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MilsdmfferLigebw Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, H,Nch «ch«. » Uhr Nk dn, r», «dh-km, t, 1« und »«« i wk. i» M»a«. Zuf-eSu», »«rc» »»« ««-» r.» M»., dti Poftb^I-llu», »vV Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend st«R«ngen ^^LeSkN. Im Falle höherer Gewalt, Krte§ oder sonftißer Betried*ffSr»«ar» defteht dei» Anspruch auf Lieferung d« Leitung oder Kür»uu- des Vezugopreiseo. - ALldsenduag eivgesandeer SchrtftftLM« «folgt »m. wem, Porto detllegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. » »oldpfnml,, d<» r,ttP-NnieANIk dn -mtNchni«k»-mntt,»chm<,ni«««». »I»nni,, »«. t» TM. IO0»oldpf.nn>,. Rachw^Iung.,.dühr A> «oldpfmin«^. »«». Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. S »„«hxr dt.üo"». IVUH. FL- dt« «>chIi,I«U »« »»r» Am>ru! Id^m»n«Iin<«,^,,c»»dmlcdme» m», »ein-Baraan«. J-der «odallanspeuch erlisch!, wnin dee»^»<l, »m»ch Klo,, ei,,e,o,en »er«., ,«It. Ln,ei,cn nehmen all- Vermitteln,»ftUlm V« Wilsdruffer Tageblatt euthLlt die amtliche» Bckauatmachange» der «mtshaaptmaanschast Meitze«, des Amtsgericht« »»d Ltadtrat» »« Wilsdruff, Forstrentamt» Tharandt, Finanzamt« «offen. 91r.76 — 84. Aahrgana. Telcgr.-Adr.: .Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden PosMcck: Dresden 2840 Dienstaq den 31 März 1925 BMWges MWes ErgMis der WWiWeiiteiMhl. Berlin, 30. März. (Eigener Fornsprechdienst.) Das vorläufige amtliche Wahlergebnis über das gesamte Reichsgebiet verzeichnet folgende Abstimmungszahlen: Braun (Soz.) 7 785678 Stimmen, Dr. Held (Bayr. Volkspartei) 1002 278 Stimmen, Dr. Hellpach (Demokrat) 1565136 Stimmen, Dr. Jarres (Reichsblock) 10387 539 Stimmen, Ludendorff(Nat.-Soz) 284471 Stimmen, Marx (Zentrum) 3 883 676 Stimmen, Thälmann (Komm.) 1869 553 Stimmen, zersplitterte Stimmen 34152. Wahlbeteiligung 68,81» Heer und Flotte. Wenn jetzt am letzten Tage des März der Reichstag wieder zusammengekommen ist, um seine Etatsbera tungen sortzusetzen, dann wird er bald auch zum Haus halt des Reichswehrministeriums kommen, also die Aufgabe haben, für das klein gewordene Heer und die noch viel kleiner gewordene Flotte die notwendigen Mittel zu bewilligen. Er muß sie bewilligen, weil der Versailler Vertrag uns ja auferlegt hat, wie groß die Stärke dieses Leeres und dieser Flotte sein muß. Die erzwungene Abschaffung der allgemeinen Wehr- Pflicht hat die Kenntnis davon, wie die deutsche Reichs wehr und die deutsche Flotte zusammengesetzt ist, in wetten Kreisen schwinden lassen. Sind doch auch manche Be zeichnungen der Truppenteile andere geworden. Und wenn ver Versailler Vertrag bestimmt, daß das Heer nur für die Erhaltung der Ordnung innerhalb des deutschen Ge bietes und als Grenzpolizei zu dienen habe, so ist damit die Richtschnur gegeben für die Stärke und Einteilung des deutschen Heeres. Bekanntlich darf die Zahl die Hundert- tausend einschließlich der Offiziere und der Depots nicht überschreiten und die Gesamtstärke des Ossizierkorps nicht mehr als 4000 betragen. Selbstverständlich ist, daß die Kon. irollkommissionen den Etat des Reichswehrministers Prak- tisch zu genehmigen haben, und so finden wir im ordentlichen Haushalt 3797 Offiziere, so daß also 203 Fehlstellen sind. Dazu kommen 293 Sanitäts- und 200 Veterinäroffiziere. Chef der Heeresleitung und Verwaltung ist General v. Seeckt, dessen Ministerium aber immer noch nicht in seiner Organisation hat endgültig geregelt werden können. Ihm unmittelbar zur Seite stehen bisher 180 Offiziere, da- von 4 Chefs der Ämter, 7 Inspekteure und 22 Abteilnngs- leiter. An Unteroffizieren und Mannschaften zählt Sie deutsche Reichswehr für 1925: 94 796. Die Einteilung des deutschen Heeres bestimmt ja auch der Versailler Vertrag. Danach gibt es jetzt 21 Regimenter Infanterie und Jäger zu drei Bataillonen, ferner 21 Aus- bildungsbataillone und 21 Minenwerferkompagnien; dazu eine Jnfanterieschule. An Kavallerie gibt es 18 Regimen- ter zu vier Eskadronen, 18 Ausbildungseskadronen, 7 Eskadronen der Infanteriedivisionen und die Kavallerie schule. Die Artilleriewaffe besteht aus 7 Regimentern zu S Abteilungen, 7 Ausbildungsbatterien, 3 reitenden Ab teilungen und der Artillerieschule. 7 Bataillone Pioniere, 7 Nachrichten-, 7 Fahr-, 7 Kraftsahr- und 7 Sanitätsab teilungen —, das ist die ganze deutsche Reichswehr. Der ganze Etat des Reichswehrministeriums umfaßt gerade 150 Seiten. An Inspektionen gibt es eine solche des Er- ziehungs- und Bildungswesens, dann der Infanterie, Kavallerie. Artillerie, Pioniere und Festungen, Fahr- truppen, Kraftfahrtrnppen, Nachrichtentruppen und des Heereswaffenamts. Die sachlichen Ausgaben für Instand- setzung und Ergänzung an den Festungswerken und für ven Grenzschutz betragen ganze 3 Millionen. Zum Etat des Reichswehrministeriums gehört übrigens noch die Heeres- friedenskommission und der Gesamtetat des Heeres schließt ab mit 415 Millionen ordentlicher und 1 Million außer- ordentlicher Ausgaben, denen rund 5 Millionen Ein- nahmen gegenüberstehen. Der Marineetat ist natürlich bedeutend Keiner. Die Summe der fortdauernden Ausgaben beträgt rund 96, emmaligen Einnahmen rund 29 Millionen, sowie der - außerordentlichen Haushalt mit 19 Millionen, Millionen Gesamtzuschuß für diesen Teil notwendig ist. Der Gesamtetat des Reichs- 's selbst beträgt damit rund 554 Millionen, U/an^ Millionen Mark mehr, als im Jahre die Stärke und Einteilung des Heeres worden ist, kehrt in seiner Grundlage auch bei der Manne wieder: alles ist durch die Entente be- stimmt, Wir haben auch hier wieder die Kommandobehorden, und wenn schon beim Heer die Mittel knapp zugeschnitten sind, so gilt das für die Marine vielleicht noch weit mehr. Beispielsweise dürfen die Schießübungen der im Dienste befindlichen Schiffe, Artillerieschulen und Küstenabwehrabteilungen nur rund l Million kosten, etwa ebensoviel die gesamte Unterhal- tung, Ergänzung und Änderung der Bestände an Torpedo- mstrrial. der Toxp-doarmrerunsen der Schiffe und Lor- MMfiger amtliches Ergebnis an; dem 28. Wahlbrei; Dresden—MM: Braun 366076 — Held 2084 — Hellpach 88106 — Jarres 396067 — Luden dorff 5081 — Marx 17556 — Thälmann 36622 — Sonstige 642. BorlSnfiges amtliches Ergebnis ans dem A. Wahlkreis Leipzig: Braun 274232 — Held 1699 — Hellpach 44234 — Jarres 265633 — Luden dorff 4214 — Marx 6416 — Thälmann 67061 — Sonstige 1333, DarlSWs amtliches Ergebnis ans dem SV. Wahlkreis Chemnitz—Zwickan: Braun 292V33 — Held 2308 — Hellpach 37301 — Jarres 360615 — Luden dorff 14226 - Marx 7394 - Thälmann 99 928. Wettere Meldungen stehe auf den nächsten Seiten. Immer noch ein angebliches deutsches England und die Sicherheltssrage. London, 29. März. Der Amtliche englische Funkdienst tritt in einer Mel dung den Gerüchten entgegen, daß hinsichtlich der Frage der Sicherheit in Europa die zur Beratung stehenden Vor schläge bereits ausgearbeitet feien oder daß die Haltung der in Frage kommenden Negierungen während der letzten Tage von neuem fest umschrieben worden sei. Was Eng land betreffe, so sei die in der letzten Woche gehaltene Rede des Staatssekretärs des Äußern Chamberlain eine vollständige Darlegung alles dessen, was in London von ven Vorschlägen Deutschlands und von der Stellungnahme ihnen gegenüber bekannt sei, und gebe die Stellung der englischen Negierung zu dem genannten Sicherheitsproblem wieder. Seither habe sich nichts ereignet, was Anlaß geben könnte, zu vermuten, daß die darin enthaltenen Punkte bereits ansgearbeitet seien. Es sei nötig, bei einem Pro blem von so überragender Bedeutung, daß außerdem sehr verwickelt sei, langsam und vorsichtig zu Werke zu gehen. Vorzeitige Berichte über den vermutlichen Fortgang der Besprechungen seien von geringem Werte. Eigener Fernsprechdi'cnst des „Wilsdruffer Tageblattes" London, 30. März. Der „Observer" schreibt an leiten der Stelle über die Erneuerung des deutschen Angebotes: Die ! deutsche Regierung hat ihre Ansichten über einen Sicherheits pakt neu formuliert. Danach können praktische Verhandlungen beginnen. Wenn die englische Regierung die französische An- sicht hört, werde man die Konferenz einladen können. Vom englischen Standpunkt aus bedeuten die deutschen Vorschläge den ersten wirklichen Fortschritt in der Lösung der Sicherheitsfrage. Chamberlain habe in seinem schönen Appell an das Unterhaus und ein weiteres Auditorium den Ausgangspunkt aller englischen Bemühungen um den Frieden festgestellt, wenn er sagt, daß Eng land keinen Anteil an dem Bündnis haben wolle, das sich aus drücklich und ausschließlich gegen Deutschland richtet. Es sei unmöglich, den Frieden auf organisierten Freundschaften zu be festigen. In welcher Richtung sich auch die Freundschaften im mer bewegen, ein solcher Pakt würde kein Pakt zur Festigung des Friedens sein, sondern den Krieg gewinnen helfen, wenn er eines Tages Tatsache werden sollte. pedoboote. Angefordert wird unter den einmaligen Aus gaben eine Summe von 3,6 Millionen als Schlußbetrag für der Bau eines kleinen Kreuzers, außerdem in Höhe von 7 Millionen der erste Teil für den Bau eines neuen kleinen Kreuzers; für den eines großen Torpedobootes wird der zweite Teilbetrag sowie für den Bau von fünf großen Torpedobooten der erste Teilbetrag angefordert. Angesichts dieser geringen Zahlen versteht man nicht, wie es auch nur einen Menschen in der Welt geben kann, der Furcht vor dieser deutschen Wafsen.macht" zu heucheln vermag. Memorandum Paris, 3V. März. Die Pariser Blätter äußern weiter, daß von sämtlichen allierten Mächten nur Frankreich ein deut sches Memorandum zu den Garantievorschlägen erhalten habe, während in London und in allen anderen alliierten Hauptstädten die Vorschläge nur mündlich zur Sprache gebracht worden seien. Wann und wo das angebliche Memorandum überreicht wurde, wird freilich nicht gesagt. Wie hierzu aus Kreisen der deutschen Botschaft verlautet, soll ein solches Memorandum in Paris nicht überreicht worden sein. Dagegen hatte de Magerie den Wort laut einer kürzlich mit Stresemann geführten Unterhaltung nach Paris telegraphiert. 6nr llanfsMe k-lr an veuts»is«a in an Mekbrllrlkage. Paris, 30. März. Die französische Regierung hat be schlossen, unabhängig von den Alliierten, jedoch nicht ohne vor herige Verständigung mit ihnen, eine Note an Deutschland zu richten, die Außenminister Herriot persönlich ausarbeiten wird. Die Note wird eine Reihe von Bemerkungen über die Einzel- heiten der Sicherungsvorschläge und Garantien enthalten, die Deutschland zu stellen gewillt. Ferner wird die deutsche Regie rung ersucht werden, zur Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund endgültig und entscheidend Stellung zu nehmen. Wie verlautet, wird die französische Regierung auch ausdrücklich die Sicherstellung der Ostgrenzen und der Rheinlandlinie verlangen. Als Grundbedingung für weitere Verhandlungen verlangt Frank reich den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Die Note soll Ende dieser Woche gleichzeitig mit den Alliierten aus Lon don und Rom abgesandt werden. Die belgische Note wird erst nach den Wahlen und der Neubildung des Kabinetts abgefaßt werden. 100 Prozent Mete am 1. April 1S2S. Berlin, 29. März. Der finanzpolitische Ausschuß des vorläufigen Reich», wlrtschaftsrates führte die begonnene Beratung über die Steuergesetze fort. Der Ausschuß nahm an den Gesetze« verschiedene Änderungen vor. Beim Gesetz über den Finanzausgleich wurde die Festsetzung der Miete aus bi» lvv H zum 1. April 1926 gutgeheißen, hingegen jede Über schreitung von 100 A abgelehnt. Herriot über Polens Grenzen. Paris, 29. März. Auf Anfragen des Senatsausschusses über die euro- päischen Fragen gab Ministerpräsident Herriot Erklä rungen ab. Es sei notwendig zu sagen, daß die französische