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Bauhkier M Nachrichten Rr. 189 'M 1894 Donnerstag, den 16. Avgnft, abends Dre-den, den 10. August 1894. Ministerium deS Innern. v»u Metzsch. Gersdorf. Bautzen, am 11. August 1894. Hk- Schirgiswalde, den 13. August 1891. Mck. Raffen sein könnten. Ein gewiß schöner, idealer Gedankel r r che la- tllM Mer, et. e eister nimmt >au? ». »«« Bautzen, am 9. August 1894. 2375 4. Organ Ver H a « V e ! - > aaL GewrrLe/amme« zn Zittau .Z -i« Königliches Amtsgericht. Leidler. Königliche Amtshauptmannschaft. »ou Ze,schwitz. e» zei- 1891 stau wechselnde Bevölkerung, die wieder in die Heimat zurück kehrt, nachdem sie sich genügenden Besitz erworben hat; zum Teil bilden sie auch Mischraffen, wie z. B. in Holländifch-Jndien. Die chinesischen Ackerbauer, die Krämer und die Gewerbtreibenden haben Ausgezeichnetes geleistet und Kolonisationserfolge erzielt, welche den Eingeborenen nicht möglich waren. In Singiipur wandern jährlich etwa 17000 Kulis ein. Insbesondere suchten die Engländer in ihren Kolonien chinesische Arbeiter heranzuziehen und ihre Arbeitskraft auszunützen, aber in den meisten Fällen blieb der Rückschlag nicht aus. Dian mußte bald erkennen, daß der gelbe Mann seinem weißen Bruder im Kampfe ums Dasein überlegen war, d. h. wenn man den ersteren nicht durch beschränkende Gesetze in seinem Thun und Treiben einengte, und so wurde man seiner überdrüssig und suchte sich der Chinesen zu entledigen. Hatte man sie erst durch verlockende Versprechungen der Agenten bewogen, aus ihrem Vaterlande auszuwandern und in fremde Dienste zu treten, so behandelte man sie später einfach als Ware, als Spiel ball der Laune ihrer Herren und trieb mit ihnen rohe Scherze. Der Kulihandel kam in Verruf und hat seit etwa 10 Jahren, wenigstens in seiner traurigen Erscheinungs form, aufgehört. Aber das einmal gegebene Beispiel zum Auswandern veranlaßte die Chinesen, sich nun selbst in der Welt nach Erwerb umzusehen. Seit 1849 wanderten sie massenhaft nach den neuentdeckten Goldfeldern Kali forniens aus, einige Jahre später ging ihr Zug nach Australien. In ihrem Bestreben, möglichst viel zu er werben, leben sie dicht zusammengepfercht, mehr wie das Vieh, als wie Menschen. Die Schilderungen, die über ihr Leben z. B. aus San Franzisko zu uns kommen, find zum Teil schaudererregend. Sie versagen sich beinahe jeden Ge- nuß, um zu sparen; nur ihren Lastern bringen sie Opfer; ie frönen dem Spiel, dem Opium und der Wollust. Andererseits kommt aus Melbourne wieder die Nachricht, raß dort ein Chinese die Sache seiner Landsleute mit olchem Geschick vertrat, daß die Handelskammer daselbst ich gegen jede die Chinesen etwa treffende Maßregel er- lärte. Der Chinese ist eben ein geborener Diplomat. Augenblicklich ist die große Masse der chinesischen Aus- he« t oder zum vg täglich ttttag»: m Hose. Verantwortlicher ReSakreur Gwrz 8 Mons« (Sprechstunsen wochentaak oon 16 di- .1 uni von 5 bis « Uhr). — Fernsprechanlchluß Nr. LI. Bekanntmachung. ES wird andurch zur öffentlichen Kenntntß gebracht, daß der Oekonomte Jnspekior Herr Karl Julius von Zenker in Oberuhna als GutSvor-rher für den exemten GutSbezlrk Oberuhna allhier in Pflicht genommen worden ist. auberetz hen, st und gute hat, wird >on otztlir», kW. Der Zakunftükampf der weiften nnd der gelbe» Raffe. Der gegenwärtig zwischen Chinesen und Japanesen um die Oberhoheit über die Halbinsel Korea tobende Kamp hat die Blicke der ganzen Welt nach jenen Ländern del fernen Ostens gelenkt und schon beginnen die Politiker, die großen sowohl wie die kleinen, sich den Kopf über die möglichen Folgen dieses Krieges zu zerbrechen. Wird er der Ausgangspunkt eines großen Kampfes zwischen Ruß- land und England, sei cs jetzt oder später einmal, werden? Oder wird der Brand auf seinen Feuerheerd am »Gelben Meere" beschränkt bleiben und dort ruhig verglimmen? Mag der Ausgang kommen, wie er will, eines ist sicher, daß das Vordringen der Chinesen über den Erdball unauf- haltbar ist, und einsichtsvolle Geographen, Ethnographen und Kulturhistoriker, wie Prof. Friedrich Ratzel, vr. I. Singer, Baron v. Richthofen, der chinesische Staatsmann Marquis Tseng u. a. haben diesen Gedanken schon seit Jahren ausgesprochen. Ein eben von Emil Metzger in Stuttgart unter obigem Titel herausgegebenes Schriftcheu (Heft 194 in der Sammlung wissenschaftlicher Vorträge von R. Virchow und Wattenbach) giebt uns Veranlassung, der Sache näher zu treten unter Benutzung der Angaben des selben. Das Kaiserreich China mit einem Areal von 11'/, ng. irneBe- omschke I zurück, lasche wrf. n, ad kN n< m st' 1- N Ik u !- N n Millionen Quadratkilometern und einer Einwohnerzahl von 404 Millionen Menschen (also mindestens '/< der gesamten Menschheit) hat eine ganz außerordentlich dicht aufeinander gedrängte Bevölkerung. Im eigentlichen China leben durchschnittlich 95, stellenweise aber 4V0 Menschen auf dem Quadratkilometer! Diese Angabe erscheint im rechten Lichte, wenn man bedenkt, daß im ganzen Deutschen Reiche auf den Quadratkilometer jetzt 87 Seelen, und im König reich Sachsen, dem dichtestbevölkerten Lande Europas, 212 Seelen kommen; selbst Belgien weist nur 198 und England 118 Personen auf einen Quadratkilometer nach. Von alters her haben daher diese dichten Volksmaffen auf Eruptionen nach außen hingedrängt, so bekanntlich die Mongolen, ein den Chinesen nahe verwandter, auf dem hinterasiatischen Plateau zwischen Sibirien und China einheimischer Volks stamm, deren Reich sich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts vom östlichen chinesischen Meere bis an die Westgrenze Polens erstreckte. Ihrem Vordringen nach Deutschland machte die Schlacht auf der Wahlstatt bei Liegnitz am 9. April 1241 ein Ende. Seit diesem welt geschichtlichen Kampfe hat die Auswanderung der Chinesen zwar ruhig und langsam, aber stetig ihren Fortgang ge nommen. Wohin wir jetzt im südöstlichen Asien den Blick wenden, sei es auf das feste Land oder auf die Inseln des malayischen Archipels, wir finden die Söhne des „Himmli schen Reiches" da eingebürgert. Sie werden nicht im strengen Sinne des Wortes seßhaft, sondern bilden eine Nach alledem ist es wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß früher oder später ein Zusammenstoß der gelben und weißen Raffe erfolgen wird. Wie ihm ausweichend Metzger in seiner oben genannten Schrift macht den Vor schlag, daß die gelbe und die schwarze Raffe mehr die roch spärlich bevölkerten tropischen und subtropischen Gegen- )en bewohnen, und dort die erstere als die mit höherer Intelligenz ausgestattete Raffe die Industrie Pflegen, )ie zweite aber den Acker bauen solle, während die Weißen unter einem gemäßigten Himmel ihre Arbeitskräfte entwickeln und zugleich die Lehrer der anderen beiden Nachdem der Stadtrath mit Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen bat, eine Ermäßigung deS städtischen WasserzinseS für Sroßconsumenten eiotreten zu lasten, bringen wir die hiernach ausgestellte Rabattstaffel mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntntß, daß diese Staffel mtt dem 1. Januar 1895 tn Kraft tritt. Der Rabatt versteht sich vom Geldbeträge und beträgt bet einem Walserverbrauche von über Rabatt, Die Bautzener Nachrichten erscheinen, mü «uSnahm- ve: Sonn- uns Festtage. MgliN adensr Preis Sei oierieULttrUchen «bannementl » ;«se:tt»o«,edüdr tür «ea «au» einer Petit- Spaltze:!« zewShnlichen Satzes IS',. » m geeigneten Fällen unter Gewährung von Ravan. Zistern-, Tabellen. unv andere: ichw'.erigct Satz enlivrechend :eure: Nachweisgevühr für >ede Anzeige und Zmernon 2V Pig.. für brieflich« Auskun-tserreilung lv P-g tuns Porto,. St» rrütz > Uhr eingehende Znteraie pnoev iv de» avenss «nche'.nenüen Blatte Auknahme. Inserate nehmen dte Expedition und o« ilnnonccndureaur an. desgleichen du Herre« Wald« in Löbau, L'.aus m Weißenberg. Smollich >r Schirgiswalde, Guüa» Kröltne >r Bernstadt, Buhr m Königshain de» Ost ritz. Heußner in Oder-CunnerSüorl aas oon Smdenax m Pulsnitz. Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben der verw. Hausbesitzerin Johanne Pauline Lehman« tn Lohlaud- EllerSdorf soll die zum Nachlaß derselben gehörige HäuSlemahrung No. 83 EllerSdors, Fol. 54 des Grund und Hypothekenbuchs für EllerSdors, No. HL und llv des Brandcataiters, No. 596^. deS Flurbuchs für genannten Ort, 3t Ouadratruthen groß, mit 20,92 Steuereinheiten belegt, ortS- gertchtttch auf 1800 Mark geschätzt, Freitag den 24. August 18S4, Vormittag- ',10 Uhr an Gertchtöstelle tn SchtrgtSwalde freiwillig versteigert werden. Die VerstetgerungSbedingungen hängen am GertchtSbret und im Erbgericht zu Sohland auS. Verordnung, die Stiftung eines tragbaren Ehrenzeichens für Arbeiter und Dienstboten betreffend. Mtt Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät deS König« wird vom Ministerium de« Innern vom 1. September dieses ZabreS an ein tragbares Ehrenzeichen an Arbeiter und Dienstboten ver liehen und wird zu diesem Zwecke Folgendes verordnet: tz 1. Das Ehrenzeichen ist für Solche be- stimmt, welche nach vollendetem füns und zwanzigsten Lebensjahre dreißig Jahre ununterbrochen tn einem und demselben ArdeitS- beziehungsweise Dienstverhältnisse gestanden haben und unbescholten und künigStreu gesinnt find. § 2. DaS Ehrenzeichen besteht tn einer silbernen Medaille, deren Vorder seite daS Btldntß Sr. Majestät de« Königs zeigt und deren Rückseite die Aufschrift: „Für Treue tn der Arbeit" enthält. § 3. Die Inhaber de« Ehrenzeichen« sind berechtigt, dasselbe und zwar die Männer an einem einfarbigen grünen Bande aut der linken Sette der Brust, die Frauen aber an einem schwarzsammtnen Bande um den Hal» sowohl tn al« außerhalb der Arbeit beztebentltch dem Dienste und nach Austritt aus dem Arbeit«- beziehentlich Dienstverhältnisse zu tragen. DaS Tragen de« grünen Bandes ohne daS Ehrenzeichen ist nickt gestattet Eine Rücklieferung des Ehrenzeichen« nach dem Tode de« Inhabers findet nicht statt. § 4. Ueber die Verleihung des Ehrenzeichens wird et« besondere Urkunde ausgef-tttgt. tz 5. Die gesetzliche« Vorschriften über den dauernden Verlust von Orden und Ehrenzeichen finden auch auf daS Ehrenzeichen für Arbeiter und Dienstboten An wendung. Zum Umtausch der zetthertgen Medaille gegen di« neue tragbare Medaille tst Genehmig ung de« Ministerium« de« Innern erforderlich, welche nur ertheilt wird, wenn die tn § 1 bezetch- neten Voraussetzungen noch allenthalben vorhanden find. welche, Europa mit der Küste des Großen Oceans ver bindend, sich an der Nordgrenze Chinas hinziehen wird. Dann wird es möglich sein, in etwa zwei Wochen von Deutschlands Ostgrenze bis in die Nordstädte der Zopf träger zu reisen! Der »Zukunftskampf" hat aber auch noch eine andere Seite. Als im Jahre 1839 der Kaiser von China die Einfuhr des Opiums in sein Land verboten hatte, predigten die englischen Kanonen den Chinesen das Evangelium der Menschenliebe in der Form, wie es die Engländer auf faßten. Durch den Opiumkrieg von 1840—42 erzwangen sie den Verkauf dieses Giftes in China und heimsen dafür jährlich etwa 150 Millionen Mark ein. Aber das Volk wird verdorben. Das fühlt auch der Chinese und daher sein glühender Haß gegen die Fremden. Man zwang die Chinesen, die Häfen zu öffnen. Die Unzufriedenheit gegen die Fremden dauerte fort, und selbst während des Tai- ging-Aufruhrs (1853) suchte die chinesische Regierung sich derselben zu entledigen. Es kam zum Kriege mit Frank reich, der erst 1860 beendet wurde, und seitdem ist die Losung in China: Unabhängigkeit von den fremden Bar baren! Bereits beginnt China, sich in der Fabrikation der Erzeugnisse von den Weißen frei zu machen. Aeußerst geschickt und gewandt vermag sich der Chinese schnell das technische Verfahren bei Herstellung der Fabrikate anzu- eignen. Dazu kommt die außerordentliche Billigkeit des chinesischen Arbeiters, der im Dienste der Fremden mit 50 bis 60 Pfg. Lohn pro Tag sehr zufrieden ist und dabet bequem auskommt! Welche Fabrikation der Welt wird mit solchen Arbeitern konkurrieren können? Ja, im Dienste der Chinesen erhalten sie nur 9 bis 13 Pfg. pro Tag!! Dieser billige Arbeiter aber ist, wie der Baron von Richthofcn, einer der gründlichsten Kenner des „himm lischen Reiches", das er mehrfach bereiste, von ihm urteilt, das Ideal einer Arbeitsmaschine, weil er »gleichförmig wie eine Maschine und gleichzeitig intelligent" arbeitet. Alles das sind Faktoren, weiche die chinesische Mitbewerb ung aus dem Weltmärkte zu einer sehr gefürchteten machen werden, zumal ihr auch das Rohmaterial aller Sorten in dem großen Lande leicht zu Gebote steht. Wanderer, etwa 5 Millionen, aus den Raum zwischen Hinterindien und der Westküste Amerikas verteilt; nur wenige haben den Weg zu uns gefunden. Möglicherweise aber wird das in den nächsten Jahren anders werden. Schon mehren sich die Stimmen, auch in Deutschland, welche nach dem billigen, genügsamen chinesischen Arbeiter verlangen, und sind sie erst einmal da, so werden sie sich erfahrungsgemäß bald sehr vermehren. Dazu kommt, daß die neuerdings sehr vermehrten und erleichterten Transport verkehrsmittel zu Wasser wie zu Lande diesem Vordringen der Chinesen Vorschub leisten. Man denke nur an die in wenigen Jahren vollendete Eisenbahnlinie der Ruffen, Der Stadtrath. Li»d»er. Schwsp. Verorvnuugsblan ver KreiShauptmannschafr Bautzen zugleich als Konfisrorialbehörve ver Lberlaufitz. A m l s b l a ! 1 der LmtshLUpnuunnsHL^rN Bautzen UUL Löbau, Les LanL^errchrs Bautzen UNL Le: Aauszenchtk Bautzen, Lchl:z:sn>a!Le. Herrnbur. Bernstadt und Osrritz, des Hauprrreueranus Bautzen, :ug!e>Hen Ler S:adrra:e zu Bautzen un: Bernstadt, ianue der Stadtgrureinderare zu Lch:rg:swa!de und Weißenberg. Dir nach dieser Staffel rintretende Ermäßigung de» Wafferzlnse» wird indessen nur dann gewährt, wenn tn einem und demselben wafferzlnSpfllchtigen Grundstücke der Wasserverbrauch eine solche Höbe erreicht, wie sie tn der Staffel angegeben tst; der Besitz mehrerer wafferzinSpfltchtlger Grundstücke tn einer Hand, ganz gleichgültig ob der betreffende Besitzer eine physische oder juristische Person ist, berechtigt daher nicht dazu, daß der Wasserverbrauch in jenen verschiedenen Grundstücken zusammengerechnet und nach der sich hierbei ergebenden Gesammlsumme der in der Staffel ange gebene Rabatt tn Anspruch genommen werde. airthschast mtt zu be- rthtn bei lut« Land Lmacher- Meisch. 'k Sücht ä-chtu lber bet 1000 abm 1 2000 2 3000 3 4000 4 bOOO 5 6000 6 7000 7 8000 8 9000 9 100t 0 10 15000 12 20000 14 25000 16 30000 18 40000 20