträge mit möglichster Schnelligkeit diejenigen Vorteile zu verschaffen, die sich aus -er Erweiterung des Wirtschafts- gebietes ergeben. Aber diese Vorteile, zu deren Sicherung beide Regierungen das Recht und deshalb heute mehr als je auch die Pflicht haben, brauchen mit den Interessen anderer Staaten in keiner Weise in Widerspruch zu stehen. Das von >en beiden Regierungen in ihr Abkommen aufgenommene Angebot, auch mit dritten Staaten auf deren Wunsch in Ver- Handlungen über eine gleichartige Regelung einzutreten, kann, wenn es unvoreingenommen und nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt wird, den Anstoß zu einer Entwicklung geben, Lie sich im europäischen Ge- amtinteresse als äußerst heilsam «rweisen würde. Ich >abe deshalb die Ileberzeugung, Laß die europäisch« Oeffent- ichkeit und anch die europäischen Regierungen, wenn sie das »eutsch.österreichische Abkommen in seinen Einzelheiten prüfen, >i« ihm zu Grunde liegenden Absichten würdigen werden, und laß dann auch Mißverständnisse verschwinden, wie sie amchei. nend auf die ersten Nachrichten hin liier und da entstanden lnd. Deutschland und Oesterreich sind jedenfalls entschlossen, >en Weg, den sie in ihrem eigenen Interesse und im Gesamt- nteresse al« richtig erkannt haben, mit ruhiger Festigkeit zu GnL« zu gehen. Ein englischer Schrill in Berlin. Aus Geheitz Frankreichs. Der Reichskanzler lehnt die Einschaltung -es Völkerbundes energisch ab Auf Blatt 466 des Handelsregisters, die Firma Maschineu- FaLrik Hiltmann L Lorenz, Aktiengesellschaft in Aue betr., ist heute eingetragen worden: Die Vorstandsmitglieder Jn- genieur Karl Richard Loh« und Ingenieur Karl Sritzbauch in Aue sind ausgeschieden. Zu Mitgliedern des Vorstandes sind bestellt der Diplomingenieur Iuliu« Bischoff und der Fabrik direktor Otto Döser, beide in Niederschlema. Amtsgericht Aue, den 25. März 1931. werber bleiben bis 2. Mai 1931 an ihre Angebote gebunden; bis dahin nicht beantwortete Angebote gelten als abgelehnt. Straße«, und Wasser-Bauamt Schwarzenberg. «»»«»«««-««atz»« str »I« «» «-»-Illa- «Ich«»««»»« v-mmr »U «n»Mi^ » Utz' In »«n «««,,,gchäst«. Mi» »««Itzr ftr dl« «ufootzm, d«r «««»im am -«»-«Ichrltlxnin Li,« >m»l, «n b«ftlmml«r Sl«ll« -Ird «iD mich «Ich» »Lr dl« AUÜ«ld»i> dir durch ginisprmt«, <mfg«,»«nni «n«la«. — Für Nick,ad« un. »rl-n,! »M,«smtz!«r SchUMch, ildmmlmiiil dl« Schkljl- l«llun, l-ln, vrrialwi'I»-,. — Unlmdrichmiain d« »«. lchdst-dilkl«»«» d«grL»d«n I»In< «»sprech». Bä g-hlun^ «««iu, und «ondur» „Ilm Radi», ost nicht umintzail. -a»p»,«sch«ft»st«N«» In» «lu«. Atznltz. Schn»«d«re und Schwor,«nb«»«. - , Freitag, den 27. März 1931, vorm. 11 Uhr soll in Berns bach 1 Hochfrequenzapvarat (Phönix) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 5665/30 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Lamm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Schwarzenberg. WWW WWW Amtliche Anzeigen. Die Anfuhr« der im Rechnungsjahr 1931 »ur Unterhal tung der Staatsstraßen im hiesigen Bezirke erforderlichen Bau- Poffe — Sand und Splitt — soll verdungen werden. Die Preisangebote sind bis Sonnabend, den 4. April 1931, vormittags 11 Uhr verschlossen und mit der Aufschrift „Fuhrenverdingung" hier einzureichen, wo am gleichen Tage die Eröffnung erfolgt. Die Entschließung Uber di« Annahme oder Ablehnung der Angebote bleibt vorbehalten. Die Bedingungen liegen hier und bei den Bezirksamts- straßenmeistern aus. " Preislisten, nach den Amtsstraßenmeisterbezirken Schwar- zenberg-Nord und -Süd, Schneeberg und Eibenstock getrennt, können bei dem unterzeichneten Dauamt gegen Einsendung von 30 Pfennigen für jede Liste entnommen werden. Die Be- politische Gebiet zu schieben, energisch zurückgewiesen habe. — Die Börsenztg. bezeichnet den englischen Schritt gegen die Zollunion als politisch zu bewerten, da er der rechtlichen, Grundlage im vollen Umfange entbehre. Für den gesunden Menschenverstand sei es völlig unbegreiflich, daß Lie Zollunion mit dem VölkerbunLsrat zu tun haben solle. Es werde juri- stisch nicht schwer sein, die Berechtigung des deutsch-öster reichischen Standpunktes darzuleqen. Darüber hinaus aber werd« der uns gegenüberstehenden Front deutlich die Wahr heit über den Anspruch gesagt werLen müssen, den Deutsch- und Oesterreich auf Respektierung ihrer Entschlußfreiheit und Achtung ihrer Souveränität erhoben hätten. — Der Börsen- kurier betont, daß der Völkerbundsrat nur dann eine Mög lichkeit hätte, gegen den deutsch-österreichischen Zollunionsplan vorzugehen, wenn dieser mit einer Beeinträchtigung -er öster reichischen Unabhängigkeit verbunden wäre. Schon vor Ler Ratstagung werde sich ergeben, daß die Behauptung, der Vertrag stche mit den internationalen Verpflichtungen der beiden Länder in Widerspruch, nicht erweisbar sei. — Der Vorwärts weist darauf hin, daß es sich nicht um einen Antrag handele, das Zollabkommen Lem Völkerbund zu unter breiten, sondern daß die englische Regierung der Hoffnung , Ausdruck gebe, der. Rat möge Gelegenheit haben, sich davon zu überzeugen, daß die Zollunion mit dem Genfer Protokoll in Einklang stehe. Man könne nur wünschen, Laß es schon vor der Maitagung gelingen möge, Europa zu überzeugen, daß di« geplante Zollunion mit den bestehenden Verträgen Ubereinstimme. * Wien. 26. März. Die Neue Freie Presse schreibt: Mit juristischem Gerede ändert man keine Ler großen Tat- fachen, welch« diesen Vertrag erzwungen haben. Die Metter- nich'sch« Politik darf sich in Europa nicht erneuern. — Das Neue Wiener Tagblatt sagt: Der Völkerbund würde seine ganz«, -er wirtschaftlichen Aufklärung Europas dienende Arbeit verleugnen, wenn er das deutsch-österreichisch« Mkom- men nicht als einen wohlgemeinten und praktischen, ziel- führenden ersten Schritt zum Abbau der Hochschutzzölle mit Freuden willkommen hieße. — Deutschland und Oesterreich, schreibt die Volkszeitung, werden sich von ihrem Standpunkt nicht wegdrängen lassen und ihre wirtschaftlichen, Interessen weiterhin politischen Intrigen preisgeben, umso-' weniger, als hierbei wirtschaftliche Notwendigkeiten in Betracht kommen. Deutschland und Oesterreich können die Entwicklung in aller Ruhe abwarten. — Das Neue Wiener Iour- n a l spricht von einer unerhörten. Herausforderung und er klärt, Deutschland und Oesterreich'werden sich unter keinen Umständen ihr Recht nehmen lassen, wirtschaftliche Verträge abzuschließen. Pari», 25. März. Echo de Paris schreibt: In Frank- . reich und in der Tschechoslowakei begreife die öffentliche Mei nung im großen und ganzen, was auf Lem Spiele stehe, näm lich Reorganisierung Mitteleuropa» durch Deutschland Aufberellek' Buche, enilang der Slaalsslraße Schwarzenberg—Jäger haus. Abt. 124. 12S, 126, 135, Fichte. Kahlschläge Abt. 116,124,125. Forst««» Lauter. - enthaltend di« «»Mche« B,kau«tmachu«s«« der «mishauplmannschast und de« Bezirdsverbands Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Au«, Lößnitz, Schnt«d«rg und Schwarz«nb«rg, d«r Sladlrät« in Srünhain. Lößnitz, N«ufiädt«1 und Schn««btrg, drr Finanzämlir in Au« und Schwarz«nb«rg. Es werd« außerdem vervffenlst-tr Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarz«nb«rg und de» Amisgtrichlszu Sohanngeorgenstadl. Verlag E. W. Gärlner, Aue» Sachse«. 3«mt»r«4n! Bi« »1 in» »1, Utznltz <«mt Un«) «40, Sch«««»«^ 10, S»wa'>«n»«m >»1« 0'atzta!>s«-M v«MN«iitz «M,sichst» Berlin, 26. März. Der Lokalanz., der den Völker bunLsrat als völlig unzuständig bezeichnet, schreibt, daß Brü ning mit erfreulicher Deutlichkeit Len deutschen Äechtsstand- punkt vertreten und dem englischen Botschafter eindeutig klar gemacht habe, daß sich Deutschland nicht im geringsten in seinem Wege beirren lassen werd«. Der Schritt Englands beweise, daß man eine wirtschaftliche Maßnahme zum Schaden Deutschlands in ein« politische umfälschen wolle. — Der Tag meint, es wäre geradezu grotesk, wenn der Völkerbund, der sich als politisches Instrument Frankreichs und Englands bisher als völlig unzulänglich erwiesen habe, auch nur die kleinsten Ergebnisse Lei Ler Bekämpfung der europäischen Wirtschaftsanarchie zu erzielen, sich von interessierten Mäch ten dazu mißbrauchen ließ«, Deutschland und Oesterreich po- gestanden habe, mit Rücksicht, auf Li« zahlreichen zu regelnden,. Wsch in den Weg zu treten, weit» diese ihrerseits «ine prak- technischen Einzelheiten nicht vor 2 oder 3 Monaten