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Nr. 46 88. Jahrgang Montags den 24. Februar 1936 Ewig le-t -je SA!" Der sechste Todestag Horst Wessels daran mar- aus der Nmtitch« TM Sette b Abschluß des Iagdbesuches Görings in Polen Warschau, 24. Februar. Ministerpräsident Göring traf aus der Rückreise von der Jagd in den Staatsforsten von Biatowitesch am Sonntagnachmittaq wieder in Warschau ei». Vor der Abreise nach Vertin, die gegen 22 Uhr erfolgte, fand beim deutschen Botschafter v- Moltke ein Essen statt, an dem polnischerseits Außenminister Beck und Fürst I. Radziwil teilnahmen. Ministerpräsident Göring und Frau Göring wurden auf dem Bahnhof von Außenminister Beck und Frau Beck sowie vom deutschen Botschafter und Frau v. Moltke verabschiede^. Stinkbomben auf dem Heimwehrball Auf dem Ball der österreichischen Heimweh» in den Wiener Konzerthaus-Sälen wurden zahlreich» Stinkbomben geworfen. Das Fest wurde dadurch emp findlich gestört. So wie der Führer am S. November vorigen Jahres " ' "ren dunkle« Vas zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen ^er Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes M Kam«, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Zur ewigen Wache Weihe des SA-Ehrenmals in Magdeburg und Zwangsoergletch wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß htnfttNW i Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bis vormittags 10 Uhr aufzugebeu. -- Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'« Erb«» Verantwortlich für Oertliche» u. Sächsisches, Unterhaltüngsteil. Sport u. Anzeige»«! Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PuWniG D. A. I.; 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2 «. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. E Stabschef Lutze ^dachte in seiner Weiherede zunächst Horst Wessels. Am Montag werde er an der Stelle in München stehen, wo vor Jahren zum ersten Male ein neuer Medanke, eine neue Z°ee verkündet worden sei. Wenn die Nationalsozialisten b>n Mal aufbauten, so sagte er weiter, so sei das nicht ein Aal der Trauer, kein Mal des Klagens um die, denen das -Nal gewidmet sei, sondern es sei ein Mat des Mahnens, «m Mal für die Zukunft. Diele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». W Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bet Lieferung frei HauS W bv Rpf., Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung odrr Rückzahlung des Bezugspreise». — Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. 8 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bet Konkurs t Am Vormittag hatte der Obergruppenführer auch am Grabe Hans Eberhard Maikowskys auf dem Jnvaliden- friedhof zum 29. Geburtstag des toten Sturmführers einen Strauß roter Rosen niedergelegt. die ersten Blutzeugen der Bewegung nicht in ihr Gräbern gelassen, sondern herausgehoben habe dunklen Erde und hinübergetragen habe aus den könig lichen Platz in München, so seien alle unsere Toten für uns nicht tot, sondern sie seien herausgehoben aus ihren dunklen Grüften zur ewigen wache, zur wache darüber, daß das, was sie geleistet hätten, wofür sie geopfert, wofür sie ihr Leben gelassen hätten, nie vergebens gewesen sein solle. Ser zum Stoß bereit die Schwingen ichon erwas angelegr hat und durch seine Linienführung das Vorstößen der Be wegung zum Ausdruck bringt. Unter dem Kopf des Adlers, also unter seinem Schutze, befindet sich eine Führergestalt, die ebenfalls nach vorn stürmt. Unter den Fittichen des Adlers selbst schweben symbolische Gestalten, die Toten der Bewegung. Das Denkmal ist einzig und allein aus den ma teriellen Opfern der SA.-Gruppe Mitte entstanden. Es wurde aus Bunzlauer Sandstein in Bunzlauer Werkstätten aus dem Stein gehauen und wurde dann nach Magdeburg geschafft. Allein die Aufstellung stellte an die Technik neue Aufgaben. Das Aufeinandersetzen der einzelnen Teile ver langte physische Kräfte, die sich vorher statisch fast nicht be- rechnen ließen. Das Denkmal erhebt sich vor dem Magdeburger Dom, diesem alten Kulturzeugen vergangener Zeiten, und ver bindet so vergangene Jahrhunderte deutschen Kulturlebens mit der kämpfenden Gegenwart des neuen Deutschland eine» Adolf Hitler. Das erste große Ehrenmal der SA. wurde in Magde burg durch Stabschef Lutze eingeweiht, der mit den füh renden Männern der SA. aus dem ganzen Reiche erschie nen war. Auf dem riesigen Domplatz waren etwa 15 000 «A.-Männer aufmarschiert. Ein Zeichen der Volksverbun denheit war es, daß auch die Reichswehr mck» die Flieger durch Ehrenkompagnien vertreten waren. Unter den Ehrengästen sah man den Reichssportführer, "beraruppenführer von Tschammer und Osten, den Gene ralinspekteur der SA., Oberpräsident der Provinz Sachsen Ulrich, den Regierungspräsidenten andortältesten, Generalmajor Otto. Ein heiliger Treueschwur, auf der Bühne vorgesprochen und von allen Anwesenden, die sich von den Plätzen erhoben hatten, mit einem feierlichen „Wir schwören" bekräftigt, hallte durch den Raum. Mit dem Horst-Wessel-Lied klang die weihevolle Feierstunde aus. Im Anschluß daran mar schierte die Standarte zum Nicolaifriedhof, wo Obergrup penführer von Iagow sie am Grabe des toten Kameraden vorbeiführte. Obergruppenführer von I von Iagow und den Standortältesten, . Dem Weiheakt war eine eigens für diesen Tag geschaf- Me Musik unterlegt. Unter dumpfem Trommelwirbel wur den die Namen der Toten, denen das Ehrenmal gilt, ve»- ^sen. Die Fahnen senkten sich, das „Lied vom guten Ka- weraden" erklang, und dann trat aus den Reihen ein ein facher SA.-Mann. Er sprach für die ganze SA. und legte Ich zündendes Bekenntnis für den SA.-Geist und seine "eue zum Führer ab. getragene Musik die Feierstunde ein. Die Fahnen senkten sich zu Ehren der Toten der Bewegung. Ein aufrüttelnder Sprechchor schloß sich an. Dann nahm Obergruppenführer von Iagow das Wort zu seiner Ansprache: Alle kennen sie ihn, den Sturmführer in Rot-Berlin, sie kennen ihn, den Dichter ihres Liedes, des Liedes der SA., des Liedes der Partei, der Liedes des Reiches, unseres Reiches. „Die Fahne hoch! Die Reihen fest geschlossen! SA. marschiert mit ruhig festem Schritt." Wir haben ihn alle schon gekannt, als er noch selber vor seinem Sturm mar schierte. Der Tod nahm ihn aus unserer Mitte. Heute vor 6 Jahren! — Der Tod? Ist er denn tot? Nein! Für uns lebt er, wie er schrieb, wie wir es singen: „Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen, märschier'n im Geist in unser'n Reihen mit." Führer der Standarte Horst Wessel nennen wir dich! Führet unserer Totenstandarte, die überall wacht, wo SA.- Männer stehen, die groß und größer wurde. Angesangen vom ersten Toten der Bewegung im Jahre 1923 durch di« Jahre hindurch bis zu dem, den man uns vor 14 Tagen er schoß. So ehren wir heute Horst Wessel und ehren mit ihm sie alle, die in unseren Reihen fielen. Horst Wessel ist uns Symbol, den Toten gilt unsere Verpflichtung. Diese Ver pflichtung heißt Deutschland! heißt Adolf Hiller! So war es für euch, ihr Toten, so ist es für uns Lebende. So soll es bleiben, solange es Deutsche gibt. Euer aller Vermächt nis heißt nicht Trauer, heißt Leben! Leben für Deutschland! Pariei und Dott Dr. Goebbels vor den Propagandisten der Bewegung. Höhepunkt und Abschluß der Reichstagung der Propa gandisten der Bewegung in München bildete eine Rede des Reichspropagandaleiters der NSDAP., Reichsminister Dr. Goebbels. In seiner eindrucksvollen Rede, in der Dr. Goebbels eine Reihe von wichtigen Einzelfragen und -auf gaben behandelte, ging er von der Bedeutung aus, daß der persönliche Kontakt gerade für die Männer von unschätz barem Wert sei, die auf dem Gebiete der nationalsoziali stischen Propaganda ihre Pflicht zu erfüllen hätten. Denn die immer neuen Situationen, die das besondere Kennzei chen jeder Propagandaarbeit seien, erforderten jene innere Beweglichkeit, die unter dem Gesichtspunkt „Wie nütze ich am besten dem Volk und der Bewegung" gerade dem Pro pagandisten als dem Manne des Volkes eigen sein müsse. Er müsse heute, wo durch die ganze Nation gewisser maßen ein nationalsozialistisches Fluidum gehe, insbeson dere dafür besorgt sein, daß nicht Dinge zu weltanschaulichen Problemen erhoben würden, die einer solchen Bewertung keineswegs unterzogen zu werden brauchten. Dr. Goebbels gab seinen Männern einen kurzen Ueberblick über die poli tische Lage. Die Vertiefung des Verhältnisses zwischen Partei und Volk habe die stolzen Wochen des Jahres 1933 gerechtfertigt; denn ein wirkliches Verstehen und ein zufriedenes Türein- anderarbeiten sei heule das Kennzeichen der innenpolitischen Lage. Partei und Volk haben sich aufeinander eingespielt, der Erfolg fei der Beweis für die Natürlichkeit dieser Bin dung. „Und das", so sagte der Stabschef weiter, „soll auch dieses Mal uns sagen. Es soll nie zu Stein werden. Es soll ewiges Leben sein. Es soll für euch die dauernde Mah nung sein, daß ihr dafür verantwortlich seid, daß unsere Kameraden, die in der Standarte Horst Wessel marschieren, mit Stolz auf uns sehen können. So diene denn damit das Wal den Toten zum Ge dächtnis, den Lebenden als Mahnruf und der Zukunft als herrliches Beispiel für das, was in Deutschlands schwerster Zeit getan worden sei." Unter dumpfem Trommelwirbel begab sich danach der Stabschef zum Ehrenmal, um dort einen riesigen Lorbeer kranz niederzulegen und damit dem Denkmal seine endgül tige Weihe zu geben. Als Abschluß der Einweihungsfeier fand am Tannenbergplatz ein Vorbeimarsch der Formatio nen statt. Das Denkmal ist ein monumentaler Kopf, der sich auf einer einfachen Stele erhebt, die wiederum auf einem stu fenförmigen Unterbau ruht. Dieser Kopf schildert die Idee der SA. Leberrogt wird b«r Denkmal von einem Adler, Am Sonntag jährte sich zum 6. Male der Tag, an dem Horst Wessel nach mehrwöchigem Krankenlager der Kugel «ines kommunistischen Mordschützen erlag. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, mit denen die Berliner SA. das Anden ken ihres toten Vorkämpfers ehrte, stand eine Feierstunde im Theater am Horst-Wessel-Platz. Am Grabe des Freiheitssängers der nationalfoziMti- schen Bewegung auf dem Nicolai-Friedhof war schon in den frühen Morgenstunden eine Ehrenwache des Horst-Wessel- Tturms aufgezogen. Der mit frischen Blumen geschmückte Hügel war den ganzen Vormittag über das Ziel zahlreicher Abordnungen der Partei, ihrer Gliederungen und der ver schiedensten Organisationen, und bald war die letzte Ruhe stätte Horst Wessels über und über mit Kränzen und Blumen bedeckt. Zahlreiche Blumenspenden einfacher Volksgenossen Äugten von der persönlichen Beliebtheit, deren sich Horst Wessel in der Bevölkerung, namentlich des östlichen Berlin, «rfreute, wo ja bekanntlich sein engerer Wirkungskreis lag. Obergruppenführer von Iagow legte morgens einen Kranz nieder. In seiner Begleitung befand sich Gauinspek- teur Schach, der den Kranz der Berliner Gauleitung über brachte. Kurz vor 2 Uhr traf der Gauleiter, Reichsminister Dr. Goebbels, am Friedhof ein, wo er vor dem Grabe Horst Wessels inmitten zahlreicher Partei- und Volksgenos sen in längerem andächtigen Verweilen des toten Märtyrers der Bewegung gedachte und dann einen großen Kranz nie- berlegte. Die Feierstunde im Theater am Horst-Wessel-Platz stand IMter dem Leitwort „Ewig lebt die SA!". Unter den Ehren gästen sah man die Mutter und die Schwester Horst Wessels, die Angehörigen aller Toten der Berliner Bewegung, ferner Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen. Dor einem riesigen, die ganze Rückwand einnehmenden Hakenkreuzban- Ner hatten sämtliche Blutfahnen der Berliner SA. und die Fahnen der Standarte 5 Aufstellung genommen, aus deren Ritte das Feldzeichen Horst Wessels und die Fahne des Tra ditionssturmes hervorragten. Im Vordergrund ein Sprech chor der SA. Nachdem Standartenführer Stöhr dem Obergruppen führer 1700 Männer der Horst-Wessel-Standarte gemeldet hatte, die Parkett und Ränge des Theaters, füllten, leitete Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor»