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Ersch>int7wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daielrst. No. 141 Sonnabend, den 28. November 18S6 KMknrsyerfahren. lieber das Vermögen des Mühlenbesitzers Her «rann Reeger in Sachsdorf wird, da Ueberschuldnng vorliegt, hente am 27. November 1896, Vormittags 11V» Uhr das Konknrsverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Gustav Müller II in Dresden wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 23. Dezember 18W bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glänbigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände - auf den 28. Dezember 1896, Bormittags 9 Uhr — uud zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 12. Januar 1897, Vormittags 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberanmt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in' Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgcgeben, nichts an den Gcmein- schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Fordernngen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Be friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 24. Dezember 1896, Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zn Wilsdruff. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Akt. Schneider. Gesperrt. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen ist der vom Oberdorf Neukirchen nach dem Dittmannsdorfer Gasthof führende Kommunikationsweg bei starkem Schneefall und wird der Verkehr auf den vom Göbelschen Gasthof in Neukirchen nach Dittmannsdorf führenden Kommunikationsweg verwiesen. Ak«ukir«Men u. L>ittiu»uii8<i»ri, den 26. November 1896. Die Gememeinderäthe daselbst. Advent. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weih nachtszeit, jetzt sendest du wieder wie die aufgehende Sonne die ersten Strahlen aus, die deine Ankunft verkündigen sollen. Advent, Ankunst zu deutsch, nennen wir die gegen wärtige Zeit. Einst, als der Heiland der Welt geboren werden sollte, ging ihm sein Vorläufer und Wegbereiter Johannes voran und zengte von dem, der nach ihm kommen sollte und der größer sei als er. So geht der Advent, selbst eine fröhliche selige Zeit dem fröhlicheren, seligeren, gnadenbringenderen Weihnachten voran. Alles in dieser Zeit weiset auf Weihnachten. Des Abends, wenn die butter im traulichen Wohnzimmer die Lampe anzündet, Wie rücken da die Kinder zusammen, wie raunen und flüstern sie von dem Glanze des Weihnachtsbaumes, der w viel stärker sei als dieses Licht; wie werden da so manche kindliche Wünsche im Herzen wach; der Brief an das ^hristkind wird geschrieben und felsenfest darauf vertraut, °aß mit dem heiligen Abend auch die Erfüllung aller Wünsche kommen werde. O seliger Kinderglaube! Weih nachtlich ist die Stimmung in der Kinderstube, und wenn von dort herüberschallt: „Ihr Kinderlein kommet, o Mniet doch all, zur Krippe her kommet iu Bethlehems Stall", oder „Gelobet seist du Jesus Cbrist, daß du Mensch Oberen bist", wenn es so herüberschallt zu den ernsten Arbeitszimmern der Eltern, da zieht anch durch ihre Herzen ein heiliges Glockenläuten der Ton „Weihnachten", sie rüsten sich, das Fest der Liebe zu feiern. Da ^nrd gesorgt, gedacht und überlegt, wie man jeden der neben Angehörigen am besten erfreuen könne. Da em- Midet das Herz es so recht aus dem Vollen, was es ?°ch für ein Glück ist, Liebe zu bereiten. Und über den tteis des eigenen Hauses und der nächsten Angehörigen ?naus streckt die Liebe ihre Hände; so viel an mir liegt, niemand traurig sein am heiligen Abend, denkt so Wucher O daß ein jeder so dächte; und es würde ge- Wehen, wenn ein jeder die Bedeutung der Adveutszeit wk erkennen und zu Herzen nehmen wollte. „Siehe, ich .Kündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren denn euch ist heute der Heilaud geboren." So wird »'MWeihnachten wieder heißen. „DerHeiland geboren" un? geschenkt und mit ihm alles, was dir fehlt, Leben L Seligkeit. Damit dich die Größe der Gabe nicht faltige, damit dn sie dankbar und freudig empfangest, Tie ^.'.'/chenherz, bereitet der Advent dich vor aus Weihnacht, du e unendlicher Gottesliebe dringt auf dich ein, wenn w ü;. " dir wirken läßt, so wird sie Liebe zu den Brüdern wecken. O daß unser ganzes Volk sich durch den M vorbereiten ließe auf ein echtes Weihnachten im Tagesgeschichte. Das deutsche Kaiscrpaar wohnte am Dienstag Vormittag in Kiel der feierlichen Einweihung des Denk males für Kaiser Wilhelm den Großen bei. Nach der Denkmalsfeier begaben sich der Kaiser und Prinz Heinrich zur Vereidigung der Marinerekrnten, nahmen hierauf das Frühstück im Casino der Marineoffiziere ein und kehrten gegen 2'/» Uhr ins Schloß zurück. Bald darauf fuhr die Kaiserin nach Plön zu einem nochmaligen Besuche des Kronprinzen und des Prinzen Eitel Fritz, während der Kaiser den Kreuzer „Sperber" besichtigte, der dann mit Sr. Majestät an Bord in See ging und dort Schieß übungen abhiclt. In der siebenten Abendstunde kehrte der Kaiser an Bord des Panzers „König Wilhelm" zurück. Bei der Vereidigung der Marine-Rekruten hielt der Kaiser eine Ansprache, die nach dem „Berl. Lok.-Anz." ungefähr wie folgt lautete: „Matrosen! Der Eid, den Ihr geschworen, ist die Grundlage der Disziplin. Ohne Gott und Religion giebt es keine Disziplin. Macht Euren Vorfahren in des Kaisers Nock Ehre. Ein Feind ist vor läufig nicht zu fürchten, kommt aber einer, dann werdet Ihr ihm unerschrocken, ohne Furcht gegenüber stehen." Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Dienstag seine eigentlichen Verhandlungen mit der ersten Lesung der Vorlage, betr. die Verstaatlichung der hessischen Ludwigsbahn und Bildung einer Eisenbahnbetriebsgesell schaft zwischen Preußen und Hessen, begonnen. Eisenbahn minister Thielen begründete die Vorlage, welche dann in der Debatte von den Rednern der Rechten, des Centrums und der Nationalliberalen sympathisch begrüßt wurde, uni schließlich an die Budgetkommission zu gehen. Eben dahin wurde der mit genannter Vorlage zusammenhängende 2. Nachtragsetat verwiesen. Hierauf ging das Haus zur Convertirunasvorlageüber. Fiuanzmiuister Dr. Miquel faßte bei ihrer Begründung nochmals die bekannten Gründe, welche die preußische Regierung zur Herabsetzung des Zins fußes der vierprozentigen Staatsanleihen auf 3 st, Prozent bestimmen, zusammen und hob die den Staatsgläubigern in der Vorlage zugestandenen Milderungen der Umwand lungsmaßregel hervor. Aus dem Hause erklärten sich im Allgemeinen die Abgeordneten v. Erffa (cons.), Fritzen (Centr.), Dr. Sattler (nat.-lib.), Stengel (freicons.), Rickert (fr. Vereinigst und Schmidt-Warburg (Centr.) mit den Zielen der Vorlage einverstanden, anderseits machte der Freisinnige Ehlers verschiedene Bedenken gegen die Vorlage geltend und der Conservative v. Willisen verwarf dieselbe überhaupt gänzlich; sie wurde dann ebenfalls an die Bud getkommission verwiesen. Die Marineforderungen im neuen Etat werden jetzt schon von der Centrumspresse bekämpft. Es ist damit noch nicht gesagt, daß das Ceutrum im Reichstage die gleiche Stellung einnehmen wird, jedoch wahrscheinlich ist es nach diesem Vorgehen der Presse immerhin, daß ein Theil der Marineforderungen nicht bewilligt werden wird. Das Centrum bildet nun einmal das Zünglein an der Neichstagswaage, und es wird sich so kurz vor den Reichs- taqs-Nenwahlen den billigen Ruhm nicht entgehen lassen, „Ersparnisse" im Budget vorzuuehmen und den Wählern zu erzählen, daß es sie damit vor neuen Steuern bewahrt habe. Zwar den größten Theil der Fordernngen für die Marineverwaltung wird das Centrum auch schon bewilligen müssen. Hierzu gehört einmal die Personalvermehruna bei den fortdauernden Ausgaben. Nachdem einmal vor fünf Jahren die Friedenspräsenz der Marine für die einzelnen Schiffe und namentlich die nach neuesten Konstruktionen erbauten auf ein höheres Maß gebracht ist, wird man die inzwischen fertig gewordenen neuen Schiffe nicht ohne die entsprechende Besatzung lassen können. Hier sind also Ab striche nicht möglich, weil nur die Konsequenz aus früheren Beschlüssen gezogen wird. Das Gleiche wird der Fall sein mit den weiteren Raten für den Bau einmal begonnener Schiffsneubauten bezw. deren Armirung und Torpedvaus- rüstung, die im ordentlichen Etat der einmaligen Ausgaben enthalten sind. Den Bau der neuen Kriegsschiffe kann man unmöglich aussetzen und wenn die Marineverwaltung gerade diesmal etwas höhere Summen, als vorauszusehen war, in den Etat eingestellt hat, so werden dafür schon Gründe vorhanden sein. Je eher man mit den neuen Kriegsschiffen fertig ist, um so eher wird dem Mangel an solchen abgeholfen sein und um so geringer wird die Möglichkeit, daß Deutschland im geeigneten Augenblicke wieder zur Vertretung seiner Interessen im Auslande keine Schiffe bereit hat. Die Streichthätigkeit des Centrums' wird sich demnach auf die ersten Raten für neue Schiffe beschränken müssen. Es kommen hierbei der Ersatzbau eines Panzerschiffes für den „König Wilhelm", die beiden geschützten Kreuzer, der neue Aviso uud die beiden Ersatz- Glauben und in der Liebe und täglich im Herzen die Frage bewegte: Wie soll ich dich empfangen Und wie begegn' ich dir Du aller Welt Verlangen, Du meiner Seelen Zier, O Jesu, Jesu setze Mir selbst die Fackel bei, Damit, was dich ergötze, Mir kund und wissend sei. 4.19 4.45 4.54 5.01 5.22 5.32 5.37 '-'bst Hst 5 7-» 7^ 0 «»4-p 479 M 6 «77 4st^ 6> 72 > 991 U--F 1 »76 I 1 1110 7 926 3 » 1 775 100M t V IS!»' 9-2 'A § ! 242 27 » *219 H Ä 'Zs? 181 dl- ! M 420 '»3 Äst 51 I 5^8« 7A ÄH n aoÄ/ >33 Ä>' .9 703 V AU 790 6'3. W 'tene. u 2<ar 3^ verboten-) 28 Ui- >7" '' . 70 jjj Ä 26 01 st' H 40 'st 01 2-6 2" LW ! i "st sj sO-1 . i, > , 7'3 st ! 19' st HK str>> st' »st ist ThmM, Nossen, Siebenlehn nnb die UMgenben. ImlsblaU für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt.