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2 -138. -152, netto: dmals netto: »scher l, pro » kß ebner Sack ebner 37,00 0 bis 25,00 0 k<< Ischen 23,00 lmehl Sao 11,20 rken) lrtltk! unter Noti. o i-^ Mark. legel> »reiu- osten. Dar- i. rnd. ''"EN .»«iMttz.ztttt»«'' erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donnere- tag und Sonnabend unb wird anden vorhergehen- denMendenausgegeben. Preis viettelsShrlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- jtalten, Postboten, sowie nnsereAusträgernehmcn Bestellungen an. Weikeritz-Ititmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserat« «erben mit» Pfg., solche au» unser« Ämtshauptmannschast mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redattionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pfg. Amtsötatt für die Königliche Ämtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. MU achtseitlgem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswkrtschastlicher Monats-Beilage- Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an beftiuunten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. — Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Nr. 35. den 24. März 1910. 76. Jahrgang. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Verordnung vom 10. Januar 1005 wird hiermit bekannt gegeben, daß der Königlich preußische Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizina'angelegenheiten durch Erlasse vom 16. November vorigen Jahres und vom 20. Januar laufenden Jahres die Preise für das im Königlichen Institut für experimentelle Therapie geprüfte hochwertige (500 fache) Diphtherieheilserum wie folgt festgesetzt hat: Die Preise des Serums, einschließlich Verpackung betragen für 6 ccm mit 3000 Einheiten 6 M. 50, für 8 „ „ 4000 „ 8 „ 65, für 12 ,, ,, 6000 ,, 12 ,, 85, für 16 „ „ 8000 „ 17 „ 05. Beim Verkauf in Apotheken sind zu fordern: für Füllungen mit 3000 Einheiten 7 M. 75, ,, „ „ , Hierzu wird noch bemerkt, daß für die Umhüllungen oder Etiketten für Füllungen mir 3000- 3000 Jmmunisierungseinheiten blaue Farbe, „ 4000-5000 Einheiten weiße Farbe mit gelben Oucrstreifen, „ 6000—7000 Einheiten weiße Farbe mit grünen Querstreifen und mit 8000 und mehr Einheiten weiße Farbe mit roten Ouerstreisen zu wählen ist. Dresden, den 8. März 1010. Ministerium des Innern. In der Nacht vom Sonntag zum Montag (20. zum 21. d. M.) sind auf Abteilung 1 der Dippoldiswalde—Klingenberg—Erillenburger Staatsstraße, zwischen Dippoldiswalde und Reichstädt, innerhalb km 1,580—2,1, 8 junge Apfelbäume teilweise abgeschnltten, abgebrochen sowie auch ganz herausgerissen und 2 dergleichen durch tiefe Anschnitte (10—12 cm breite Ringe) beschädigt worden.' Wer den Täter so zur Anzeige bringt, daß gerichtliche Bestrafung herbeigeführt werden kann, erhält eine Belohnung von 30 Mar!. 384 ä. König!. Ämtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 22. März 1910. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an dem Fußwege von Bärenstein nach Börnchen liegt bei dem Postamt in Bärenstein (Bezirk Dresden) vom 23. ab 4 Wochen aus. Dresden, 19. März 1910. Kaiserliche Ober-Postdirektion. »leger 08. hl. v. schr- l. chl.v. «leger 31. ids 1908. Mß. iuve. teile 26 b. rsllr ibrik- hand- Die neue Reichsversicherungsordnunq. Der schon seit längerer Zeil angekündigte Entwurf einer Reichsversicherungsordnung ist dem Reichstage nun mehr zugegangen, doch wird er daselbst erst in dem nach- österlichen Sessionsabschnitte zur Beratung gelangen. Der genannte Gesetzentwurf unterzieht die bestehenden sozial politischen Bersicherungsgesetze des Reiches einer eingehen den Revision im Sinne einer einheitlichen Regelung der gesamten Versicherungsgesetzgebung. Es wird demnach künftig kein besonderes Krankenversicherungsgesctz, kein be sonderes Unfallversicherungsgesetz und kein besonderes Alters- und Jnvaliditätsversicherungsgesetz mehr geben, trotzdem ist jedoch die Gliederung des Entwurfes derartig, daß sich jeder auf den einzelnen Versicherungsgebkten leicht zurechtsinden kann. Das Ganze ist in sechs Ab schnitte geteilt: Gemeinsame Vorschriften, Krankenversiche rung, Unfallversicherung, Invaliden- und Hinterbli-benen- versicherung, Beziehungen der Versicherungsträger zuein ander und zu anderen Verpflichteten und schließlich Ver fahren. Der Entwurf spricht eine gemeinsame Organisa tion aller Versicherungszweige und Versicherungsträger aus, welche in die Instanzen Versicherungsamt, Oberver sicherungsamt und Reichsversicherungramt zerfällt. Die Versicherungsämter haben die Geschäfte der Reichsversiche rung in allen ihren Zweigen wahrzunehmen; Laien, Ver treter von Arbeitgebern und von Versicherten wirken bei ihnen mit. Die Oberversicherungsämter treten in, allge meinen an die Stelle der jetzigen Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung mit erweiterten Verwaltungs- und Aussichtsbefugnissen. Das Reichsversicherungsamt bleibt die oberste Behörde im gesamten Versicherungswesen des Reiches. Für Krankenkassen und Aerzte werden besondere Schiedsinstanzen errichtet. Bei der Invalidenversicherung sieht der Entwurf die Einführung einer sogenannten frei willigen Zusatzversicherung vor. Die Krankenversicherung erfährt eine Ausdehnung auf die land- und forstwirtschaft lichen Betriebe, die Hausgewerbetreibenden, die Dienst boten usw. Wie bei der Invalidenversicherung, so werden auch bei der Krankenversicherung Arbeitnehmer und Arbeit geber künftig gleiche Beträge zahlen. Die Vorschriften über Unfallversicherung werden vereinfacht und übersicht licher gestaltet. Als bemerkenswerteste Neuerung bringt die Reichsversicherungsordnung die Einführung der Witwen- und Waisenversicherung. Sie erstreck sich auf die Hinter bliebenen aller wegen Invalidität versicherten Personen und gewährt Witwen — in Ausnahmefällen auch Witwern — Renten, sowie Waisenrenten, Witwengeld und Waisen- aussteuer. Voraussetzung für die Gewährung der Hinter bliebenenbezüge ist, daß der verstorbene Ernährer zurzeit seines Todes eine Invalidenrente bezogen oder die Vor aussetzung dafür in seiner Person erfüllt hatte. Nachdem Tode eines Versicherten erhalten die Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahre Waisenrenten und die Witwen Witwenrenten. Uneheliche Kinder sind beim Tode der Versicherten, auch wenn der Vater noch lebt, zur Waisen rente berechtigt, dagegen haben die ehelichen Kinder, deren Vater noch lebt, in der Regel keinen Anspruch aus Waisen bezüge. Einmalige Kapitalzahlungen — Witwengeld und Watsenaussteuer — sollen die Witwen und Waisen aus allen Ehen erhalten, in denen nicht nur der Ehemann, sondern auch die Ehefrau Beiträge zur Invalidenversiche rung geleistet hat. Die festen Reichszuschüsse betragen für jede Witwen- und Witwerrente 50 Mark, für jede Waisen rente 25 Mark jährlich. Die Renten sind so bemessen, daß in Lohnklasse 4 (etwa 1000 Mark Lohn jährlich) nach 1500 Veitragswochen betragen: die Invalidenrente 290,40, die Witwenrente 122,40, die Waisenrente für ein Kind 61,20 Mark. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem am 19. d. M. die Ver pflichtung der Herren Restaurateur Adolf Mittag und Strohhutfabrikant Arthur Reichel als Kommandant bezw. als Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr durch Herrn Bürgermeister vr. Weißbach vorgenommen worden war, erfolgten am 20 März durch den städtischen Branddirektor, Herrn Stadtrat Reichel, im Beisein des Oberführers der Pflichtfeucrwehr, Herrn Stadtverordneten Schwind, weitere Verpflichtungen für Feuerwehrdienststellen. Herr Prokurist Felix Jehne wurde als Adjutant der Pslichtfeuerwehr in Pslicht genommen, während zu gleicher Zeit die Herren Tischler Albert Schubert als Führer der 1. Pslichtseuerwehr- Sektion, Herr Feilenhauermeister Erwin Müller als dessen Stellvertreter, Herr Schmied E. R Bormann als Führer der 4. Sektion und Herr Ingenieur Abigt als solcher der 7. Sektion verpflichtet wurde. — Zum 24. März. Gründonnerstag. Nach alter Volkssitte ist der Gründonnerstag derjenige Freudentag der Kinder, an dem diese vom Osterhasen mit Eiern beschenkt werden. Rot, gelb, blau, weiß, grün und lila gefärbt, liegen die Eier in allen möglichen Winkeln des Hauses und Gartens und warten darauf, von eben aus dem Bettchen gekrochenen Buben und Mädchen gesucht und gefunden zu werden. Daß diese bunten Eier nun gerade den Osterhasen untergeschoben werden, ist eigentlich merk würdig, denn es ist noch nirgends beobachtet worden, daß die jungen Häschen aus dem Ei kriechen. Daß aber gar die Eier fertig gesotten und einige sogar aus Zucker, Schokolade, Waffel, Marzipan, Blech, Stein-, Holz- und Papiermajse hergestellt sind, ist noch mehr verwunderlich. Das allereigentümlichste ist aber die Ortskenntnis des Osterhasen! Denn bei Nacht und Nebel mit den Eiern in die Häuser gelangen, um sie dort ins Bettstroh und unter Schränke zu legen, gar auch noch herausbekommen, daß in der und jener Familie Kinder vorhanden sind, ist gewiß für das Hasenvolk eine ganz gewaltige Aufgabe, deren Lösung „Freund Oslerlampe" zu den intelligentesten Ver tretern der Tierwelt stempelt! Aber nicht nur der Oster hase verteilt seine Gaben an die Jugend, auch die Er wachsenen unter den Menschen haben allerhand süße Dinge in Bereitschaft. So ist die mit Honig bestrichene Semmel in vielen Orten ein beliebtes Gründonnerstag geschenk für die Kinder. Früher, vor etwa 20 Jahren (vielleicht besteht die alte Sitte hier und da heute noch!), zogen zumeist die ärmeren Kinder mit einem Leinwand- veutel ganz früh am Gründonnerstagmorgen von einem Eßwarcnladen zum andern und sangen den Betteloers: „Gu'n Morgen, gu'n Morgen zum Gründonnerstag, gebt mir was in'n BMIsack rc." — Ein weißes Ostern in Sicht? Zahlreiche deutsche Berge in den Mittelgebirgen sind wieder mit Schnee be deckt, es werden auch neue Schneefälle und Nachtfröste an gekündigt, sodaß ein weißes Ostern nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit steht. In den letzten Tagen ist eine Kältewelle von Nord-Europa eingebrochen, die den ersten Kälte-Rückfall des Jahres zu bringen droht. Ein Gebiet hohen Barometerstandes hat sich über dem Atlanti schen Ozean eingestellt, aus dem ein Strom kalter polarer Luftmassen südwärts weht. Da diese Luftströmungen von einiger Dauer zu sein scheinen, wird die nächste Zeit in Deutschland weitere Schneefälle und Nachtfröste bringen. — Als ein Akt sozialer Fürsorge ist der Beschluß der städtischen Kollegien zu bezeichnen, durch welchen in ver gangener Woche in gemeinschaftlicher Sitzung dem An träge des Schulausschusses auf Einführung der Schul zahnpflege aus Kosten der Schulkasse stattgegeben wurde. Der Grund für die Heranziehung der Allgemeinheit zu den Kosten ist wohl allenthalben in der Ueberzeugung zu suchen, daß diese Neuerung nur dann den gewünschten Erfolg haben kann, wenn sie allen Schulkindern, auch den ärmsten, zugute kommt, was aber anders nicht zu er reichen sein wird. Auch im Bezirk ist die Angelegenheit zurzeit Gegenstand der Erörterung. — Mit der größten, durch nichts zu beeinflussenden Sicherheit stellt sich alljährlich, nirgends freundlich ausge nommen, der Steuerzettel ein, der auch Heuer nicht lange mehr auf sich warten lassen wird. Soweit die Ge meindeanlagen vom Einkommen in Frage kommen, bringt er uns eine Vereinfachung insofern, als diese nur noch in drei Terminen, von denen zwei mit der Staatseinkommensteuer zusammenfallen, eingehoben werden. Bezahlten einerseits bisher schon eine größere Anzahl Steuerzahler immer mehrere Termine zu gleicher Zeit, so vermochten auf der anderen Seite die vielen Termine (mit der Staatsein kommensteuer 6) die Restanten nicht zu beseitigen, die wiederum nicht nur in den unbemittelten, sondern in allen Kreisen ihre Vertreter haben. Die Neuerung bringt der Stadtkasse, deren Geschäfte mit der Zeit immer umfang reicher geworden sind, eine wünschenswerte, nicht un wesentliche Entlastung, u. a. auch durch Vereinfachung de» Mahnverfahrens. Erwähnt sei noch, daß man vielerorts die Gemeindsanlagen sogar nur in zwei Terminen, mit der staatlichen Einkommensteuer, einhebt. — Die Steuersuche ist nicht nur hier, sondern auch in anderen deutschen Städten eine der vornehmsten Aufgaben der zuständigen Verwaltungen. Auf welche sonderbaren Objekte man dabei kommen kann, beweist folgende Nach richt aus Naumburg a. d. S. vom 17. März: Auf der Suche nach neuen Steuern haben unsere Stadtoäter jetzt eine originelle Idee in die Tat umgesetzt: sie beschlossen eine Steuer auf Grabsteine. Künftig sollen 10 Proz. des Wertes der Grabsteine an die Stadtkasse bezahlt werden. Der niedrigste Satz beträgt 2 M. — Mit d:m I. April erhöht sich die Zuständigkeit der Amtsgerichte in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten von 300 auf 600 Mark. Derartige Streitigkeiten können also dann ohne Rechtsanwalt vor Gericht vertreten werden. — Herr Amtshauptmann Or. Sala händigte Dienstag dem seit über 40 Jahren bei der Firma I. Aßmann, Präzisions-Taschenuhrenfabrik in Glashütte, tätigen Uhr macher Adolf Richard Walther in Glashütte das Ehren zeichen für Treue in der Arbeit aus. — Eine amerikanische Zeitung, das Wochenblatt in Chicago, veröffentlichte eine Reihe von Artikeln über die ruhmvolle Stellung der Deutschen in der amerikanischen Geschichte. Vom Jahre 1825 an werden die deutschen Pioniere genannt, die Anteil haben an dem gewaltigen Ausbau und der Blüte der Vereinigten Staaten. Wir begegnen da auch dem Namen eines Dippoldiswalder Kindes, und zwar den den älteren Bewohnern unserer Stadt wohlbekannten Herrn C. B. Schmidt; von diesem wird u. a. geschrieben, daß er in den siebziger und acht ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Prärien des