Volltext Seite (XML)
und Amgegend n. Amtsblatt Donnerstag, den 4. Oktober 1W6. 63. Jahrg s.M bei 1906 NUNVIllMU gtlluvr UNI grunv vvn VLI- an unterrichteter Stelle mitteilen zu können, ' schlicht der „Germ." in jeder Beziehung un. Demand denkt daran, innerhalb dieser Zeit j " beantragen, welche mit der gesetzlichen tsn h,seinen —,"8e ge.i irfc. „Durch das Gesetz ist die Friedens- Heeres bis zum 31. März 1910 fest» ^dartillerie gefordert werden. ^agl. Rundschau" glaubt auf grund von Er> ht- Vslittsche Attndsehan. Wilsdruff, 3. Oktober Deutsches Reich. setzen sich aus Reservisten und Landwehrleuten zusammen. Von diesen Reservisten und Landwehrleuten sind mindestens eine Million Sozialdemokraten. Dazu kommt, daß die Militärverwaltung die Sozialdemokraten im Kriege nicht auf die Regimenter „verteilen" kann, wie sie es gewiß möchte. Die Reservisten und Landwehrleute müssen viel mehr im Interesse einer schnellen Mobilisierung sozusagen landstrichweise den Truppen zugewiesen werden. Auf diese Weise werden im Kriege nicht nur Regimenter, sondern ganze Brigaden und Divisionen in der Mehrheit aus Sozialdemokraten bestehen. Nun stelle man sich vor, wie auf diese Genossen die Kunde, daß Bebel, Singer, Kautsky usw. verhaftet worden seien, wirken würde! Daß man sich angesichts des Feindes solche Provokationen erlauben würde, trauen wir nicht einmal dem Donnerwetterkurs zu. Und wenn er es in seiner Verblendung dennoch wagen sollte, so könnte er, wenn er im Kriege nur einiges Mißgeschick hat, vielleicht sehr unliebsam überrascht werden." Diese Drohung, daß die Sozialdemokratie eventuell im Fall eines Krieges sich gegen die Regierung des Vaterlandes wenden würde, gehört zu jenen Frivolitäten, durch die die Sozialdemokratie nur unserem reaktionären Scharfmachertum dient und ihre eigene „vaterländische Gesinnung" brandmarkt. Auch ein „führender" Genosse. Man schreibt aus Düsseldorf: Wegen Erregung öffenlichen Aergernisses war der Gauleiter des sozial demokratischen Bäckerverbandes ,„Genoss e"KarIKa st ing vom hiesigen Schöffengericht zu der exemplarischen Strafe von einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Der Verurteilte hatte gegen dieses Erkenntnis Berufung einge legt, die er nunmehr im Termine vor der hiesigen Straf kammer zurückgezogen hat, nachdem ihm deren Aussichts losigkeit klargemacht worden war. Der Gerichtsvorsitzrnde bemerkte nämlich, die Tat, die sich als ein öffentlich nicht wiedcrzuzebendes Sittlichkeitsdelikt darstellt, grenze bald „an etwas anderes" und das Urteil des Vorderrichters sei noch sehr milde ausgefallen. Der schwarz-rote Knigge. Zentrum und Sozialdemokratie, Schwarze und Rote liegen sich in Württemberg in den Haaren. Daß dabei des seligen Knigge wenig gedacht wird, vielmehr in der Wahl von Kraftausdrücken skrupellos vorgegangen wird, zeigen folgende Stilblüten, mit denen die Roten allein in einem einzigen Artikel der „Schwab. Tagwacht" das ultramontane „Deutsche Volksblatt" beehren: „Offener Brief an Mephisto Schwtndelhuber, Schmäh! cyrtttücller des württembergischen Zentrums", lautet die Überschrift, dir Kgl. Amtshauptmannschaft Meisten, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff» sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Inserate werden Montags, Mittwochs and Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. Pro viergespalteue KorPuSzelle. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff ih» v'kn zu beantragen, welche mit der gesetzlichen Widerspruch ständen. Wohl aber dürften, auch im nächsten Etat Neuforderungen z. Ä. für Automobile, Maschinengewehre Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^»gspreis vierteljährlich 1 M. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Pfg. 0 Bei uns sind eingegange« vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachse« das 12., 13. und 14. Stück vom Jahrgang 1906, vom Reichsgesetzblatte Nr. 40, 41, 42 und 43 des Jahrgangs 1906. Diese Eingänge, deren Inhalt aus dem Anschläge in der Hausflur des Rat hauses ersichtlich ist, liegen 14 Tage laM in hiesiger Rätskanzlei zu jedermanns Einsicht aus. Wilsdruff, am 1. Oktober 1906. «Zs Dev Stadtvat Kahlenberger. mg de-i , scbM ein« mmen> der den M. Liebesgabe des Gustav Adolf-Vereins . 28832 Mark erhielt die evangelische Ge- eine der jüngsten Pfarrgemeinden ? beiden unterlegenen gleichfalls vorge- «finden Windhuk (Deutsch-Südwestafrika) erhielten 6900 und 7000 Mark. - Die Ttt^^ersammlung des Gustav Adolf-Vereins Msund statt. Lischt, Eine frivole Zuschrift) setten eines „militärischen Mitarbeiters" , Sie lautet: , el sp^ch ^f dem Mannheimer Partei. Äh r^ung ans, daß die deutschen sozial- Wrer im Kriegsfälle in sicheren Gewahr- si^^En. Wir glauben, daß die Herrschaften Etwas sehr überlegen werden. Wird vd sitz - ipiell die aktive Armee, auf die die hohe Mieden so ausgiebig verläßt, im Heere beträgt, ein mobilisiertes U 'l d-, 'Ä°?en Köpfen angenommen, nicht ganz 'r Vesamtmacht. D(e übrigen vier Fünftel Lokalblatt für Wilsdruff, )onrM ,Meberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, AH -Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmievewalde, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Pi/ Druck unv Verlag von Zschunke L- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktton verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. „Äerehrungswürdiger Wahrheitsfreund", geht eS weiter, „Du bist ein raffinierter Kunde." „Du hättest dir eine täuschendere Maske aufsetzen sollen; in deiner jetzigen Physiognomie erkennt man den ollen, ehrlichen Schwindel- Huber auf den ersten Blick." „Die Sozialdemokratie hast du anschwärzen wollen; das war deine einzige Absicht, du alter Sünder." „Du bist trotz deiner Verschlagenheit sehr auf dem Holzweg." „Du wendest all deine Schliche an; dein Fälscherhandwerk soll dir aber gelegt werden." „Gleich mit deiner ersten Anschuldigung beißest du dich in den eigenen Schwanz, du diabolischer Geselle." „Du ehrbarer politischer Clown." „Du gottseliger Wahrheits beuger", „Du verschlagener Volksbeschwindler", „Du un erschöpflicher Lügenbeutel", „Du betriebsamer Schwarz künstler mit deinen Roßtäuscherpraktiken und einer gute« Dosis Gemütsroheit." „Wenn ich alle deine Gemein- heilen und Lächerlichkeiten auf decken wollte, müßte ich ein ganze Buch schreiben; bas bist du nicht wert", „Du Wahr heitstiger", „Du alter Heuchler", „Mein oller, ehrlicher Mephisto Schwindelhuber." — Ob die Sprache der Zentrumsleute viel sanfter und gewählter ist, möchten wir bezweifeln. Ei« Idyll im Kaiserhof z« Mannheim. Ein Leser der „Leipz. N. N.", der sich vorige Woche im Kaiserhof in Mannheim aushielt, schreibt von dort: „Die größten Größen der Sozialdemokratie, sie sitzen vor mir und — soupieren. Es schmeckt ihnen, wie es scheint, sehr gut. Auf dem Sofa iu der Mitte: August der Große . . ., ißt Kalbskolellette mit Erbsen und trinkt Tee dazu. Ec ißt sehr schnell. Links von ihm Präsident Singer, er futtert ohne Unterlaß seit einer halben Stunde. Rechts von Bebel sitzt Frau Kautsky, handiert mit Messer und Gabel sehr vornehm und serviert nebenbei August den Tee, den er mit Behagen trinkt. Neben Paul dem Dicken sitzt der Dauerredner Stadthagen, der der kühnen Rosa heute morgen einen Begrüßungskuß gab, und sie auch heute abend wieder mit einem Rosenstrauß beglückte, und löffelt bedächtig seine Suppe. Daneben sitzt ein schweigsamer, goldgebrillter Herr, den ich nicht kenne. Ec geht lahm. Dann folgt Rosa Luxemburg (steht sehr mit genommen aus und hat den Kopf auf die Schulter der Frau Kautsky gelegt), dann Klara Zetkn, die fortwährend redet, Molkenbuhr und andere mehr. Das alles sitzt „futternd" im Speisesaal und an den Wänden hängen, zum Teil in Lebensgröße, die Bilder vom Kaiser, der Kaiserin, dem Kronprinzen nebst Gattin, dem Großherzog, von Bismarck und Moltke. Stimmungsvoll. Selbst ein ^ttlchLr aüMr Maior sitzt still im Saale, soupiert und Ortsgesetze und Regulative dyr Gemeinden Über die Trichinenschau sind hier mit in Einklang zu bringen. Dresden, am 26. September 1906. Ministerium des Inner«. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des MühlenvesitzerS Kosock in Herzogswalde ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 24. Oktobev 1Y06, vsvnrittags 40 Ahv vor dem hiesigen Königliche« Amtsgerichte anberaumt wsrden. Wilsdruff, den 27. September 1906. 1/06 Nr 4 Aonigliches Amtsgevicht. Donnerstag, den 4. Oktober d. I., nachmittags 6 Uhr, öffentl. Stadtgemeinderatssitzung. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 3. Oktober 1906. Dev Vüveievnret^ rn. iÜ h Eine neue Militärvorlage - Mißdeutenden Mehrforderungen wird nach der dem Reichstage in den nächsten Monaten handelt sich dabet hauptsächlich um eine v^liche Vermehrung der Genie-Truppen zur vN Verwendung des Telegraphen- und Telephon- lsi / ig M um eine systematische und ausgedehnte Ver- Automobils im Heeresdienste. Daneben ? den Erfahrungen der letzten Manöver zu Eine nicht unerhebliche Verstärkung der VE* uar Königlich Sächsische Regierung hat mit den Regierungen von Preußen — Mo ..Mien für die Hohenzollernschen Lande - Sachsen-Weimar, Oldenburg, Braun- ' 1 luchsen - Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Anhalt, ^lg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Reuß ä. L., Reuß j. L., ^?fg-Lippe, Lippe, Hamburg, Lübeck und Bremen eine Vereinbarung getroffen, ^.Fleisch non Schweinen, das innerhalb des Gebietes der beteiligten Staaten in >^oinmt und aus einem dieser Staaten stammt, als auf Trichinen untersucht ^wird, weil in allen Vertragsstaaten die Untersuchung nach im wesentlichen M--' Almdsätzen vorgeschrieben ist. den in 8 31 Abs. 1 der Sächsischen Verordnung zur Ausführung der V' und Fleischbeschaugesctze vom 27. Januar 1903 zugelassenen Nachweis, daß ) bereits amtlich auf Trichinen untersucht worden ist, genügt mithin die Fest- M das Fleisch aus einem der Vertragsstaaten stammt. Nachweis deS Herkunftsortes wird , ,O/bei Bahn- und Postsendungen ausreichend durch das Begleitpapier derSen- Mtbrief, Postpaketadresse). Wenn das Fleisch von Personen mitgeführt wird durch den Nachweis von ^unftsort geführt. , Ebenso sind amtliche Zeugnisse, die die Herkunft des Fleisches ausreichend nach- E. genügend anzusehen. > Untersuchung des in das Gebiet der Vertragsstaaten eingeführten Fleisches H^Orte zu erfolgen, an dem zuerst die Möglichkeit besteht, das Fleisch inVer- - H gingen. Erfolgt hiernach eine Weiterführung innerhalb des Vcrtragsgebiets, Aciterhin gleich Fleisch aus einem der Vertragsstaaten zu behandeln. Wr Schweinefleisch, das aus einem an der Vereinbarung nicht beteiligten y^te oder den Hohenzollernschen Landen stammt, oder bei dem der Nachweis l aus einem der Vertragsstaaten nicht mit der genügenden Sicherheit geführt /oder sonst der Verdacht vorliegt, daß es nach der Einfuhr in das Vertrags- Nicht der Trichinenschau unterlegen hat, ist nach wie vor ein ausdrücklicher die erfolgte Trichinenschau zu fordern oder das Fleisch in Sachsen zu ^Ese Vereinbarung tritt am 1. Dezember dieses Jahres in Kraft.