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Unabhängige; Tageblatt für Ulablbeit. becbt u. sreideit. Jusrrate werden die 6 gespaltene Pe!iizei!e oder per> n Raum mji 15 Pf. I'ereifnier, üei Wiederholung bedeutender Nadatl Puchdruckerei, Redaktion und tjeschäftSftrllr: Dre^deu, Pillttiyer Strass» -1:1. Fernsprecher: ittmt I Ar. i Der ostafiatische Krieg und Europa. Die internationale Lage wird in den diplomatischen Kreisen sehr pessimistisch anfgefaszt; wir wollen hierbei betonen, daß sich diese Stimmung nur außerhalb Deutschland knndgibt. Wie Deutschlands Diplomatie darüber denkt, erfährt man nicht. In Frankreich, wo die Presse in Folge ihrer größeren Unabhängigkeit und ihrer Beziehungen zu der Hochfinanz mit den Vorgängen auf dem Welttheater besser orientiert zu sein scheint als bei uns. herrscht eine durchweg pessimistische Stimmung vor: nicht allein wegen der ca. 7 Milliarden Frcs., die man Rußland als Darlehn gab, sondern viel mehr noch wegen der Möglichkeit, das; der russisch-japanische Krieg noch weitere Kreise und insbesondere Frankreich mit in seinen Strudel zieht. (Ls wäre dies der Fall, sobald England, um eine vernichtende Niederlage der Japaner zu verhüten, aktiv in den Krieg eingriffe. Und das; man in London nicht übel Lust hat, im gegenwärtigen Augenblicke, der für England kaum wieder so günstig kommt, den un vermeidlichen Waffengang mit Rußland um die Welt herrschaft zu wagen, zeigt die kriegerische Stimmung in der englischen Presse, die ganz offenkundige Shinpathie der offiziellen Kreise mit Japan und die für Rußland tief beleidigende Unverfrorenheit, mit der England in Tibet offen vor aller Welt ans Raub ausgeht. Ein Eingreifen Englands in die kriegerischen Ereignisse in Ostasien ist gar nicht so unwahrscheinlich, selbst ans die Gefahr hin, das; dann auch Frankreich gezwungen werden wird, zu den Waffen zu greifen und seinem russischen Per- bündcten beizustehen. Die Engländer sind fest überzeugt, daß sie jeder Zeit in der Lage sind, es mit Frankreich ans- znnehmen, wenn sie auch zngeben, das; ein Krieg mit Frank reich sie ungeheure Opfer kosten würde. Ist der Einsatz, um den eS sich bei einem solchen Waffengang handelt, die Weltherrschaft, dann wird England auch vor den größten Opfern nicht znrückschrecken. In Paris ist man sich dessen auch ganz klar. Die nationale Presse fordert angesichts der ernsten Zeiten alle Parteien zrir Einigkeit ans; jeder Parteihader solle begraben sein. Der „Figaro", dessen Lieblingsbeschäftigung manch mal eine recht liebliche Dentschenhelze ist. plädiert sogar für Gründling eines Dreibundes: Deutschland, Frankreich, Rrrßland. Dann wäre England vollständig isoliert. Moltke hat einmal gesagt, im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Rußland werde die gelbe Rasse „unser bester Verbündeter" sein: warum sollte England nicht diese Lehre sich zu Nutze machen, um so mehr als e-S einsieht, daß keine andere Macht Englands Schlachten gegen Rußland zu schlagen bereit ist. In England ist inan aber überzeugt, daß es sich einmal mit Rußland wird messen müssen. Ob Japan unterliegt oder siegt, in beiden Fällen ist mr Albion die Versuchung groß, loszinchlagen. Im ersteren Falle würde Rußland die Vormacht in Asien werden, und damit wäre Englands asiatische Stellung bedroht. Die englische Presse sagt also direkt, daß eS diesen Fall nicht zugeben dürfe. Anders liegen die Tinge freilich, wenn Japan siegen sollte. Die große Gefahr für das englisch indische Reich würde dann zwar als hinausgeschoben zu er achten sein, allein es bestände in diesem Falle für das Kabinett von St. James die verlockende Versuchung, eben falls loszuschlagen, einerseits um Japan die Früchte des Sieges nicht allein genießen zu lassen, ferner aber in der Erwägung, auf diese Weise dem gefürchteten russischen Bären eine wahrhafte Todeswunde beiznbringen. Diese Erwägungen scheinen zu der pessimistischen Stimmung geführt zu haben, welche durch die Kundgebungen aus anderen Ländern nur noch verschärft wird. Wenn man in Dänemark, wo man infolge der nahen verwandt schaftlichen Beziehungen zu den Höfen von St. Petersburg und London die beste politische Witterung hat. zur Anfrecht- erhaltnng der Neutralität, zum Schutze Kopenhagens und des Sundes alles in Stand setzt und eine halbe Mobil machung angeordnet hat, so ist das mehr als bloße Vor sicht, daß es im Anschluß an den Krieg in Ostasien zu einem Krieg zwischen England und Rußland kommen könnte. Und wenn von London aus in Madrid angefragt wird, ob Spanien eventuell imstande sei. seine Neutralität zu wahren lind zu verteidigen, so rechnet man auch in London bereits stark mit der Möglichkeit, in Bälde auch mit Frankreich die Klinge kreuzen zu müssen. Selbstverständlich wird für die Engländer die Stellung nahme Frankreichs erheblich mit ins Gewicht fallen. Es handelt sich dabei besonders um zwei Fragen: Erstens: ob England selbst dann den Kampf wagen würde, wenn Frankreich ans die Seite Rußlands träte. Daß es dazu iil der Lage wäre, ist sicher, freilich würde ein solcher Krieg auch den Engländern große Opfer kosten. Die zwene j Frage ist, ob Frankreich auch dann zur Unterstützung j Rußlands verpflichtet wäre, wenn England nicht als Ver bündeter Japans in den Krieg eingrine, sondern aus einer anderen Ursache — z. B. wegen der Tibetsrage - sich veranlaßt fühlte, einen besonderen Gang mit den Russen zu machen. Diese Erwägungen lassen in der Tat die Sachlage sehr verwickelt erscheinen, aber immerhin noch nicht so gefährlich. als man im Anslande auuimmt. Neiti»stag. o. Berlin. -1-1, schling am 27. s)t'brnar tt»c»1. Das Hans iiiinnu .Kenntnis von dein Ableben des ältesten Sohnes des Prinzen Heinrich, Die Beratung der Reichsjinliz Verwaltung wird fortgesetzt bei der Resolution Bargniann über den Strafvollzug: die Resolution lautet: „den Herr» Reichskanzler zu ersuchen, behufs einheitlicher Regelung für das gesamte Reichsgebiet einen Gesetzentwurf vorzujegen, durch ,'welchen den wegen politischer Vergehen und wegen Preßvergehen in linier i suchungshan oder in Sircnhafl benudlichen Personen gestattet I wird, sich während der Dauer der Untersuchung-;- oder Strafhaft selbst zu beköstigen und cme Tageszeitung zu Hallen, und solche Personen nur mit Arbeiten beschäftigt werden dürfen, welche ihieni bisherigen Berufe und ihrem Bildungsgrade angeinei'sen sind." — Barginann <Vp,' begründet den Antrag mit besonderer Berück üchtigung des Fa!! ' Bierinann in Oldenburg. Schon Windhorst hat 1875, eine entsprechende Behandlung der wegen politischer Ver gehen Bestrafter gefordert. — Fr oh nie (Soz.): Die Sozialdeine kralie leidet am meisten umer den heurigen Verhältnissen: ihre Redakteure werden weder gerecht noch anständig behandelt. Man gehl gegen diese sehr gemein und niederträchtig' vor und sicht dies als e»t Stück der staalSerhaliendcn Politik an. Was heute den Sozialdemokraten passiert, wie man vor Jahren das Zentrum be handelt hat. kamt morgen sich gegen jede andere Partei richten: deshalb ist diese Frage eine allgemeine und keine Paneifrage. — Staatssekretär Nieberding: Ans die einzelnen Fälle gehe ich nicht ein, da mir der Adg. Frohme trotz meiner Aufforderung nicht vor der Verhandlung die einzelnen Fälle mitgcleilr hat: ich über lasse ein solches Vorgehen der Beurteilung durch die öffentliche Meinung, Die Regelung des Strafvollzuges ist nicht ml cmlon.ü,-, verschoben. Tie Gefangene» inüssen nach dem bestehenden Gesetze gleich behandelt werden, sonst reißt Willkür ein. Die Resolution will eine Begünstigung der politischen Verbrecher und „Preßsüuder": aber ivaS ist ein politisches Vergehen? Eine Bevorzugung einzelner „Stände" können wir nie zugeben. das würde der Gerechtigkeit direkt ins Geüchl schlagen. — Träger <Vp.>: Diese Frage ist eine der ältesten Ladenhüter in diesem .Hanse und immer habe ich die selbe Antwort wie heute gehört: so ist es seil Jahren. Eine allgemein gültige Definition für „polilisches 'Verbrechen" kann mau leicht gebe». — Gröber (Zentr.): Es ist zu bedauern, daß die viele» Debatte» in dieser Sache zu keinem Erfolge führten. Der Buudesralslisch hat stets das gleiche Schreckgespenst gegen ein ^lrasvollüreckungsgesetz. Wie kann man eine» grundsätzlichen Unterschied zwischen Freiheitsstrafen heule noch finden? Haft und kurze Gefängnisslrase sind kaum zu unterscheiden. Ader was in der Resolution verlangt wird, ist mir Selbstbeköstigung und Selbst- beschäsligilng: das zu regeln ist doch nicht schwierig. Seil der Reichstag besteht, wird diese Frage behandelt, »ameuilich immer ivieder von Wiudhorst. Es gitzl allerdings Preßdelikie und politische Delikte, die eine ehrlose Gesinnung verrate». Hier ist keine Schonung gehoien: aher die Regel ist dies nicht. Wir erinnern »ns alle an die Zeit, wo der Knliiirkämps seine Wogen schlug, wo höchst ehren werte Pfänner im Gesängnis saßen: ich nenne nnr angesehene Geistliche, die m Konflikt zwischen ihrem Gemmen „iid dem Wort laut des Gesetzes kämen. Selbst ein Erzbischof mußte die Ge- lellschatt von gemeine» Verbrechern sich gefallen lassen! Wer weiß, oh nicht solche Reuen wiederkehren können. 'Allen Parteien kann dies passieren nnd ist ihnen schon passiert, von der äußerste» Linken bis zur äußersten Rechten. Die Fesinngsgefangenen haben schon ein Privilegium: ich nenne mir die Duellanten, bei denen oft eine ehrlose Handlung die Ursache isl, «Sehr richtig.» Der Wunsch aus Haltung einer Dageszeüimg gehl zu wett, namemlich für die Unlcrsnchnngsgesangeiien, Deshalb mochte ich Vorschlägen, der ganzen Resolution eine generelle Fassung zu geben. 'Alle Unler- snchungsgesaiigene sollen das Recht der Selbstbeköstigung erhalten und alle Strafgefangene, deren Handlung keine ehrlose Gesinnung bekundet, das der Selbnver'oi'ngnng nnd Selbslbeschättignng. Wenn ich Unterstützung finde, stelle ich einen entsprechenden Antrag iBravo!) Rache,ein noch einige gesprochen, wird die Resolution Bargman» abgelehnt, jene von Gröber angenommen. Es folgt die Besvieehnng der Ausweisung der Russen ans Deutschland. Haase >Soz., bebandell anssührlich die Materie nnd die Besprechung derselhen ini preußischen Abgeordnelenhaiise. — 'Minister v. Hanimerstein: Es handelt nch nnr nm sozial demokramches Agilattonshedünnis. - Iinnzininister Schönstedt stellte dann mehrere unrichtige Behauptungen Hanfes richtig. Nückblick über den Babel-Bibel-Ltreit. Eine bekannte Anekdote erzählt, wie einst zwei Frennde in eilten äußerst lebhaften Streit miteinander gerieten, bis es schließlich dem einen einsiel zn fragen: ja nm was streitest denn dn eigentlich? Ta stellte sich denn zur beider- ieitigen Verblüffung heraus, daß jeder etwas ganz anderes gemeint, der Streit also vollständig überflüssig gewesen. Diese Anekdote fiel nnS ein, als wir die eben erschienene Schrift voll Delitzsch dnrchlasen „Babel und Bibel, ein Rück- blick nnd Ausblick". Stuttgart 1tt«»l. Wer die Schritt zur Hand nimmt in der Erwartung, in ihr eine sachliche, Punkt sür Punkt besprechende Auseinandersetzung zn lesen mit den Einwänden, welche seine Gegner gegen seine Aus stellung geltend gemach: haben, nm schließlich die positiven Ergebnisse der Debatte sestzmteUen. ans denen dann die Forschung weiter zn bauen habe, wird die Schrift recht unbefriedigt aus der Hand legen. Nichts voll alledem. Delitzsch beklagt sich bitter, daß man ihn habe Tinge sagen lassen, die ihm recht ferne gelegen. Heben wir die zwei Hauptpunkte heraus, nm welche die Debatte vor Jahresfrist geführt wurde: Tie Frage nach dem Ursprung des Monotheismus «Ein Gottglaubens) in Israel und dem Lffenbacnngscharakler des Alten Testamentes. Aus dem Umstand, daß Delitzsch in seinein ersten Vor träge in unmittelbarem Zusammenhang mit seinen, von ihm jetzt <2. 18) so sehr betonten Aenßernngen über den Monotheismus der Bibel daS Vorkommen des Jahve Namens im Babplonischen besprach, haben die weitaus meisten Kritiker geschlossen. Delitzsch sehe in dem jüdischen Monotheismus eine Anleihe in Vabvlon. Delitzsch ist an diesen Mißverständnissen selbst schuld. Oder hat nicht er selbst geschrieben: „Israel ist jetzt seiner größten Ruhmestat >des Monotheismus) beraubt" «Anmerkungen 2.77—78>? Diese Entlehmingshppothese bezeichnet er jetzt als „Wahnbor- stellung «2. 22) und bemerkt des weiteren: „ES ist ein glücklicher Znsall. daß gerade ans der Zeit der ersten babplonischen Dynastie, welche aus einem «jenem) neuen 'Nachschub semitischer Nomaden nm 25(»0 hervorging, eine Fülle von Privaturknnden erhalten ge blieben sind, deren Personennamen ans die näheren per- mandtschaftlichen Beziehungen, den besonderen Dialekt, die angestammte Religion jener Semiteustämme wenigsle»« einen 2chimmer von Licht werfen nnd mit 2ickierheit schließen lassen: nicht, daß der Monotheismus der Kinder Israel ans Babylon stamme, sondern — daß die alt- lettamenUiche Vorstellung von Jahve durchaus korrekl isl, derznfolge der Kulms des nachmaligen israelitischen Nalionalgottes Jahve-Jahn in eine Zeit lange vor Moses zurnckgcht, Jahve, der Sstamiuosgatl bereits der Urahnen Israels: Abraham, Isaak und Jakob gewesen." iS. 2«».» Delitzsch begnügt sicki also mit der Kaustatieruag. daß der Name Jahve ans babylonischen Tviizieaeln verkomme mit ausdrücklicher Znrückweisnng der daraus basierenden Entle'ammgshypothese. «Tine herbe Enttäuschung bereitet Delitzsch sodann jenen, welche ihn die biblischen Berichte über die Urzeit einfach i-n liloc ans Babylon entlehnen li-'ß-m. Die Gegner Delitzsch's hatten sofort den tiefgehenden Unterschied zwischen dem valntheinischen babvlviinchen Säwvnnigsinmhns und der streng monotheistischen Haltung des biblischen Schövmngs- berietstes betont. Anck, letzteres gibt Delitzsch jetzt zn: „In schroffem Gegensatz zu Babnlonieu brock) sich im Volke Israel monotheistischer Goltesglanbe anck» als 'Valksreligion Bahn, nnd obschan sich dieser 'Monotheis mus. selbst am Ende seiner Entwickelung, so weil sich diese in nnheeinflnßt orientalischem Geilte vollzog, zn der böchslen 2tnfe religiös - sittlicher Erkenntnis nicht durchrang, so reichte er doch vollkommen hin, nm die von den Babnloniern übernommenen Urgeschichten von Wettschöpfung. 2cntflnt nsw. einem religiösen Reniigiiirgs- prozeß zn unterziehen, sie allen myttiologisch polytheistischen 'Beiwerks zn entkleiden und insbesondere jene von der Wellschöpfimg in eine durch schlichte Erhabenheit ausge zeichnete Form nmzugießen" «2. 2:'.i. «Regen solche „Entlehnungen" hat iinn niemand etwas einznwenden. Wenn Delitzsch freilich meint, der Verfasser dieses Teils des Pentateuchs «der fünf Bücher M'osis «habe diese babylonische Erzählung übernommen, ohne die Haupt frage zn stellen, woher denn das Ehaos stamme, so dürste er damit keineswegs Beifall finden. Die Akten über den ersten Vers der Genesis: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" sind noch nicht geschlossen, so laut die radikale Kritik das auch behauptet. Es wäre dock) ein ganz eigen artiger „Monotheismus", der den „heidnischen Kern" auch in der Umgestaltung „völlig intakt" gelassen hätte. Ter biblische Schöpfimgsbericht will die ganze Schöpfung auf Gott zurückführe», im bewußten Gegensatz zum babylonischen Mythus, der in Marduk einen Weltbildner annimmt, der seine weltbildcnde Macht betätigt an einer bereits vor haudeueu terie. Deshalb ist das Resultat dieses „reli giösen Reinigungs-Prozesses" nicht bloß eine durch schlichte Erhah-iiheil ausgezeichnete Farm, auch der Inhalt ist ein anderer geworden. Was den andern Punkt anhetrisst: den Ossenhariings- charakler des 'eilten Testamentes, io war schon ans den ließ, zn ei sehen, daß er darunter die Vrrbaünipiraiion ver stand. d. h. jene Auffassung der Inspiroiian, wonach der inspirieite Schriftsteller das Werkzeug, der Griffel, die ,^Pickel. ickli. ».'OO' r-l. ttttzi. »1 r.' 11» stz'ii. Das iü nun nicht aie Anstauung der tälw'Ii'ch.ni äircyo und ist es nie gewesen: sie war viettiienr eine Felge der Ueber- svaniinng des Tchnffprinzips in, Protestantismus und daher hat dieser sim mit Delitzsch auseinander zn sctzen. Was Delitz'ch als „Oisenbarung" betrachtet: „In der Tat liege ich die teste Glanbensnbeizeuguug, daß Gott wie in der Natur nnd in uns selbst, nämlich in unserem Gewissen und in dem Verlangen nnseces Herzens nach Ihm. so auch in der Geschützte sich »ns onenbart. d. I,. sich van uns erkennen laßt, in der Ge schichte durch sein alle Menschen und Völker umfassendes auf immer höhere Vervollkomiuniig abzieleiides planvolles Walten, wie mir z. V. Alcrmder der Große mit he- soliderer Deutlichkeit als ein Werkzeug solch göttlichen Waltens eischeint" «S. 17». iß ja recht nett, aber nichts Neues, und erschöpft den Offen, hariingsbegriit der heiligen Schrift auch des Alten Testa mentes, keineswegs. Delitzsch hat in diesem seinem „Rückblick" viel Wasser in seinen Wein geschlittet, zur nicht geringen Enttäuschung der jenige», welche ihn als Vmidesgenosseii im Kampfe gegen den Gottes-glanben nnd gegen dieVibelüherbauvt glaubten begrüßen zn dürfen; wie denn ein sozialdemokratischer Rezensent der neuen Broschüre ill ttnhalttmgshlntt des „Vorwärts" Nr. tt7 vom 2l. Februar l!>>>l» dieser Mißstimmung in ärgerlichem Spalt über Delitzsch's Halbheit Ausdruck veileil,t. Delitzsch macht hie und da allerhand gebeiinniSvolle Andeiitiiiigi'n über das, was er noch in i„-ttt, hat. Er möge das Material mir verlegen: die Offenbarung hat davon nichts zu befürchten; denn für sie iß es von völlig iiiitergeordncßer 'Bedeutung, ob eine Schrift historisch oder prophetisch zn erklären iß. -