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«rate werden mit W eißeritz-Mm g 80. Jahrgang Dienstag den 21. April 1914 abends Nr. 90 Dt« »weiberrtz > Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12Pf.dieSpaltzetle oder deren Raum bc rech net. Bekanmmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 88 bez. 30 Pf. — Tabellarische Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preis vierteliähr- lich 1 M. 50 chf., zwei monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein- ^elne Nummern 10 Pf. Utz AUMk ftr ÄMWkM Sljmttztberg ll. ll. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem Illustrierten Unlerhaltungsblatt" und täglicher llnterhal^ngsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Gara Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Folgende im Grundbuche für Kipsdorf auf den Namen des im Konkurs befind lichen Lehrers a. D. Julius Oswald Maune in Kipsdorf eingetragenen Grundstücke sollen am 24. Juni 1914 nachmittags V24 Ahr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: l. Blatt 142 des Grundbuchs, Nr. lOyck des Flurbuchs, nach diesem 13,2 Ar grob, auf 1320 M. — Pf. geschätzt; Feld mit 1,53 Steuereinheiten; 2. Blatt 149 des Grundbuchs, Nr. 48ck des Flurbuchs, nach diesem 14,8 Ar grob, auf 1540 M. — Pf. geschätzt; Feld und Steinhorst mit 2,24 Steuereinheiten; 3. Blatt 150 des Grundbuchs, Nr. 48e de» Flurbuchs, nach diesem 12,9 Ar grob, auf 1350 M. — Ps. geschätzt; Feld und Steinhorst mit 1,96 Steuereinheiten. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist sedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zurzeit der Ein- traaung des am 19. März 1914 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buch- nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermme vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaub haft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. „ Wer ein der Versteigerung entgegcnstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, den 20. April 1914. 2 8/14. Nr 2. Königliches Amtsgericht. Dit che DMe HsWOie- M AMiks- sMUt zu (Schluß.) Dieses Programm zeigt, datz praktische und ganze Arbeit geleistet werden soll. Es steht zu hassen, datz sich die neue Fachschule bald viele Freunde und Schüler er werben wird und datz sich die Wirkung der Lehrtätigkeit in vielen Betrieben fortschrittlich bemerkbar machen wird. Es ist dies die erste und einzige Fachschule dieser Art, nicht nur in Deutschland, sondern auf dem Kontinent über haupt. Die rationell angelegte Verwertung des Rohholzes vom stehenden Stamm im Forst bis in die Hände des Holzhändlers und Speztalverbrauchers, das ist das be sondere Lehr- und Lerngebiet der neuen Fachschule. Wir haben im Deutschen Reiche über 800 Fachschulen; darunter find vierzig Schulen, die sich auch zum Teil oder besonders mit der Holzbearbeitung befassen. Es sind dies Ttschler- fachschulen, Drechsler- und Bildschnltzerfachschulen, alle diese Fachschulen wollen dem Handwerk einzelner Branchen helfen. Die Freude an Linienschönheiten beim Bau von Möbeln und auch technische Handfertigkeiten werden dort gelehrt. Mit solchen Aufgaben hat die neue Fachschule garnichts oder doch nur sehr wenig gemein. Die Ziele der Sägewerksfachschule liegen vielmehr dort, wo es gilt, eine recht moderne rationelle Nutzung des Holzes in Handel und Industrie allgemein und der Sägerei im Besonderen anzustreben. Sägerei, Trocknung, Pflege und Maschinen, Belrlebsorganisationen und Holz- handelswesen, da« sind die Aufgaben. Die Schule wird sich mit der Zeit einen eigenen Lehrbetrieb, ein Maschinen- und Werkzeuglaboratorium erstellen. Holzsammlungen werden im Unterricht ebenfalls veranschaulichend wirksam gemacht sein. Heute gehen tagaus tagein ungeheure Werte ständig verloren, weil die letzten Fortschritte der Maschinen technik und die abgeklärten Erfahrungen des Fachs nur kleineren Kreisen bekannt sind, nicht selten sogar als Be triebsgeheimnis streng verwahrt bleiben. Hier wird die neue Schule ein Zentralpunkt sein und werden können, von dem aus vieles zum ständigen Vorteil weiter Fach kreise gegeben werden dürste. Ein Spezialfachlehrer, der mit vielseitigen Erfahrungen inmitten der Prärie gestanden hat, wird in den haupt sächlichsten Fächern der Holzbranche unterrichten. Mehrere andere Fachlehrer werden über Maschinenwesen und Handelswissenschaften unterrichten. Außerdem wird im 1. Semester eine Reihe von besonderen Vorlesungen und vorbereitenden Vorträgen gegeben werden, zu denen der al» Spezialist bekannte Zioilingenieur Lippmann-Hannooer gewonnen wurde. Es ist nur zu wünschen, datz die be teiligten Fachkreise der Schule die nötige Unterstützung zu teil werden lassen. Dann wird die neue Fachschule auch den guten Ruf genietzen, den unser« Deutsche Müllerschule sich durch ihre vorzüglichen Leistungen schon seit Jahr- zehnten erworben und erhalten hat. Die Stadt Dippoldiswalde bietet Schülern einen an genehmen und billigen Aufenthalt. In nächster Nähe liegen di« prächtigen Forsten zu Tharandt mit seiner Forstakademie und sind Studienobjekte hoher Vollendung. In einer reichlichen Bahnstunde ist Dresden zu erreichen, so datz nach allen Richtungen hin der Sitz der Schule al« recht glücklich bezeichnet werden darf. Hossentich stellen sich recht viele Schüler ein, nicht nur au« Deutschland, sondern auch au« Oesterretch-Ungarn, Ruß- land, den Ländern im Norden und vom Balkan, lleberall wird e» Hunderte und Aberhunderte von Lernbeflissenen au» der Kolzbranch« geben. Vorarbeiter, Werkmeister, Betriebs leiter, Buchhalter und Söhne von Werksbesitzern oder Holz handelsgeschäften werden zur Durchbildung gelangen und sich Qualifikationen aneignen können, mit denen sich sicherer geschäftlich vorwärts kommen läßt. Lehrpensum und Lerndauer wird verschiedenen An sprüchen und Bedarfsfällen gerecht werden können. Es können sowohl einzelne Vorlesungen und einzelne Semester, als auch zu tieferem, abgerundetem Studium zusammen hängende verschiedene Semester belegt werden. Möge der in so großzügiger Weise angelegten Fach schule in den beteiligten Kreisen allseitig Verständnis und Sympathie zuteil werden. Die Talsperren-Bauten im Königreich Sachsen. Der Entwurf eines Eewährleistungrgesetzes für weitere Anleihen der Weißeritztalsperren - Genossenschaft ist als Dekret Nr. 35 den Ständen zugegangen. Der Zweck des Gesetzentwurfs ist einmal, der Genossenschaft die Deckung eines weiteren Kapitalbedarfs von rund 4,3 Millionen Mark über die Anleihe von 10 Millionen Mark hinaus für die beiden Talsperren in Malter und Klingenberg zu ermöglichen, zweitens soll der Weißeritztalsperren Genossenschaft die Möglichkeit geboten werden, das Kapita zum Bau der drei Talsperren im oberen Weißeritzgebiet, nämlich der bei Schellerhau, Bärrnfels und Seyde geplanten Sammelbecken, aufzunehmen. Um diese beiden Zwecke zu erreichen, wird die Regierung durch den Ent wurf ermächtigt, der Weißeritztalsperren-Genossenschaft (Genossenschaft mit beschränkter Beitragspslicht) zu Hainsberg für den Slaatssirkus Gewähr zu leisten, daß sie in der Lage ist, die von ihr zum Zwecke de« Baues von Talsperren aufzunehmende weitere Anleihe von höchstens 8,5 Millionen Mark planmäßig zu verzinsen und zu tilgen. Die Gewähr leistung ist zunächst auf den oben erwähnten Betrag von 4,3 Millionen zu beschränken und kann erst dann erweitert werden, wenn die Genossenschaft die erwähnten drei neuen Talsperrenbauten bei Bärensels, Schellerhau und Seyde oder einzelne von ihnen auszuführen be chlossen und den Ministerien des Innern und der Finanzen den Nachweis gebracht hat, daß der Staat aus seiner Gewährleistung nicht übermäßig in Anspruch genommen wird. Der Staat soll verpflichtet sein, der Genossenschaft das Fehlende vorschuß weise zu zahlen, wenn ihre eigenen Einnahmen für Ver zinsung und Tilgung der Anleihe nicht ausreichen. Die Mitgliederleistungen werden auf 95 Pf. jährlich für die Ein- Helt bestimmt. Die Genossenschaft hat die Vorschüsse mit 30/0 zu verzinsen. Da die Anleihe mit 40/0 zu verzinsen ist, die Genossenschaft also, solange sie die Vorschüsse ver zinst, l v/o Zinsen spart, so hat sich die Regierung Vor behalten, den Zeitpunkt der Anleihebegebung unter tun lichster Berücksichtigung der Lage des Geldmarktes zu bestimmen. Da der Staat für die Fehleinnahmen der Genossenschaft aufkommt, so ist letztere durch eine Vorschrift im Gesetzentwurf besonders dazu verpflichtet, kaufmännische Grundsätze zu wahren., Der Staat hat sich auch das Recht Vorbehalten, die von der Genossenschaft beschlossenen Tal sperrenbauten samt den Nebenanlagen auf Kosten der Genossenschaft selbst auszuführen. Der Mehrbedarf für die beiden Sperren bei Klingen berg und Malter hat verschiedene Gründe. Namentlich sind die Grunderwerdskosten überschritten, teil« wegen der allgemeinen Wertsteigerung der Grundstücke, und andern- teil», weil im Enteignungsverfahren wider Erwarten hohe Entschädigungen ausgeworfen werden mußten. Ferner war der Umstand nicht berücksichtigt, daß der Enteignete da« Recht hat, Ausdehnung der Enteignung auf dem ihm verbliebenen Rest zu verlangen. Den auf diese Weise erworbenen Grund- und Landbesitz hat die Genossenschaft nicht annehmbar zu verwerten vermocht oder mit Berlui wieder veräußern müssen. Ferner haben die Sperrmauern ganz erhebliche Mehrausgaben erfordert. Die Mauer der Klingenberger Sperre hat infolge schlechter Felsverhält- niss« bedeutend tiefer begründet werden müssen, als an genommen war. Schließlich spricht auch mit, daß seit Aufstellung der Schätzungen mehrere Jahre vergangen sind, während deren die Löhne, die Baustoffpreis«, die Preise für Wasscrleitungsrohre, die Ansprüche an ein gutes Trinkwasser usw. erheblich gestiegen sind. Diesen Mehrausgaben von über 5 Millionen Mark stehen Er sparnisse nur in Höhe von rund 365000 Mark gegen über. ? Die Herstellung von Talsperren bei Schellerhau, Bärenfels und Seyde erscheint der Staatsregierung ebenso wie den Beiteiligten au« folgenden Gründen wünschens wert: In einem Gutachten vom 28. August 1897 hat das Landes-Gesundheitsamt eine Wassermenge von 2 Sekunden- Kubikmeter als ausreichend bezeichnet, um die Weißeritz genügend zu spülen und die in ihrem unteren Laufe sich ansammelnden Auswurfstosfe gründlich abzuschwemmen. Da aus den Talsperren bei Klingenberg und Malter nur eine Mindestabflußmeng- von 1,6 Sekunden-Kubikmeter geliefert werden kann, so werden die oberen Sperren diese Leistung in willkommener Meise ergänzen und die Liefe rung der gewährleisteten Mindestabflußmenge auch in längeren Trockenperioden ermöglichen helfen. Weiler möchten die Vorteile der Talsperren auch dem Wcißeritzgebiete oberhalb von Klingenberg und Malter zugewendet werden. Sie bestehen hauptsächlich in der Abminderung der Hochfluten, sowie in der Schaffung eines gleichmäßigeren Wasserabflusses, durch den da« Wasser für die Triebwerke und andere Gewerbebetrieb«, wie auch sür die Landwirtschaft und für di« Aufnahme von Abwässern stärker ausgenutzt werden kann. Weiter aber wird das Wasser in der Talsperre bei Seyde zur Verwendung als Trinkwasser geeignet sein und dazu dienen, den Vorrat der Talsperre bei Klingenberg zu ergänzen, sodaß au» dieser mehr Trinkwasser abgegeben werden kann, als bisher vorgesehen war. Der Entwurf wird zuerst in der Zweiten Kamnier be raten werden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntag nachmittag oder am Montag vormittag sind auf dem Friedhöfe von einem Grabe zwei viereckige kupferne, 14 cm hohe und 14 cm breite Vasen gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen, die zur Ermittelung des Täters führen können, werden in der Polizeiwache entgegengenommen. Auch ist für Wieder erlangung der Vasen eine hohe Belohnung ausgesetzt worden. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag hielt die Gruppe Dippoldiswalde des Elbgausängerbunde« km Gasthof zum Hirsch hier ihre Bertretersitzung ab. Voit . den 17 Gruppenvereinen waren nur 3 nicht verirrten (Börlas, Posfendorf — Arion — und Reinhardtsgrimmas Der Vertrauensmann der Gruppe, Herr Sekretär Schiffner, eröffnete die Sitzung unter Begrüßung der Erschienenem Nachdem der Gruppenspruch verklungen, erstattete der Ver- raurnsmann den Jahresbericht, aus welchem insbesondere )a« in Dippoldiswalde abgehaltene Grupprnfest und die ouldigung der Sänger vor Sr. Majestät dem König bei Gelegenheit der Talsperreneinweihung in Malter hervor- zuheben ist. Der Kassenbericht ergab einen Vermögen«- bestand von 290,33 Mark, der in der hiesigen Sparkasse angelegt ist. Beschlossen wurde, bek dem diesjährigen Bundessängerfest in Freiberg eine» Einzekgesang — d«r