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MM /luer Tageblatt «v««, EnthaUeaS -k amtUchn» orkaaatmachungea -es Nate» -« Sta-t««- -r» Amtsgerichts Mu». p-Meet-s-m.: gM «m», m. rem 27. Jahrgang Nr. S4 Mittwoch, äen 1ö. März IS32 tock—Warn, Der Eindrulk in -er Weltöffentlichkeit »»-»ran Mannschali ciutonni bürg muß -um -wetten Mal« in den Wahlkampf treten, weil «» einen Hitler, den jüngsten Staatsbürger Deutschlands, Mut, — lud »:», « Sauv»r«<» otg»nd,n Ri in Me«. ii und am 7:». DI, sand»» da, d an beiden lnd—Putbn rrassentzeid, t a. M. v»j Bautzen un! Zult. ntgabe d» ste erfolgen ,t angenoin! bekannt^ »:», gor- t l.S. habe. Senator Ptttmann bemerkte, Hindenburg habe Deutschland die Sympathien der ganzen Welt gewonnen. Neuyork, 14. März. Die Blätter bringen da» Er» aebniS der deutschen ReichSpräsidentenwahl, besten Rund funkübertragung hier überall klar verstanden wurde, in l. SpuVT. - Sptelog. Llster-rrg: rkur O»li> lnhain „ Sin« viertel. Lrünhain«, In«, - irg i:t. »r! Ar- Post-Sv. partha — nnttz »:». n»r iisond« nur ter Sternkop rtedlgen, um eeden 10:1 Planitz - L. Lichten, tgwitz »:». ,rt«nst»I, d«r»n Sturm ,ut wi« gar. »dirlag, hin, :0 (S:0). S:S. L.) «:l. eißenfel, r wor« Kiün. Spl»l« Stutt- Berücksichtigung aller Umstände al» gesichert angesehen. Ob- funkübertraguna hier überall «ar verst " » Gttmson und andere leitende Persönlichkeiten sich großer Aufmachung. Di« Überschriften h "" " '' bekannt gewefen, Hindenburg bereits tn der ersten Wahl n Fortdauer des gegen- ner Sieger geblieben sei, und nur die Au er» die Auswirkunaen berg» einen -wetten Wahlgang notwent Neuvork Neuyork, 14. März. Die hiesigen Blätter berichten au» Washington, daß da» Wahlergebnis tn amtlichen par lamentarischen Kreisen mit größter Befriedigung ausgenom men worden sei. Der Erfolg Hindenburg» werd« unter Berücksichtigung aller Umstände al» gesichert angesehe' gleich Gttmson und andere leitende Persönlichkeit jeden Kommentars enthielten, sei doch baß die amerikanische Regierung die Fo ... - . ..... , ... wärttgen Regime» erhofft und besonder» die Auswirkungen berg» einen -wetten WaLlgang notwendig gemacht habe, eine» Hitler-Stege» auf Europa al» bedrohlich angesehen .Time»" bezeichnet da» Wahlergebnis al» etnen Lewun- werden sollte, die gestrigen Wahlzahlen zu vernebeln Die Entscheidung für den 10. IHrril ist bereit» am Sonntag gefallen! Im einzelnen wäre zu den Wahlzahlen folgende» zu bemerken. Die geschlossene Hindenburg-Front hat sich außerordentlich gut geschlagen. Diese Anerken nung bezieht sich auf alle drei Teile, au» denen die Hindenburg-Front besteht. Zunächst ist festzustellen, daß die noch heute treu zum Reichspräsidenten halten den Teile seiner alten Wählerschaft von 1928 sowie da» übrige Bürgertum der Mitte vom NationasozialtS- mu- jn keiner Weise zerrieben sind. Die genaue Se- zierung ^e» Wahlergebnisse» vom Sonntag wird zei gen, daß die zwischen Westarp und Dietrich stehenden bürgerlichen Gruppen viele Millionen Wähler Hindenburg zugeführt haben. Noch mehr gilt die» für den zweiten Teil der Hindenburg-Front, den Zentrumsblock einschließlich der befreundeten Bayeri schen Volkspartei. Ohne Zweifel ist hier sogar ein Stimmenzuwach» zu verzeichnen. Die» zeigt deutlich, dgß da» deutsche Volk trotz der sich überschlagenden Agitation der Nationalsozialisten einen sehr feinen Sinji für die zwar manchmal recht unpopulär«, aber ruhige und sachliche Arbeit der Reichsregierung hat. Der «klchrprMevt kandidiert auch im rweiteu Wahlgang Berlin, 14. März. Reichspräsident v. Hinden burg hat, wie wir von unterrichteter Sette erfahren, auf eine Anfrage der vereinigten HindenburgauSschüsse heute vormittag erklärt, daß er sich selbstverständlich auch für den zweiten Wahlgang zur Verfügung.stellen werde. Der Reichspräsident hat hi- gestern abend 11 Uhr laufend die Berichte über die einzelnen Ergebnisse der Wahl angehört und sich dann zur Ruhe begeben. Heut« früh 6V- Uhr wurde dem Reichspräsidenten da» end- gültige Ergebnis mttgeteilt, über da» er sich sehr be friedigt äußerte. Der Reichskanzler beim ReichsprSstdenten Berlin, 14. März. Der Reichspräsident emv- fing heute den Reichskanzler »um Vortrag über polt- tische Fragen. Mnzriger für -as Erzgebirge UN», die Nationalsozialisten. i Nach Auffassung der „D. A. Z." bedeutet da», Wahlergebnis nicht nur «inen sicheren Sieg Hinden burg», sondern auch, daß da» deutsche Volk e« ab- lehnt, dem Nationalsozialismus di« alleinige Macht in die Hand zu geben. Aber e» sei zugleich die eindring, lichste Mahnung, die bisher vernommen wurde, ihn an der Macht zu beteiligen. Die Regierung Brüning selbst, die au» den Fehlern ihrer Gegner die größte > Stärke ziehe, werde sich mit Hindenburgs Erfolg kei-! nen Augenblick genug sein lassen können. Ihr Bestand sei gesichert, aber ihre Verantwortung noch gewachsen. Der „Lokalanzeiger" sieht den Grund für den Er folg Hindenburg» in der Wirkung seines Namen» auk die Mitläusermasse. Dazu sei die ungeheure, alles bisher Erlebte übertreffende Propaganda gekommen Man dürfe trotz allem die Kandidatur Duesterberg» nicht al» Zählkandidatur werten, denn bei parlamentarischen Wahlen würden diejenigen, die gestern sich durch den Namen Hindenburg bestechen ließen, nach politischen^ Erwägungen wählen. Im übrigen mögen die Natto- nalsozialisten die nützliche Lehre ziehen, daß auch ihre Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Deäeutung äer Wahl Von einer Seite, die im allgemeinen auch über ist, wird zur Beurteilung "der Reich-Präsidentenwahl folgendes dargelegt r Der Wahltag war ein voller Erfolg der Kandi datur Hindenburg. Daß schließlich rund 180 000 Stim men an der absoluten Mehrheit gefehlt haben und da durch ein zweiter Wahlgang notwendig wird, ist ge wiß zu bedauern. Diese Zahl von 160 000 Stimmen ist aber gegenüber den tn Betracht kommenden riesigen Milltonensttmmen verschwindend Nein. Da nun «tn zweiter Wahlgang stattfinden wird, muß viele wert volle Arbeit nochmals geleistet werden. Ohne Zweifel wird auch allein die Tatsache der Notwendigkeit eine» zweiten Wahlgange- sür die deutsche Wirtschaftslage und auch für die deutsche Außenpolitik eine gewisse lähmende Wirkung ausüben. Diesen Feststellungen kann sich kein nüchterner Beobachter verschließen, und da» deutsche Boll wird tn der Lage sein, im zweiten Wahl- kämpf den Urhebern dieser noch kurze Zeit kortbe- stehenden Unsicherheit, den radikalen Flügeln, die g«. bührend« Antwort zu erteilen. Mit diesen notwendi gen Einschränkungen hat der gestrige Tag zwetfello» da» Ergebnis gebracht, da» man nach ruhiger lieber- legung von ihm erwarten konnte. Sin Zweifel dar- Da» „Berliner Tageblatt" schreibt, die Republik habe ein Recht darauf, sich de» Erfolges zu freuen. Die» umso mehr, al» das Votum der Wähler gleich zeitig durch die Rechnung HugenbergS einen Strich ge- macht habe, mit Hilfe der Stimmen Duesterberg» beim zweiten Wahlgang noch ein Bartergeschäft machen zu können. Die nationalsozialistische Diktatur sei nicht nur von den 18,8 Millionen Hindenburg-Wählern, sondern auch von den 8 Millionen Thälmann-Wählern verwor fen worden. Die „Germania" bezeichnet da» Wahlergebnis als eine sehr eindrucksvolle Entscheidung für den Mann des Wiäerhall äes Wahlergebnisses daß es in diesem Deutschland nur etnen politischen Block , , gibt, der leistungsfähig nach jeder Richtung ist, nämlich die Auffassung tn den Regterung-kretsen unterricht«- Berlin Berlin, 14. März. Die „Deutsche Tageszeitung", die die Meinung vertritt, daß gestern bereit» die tatsächliche Entscheidung über die künftige ReichSprästdentschast gefallen sei, sagt Wetter: Die» vorausgesetzt, ist e» objektiv nicht ohne Nutzen, den Wahlausfall de» IS. März näher zu betrachten. Er hat für Hindenburg eine Sttmmztffer ergeben, in der ganz ohne Zweifel da» bürgerliche Element Überwiegt. Er hat gezeigt, daß große Teile de» Bür- gertum», die vielleicht bei parlamentarischen Wahlen irgend einer altgewohnten Partetfahne die Gefolgschaft versagen, sich aus ihre weltanschauliche Einstellung besinnen, wenn «S sich um eine Entscheidung über Persönlichkeiten handelt. Auch die „Börsenzeitung" spricht besonders von der »rakttschen Auswertung de» Wahlergebnisses und schreibt: Zür die vom Kanzler gewünschte Hindenburg-Kandidatur >aben sich die Parteien von der Sozialdemokratie bis zum Landvolk eingesetzt, die es mit ihrer auf die Septemberwahl von 1930 sich stützenden sehr schwachen Mehrheit im Reichs tag der Regierung Brüning ermöglichen, sich formal auf den jetzigen Reichstag zu verlosten. Diese Koalition hat, wie das gestrige Wahlergebnis zeigt, nicht mehr die Mehrheit de» deutschen Volkes hinter sich. Die Opposition gegen den Brüning-KurS hat ohne Zweifel im Volk eine Mehrheit, die durch den Umstand unangreifbar feststeht, daß ja die Deutsche BolkSpartet, die zwar die Parole für Hindenburg auSgegeben hat, in scharfer Opposition gegen die Regierung Brüning steht ... Die Wahlen in Preußen, das nach wie vor die Schlüsselstellung der Linken in Preußen ist, müssen und werden das jetzige System au» dem Sattel heben. . . Der „Bvrsencourter" sieht in dem Wahlausfall einen Steg Hindenburgs, des ManneS, und keiner Partei. Von den Gegnern der Htndenburg^Front sagt da» Blatt, eS habe sich jetzt als falsch erwiesen, daß sie ven Kanzler-Vorschlag auf parlamentarische Verlängerung der Präsidentschaft Hindenburgs abgelehnt hätten. Vor allem sei die Dreistig keit des jeder Begründung baren Anspruches der National sozialisten offenbar geworden, deren uferlose Agitation noch nicht einmal die Mehrheit der Volksgesamtheit erfasse, um zwei Drittel de» deutschen Volke» ihrer diktatorischen Ge- walt zu unterjochen und alle maßgebenden Stellen, alle Machtmittel des Staate» an sich zu reißen. Weiter heißt e» in dem Blatt: Mit besonderer Anerkennung ist schließlich hervorzuheben, daß auch die Sozialdemokratie mit dem Wahlergebnis zufrieden sein kann, da ihre Anhänger fast restlos der Parole gegen Hitler und für Hindenburg gefolgt sind. Wendel man sich Len gegnerischen Kandidaten zu, so ist trotz allen Stimmenzuwachses festzustellen, daß Hitler da» Rennen um die ReichSprästdentschast absolut verloren hat. Wenn auch willige Federn tn den nächsten Tagen den un- beugbaren Stimmenzuwachs gegenüber früheren politischen Wahlen stark betonen werden, so ist demgegenüber festzu stellen, daß angesichts der hemmungslosen Propaganda und der weiteren Zuspitzung der Wirtschaftskrise an diesem Stimmenzuwachs kein Mensch in Deutschland gezweifelt hatte. Was aber nicht eintrat, ist, daß da» deutsche Volk unter Vorantritt Adolf Hitler» nun --um Aufbruch ange treten" sei und die überwältigende Mehrheit de» deutschen Volke» ^danach fledere", Adolf Hitler gestern -um Reichs präsidenten zu küren! Nicht» von dem ist «ingetretenl Der „Abend" weist darauf hin, daß die Gefahr, daß Deutschland etnen faschistischen Reichspräsidenten bekomme, ohne eine faschistische ÄolkSmehrheit zu besitzen, beseitigt sei. Die» sei da» Verdienst der Sozialdemokratie, die ein« antifaschistisch« Konzentration ermöglicht habe, aber auch in hohem Maße da» Verdienst Hindenburg», der durch seine Kandidatur Deutschland vor Faschismus und Bürgerkrieg gerettet hab«. Da» Blatt sagt dann weiter: Wmn Hitler noch einmal geschlagen werden will, so soll er da» haben. Dann muß dafür gesorgt werden, daß die -weite Lektion noch viel gründlicher au-fällt als die erste. Auch Hugenberg kann ihm keine Hilfe bringen, denn da» Korps Duesterberg» reicht da-u nicht au». Der .Angriff" hebt hervor, daß die Nattonalsozia- listische Partei in der gestrigen Wahl ihre Stimmen fast habe verdoppeln können und fährt fort: Nur bei der NSDAP, ist Mast«. Konzentration, Festigkeit, stürmisch«» Vorwärts- schreiten, jugendliche Kraft und revolutionärer Wille! WaS ist dagegen der Hindenburg-Block? Wenn er Hindenburg nicht mehr hat, stiebt diese .Front" wieder in da» Dutzend Bestandteile auseinander, au» der ste vorübergehend zusam- mengelleistert im Grund« genommen besieht. Di« Preußen- wtchl steht vor der Tür. Der gestrige Lag hat un» gezeigt, »« 1ä. IS. Full, von Lr«k> «isfsng, am is und—Putbii dl». Rum» ld«, lt nach MI« Volkes und gegen di« Kandidatur der Parteipolitik. Der! Kampf sei politisch entschieden. Die eigentlich tragische Figur sei allerdings Hugenberg, der in erster Linie für den Kampf verantwortlich sei. Selten sei eine geschäftstüchtige Spekulation schneller zusammengebrochen als die des deutschnationalen Führers. Der „Deutsche" bezeichnet ebenfalls die Niederlage HugenbergS als eben so schwer wie die Hitlers. Er hab« sich völlig verrechnet. Der Wahlkampf habe bereits klare Fronten geschaffen. Das Ergebnis der ersten Wahl sei die Niederlage der Harzburger Front. Es sei nicht die erste, aber wahrscheinlich entscheidende Niederlage. Wien Wien, 14. März. Die Ergebnisse der Reichspräsi dentenwahl wurden hier mit ungeheurer Spannung erwar tet. Der „Morgen" schreibt heute: Der große Angriff der Reaktion ist abgeschlagen, und wenn der Generalfeldmar- schall auch nickt im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erlangen konnte, so hat er doch gegenüber den beiden reak- ttonären Parteien einen derartigen Vorsprung, daß seine Wahl im -wetten Wahlgang am 10. April vollständig ge- sichert ist. In der „Sonn- und MontagSzettung" heißt eS: Da» deutsche Volk konnte sich am gestrigen Wahltag leider nicht zur Kundgebung eine» einheitlichen Willen» aufraffen. Da» Beklagenswerte ist Ereignis geworden: Ein Htnden- bürg muß -um -wetten Mal« in den Wahlkampf treten, weil «» einen Hitler, den jüngsten Staatsbürger Deutschlands, nach der Stellung und der Macht de» ersten Bürger» Deutschland» gelüstet. Noch ist nichts verloren. Vielleicht siegt in vier Wochen die bessere Einsicht.