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tenhauptsatz. Bereits in der melancholischen Adagio-Einleitung spricht sich das Kernmotiv des nachfolgenden Allegro-Satzes aus, dort allerdings ins Erregte gesteigert. Lichter, freud voller ist das kontrastierende zweite Thema in den sordinierten Violinen angelegt. Aus dem Kampf dieser konträren Stimmungen entwik- kelt sich eine teils leidenschaftlich-dramatische, teils lyrisch-innige Musik, auf die sich die Be zeichnung „Pathetique" bezieht. Der zweite Satz (Allegro con grazia) hat elegant-tänze rischen, ja walzerartigen Charakter. Der un gewöhnliche 5 /4’Rhythmus verweist auf die russische Volksmusik. Heitere, anmutige Stim mungen herrschen vor, lediglich im Mittelteil dolcessa e flebile) klingen die Nachtsei- ■Bdes vorangegangenen Satzes als monoto ne Melancholie herein. Der dritte Satz (Alle ¬ gro molto vivace), teils wispernd, teils schwungvoll mitreißend, ist ein mächtiger Bau, der Scherzo und Marsch innig verknüpft. Ab weichend von der Tradition des sinfonischen Zyklus, hat Tschaikowski als Finale einen lang samen Satz geschrieben, ein Adagio lamen- toso, das in seiner tragischen Haltung an den ersten Satz anschließt, in seiner Schilderung des Leidens in denkbar großem Ggensatz zu den beiden lebensbejahenden Mittelsätzen steht. Zwei Themen stehen miteinander in ei nem gespannten Verhältnis. Die Coda ist in haltlich der Einleitung der Sinfonie verwandt. Ein Bogen wird geschlagen, ein Kreis ge schlossen. Anfangs- und Schlußklang entspre chen sich fast völlig: tiefe Streicher und Fa gott in tiefster Lage in Molldreiklängen. Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig VORANKÜNDIGUNGEN Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-Phil. Sabine Grosse Gedenkkonzert zum 40. Jahrestag der Zerstörung Dresdens durch anglo-amerikanische Bomber Mittwoch, den 13. Februar 1985, 20.00 Uhr (Freiverkauf) Donnerstag, den 14. Februar 1985, 20.00 Uhr (AK/J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 5. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Herbert Kegel Solisten: Sanda Sandru, SR Rumänien, Sopran Urszula Metrega, VR Polen, Alt Florin Diaconescu, SR Rumänien, Tenor Ulrik Cold, Dänemark, Baß Chöre: Philharmonischer Chor und Philharmonischer Kinderchor Dresden, Rundfunkchor Leipzig Friedrich Schenker: „Dona nobis Pacem" für Orchester (UA) Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Sonnabend, den 23. Februar 1985, 20.00 Uhr (Anrecht A 1) Sonntag, den 24. Februar 1985, 20.00 Uhr (Anrecht A 2) Festsaal des Kulturpalastes Dresden Einführungsvorträge jeweils 19.00 Uhr Prof Dr. Dieter Härtwig 7. PHILHARMONISCHES KONZERT Dirigent: Horia Andreescu, SR Rumänien Solistin: Annerose Schmidt, Berlin, Klavier Werke von Rachmaninow und Bruckner Spielzeit 1984/85 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, BT Heid. 111-25-16 494834 2,85 JtG 009-4-85 EVP -,25 M 6. PHILHARMONISCHES KONZERT 1984/35