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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188609285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860928
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-28
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Leä«Il«a «t Lrretüi«» Johannesgasje 8. Sprechstunde« der Lrdarku«: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—S Uhr. IM di> Ut<4«»> -ü>««i»ndt-r M»a»trrt»t» »acht Ich »i« »ich« »«»mdUch. »er für »ie »üch«f»l,e»»< Nummer bestimmte« L«srr«te «« Wochentage« »i« 3 Uhr Nachmittag«, «a e«nu- ui,» gestlagru früh »t«'/,» Utzr. In de» /Malen für 3»s.-A»uah«e-. vtta Klemm. Uatvrrfirsmstraü» 1. Laut« L-sche, Kathorinenftr. 23, p. aur »i» '/,3 Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, tzandelr- «nd Geschäftsverkehr. MeH»A«slag« 1V7S0. ÄbonnemenliPreis viertelj. 4'/, Md. iacl. Briogcrlobn ö Mk., durch die Post bezogt» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Exlrabetlagen fin Tageblatt-Format gesalzt) »tz«e Postbrsordermig 50 Mk. «tt Postbeförderuag 60 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Prei-verzeichniß Tabellarischer u. Ziffernsatz nach hvherm Tarif ltrelamen »ater dem Nedactionsstrich die «gespalt. Zeile öO Pf . vor den Familiennachrtchtea die kgrspaliene Zeile 40 Pf. Inserate sind fteiS an die Expeditia« zu seadeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuweraoäo oder durch Post- nachnahme. ^271. Dieu-tag den 28. September 1886. Amtlicher The». I» dev spätere» Nachmittag-stünd»» de» gestrige» Lage» hat a«f der Straße »o» Leipzig «ach Gohlis u»d Möckern aaläsltch der erfolg te» Ausweisung eine» soetaltsttfchr» Agitator» eine Zusammenrottung vo» mehrere» »«»dert Personen stattgefunden, bei welcher e» »» Aus» schrettvvge» der gröblichsten Art gekommen ist. Insbesondere sind «rehrere Poltzetbeamte, welche versucht habe», eine von eine» Thetlnebwrr ent faltete rothe Hahne ,» entfernen, thätltch «»ge- griffen «nd körperlich mißhandelt worden. In» Interesse der öffentlichen Ordnung «nd behafS Herbeiführung der Bestraf««» der Schal- dtgen ergeht hierdurch an Alle, welche Zeugen der betreffenden Vorgänge gewesen, da» dringende Ersuchen, vo« ihren Wahrnehmungen «ngesännrt de« Unterzeichnete« Poltzeiamt MittheUnug z» machen. Kur die Ermittelung der Person desjenigen, welcher die gerächte rothe Fahne entfaltet hat, setzt das Polizei«,nt hiermit eia« Belohnung vo» SLL»t»ILIt«stvI7t AffttrlL an». Leipzig, am 27. September 1SSS. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. B re t sch netder. 9m Monat August 1886 erlangten da- hiesige Bürger recht: Atzner» Johann Friedrich, Factor. Anfchütz, Reinhold, vr. iur. Artus, Albert Albin, HilsScxpedieat. Bachmauu, Hermanu Moritz, PolizeiamlSregistrotor. Benubarf, Hermann Wilhelm Louis, Tischler. Berger» Victor Moritz, Commis. BlUttz, Joseph Wilhelm, Kauinian«. Varcherr, Heinrich Friedrich Otto, Eastrlla». Bornes, Eduard Richard, Realschulobrrlehrrr. Bist. Adolf Heinrich, Fischer Bruckner. Trust Julius, Buchhändler. Tanzler» Adolf Bernhard Loarad, Landbau-Jaspector, Däbritz, Robert Emil, Expedient. Dä-uert, Johauu «ruft, Markthelfer. Dätznert, Robert Trust, Droschkenaufseher. , Tammbrück. Larl Friedrich Wilhelm. Markthelfer. " ' ff, Emil Adolf, Kaufmaua. zlohann Moritz Lrich, vr. iur. »,d Land-erichUrath. tz, Tmil Tomuud Oscar. Bergolder. Dietrich, Eduard Aleraudcr, priv. Oekouo«. Ttetze, Bruno, Schlosser. Dicht, Larl Hermann, Markthelfrr. Dtetze, Richard, Schlaffer. Dietzel, Julius Gustav, Kausmaaa. Dillr. Anton Theodor, Oder-Telearapheu-Asststent. Dilner, Moritz Otto Robert, GummiwaarensabriktUtt. Domfchke» Ernst Robert Reinhold, Homöopath. Dsuuer» Friedrich Wilhelm, Packer. Dürr, Ernst Heinrich Tdeopdilu«. Lausmauu. Dürr» Johannes Max. Kaufmann. Edle» Heinrich August, Plombeur. Eck. Carl Friedrich OScor, Gosschloffer, Edler, Friedrich Herma»», Schutzmau». Etzsrr, Carl Hermann, Kaufmann. Eichtzsrn, Ferdinand Louis, Buchhaudluug-gehtljr, E»iel, Hermann Christian, Kaufmann. Engel, Max August, Lehrer. Engrluiaiiu, Johann Carl, Feuerwehrmann. Erbeubcrger. Ernst Heinrich, Expedition-Hilfsarbeiter, litz, Bruno Anton, Kaufmann, keuwirth, Robert Bernhard, Feuerwehrmann. Stzr, Julius Wilhelm, Ponsecretair. cke, Wilhelm Hermann. Schriftsetzer, anzr, Julius Alfred, Laudgerichtsrath. aucnlab, Franz Heruiann Felix, Bochhaudluug-gehilf«. riebe, Heinrich Bernhard, Kaufmann, ttzsche, Emil Otto. SLloffer. omme, Max Robert, Lehrer, rotscher, Carl Heinrich Richard, Privatgelehrter. Sentzsch, Friedrich Emil. Postsecretair. Gräfe, Hau-, Stein druck». Grimmer, Ernst Hermann, Schutzmann. Graft, Adolf Woldemar, Serichisschreiber. Gratzer. Emil ElcmenS, Stadtsteuer-Eiauehmer. Grotzmauii, Oscar Augustin, Kaufmann. Günbrl, Franz Heinrich, Tischlermeister. Guttze. Friedrich Wilhelm L opold Hermaun, Professor, aeatz. Carl Heinrich, Tischler, ägcr. Johannes Heinrich, Kaufmann und vr. xhll. ah», Georg Gustav. Lqlograph. Nh», Hermann Gustav, Schä kwirth. ätznig, Gustav Adolf, Schutzmann, cntzsch. Johann Carl, Productenhäodler. «tzaunrS, Hernia'in, Fleischer. Ölig. Friedrich Wilhelm, Gürtler. »»lltzans. Paul, Baubuchhalter. »ist, Friedrich Wilhelm. Schäukwirlh. tapfer. Karl Moritz, Kaufmann, kramrr, Richard Larl August, Amtsrichter. Rrimmliug. Franz Alben, Expedient. Lahr, Carl Herrmann, Assistent. Quant, August Julius Wilhelm. Postsecretair. -lichter, Trust Oswald, Schäukwirlh. Schäfer, Julius Eduard, Schutzmann. Schiller, Moritz Albert, Oderk llner. Schneider, August Heinrich, Flriichwaareuhäudlee Schwager, Lou>S Gustav, Schuvmouu. SchWemltiu. Johan» Caspar Marti». Tischler. Geifert, Alwin Reinhold, Tischlergeselle. Spaiigrnberi. Eduard Albert Hugo, Kaufmann. Etaltzeri, Earl, Scvr slsetzer. Ttzirme, Friedrich Theodor, Bierverlege'. Aildrutzatz», August Paul Marti«, Affrffor. Wllbmetor, Peter. Pirkümeur. VeküllutVluhukß. Die Leuchtkraft ve« siäotljchen Lrocvtgase« betrug in der Zeit dom 20 bi« zum 2«. diese« Monat- im Rraaud» brenner bei 2.S Millimeter Druck und 140 Liter» stündliche» Eoiiium da« 16 34 sacke der Leuchtkraft der deutsche» Normal kerze von SO Millimeter FlammenhSb«. Da« fpccifische Gewicht stellt sich i« Mittel auf 0.421. Leipzig, am 27. September 188«. De» Maths Deputation ,« »e« Gasanstnite». da« Vrkaniltmachung Meldewesen betreffend. Mit Rücksicht auf den demnSchstigen Beginn der Mtchaeltö- «esse bringt da« Unterzeichnete Amt die nachstehenden Be stimmungen de« Melderegulativ» mit dem Bemerken in Erinnerung, daß die Vernachlässigung dieser Vorschriften Geldstrafe bi« zu 50 ^e oder entsprechend« Haststrafe «ach sich zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, daß die Expeditionen der ll. Abtheilung des MeideamtessReichSstraße -Dr.A.ll) wäh rend der Vorwoche der Messe Vormittags vo» 7 bi« 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 7 Uhr, sowie an den Meßsountageu Vormittag- von 9 bi- 12 Uhr dem Publicum geöffnet sind. Hierbei nehmen wir Veranlassung, in Anbetracht de» für den 1. Oktober bevorstehenden Quartalwechsel», auch aus di» weiteren Bestimmungen des Melderegulativ« unter dem Hinzufügen hinzuweisen, daß die zuständigen Beztrksmelde» stellen an den Wochentagen Vormittag» von 8 bi- l Uhr unv Nachmittag» von 4 bi- 7 Uhr. sowie Sonntag» von '/,N bi» l2 Uhr zur Annahme der Meldungen hiesiger Einwohner zugänaig sind. Leipzig, am 18 September 1888. Da» Poltzeiamt der Stadt Leipzig. Bretscbneider. Daegner» S. au» dem MrldereOUlatttz der Stad, Leipzig vom 10. October 1883. st. 11. Jeder tu einem Gafttzose oder ia einem mit Herber»»- -erechtt««»- versehenen ähnlich,-» Etabliffement elnkehrrnde «nd über Nacht bleibende Fremde ist vom Gastwirtb oder Onartiergeber and zwar, falls er vor 3 Uhr Nachmittags antommt, noch am Tage der Aukuuft, andernfalls aber am folgenden Morgen spätestens bis 10 Uhr beim Meldeamt de« Polizeiamt», Abth. U. schriftlich mittelst de« »orgefchriebenea und für jeden Fremden besonder« ausjufüllenden Formular- auzumeldeu. Befinden sich ia Begleitung des Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so stad dieselben aus dem nämliche» Zettel mit z» verzeichne». Zugleich mit diesen tägliche» Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abgereisten derartigen Fremden z» bewirken. st. IS. Dir in PrwOttzäufern absteigenden Fremde», sogenamtt» Besuch-fremde, find, sobald sie länger al« t Tage hier verweilen, spätestens am 4. Tage, vo» erfolgter Ankunft an, vom Quartierwirth bei« Meldeamt, Abth. ll, oder der betreffenden Polizeibezirktwachr mündlich »der schriftlich mittelst de« vorgcschriebenen Formular« onzumeldeu. Bei de» etwa in Privathäusera Quartier »ehmeuden Okrtzsrrmde« jedoch hat diese Aumeldaag tu jedem Fall«, auch wen» sie nnr eiue Nacht vier bleiben, und zmar binnen 2» Gtnutze» vo» der Agkuuft an, Wim Meideom», Abth. ll, »u geschehen. Ja gleicher Weise ist die Abmeldung binnen 8 Tage», bei Metz» fremden binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise de« Fremden oder etwa erfolgter Wohnung-Veränderung an zu bewirken. st. 14. Beabsichtigt ein Fremder länger al« drei Tage hier zu vrnoeilea, so bedarf er dazu eines für die Zeit des Aufentbaltes vom Meldeamt, Ldth. ll. ausgestellten Mcldeschetu«. Nach Ablauf der aus dem Meldeschein bemerkten Gilligkeitsbauer ist, da fern der Fremde noch weiter hier verweilen will, beim Meldeamt um Verlängerung des Scheine» nachzusuchen. Die QuartierMirthe sind dafür, daß dieser Bestimmung alleut- halben »achgegcmgeu «erde, «itvrrautwortlich. Die Herstellung der Trottoirs in der verlänqersse« Porksiraße läng« des Grundstücks der U. Gasanstalt soll a» einen Unternehmer in Accvrd verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tief- bau-Verwailung. RatbhauS, II. Etage, Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottoirlegung tu der verlängerten Borkstrasie" versehen ebenvafeibst unv zwar bi« zum 8. rDckober l88S Nachmittag« 5 Ubr rinzureichen. Der Rath behält sich da» Reckt vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, am 22. September 1886. De» Rath« der Stadt Leipzig ld 3347. Strapenba«»Deputation. Lt«la-ung zur Ltieilualime a» den Vörsen- Vrrsammlungeu. Die Neue Börse, «elche mit dem l. October d. I. eröffnet werden soll, bietet dm Kauffeuteo und Fabrikanten von Leipzig und dessen Borstadidörfern sowie den Landwirth-n der Umgegend würdige und zweckmäßige Räume für den Geschäftsverkehr. Es ist zu wünschen und zu hoffen, daß davon a»Sg,ediger Gebrauch gemacht werde. Der Zutritt zu den Börien-Berlanimlungea ist au die Bedingung der Lötung einer Eintrittskarte geknüpft, welche von der Handels kammer outgrsertigt wird und auf de» Ramm der berechtigten Person lautet Die Eintrittskarte wird in der Regel aus ei» holdes Jahr ertdeilt und es sind dasür jedesnial 7.S0 zu entrichten. Wer da« Recht zum Besuch der Börsrntzalle (Lesezimmer u l w.) zu erlangen ivüoscht. hat dafür »och wciiere S halbjährlich zu za dien. Das erste Mol werden diele Gebühre» aus die Zeit »SW I. Oktober 188» Pi« AO. 2u«i k887 mit dem anderthalbfachen Betrage erhoben; es sind daher für die Eintrittskarte zur Börse aus dm geoauut» Zeit raum 11.25 ^!, für die Eintrittskarte zur Börsenballe 7.S0 ^ z» entrichten. Zum einmaligen Besuch der Börse ist eine Eintritt«- karte für O SO ^l z, löse,. Abgesehen von dem obigen EintriitSgelde, wird zur Deckung des Bedarfs der Börse von denjenigen Firmen, deren Inhaber oder Vertreter die Börse regelmäßig besuchen und daselbst Geschälte schließen, eia nach dem Umsang dieser Geschäfte abzustufender Jahre«, beitrag erhoben; dies leibet jedoch auf diejenige» Firmen, ivelche sich lediglich wegen de« Waarengeschäfts im engeren Sinne au den Börseu-Bersammlunge» betdeiligen, zunächst keine Anwendung. Aumelpuugr« »ur Ertheilung einer Eintrittskarte werden «u per Bärse (zur Zeit am Naichmirkt) und «uf per Cuuzlet per HaubelSkammer (Neue Börse, Treppe 4) mtgegengmommen. Ebenda «st Nähere« über die obige» Bestimmungen z» erfahre». Lechzt-, da» 22. September 1886. Die HaupeXkammer. Vr. Wachsmuth, Vorsitzender, vr. Gmsel. S. GesLiittslocal. Ja de« L»t»erfllät»»r««»s»ück, Universität-ftroße Nr. 11, ,L»M goldenen Bär" genannt, wird vom 1. April 1887 ab das recht» a» per Ttzareinsahrt gelegene «eschästslocal miethfrei. Nefftctanten wollen in dem sür Maut«-, pe» 4.Oetaper 188». Barmitta«« 11 Uhr st» Universttäts-Nentamt» fto'tstndeadm Li tatioastermta» erscüeium und ihr, Gebot», a» »elche diese bm 14 Tage lang gebuuden bleiben, abgebe». Auswahl „ter den Llcüanten bleibt Vorbehalten. Dir Licttattonsdedingua-m stad im Reniamte einzusehr». Sech»«-, a» SV. September 1886. Uuiberfltät«, Neutamt. Gebhardt. Sismihllns -er Neue« Vörst. Da Se. Majestät der König am 29. d. M. bereit« Bormittag« 10.- hier eiulreffen und sich voraussichtlich unmittelbar nach der Börse begeben wird, sofort »a«ch Eintritt Sr. Majestät aber die Feier beginnen soll, so werde» sowohl die Ehrengäste al« die Inhaber einfacher Eintrittskarten hierdurch ergebeust ersucht, sich au dem be zeichnet«, Vormittage späteste«» L01, Uhr im Bvrsensaale einfiadea zu wollen. Ohne Karte ist der Zutritt weder in den Saal »och aus die Galerien gestattet. Ebenso bleibe« sowohl die Räume der Handel-kammrr al« die Börsrnhalle und da» Börsen- Restaurant bi« nach Beendigung der Feier geschlossen. Leipzig, deu 26. September 1888. Die Handelskammer, vr. Wach«muth, Vors. vr. Gensel, S. Dtiansiara Daß die Zimmerer-, Tischler-, Glaser- and Dach. lLIjpuorig. drckerarbeiteu für de» Schulueup«» vergeben find, wird den geehrte, Bewerber, um diese Arbeite» hiermit bekannt gegeben. Thonberg, am 27. September 1886. Der Schultzarft«»». I. ».: F. A. Frauke, Grmeindevorst. Nichtamtlicher Theil. Der deutsch-österreichische Jettuugskrieg. Der au di, Adresse der Wiener und Pester Blätter gerichtete Artikel der..Norddeutsche« Lllgememeu Zeitung", welchen wir seiaem Haupttheile nach i» der SonutagSnummer veröffentlichten, hat «ine sehr erwünschte, weil klärende Wirkung gehabt. Alle maßgebenden Wiener Blätter stimmen ia dem Unheil überein, daß die deutsch-österreichische Allianz unangetastet sei und bleibea müsse. Ob dabet aus der einen oder anderen Seite i» der Hitze de« Gesecht« vielleicht ein Wort zu viel gesagt oder ein zu scharfer Au«druck gewählt wurde, fällt nicht in» Gewicht; woraus e« ««kommt, ,st der Lon, welcher »urch all« dieser Sach« gewidmete» Artikel geht. Man erkennt daran«, welchen Werth beide Lheile aus die Er- Haltung de» Bündnisse« legen, wenn auch der Wunsch nicht unterdrückt wird, daß e« noch sür audere Fälle Vorsorge treffen möchte, al« e< nach Lage der Verhältnisse treffeu kann. Einen sehr guten Eindruck hat in Wien da« Wort gemacht: »da« einzige ehrlich« Bündniß in Europa-, — da» hat die Ucberzeugung befestigt, daß Oester reich unter allen Umständen auf Deutschland rechnen kann, und daß dem so ist, wird noch durch einen Artikel der .Kölnischen Zeitung- bestätigt, in welchem e» heißt: „Sollte Rußland jemals Miene macken, in jenen Jnteressen- krei» hinübcrzugrcisen, den Oesterreich mit vollem Be dacht für sich abgesteckt hat, dann wäre e» immer noch Zeit» die Panslawisten daran zu erinnern, daß sie da «ne Frage anrühren, die nur dadurch gelöst werden kann, daß die Volker zum Waffrntanze in die Arena hermeder- stcigen." ES wird nicht gesagt, wo die Grenze de» österreichischen Interessenkreises liegt, e« wird zweifelhaft ge lassen, ob eine russische Besetzung Bulgarien« al» rine Ver letzung der österreichischen Interessen aus der Balkandalbinsel gedeutet werden könne, aber diese» Schweigen wird lheilweise durch die anderweit geäußerte Bemerkung auögeglichen, daß eine russische Besetzung Bulgarien» sür unwahrscheinlich gehalten wird. Es ist ja setbstverständtich, daß solche heilte Angelegenheiten immer nur angedeutet werden können, wollte man da mit der Thür in» Hau» fallen, dann würde die diplomatische Arbeit von Jahren rettungslos ver loren sein. Sehr wichtig ist auch die Richtigstellung einer Sache, welche viel Staub aufgewirbelt hat, nämlich die Unterstützung de« russischen Verlangen» an die bulaariscbe Regierung, das Verfahren gegen die Urheber de» Aufstande» vom 2l. August nicht zu überstürzen. Deutschland hat sich, wie jetzt seslsteht. darauf beschränkt, der bulgarischen Regierung von der Voll streckung von Tode-urtheilen abzurathea, weil dadurch die russische Vergeltung hervorgerufen werden könne. Es ist also wesentlich die Absicht, üble Folgen einer an sich berech tigten Handlungsweise zu verhüten, von welcher die deutsche Regierung bei ihrem wohlmeinenden Rath geleitet worde» ist. Da- ist freilich etwa» ganz Andere», al» eine unbefugte Ein mischung in die inneren Angelegenheiten Bulgarien», al» welche da» Austreten Rußland» unbedingt ausgesaßt werden muß. Graf Apponhi legt in seiner Interpellation an die unga rische Regierung aus diesen Punct nicht ohne Berechtigung den Nachdruck, er will darüber Ausschluß haben, ob die von ibm al» geschehen angenommene Bethecligung Deutschlands an der Einmischung Rußland« in die inneren Angelegenbeilen Bulgarien- da» äußere Kennzeichen einer Veränderung de» BUnvnißverhällnisseS zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn sei. Nun liegt aber die Sacke ganz ander», al» Gras Apponyi angenommen bat; der Rath Deutschland» an Bulgarien ist nicht im Interesse Rußland» erfolgt »nd um dessen Actio» zu unterstützen, sondern in der Absicht, Bulgarien vor Nackenschläge» zu behüten. Wie Rußland den Schritt Deutschland» aufsaßt, ist seine Sache, unv wenn e« sich durch eine irrthllmlichc Auffassung von weiter gehenden Schritten abhalt«, ließ — um so besser. Der Artikel per „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" hat in Pest eine ungleich schwächere Wirkung gehabt, al» in Wien; in Pest haben sich die maßgebenden Blätter aus eine kurze, schroff gehaltene Abfertigung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" mit dem Bemerken beschränk», daß iu Ungarn di« Gewohnbeit de» Parlament» bestehe, sich um die auswärtigen Angelegenheiten zu bekümmern. Die „Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" wird die Schwere de« Vorwurf« und di« Ducht de« ungarischen Selbstgesübl» zu würdigen wissen, welche iu dem Hinweis auf die ungleich vortbeilhaftere Stellung de« ungarischen vor der de« deutschen Reichstage« liegt: aber dadurch wird die größere politische Reife de» ungarischen Volke» im Vergleich mit der des deutschen dock wohl uocb nicht er wiesen. Die ungarischen Interpellationen habender österreichisch- ungarischen Gesanimtregierung schon manche schwere Stunde bereitet, und meist waren sie doch nur der Ausfluß de« voll- 8V. Zahrgang. fländigen Mangel« au politischem Verständniß und noch mehr an politisch«« Tact. Die Kinder pflegen bei Befriedig»»^ ihre« Forschungstriebe« auch niemal» zu berücksichtigen, bog dadurch da» Leben de« Organi-mu-, dessen Sitz sie ermitteln wollen, zerstört werden kann. Nun, Minister v. TiSza hat ja schon manche Interpellation ungarischer Abgeordneter durch seine geschickten und treffenden Antworten unsclRiblich gemacht, man darf erwarten, baß ihm da« auch den Herren Horvath Iranyi und Apponhi gegenüber gelingen wir». Man darf bei Beurlheilung der gegenwärtig in Ungarn herrschenden Erregung nicht außer Acht lassen, daß die Ungarn auf Rußland schon seit langer Zeit sehr schlecht zu sprechen sind unv daß sie alle aus diese Macht bezüglichen An gelegen beiten mit ganz besonderer Schärfe zu beobachten pflegen. In Oesterreich betrachtet man diese Dinge au» «ne», andern» Grstchtspuncte und ist geneigt, die ruhige Erwägung vor der Leidenschaft zu Worte kommen zu lassen, während man in Ungarn gerade die entgegengesetzte Taktik befolgt. Als da» Hauptergebnis aller Erörterungen über die bulgarische Frage in der drutscken. österreichische» und unga rischen Presse läßt sich die Thatsache entnehmen, daß auf beiden Seiten wert größerer Werth aus die gegenseitig«, Be- ziehuopen gelegt wird, al« aus die zu Rußland. Da» dculsch- österretchiscke Bündniß ist Deutschland und Oesterreich Herzens sache, e« geht beiden Völkern au die Nieren, wenn an diesem Bündniß gerüttelt wird. Da« Lerhältniß beider Mächte zu Rußland wird dagegen al« ein verhältniß rein politischer Natur betrachtet. Die maßgebenden Kreise in Deutschland und Oesterreich sind sich darüber klar, daß die bulgarische Angelegenheit mit großer Vorsicht behandelt werden muß, um ihre friedlich« Lösung zu ermöglichen, und daß, wenn diese Lösung sich al« unmöglich herauSstelleu sollte, doch da« Büudniß darum aufrecht bleibe» würde. Welterfchülternd« Krieg« müssen so lange vermieden werden, al» sie sich ver meide« lassen, da« ist der Grundgedanke der Bisinarck'schen Politik und für diesen ist in Oesterreich hinreichende» Ver- stäadniß vorhanden. De-Halb hat die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" vollkommen Reckt, wenn sie behauptet, daß da» deutsch-österreichische Bündniß auf zu fester Basis beruht, al» daß es durch Zeitungsartikel erschüttert werden könnte. Der Wunsch der „Deutschen Zeitung", daß da» Bündniß von dem Parlamente bestätigt werde» lst unerfüllbar, weil e< nicht veröffentlicht werdeu kam». * Leipzig, 28. September 1886. * E« wird osficiv« gemeldet, daß über Vorlagen, welch« sich aus Neudilvruigen de-Heere« beziehen, ein vor« gängiger Meinungsaustausch zwischen den Bundes- regieruugeu zu erwarte» steh«, und daß deshalb nicht angenommen werden kanu, daß diese Dinge schon jetzt irgendwie greifbare Gestalt angenommen Hütten, wie manche Zertunge» irrthümlich berichteten. * Nach der Berabschieduug de« Contre-Admiral« v. Reibnitz ist die Zahl der aktiven Admirale wieder aus 7 (2 Biea- und 5 Contre-Admirale) heruutergegangen; di« ältesten Eapi» taine z. S. sind jetzt di« Herreu v. Kall und Stenzel. Der bisherige älteste Corvetten-Capitaiu Freiherr v. Senden- Bibrau. der früher erster Adjutant der Nordseestation und später iu die Admiralität berusen war, ist vor einigen Tagen zum Capitain z. S. befördert; der dann folgende Zweitälteste Corvetten-Cavitain, Baron v. Uckermann, AuSrüstungSdirector der Danziger Werst, ist al« charakterisirter Capitain z. S. zur Disposition gestellt und zugleich zum Artillerie-Direelor der Werst in Wilhelmshaven ernannt. — Durch allerhöchste CabinetS-Ordre vom 7. September ist bestimmt, 1) daß den im Lause de» Jahre« 188S an Bord der Kreuzersregatte „Bismarck" commandirt gewesenen Personen die bezügliche Dienstzeit, unabhängig von der Dauer dieses ComiiiandoS, bei der Pensionirung doppelt in Anrechnung zu dringen ist; 2) daß der Besatzung der Kreuzercorvette „Olga" die Dienst zeit vom 1. Januar 1885 bis zum 2l. Mai 1885, dem Tage der Rückkehr de» genannten SckifseS ia die Nordsee, bei der Pensionirung ebensallS doppelt in Anrechnung zu bringen »st. Hierzu ist durch Verfügung des Ehrs» der Admiralität noch Folgende» bestimmt: Der Besatzung der „Olga" kommt dem gemäß die Zeit vom 1. Januar bi» zum 21. Mai 1835 mit 4 Monaten und 2l Tagen doppelt in Anrechnung; den im Jahre 1885 von S M. S. „Bismarck" abcommandirten und nach der Heimath instradirten Personen zählt die Zeit vom 1. Januar 1885 bi« zum Tage ihrer Ausschiffung doppelt. * Die „Münchener Neuesten Nachrichten- schreiben an hervorragender Stelle: „Ueber Seine Majestät den König Otto von Bayern, namentlich über höchstdessen gegen wärtigen Gesundheitszustand waren in der letzten Zeit Nachrichten im Umlauf, die nach unseren an der compeicn- testen Stelle erholten Informationen zeder tbatsächiicb«, Unter lage entbehren. Im Befinden Sr. Majestät hat sich nicht da» Geringste geändert. Der körperliche Zustand ist ein ganz normaler und, wen» da» Aussehen de» König« jetzt etwas bleicher ist al» in den Sommermonaten, so ist die« eine Tbalsacke, die man schon seit Jahren bei Eintritt de» herbstlichen Wetter» an dem hoben Kranken constatirt hat. Daß Se. Majestät in letzterer Zeit öfter» den Wunsch ge äußert habe, nach München fahren zu dürfen, ist ebenso er funden, wie die Nachricht eine« Wiener Blatte», daß der König nur noch kalte Speisen zu sich nehme. Man darf sich überzeugt halten, daß jede bedeutsame Wendung im Be finden de» unglücklichen Füllten rechtzeitig durch Bulletins von »laßgebrnver Seite zur Keniitniß der weitesten Kreise gebracht werde» wird. Bisher war hierzu jedoch kein Anlaß gegeben und man wird gut thun für die Zukunft, die vo» Zeit zu Zeit ouftauchenden Gerückte über den König al« da» zu nehmen, wa» sie eigentlich sind — Erfindungen sensations lüsterner Reporter, welche namentlich nach der guten Kaiser- stadt Wien einen schwungvollru Handel mit ihren Phantasie gebilden treiben." * Vor bayerischen Schwurgerichten kommen i» de» ersten Tagen de« Oktober fünf Preßproceffe zur Ver handlung, welche eine Art Nachspiel zu den Angriffen ein zelner ultramonlouer Abgeordneter auf da« Ministerium wegen dessen Haltung vor und wäbreud der Katastrophe von Neu- schwanflrin und Schloß Berg bilden. Da« den klerikalen Kammersührrrn nahestehende „Münchener Fremdenblatt", ferner da- mit untersränkischen „patriotischen" Abgeordneten in Fühlung stehende klerikale „Fränkisch« BolkSblatt", die eben falls ullromontane „Amberger Bolk-zeitung" und die demo kratische „Bayerische Landeözeitung" hatten da» Verhalte«
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