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Grzgeö.WLssreund. Amtsblatt ftr die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — Jnsertiou-gebührrn: die gespaltene Zeile 10 Pfennig,, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JnsertionSannahme für die am Abende erscheinende Nummer bi» vormittag» 10 Uhr. Hedenu». Richter. (1-2) D. B. Tagesgeschichte Deutschland. vom unterzeichneten Königlichen TerichtSamte sollen Montag, den 4. März 1878 rmdan den darauf folgende« Tage« von vormittag» 9 Uhr an Stockholzauction aus Streitwal- der Revier. In der Schauktvirthschaft zu Streitwald sollen Mittwoch, den 27 Februar 1878, von vormittag» 10 Uhr an, folgende auf Streitwalder Revier in den Nbtheilungen WernSbach, Kleine Weich, Stock- weich und Röder-weich ausbereitete Stöcke, und zwar: 4 Raummeter harte Stöcke (Buche, Erle) und 147 - weiche - gegen gleich daare Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist bietenden verkauft werden. Nähere Auskunft ertheilt Hr. Revierförster May in Streitvald. da» ernstliche Bestreben her deutschen Regierung erkennt, auf der Konferenz in friedlichem Sinne vermittelnd auf zutreten. Berlin, 20. Febr. Es verlautet, daß »er Kaiser Wilhelm einen Brief an den Zaren gerichtet hat, wovin bet wiederholter Versicherung der gegenseitigen freuudschaft- ltchen Beziehungen an die früheren Zusicherungen de» Zaren appellirt wird, da Deutschland auch Oesterreich gegenüber gewisse Verpflichtungen zu erfüllen habe. Berlin, 21. Februar. Die von über 500 Firmen Bekanntmachung. Nachdem dem Hebammenbezirk Raschau auch die Gemeinden Grünstädtel und Langenberg betgetreten find, wird Solche» zur öffentlichen Kenntniß gebracht, Schwarzenberg, am 20. Februar 1878. Königliche Amtshauptmannschaft Frhr. von Wirsing. Berlin, 19. Febr. Seit den Togen der Konflikt»-! zeit hat man hier die Bevölkerung an den parlamentari schen Verhandlungen keinen so regen Antheil nehmen sehe», wie die» heute bei der Orientinterpellation im Reichstage der Fall war. Die Trottoir» der Leipzigerstraße vor und um da» Reichstagsgebäude herum waren von Menschen angefüllt. Hunderte von Petenten, die keine Billets wehr erhalten konnten, mußten wieder ihren Heimweg antreten. 2« Reichstage selbst waren die Tribünen von einem aus- erksenen Publikum au» allen Gesellschaftskreisen dicht ge füllt; in der Diplomatenloge waren fast sämmtliche hier acaeditirten Botschafter und Gesandte mit ihren Attache'« zu sehen, ganz besondere Aufmerksamkeit rief da» Erschei- «en der chinesischen Botschaft hervor. Der Präsident hatte die Sitzung erst nach 12 j Uhr eröffnet, weil der Reichskanzler sein Erscheinen im Hause erst um diese Zeit zugesagt hatte. Der Zufall wollte eS, daß Fürst Bismarck wichrend de» ersten Gegenstände» der Tagesordnung, der «mo einige Minuten in Anspruch genommen, den Saal verlassen hatte. Der Schriftführer verlas bereits die In- terpellation, worauf sich der Reichskanzler zur Beantwor- dmg bereit erklären sollte. Forckenbeck stammelte langsam die Krage, damit der Reichskanzler noch Zeit habe, in den Saal zu kommen. Darob große Heiterkeit, bis end lich Fürst Bismarck in den Saal trat und sich zur sofor- Wm Beantwortung der Interpellation bereit erklärte. Bamigsen'» Begründung gipfelte in de« größtmöglichsten BatranruSvotuw, welches dem Reichskanzler in Führung der deutschen Politik, welcher hauptsächlich die Lokalifirung de» Kriege» zu danken sei, vom Reichstage darzubringen fei. Wa» der Reichskanzler in seiner amtlichen Etgen- fchast nicht so präeis ausdrücken konnte, da» besorgte Herr ». Bennigsen, der vor einigen Tagen über die vorzugehende Taktik eine längere Unterredung mit dem Reichskanzler hatte. Bennigsen'» Bemerkung, daß Rußland nach der Militärischen Demüthigung der Türkei einen zu hohen Mei» für feine Siege fordern, und dadurch Oesterreich» vitalste Jntereffea verletzt werde« könnten, wurde mit leb- haste« Beifall ausgenommen, Vie r» denn al» besonder» charakteristisch hervorzuhebea ist, daß alle sympathischen Kundgebungen für Oesterreich besonder» mit Bravo'» im deutschen Reichstage begleitet würden. Besonder» betonte Herr v. Beuutgsen die durchaus friedliebende Politik Deutschland«, dem jeder Gebietszuwachs mehr Verlegen heit al» Gewinn bringen würde. Fürst Bismarck machte hier eine zustimmende Bewegung. Der Pferdefuß kam Bekanntmachung. Der Hausbesitzer Herr Joha«« Heinrich Rädel in Steinplei« beabsichtigt, in dem unter Nr. 40. de« BrandverficherungS-EatasterS für Gteinplei» gelegenen Grundstücke eine Schlächterei 'N «richten.« In Gemäßheit 8 17 der NeichSgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird die» mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, fo weit sie nicht auf besonderen PrivatrechtS-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Escheinen d es« Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Zwickau, am 2». Februar 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. vr. Grünler. die zu dem Ereditwesen de» Kinderwagen- und Knopffabrikanten August Zesch in Crim mitschau gehörigen Vorräthe rc., darunter: eine größere Anzahl Kinderwagenkörbe, Ge stelle, Räter, verschiedene Farben, Stellmacher« und Schmiedewerkzeuge, Eisen, Hobel bänke, eine Häckselmaschine, ca. 2000 Gro» fertige und ca. 5000 Gro« roch nicht voll ständig fertige Steinmußknöpfe, sämmtliche zur Knopsmacherei gehörige Maschinen und Werkzeuge u. dergl. m. gegen sofortige baare Bezahlung im Fabrikgebäude Zeschs, «UfcherKraße, öffentlich versteigert werden. Ein specielle» Verzeichn iß der zur Auction kommenden Gegenstände ist dem An schläge im hiessen Amthanse beigefügt. Königliches Gerichtsamt Crimmitschau, am 19. Februar 1878. um den Frieden zu erhalten — die alte Phrase! — noch für lange Zeit hinaus die großen militärischen Rüstungen tragen müssen. Mau kann sich darnach bereit» heute da- rauf gefaßt machen, daß wir nach 1881 mit einem aber maligen militärischen Septrnnat werden beglückt werden. Mit allseitiger Spannung sah man der Erwiderung de» Reichskanzler» entgegen. Seine Sprache war so matt, daß nur nnzusammenhängende Sätze zu verstehen waren; Fürst Bismarck sprach sogar eine Viertelstnnde fitzend, da ihm da» Stehen ungemein schwer zu sein scheint. In der Loge, wo mehrere Herren vom Hofe Platz genommen, fiel die Bemerkung, der Reichskanzler habe sich damit nur feinen Entschuldigungszettel für fein Nichterscheinen zu den VermShlnngSfeierlichkeiten bei Hofe selbst geben wollen. Wa» den Inhalt der BtSmarck'schen Rede be trifft, fo konnte diese im gegenwärtigen Augenblick nicht viel Neue» bringen. Im Großen und Ganzen ist sie, wie auch vom Abg. Haenel anerkannt wurde, als ein friedliche» Symptom aufzufaffen. E» ist jedoch nicht un- bemerkt geblieben, daß der Reichskanzler heute weniger markant, wie dies vor einem Jahre der Fall war, für Oesterreich» Interessen eintrat, wenn er auch unter dem Beifall de» Hause» von der persönlichen Freundschaft und völligen Uebereinstimmung sprach, .welche ihn mit dem Grafen Androffy umschloffen hielten. Die wichtigsten und bedeutungsvollsten Aeußerungen de« Reichskanzler« sind in dem zweite« Theile seiner Rede zu suchen, wo « über die auf dem bevorstehenden Kongresse feiten» Deutschland» innezuhalteuden Position sich ««»ließ. Darf «an die Worte de» Reichskanzler» richtig interpretiren, fo wird Deutschland» Vermittlung darin bestehen, mit allen inte- resfirtru Mächten auf gutem Fuße zu bleiben und keine direkte Bevorzugung eintreten zu lassen. Rußland, welche» nach ve« Reichskanzler vrrmöge seiner großen Opfer an Gut und Blut genügend entschädigt und fichergestellt werden »uß, wird eine Reserve in feinen Forderungen anempfohlen und ihm ein Nein« Wink gegeben, daß Deutschland sich seinerseits mit den anderen Mächten nicht Überwerfen Verde, nm kür Rußland die Kastanien au» dem Oken zu holen. Die Schlußapostrophe der Biämarck'schen Rede läßt nur zu deutlich durchbltckm, daß Deutschland etwaige kriegerische Anwandlungen Rußland» auf der Konferenz nicht begünstige« und diefe» auf eine militärische Allianz Deutschland» nicht zu rechne« Haven Verve, welche» nur dann zu riaem Kriege bereit ist, venu feine Unabhängigkeit «ach Außen gefährdet ist. Bemerken»werth ist auch der Pasfu», daß Rußland die bestimmteversicherong abgegeben, yter ewe zustimmende Bewegung. Der Pferdefuß kam l e» werd« an den deutsche» Interessen an d« Donau und Jedoch 1« der Rede de» Führer» der nationalliberal« ' de» Dardanellen nicht» geändert vad«. Mit der aller- Fürstlich Schönburgsche Forst-Inspection. Partei nach. Nach Herrn v. Bennigsen wird Deutschland, größten Entschiedenheit wurde vom Reichskanzler die von . mehrere Seiten Deutschland zugemythete Rolle eine» Schiedsrichter» zurückgewiesen.. Bezeichnend ist e», daß selbst heute der Reichskanzler nicht mehr vom Vorhanden sein eine» Dreikaiser Bündnisse«, sondern eine» Dreikaiser- Verhältniffe» sprach, welche- nur in den persönlichen Sym pathien der drei Kaiser seinen Grund habe, :vhne daß der eine der Kaiser vöthig habe, sich von de« andere» Kaisern überstimmen zu lassen. Es ist da» uvgefähr jeoe Lesart, welche Dr. Guido Weiß in jenem bekannte« Artikel nieder gelegt hat, drrelwege« er durch alle Instanzen zu eMer mehrmonatlichen Festungshaft verurtheilt wurde. I« Großen und Ganzen find die Erklärungen BiSmarök» deshalb beifällig aufgenommen worden, weil man dariu besuchte Generalversammlung des Centralverhaude» deut scher Industriell« beschloß eine Petition wegen Annahme de» veu den Industriellen ausgestellte« autonom« Tarif» an de« BundeSrath und den Reichstag zu richt«, d« BundeSrath zu ersuch«, über d« AntragPreußen» hiuau» nicht nur für die Eisenindustrie, sondern für die gesammtt Industrie eine Untersuchung zu veranstalt«. Berlin. Die Antwort de» Fürsten Bismarck auf die Rede des Abg. Liebknecht lautete wörtlich: Während der zuletzt gehörten socialistifchen Rede glaub? ich wahrge nommen zu haben, daß die BeifallSbezeugung«, «it den« fie stellenwei» begleitet war, von dm poblischen Landsleute« de- Henn Abgeordneten von Kominow-ki und voudmih« verwandten FrgctlonSgrnoffen herrührte«. Sch hakte, venu ich mich darin nicht ine, e» doch für zweckmäßig, di« öffer tlich zu coastatirrn. E- ist mir dabet eingefallen,, daß, wenn wir in d« polnisch« Laude-theil« deSpreUßlschm Staat» üb« die «esmumtheit de» Volke» nicht zu Aaßea haben und ihrer Zustimmung zu d« Ach wie sie «Serk wnden im Ganze» fich« sind, so tritt vn» immer Wied« di» Stimme de» polnischen Adel- eutgegm ÄS «> «stirb« mit dem Deutschen Reich und mit d« Zugehörigkeit zu demselben, vielleicht wäre e- einmal möglich, um «ich trivial auSjudrückeu, zwei Fliegen mit rin« Klopp« zu > schlagen, wenn man einen der polnisch« Kreis« du prm«. I ßischm Srbich also «tva dm Wahlfrei» de» Hem, vor» - V'.