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eute e Aettteste Zeitung -e« Bezirks DerantwsM«-« Redakteur! Seltr Seda«. - Druck und Verlas: Larl Seh«« in AlvvoMmoal-e« Dienstag, am 22. Mai 1928 94. Jahrgang Nr. 118 würden des Vorstandes ergab, bis auf die wegen Krankheit aus- ' Max Schaller aus Leipzig, der in Falkenberg zwei Frauen d den e etn :r kü- AnzelgenpreU: Di« 42 Millimeter breite Petitzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen SV Relchspfennige scheidende Kassiererin, die Wiederwahl der bisherigen Vor standsmitglieder. — Für heute und morgen ist in den Ar-Ni-Licht - spielen ein schwedischer Film auf das Programm gestellt worden: „Versiegelte Lippen". In feiner, flotter Handlung schildert er das Schicksal einer 18 jährigen Waise, die aus dem Kloster entlassen, auf der Fahrt zu ihrer Tante einen Maler kennen lernt, der sie später vor den Zudringlichkeiten ihres Onkels schützt. Steht auch einer Ehe die bereits be stehende des Malers mit einem auf der Hochzeitsreise zu Schaden gekommenen Weibe entgegen, so wird sie durch letzterer heroischen Entschluß, sich selbst den Tod zu geben, doch noch möglich. Auch szenisch ist der Film gut durchge arbeitet. Er wird allen Besuchern gefallen. Paulsdorf. Am vorigen Sonnabend fand auf der hie sigen Iungviehweide der Hauptauftrieb statt. Zu den 150 Tieren, die schon 14 Tage weideten, wurden noch 251 Stück hinzugebracht. Den ganzen Tag über war reges Leben aus den Zugängen zur Weide. Gegen Mittag wurden auf Bahn hof Malter ca. 60 Stück ausgeladen. An der Paulsdorfer Schule wurde die Herde vor einem Personenauto scheu. Ein Teil der Tiere lief in die Sperre. Bald waren sie aber alle wieder am Lande. Dresden, 21. Mai. Auf dem Maldfriedhof des Kur ortes Dresden-Weiher Hirsch wurde am Montag nachmittag StaatSmimster a. D. Dr. Heinze zur letzten Ruhe gebettet. 3m Heim des Entschlafenen fand zunächst eine kurze Trauer andacht im engsten Familienkreise statt, bei der Oberkirchen- rak Dr. Raimer Worte des Trostes sprach. Dann wurde der eichene Sarg nach dem Friedhof überführt und in der Halle aufgebahrt. Nach Choralgesang hielt Oberkirchenrat Dr. Reimer die Trauerrede. Dr. Heinze habe sein ganzes Leben, so führte der Redner aus, in den Dienst einer großen Sache gestellt und habe sich aufgezehrt für Volk und Vaterland. Er sei einer der ganz seltenen politischen Führer gewesen, wie sie das deutsche Volk so nötig brauche. Der Tote rufe uns zu: Weiter Kämpfen! Nicht müde werden! Stark bleiben! Staatssekretär Dr. Joel vom Reichsjustizministerium über brachte darauf den letzten Gruß der Reichsregierung, die um diesen Mann tief trauere. Er habe sich um die Rechtspflege größte Verdienste erworben. Zweimal habe er an der Spitze der Aeichsjustizverwaltung gestanden. Mas er für den Wiederaufbau des zusammengebrochenen Vaterlandes, für die Festigung und Entwicklung des deutschen Rechts geleistet habe, stehe in der Geschichte geschrieben. Er habe in seiner Person die besten Ueberlieferungen des deutschen Beamten-. tums vereinigt. Die Reichsregierung werde das Andenken des wahrhaft vornehmen und bedeutenden Mannes hoch in Ehren halten. Am Grabe sprach Oberbürgermeister Dr. Blüher: Tief trauernd stehe die Deutsche Volkspartei am Sarge Rudolf Heinzes. Man bestatte heute einen der Besten. Er habe seine Politik im Geiste eines hohen Idealismus, größter Sachlichkeit und ritterlicher Vornehmheit getrieben. Dann sprachen und legten Kränze nieder: Legationsrat v. d. Decken für den Kyffhäuserverband, -er Verein Deutscher Studenten, Vertreter der Stadt Dresden, der Reichs- und Landtagsfraktionen, deutfchvolksparteilicher Vereine und viele andere. — Die in der Presse mehrfach erwähnte angebliche Kindesentführung der Kaufmannsehefrau Elli Marie Friede rike Julie Herrsche! geb. Baronin v. Bleichröder hatte be kanntlich zu einer vorübergehenden Inhaftierung ihres Bru ders, des Barons Edgar v. Bleichröder, geführt. Diese An gelegenheit dürfte vermutlich noch zu einem weiteren Nach spiel führen. Wie hierzu verlautet, hat der Vertreter des Barons v. Bleichröder, der vormalige sächsische Wirtschafts- Minister Rechtsanwalt Dr. Wilhelm, eine Anfrage an Las zuständige Amtsgericht Dresden gerichtet, wie die Verhaf tung abgegollen werden soll. Demnach ist noch mit einer Zi vilklage auf Schadenersatz zu rechnen, falls für die erlittene Haft eine angemessene Entschädigung nicht gezahlt wird. , Man darf gespannt sein, welche Haltung das Justizministerium zu dieser Angelegenheit einnimmt, und ob eine gütliche Rege- lang erfolgt, respektiv ob Baron v. Bleichröder eine Ent- > schädigung zugebilligt erhält. i Pirna. Die Vorbereitungen für das Bundeskegeln schrei- > ken rüstig fort. Lebhaft wird an dem Aufbau der Halle ge arbeitet, denn beim Beginn des Kegelns am 30. Juni mit tags muß die Halle fertig dastchen. Die mit dem Kegeln verbundene Ausstellung für Spiel und Sport wird am 30. Juni offiziell eröffnet: sie soll einen Ueberblick geben über alle Sportgebiete. Für das Sportkegeln ist bereits eine große Anzahl Preise gestiftet worden. - Freiberg. Ein gefährlicher Heiratsschwindler namens Diese» Blatt erühAl -le amtliche« Bekanulmachungerr -e» Amlshauptmannschast» -es Amtsgericht» au- -es Sla-lrals zu Dippoldiswal-« leben, Welt, ischen „Nun Stadt ikum, » froh ht im in da- »l mit Blick, iensch- e wir t wie- ehmen zessen, Lieses r ent- fernes n von erndt. wird ndheit umlos ;r am Liefe, »wart Sofax neben stunde chnelle Oertttches und Sächsisches Dippoldiswalde. Gestern ist mit den Bauarbeiken für das neue Gebäude des Bezirksverbands begonnen worden, das von Baumeister Hinkelmann auf dem Gelände hinter der amtshauptmannschaftlichen Nebenstelle und Brandver sicherungsamt errichtet wird. Auch der Straßenbau nach dem neuen Gebäude ist in Angriff genommen worden. — Gestern nachmittag gegen °/»2 Uhr ist aus der Haus flur des Cafe Hahn eine braune Aktentasche, in der eine braune Brieftasche steckte, verdachtlos gestohlen worden. Die Brieftasche enthielt Mitgliedskarten für den Turnverein (DT.) und Sportveerin 1904, beide in Freital, ausgestellt auf den Namen Kühne. Ferner waren in der Aktentasche Sportlichtbilder, ein Gummikragen (Nr. 37), eine Einsteck- kravatte und ein Notizbuch, in dem sich eine Steuerkarte auf den Namen Markin Reichel befand. Sachdienliche Mit teilungen werden an die Kriminaldienststelle Dippoldiswalde erbeten. Dippoldiswalde. Der Kreis ausübender Anhänger edler Kirchenmusik ist nicht groß, denn dauernd mittun, jede Woche beim Kantor üben und dann Kirchenmusik aufführen, wenn andere die Freizeit genießen, das ist nicht jedermanns Sache. Ueberdies ohne jede Anerkennung zu singen, schließlich gar abfälligen Urteilen ausgesetzt zu sein, das findet man nicht reizvoll. Es ist darum hoch zu bewerten, wenn es n-csvells- Cänger- und Sängerinnen gibt, die sich innerlich erbauen lassen von der Musik und gern zur Erbauung anderer mit beitragen. Diese Unentwegten in unserer Stadt stammen zum großen Teil aus Familien, in denen das Chorsängertum zur Tradition geworden ist. Sie wären leicht aufzuzählgn. Eine derselben ist die Familie Thümmel an der Brauhofstraße. Die Kinder haben niitgesungen und Vater Thümmel auch. Letzterer ist am l 8. Mai 1903 der Kantorei beigetreten. Er konnte am vergangenen Freitag das Jubiläum 25jähriger Mitgliedschaft feiern, und die Chorvereinigung hat nicht ver säumt, ihm die gebührende Würdigung zuteil werden zu lassen. — Der Bund Sächsischer Hebammen - Vere ine zu Leipzig hielt sein« Hauptversammlung ab. Der Jahresbericht führte aus, daß das vergangene Geschäftsjahr reich an schö nen Erfolgen, aber auch an mancherlei Mihhelligkeiten, be sonders in Differenzen mit den Krankenkassen, gewesen sei, Lie durch die GeschäfkSleitung behoben werden konnten. Eine Anzahl Eingaben an Lie Behörden beschäftigten sich mit Steuer- und Umsatzsteuerfragen, Ler Schädigung der He bammen durch die Pauschalabfindung, Fahrgelderentschädig ung bei dienstlichen Wegen usw. Ueber Richtlinien zur Schwangerschafts-, Mütter- und Säuglingsfürsorge sprach Professor Dr. Rott, Berlin. Zur regen Beteiligung der Mitglieder an Ler Organisationsarbeit richtete die Schrift führerin einen warmen Appell an Lie Erschienenen. Ueber Lie Stellungnahme der sächsischen Hebammenschaft zu einem Reichs-Hebammengesetz berichtete die Vorsitzende, daß man mit dem bereits seit 110 Jahren bestehenden Sächsischen Hebammengesetz ganz unzufrieden sei, Laß man aber ein wiederholt schon in Vorschlag gebrachtes Reichs-Hebammen- gesetz ebenso gern begrüßen werLe, wenn es sich dem säch sischen anpasse und ein auskömmliches Fortkommen gewähr leiste. Ein Antrag, Lie Landesbehörde zu ersuchen, daß von Lieser Lie Kosten zum Besuche von Fortbildungskursen, un abhängig vom Mindesteinkommen, an Lie Hebammen gezahlt werden, wurde einstimmig angenommen. In den einzelnen Vereinsberichten kamen wiederholt Klagen gegen Orts krankenkassen und Stadtbehörden zu Gehör, die den Heb ammen ihren Beruf außerordentlich erschweren. Die Wahl M sie ct sei, " rief imelte Megen Mcrssenschuttes wird der Verbindungsweg von Ler Wegekreuzung Boerwalde— Röthenbach bis zur Wegekreuzung Reichstädt—Hartmannsdorf vom 22. ds. Mts. an bis auf weiteres für sämtlichen Fährver kehr gesperrt. Der Verkehr wird während Ler Dauer Ler Ar beiten auf Lie Röthenbacher Straße nach Reichstädt oder ent gegengesetzt verwiesen. Reichstädt, am 21. Mai 1928. Der Gemeinderak. e den r, wie> ßlachs n dev :, wo-- ü Bezugspreis: Für einen Monat 2.28 RM. s Z mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- L b Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto ö , Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis- i walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 Gewerbekammerbeiträge. Von Len zur Gewerbekammer Beitragspflichtigen wird für das Rechnungsjahr 1927 ein Beitrag von 2 ÄPfg. — mindestens aber 2 ÄM. — Les Einkommensteuerbetrags erhoben, der unter Zugrundelegung Les Steuertarifs auf Las für die Kalenderjahre 1925 und 1926 oder auf Lie in Liesen Zähren abgelaufenen Wirt schaftsjahre festgesetzt« gewerbliche Einkommen entfällt. Be- scheide werden nicht zugestellk. Zahlung hat bei Vermeidung der Äcrzugsfolgen spätestens am 31. Mai 1928 an das StaLtsteuer- amt zu erfolgen. Dippoldiswalde, Len 21. Mai 1928. Der Skadkxat. Weitzeritz Jeikmg Tageszeitung und Anzeiger für DippoMswal-e, Schmieöeberg u.A« betrogen und bestohlen hatte, wurde in Dobrilugk aus Lem Zuge heraus verhaftet, irrtümlicherweise aber wieder freige- lassen. In Finsterwall>e ermittelte man ihn wieder. Man fand bei ihm ein umfangreiches Verzeichnis alleinstehender Frauen aus Ler Niederlausitz mit Anschrift, Namen, Ber- mögenSverhältnissen und Angaben über körperliche Vor züge und Nachteile. Freiberg. Am Sonnabend verunglückten auf Ler Straße Reitzenhain—Marienberg in -er Nähe der Haltestelle Ge- lobtlan- durch eigene Fahrlässigkeit zwei Motorradfahrer aus Ritterswalde bezw. Schindelbach. Jedes Rad war mit zwei Personen besetzt. Die Führer fuhren nach eigenen An gaben mit einer Geschwindigkeit von 70 bis 90 Kilometer, übersahen Labei in der Dunkelheit ein Pferdegeschirr, der erste Fahrer fuhr mit voller Wucht in Las Geschirr hinein und erlitt so schwere Verletzungen, Laß er bald darnach starb. Der zweite Motorradfahrer und die beiden Mitfahrer wur den ebenfalls schwer verletzt. Burkhardtsdorf. In -er Nacht zum Sonntag wur-e -ie Ehefrau des hiesigen Bauarbeiters Drechsel auf dem Heim wege von einem unbekannten Manne mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen. Auf die Hilferufe der Frau eilten Einwohner hinzu: -er Rohling war aber schon entkommen. Chemnitz. Die Kriminalabteilung teilt mit: Am 21. Mai' vormittags wurde aus noch unaufgeklärter Ursache -er Windkessel eines Motorkompressors, Ler bei den Strahen- bauarbeiten in der Logenstrahe Verwendung fand, zerrissen. Die Kesselhaube ist dabei unter kanonenschutzähnlichem Knall etwa 9 Meter von der Maschine in Lie Miesenstrahe ge schleudert worden. Durch den starken Luftdruck wurde in der Umgebung eine große Anzahl Fensterscheiben zertrüm mert: auch hat hierbei der Maschinenführer Max Paulig erhebliche Brandwunden im Gesicht und eine schwere Ver letzung -es linken Fuhrs -avongetragen. Ein vorüber gehender Kraftwagenführer wurde durch den Luftdruck zu Boden geschleudert und muhte sich ebenfalls in ärztliche Be handlung begeben. Chemnitz. Beim Ueberschreiten des Iohannisplatzes blieb eine 36 jährige Arbeiterin mit dem Absatz eines Schuhes in einer Straßenbahnschiene hängen un- zog sich beim Stürzen einen komplizierten Beinbruch zu, so daß sie ins Kranken haus gebracht werden muhte. Chemnitz. Da Lie bisher als Teilstrecke betriebene Luft verkehrslinie Chemnitz—Marienbad mit einer 100prozen- tigen Ausnutzung zu den bestfrequentiertsten Linien Deutsch lands zählt, wird auf dieser Strecke, die am kommenden Mon tag eröffnet wir-, in diesem Jahre von lOfitzigen Großflug zeugen Gebrauch gemacht werden, in denen 2 Flugzeugführer 8 Passagiere befördern können. Außerdem wir die Strecke über Chemnitz hinaus bis Berlin verlängert. Schwarzenberg. Der Stadtrat hatte an das Ministerium für Volksbildung ein Gesuch um Ausbau der hiesigen Real schule zu einer Vollanstalt gerichtet. Das Ministerium hat sich aber vorläufig außerstande gesehen, die Umwandlung zu genehmigen. Der Landtag hat ein gleiches Gesuch nur zur Kenntnis genommen. Die städtischen Kollegien beschlossen, in dieser Angelegenheit weitere Schritte zu tun. Glauchau. In der Färberei von Päßler und Schreiterer brach am Freitag abend im Dachstuhle des Trockenbodens ein Brand aus, der auch aüf den Packraum Übergriff. Der Feuerwehr gelang es, das Gebäude zu rekken, doch wurde sehr großer Schaden angerichtet. Seifhennersdorf. Erschossen aufgefunden wurde am Don nerstag morgen in seinem Bienenhaus Ler Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma P. Rentsch G. m. b. H., Fabrik besitzer Peter Paul Rentsch. Der Verstorbene, ein allseitig werkgeschätzter Mann und auch von seinen Beamten und Arbeitern infolge seines gerechten und leutseligen Wesens hochgeehrt, stand erst im 40. Lebensjahre. Grohe Viehverluste in Südost-Mecklen-urg durch eine Mückenart. Schwerin, 21. 5. Das südöstliche Mecklenburg wird seit einigen Wochen von einer Insektenplage heimgesuchk. Schwärme von giftigen Insekten überfallen das Vieh: na mentlich Pferde und Rinder, die bald darauf verenden. Es sind bereits grohe Verluste an Vieh zu beklagen. Wie nun mehr wissenschastlich festgestellt worden ist, handelt es sich um eine Mückenart, die in früheren Jahren große Viehver luste in Hannover verursacht hat. Wetter für morgen. Teils leicht, teils zeitweise stärker bewölkt. Noch ge ringe Neiguntz zur Unbeständigkeit. Tagsüber etwas höhere Temperaturen. Schwache bis mäßige Winde aus westlichen Richtungen.