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Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. A. ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen: einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinoe-BerbandS-GIrokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 123 48 :: Netteste Zeitung de» Bezirk» Dieses Blak enthält öle amtlichen Bekanntmachungen Ke» AmUhauptmannschaft, -er Sladtratr und der Finanzamt« Dippoldiswalde l — — -Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ß Millimeterzell« 6 Rvfa.: Im T«rtkell -te 03 ß Millimeter breite Mlllimekerzeile 18 Rpfg. ; :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: - :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 5 güttlg. :: 104. Jahrgang Sonnabend, am 16. April 1938 Nr. 89 — > —s: Das Gebiet der Roten in Spanien durchschnitten M «MM Mpe« m Mtelmer / MM in MW MM Frohe, Fehl Man spricht es oft so leicht hin: „Frohes Fest!" wenn sich wieder einmal ein paar Feiertage nahen. Es ist der Abschiedsgruß für alle Menschen, denen man vor einem Fest zum letzten Mal begegnet. Aber so leicht wie dieser Gruß, diese frohe Aufforderung gesprochen wird, so schwer ist es, ein frohes Fest zu feiern, das diesen Namen ver dient. Es kommt doch zuletzt immer darauf an, daß wir »ns selbst festlich stimmen, daß wir von ganzem Herzen bereit sind, wahre Feiertage zu erleben. Und nun ist das liebe Osterfest gekommen. Die Natur schmückt sich mit aller Pracht des Frühlings, legt das Festgewand des Schöpfers an und taucht es in das.Gold der Frühlingssonne. Jeder Strauch und jeder Baum atmen Freude. Es lacht die Welt in bunter Blütenfülle,! und die Jubelsymphonie der gefiederten Sänger preist den jungen Tag, der leuchtend über die Berge steigt. Die Welt ist voller Auferstehungsfreude. Da sollte es wirklich keinem schwerfallen, an dieser Freude teilzuhaben. In unseren Herzen soll es jauchzen: „Frohes Fest!". Aus unseren Augen soll die Freude leuchten, und so wie sich die Natnr^ geschmückt hat, wollen auch wir Menschen uns in festliche Gewänder kleiden und mit den schmucken Kleidern zugleich auch die Herzen schmücken, daß sie sich aufschließen wie die Blümelein, die uns die Schönheit ihres Blütenkelches zeigen. „Frohes Fest!" Das sei kein gedankenlos geplapper tes Wort, sondern ein Befehl der Herzen, ein Osterappell > und ein Frühlingssignal. Wer an den Werktagen seine! Pflicht getan, der soll an den Feiertagen die Werktags-^ sorgen vergessen. Wir wollen diese Tage der Erholung genießen mit allen ihren österlichen Freuden. Wir wollen uns eines wohlgedeckten Ostertisches ebenso freuen, wie wir unsere Herzen feiertäglich erbauen. Auch hier suchen wir die Harmonie zwischen Seele und Körper, denn nur In dieser Harmonie bekommen auch die Erdenfreuden jenen reinen Glanz, der nie getrübt wird. In diesem Sinne rufen wir allen Menschen zu: „Frohes Fest!". G.D. Nus Ker Seimat u«S dem Sachfema«- Dippoldiswalde. Nach den vielen unfreundlichen Tagen und besonders auch unfreundlichen Sonntagen war das schöne sonnige Wetter am gestrigen Karfreitag wirklich eine recht freudige Ueberraschung. Es wurde denn auch von vie len in rechter Weise wahrgenommen. Nicht nur diejenigen besetzten die Plätze in Zug und Bus, die zu Verwandten und Bekannten die Feiertage über fahren wollten, oder die schon das Wochenend begannen, weil für sie der Sonnabend der Karwoche auch Feiertag ist, nein es waren auch viele wanderfrohe Menschen darunter, die sich auf einen Tag Er holung holen wollten. Es war ja auch zum Laufen ganz herrlich. Der leichte Wind vom Vormittag ruhte nachmit tags ganz, die Sonne schien warm, und dazu war eine Klar heit in der Luft, daß selbst weit Entferntes bis dicht vors Auge gerückt war. Aber das ist auch ein schlimmes Zeichen: dann kommt meist Regen. Er hat sich denn auch prompt eingestellt. Seit heute früh regnet es und möchte uns wohl die kommenden Osterfelertage verregnen. Doch bange machen gilt nicht. Wir hoffen immer noch auf schöne Fest tage. Ostern liegt diesmal spät. Die Natur ist schon wett heraus, trotzdem die letzten 14 Tage recht wenig warm wa ren. Der warme Regen heute wltd zum weiteren Wachsen und Blühen tüchtig beitragen. Verschiedentlich haben Gast stätten gesorgt, die Gäste auch im Freien zu bewirten: Sollte nun alle diese Arbeit ganz umsonst sein? Mir wollens nicht hoffen, vielmehr wünschen, daß das Wetter an den Oster tagen dem von gestern gleicht. Sollte es aber doch anders kommen, dann müssen wir eben doch zu Hause bleiben oder im Orte. Auch da wird es Unterhaltung geben. Der An- i zeigenteil weist es nach. Allen unseren Lesern aber wün schen wir recht frohe Osterkage. I — Grenzlandfahrt des Bannes 216! Um das Band zwi- schen HI und der Grenzbevölkerung recht eng zu knüpfen, ! führt der Bann, wie bereits mitgeteilt, während der Oster- l feiertags eine große Grenzlandfahrt durch. In vielen Grenz orten werden Stngabende abgehalten werden, an denen die - gesamte Grenzbeoölkerung hoffentlich vollzählig teilnehmen wird. — Am Donnerstag, gegen 6 Uhr nachmittags, kam es bei der Sperrmauer in Flur Malter zu einem Zusammen- ! stoß je eines Lieferkraftwagens aus Dippoldiswalde und aus Dresden. Der Fahrer des letzteren, von Malter kom- Einer Meldung aus Saragossa zufolge sind die na- tionalspanischcn Truppen unter Führung des Generals Aranda in die spanische Küstenstadt Vinaroz, südlich von Tortosa, eingerückt. Damit ist die einzige bisher noch übrige Landverbindung zwischen Barcelona und Valen cia abgeschnitten. Nach einer amtlichen Mitteilung haben die national spanischen Truppen Welter die Küstenstädte Benicarlo in der Provinz Castellon sowie die Orte Alcanar und Ull- decona besetzt. Damit ist die Verbindung zwischen Katalonien und dem übrigen noch von den Bolschewisten unterdrückten Teil Spa niens in einer Breite von 25 Kilometern unterbrochen. Die vorhergehenden Meldungen besagen: Nachdem der Vormarsch Francos in Katalonien vor übergehend zum Stillstand gekommen ist, richtet sich das Hauptinteresse auf die südliche Ebrofront. In der Provinz mend, schnitt die Kurve vor der Sperrmauer und streifte den Dippoldiswalder Magen. Es entstand nur Sachschaden. An jener Stelle sind schon verschiedentlich durch Unachtsam keit Unfälle geschehen. Mehr denn anderwärts müssen dort die Verkehrsvorschriflen genau beachtet werden, dann sind auch Unfälle unmöglich? Dippoldiswalde. Der im Jahre 1908 geborene, in Oberhäslich wohnhafte Schlosser Kurt Fritz Mühle, der schon mehrfach we gen Betruges bestraft ist, war im September v. 3. mit seinem Mo torrade an einer Tankstelle in Luchau vorgesahren und tankte. Zahlung leistete er nicht, sondern versprach, SaS Geld am nächsten Tage zu schicken. Mühle, der zur Zahlung außerstande und von vornherein darauf ausgegangen war, das Benzin ohne Bezahlung zu erlangen, wurde vom hiesigen Amtsgericht wegen Rückfall- belrugs unter Einbeziehung deraegen ihn bereits am 23. 12. 1937 ausgeworfenen Strafe von 5 Monaten Gefängnis zu einer Ge samtstrafe von sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Mühle hat das urteil angenommen Dippoldiswalde. „ Ar - N i" - L i ch k s p i e. In drei Vorführungen zeigten die „Ar-Ni"-Lichtspiele gestern ein recht glanzvolles Programm, das sie heute abend noch ein mal wiederholen werden. Dem Ernste der Karwoche ent sprechend waren der Hauptfilm wie die Beifilme ernst. Der HauptfilW „Zwischen Abend und Morgen" läßt ganz die Herzen mitschwingen und die Sinne spannen bei den vielen fesselnden Bildern, die sich dem Auge zeigen. Nach einem Ball an Bord fährt ein Kriegsschiff zum Kampf aus. Der Kapitän wird vom Gegner durch falsche Licht signale getäuscht, sein Schiff wird torpediert, sinkt und er hat sich wegen des Verlustes zu verantworten. Niemand glaubt ihm die Täuschung, sein Kommandant hak durch Kopfver letzungen die Erinnerung verloren. In der Kriegsgerichts- Verhandlung aber lassen die Morte der jungen Frau des Kapitäns, die, versehentlich in einer Offizierskammer einge- schlössen, den Kampf mit erlebt halte, beim Kommandanten die Erinnerung wach werden. Er gibt zu, daß sein Kapitän getäüscht worden ist, und dieser wird frelgesprochen. Der Film ist ein hohes Lied auf Frauenliebe bis zur Selbstopfe rung. Vom „unendlichen Meltenraum" berichtet ein weite rer Film und „Aus der Schatzkammer der Kirchenmusik" läßt russische Kirchenlieder hören, vorgelragen in ernst-feier licher und uns doch fremder Weise vom Don-Kosaken-Chor Iaroffs. Di« Wochenschau aber berichtet u. a. von der Rückkehr des Führers nach Berlin nach seiner Fahrt durch Oesterreich in den Märztagen und von der gewaltigen Reichstagsfltzung, in der er dessen Auflösung und die Neu wahlen verkündete, die ja nun inzwischen schon Tatsache ge worden sind. Auf jeden Fall ist das ganze Programm sehenswert. Ab morgen läuft über die Feiertage ein neues Programm. Dresden. Am Karfreitagnachmittag stieß auf der Pir- , naer Landstraße ein Personenkraftwagen mit einem Kraft- j rad zusammen. Dabei wurden der Kraftradfahrer und sein Begleiter so schwer verletzt, daß sie dem Krankenhaus zuge- ? führt werden mußten. Die Schuld an dem Unfall trifft den Führer des Personenkraftwagens, der angetrunken gewesen sein soll und festgenommen wurde. — Kurze Zeit später er eignete sich auf der Bodenbacher Straße «in Zusammenstoß zwischen zwei Personenkraftwagen. Dabei wurden ein 35- Castellon setzten die nationalen Abteilungen aus Galicien ' erfolgreich den Vormarsch zum Meer fort. Vier bolsche wistische Gebirgsstellungen wurden gestürmt. Wenige Kilo, meter westlich der Küstenstadt Vinaroz wurden die Städte Canet, Tratguera, Jana und Cervera del Maestro eingenommen. An der Straße nach Valencia siel das Städtchen San Mateo. <. Der Frontbcrichterstatter des Hauptquartiers unters streicht besonders die Bedeutung der Operationen in der Provinz Castellon, wo die Truppen, ausgehend von Sarr Mateo, auf die beiden etwa acht Kilometer voneinander entfernten Küstcnstädte Vinarez und Benicarlo > marschieren, von denen sie nur noch etwa zehn Kilometer trennen. Eine dritte Kolonne dringt westlich der Valencia- Straße in südlicher Richtung aus die Stadt Albocacer vor. Die Vorhuten sind nur noch 50 Kilometer Luftlinie vor» Castellon entfernt. San Mateo, das bereits nach ein-i i jähriger Mann, zwei Frauen im Alter von 40 und 55 Iah« ren sowie ein 12 jähriges Mädchen mehr oder weniger er« Heblich verletzt. Alle vier Verunglückten mußten in das! Rudolf-Heß-Krankenhaus gebracht werden. Dresden. Anläßlich des Geburtstages des Führers und! Obersten Befehlshabers der Wehrmacht finden am Mitt« woch, den 20. April, in allen Standorten der Wehrmacht Paraden stakt. Sie werden sich in diesem Jahre, da auf Wunsch des Führers auf den Osterurlaub Rücksicht genom men werden soll, in engerem Rahmen als im Vorjahre hal len. Für den Standort Dresden ist am Mittwoch, den 20. April, 11 Ahr, auf dem Kasernenhof des Inf.-Reg. 10 eine Paradeaufstellung zu Fuß vorgesehen. An ihr nehmen teil: Vom Heer: Inf.-Reg. 10 mit zwei Bataillonen, Artillerie- Regiment 4 mit zwei Abteilungen, MG.-Bataillon 7 und Nachrichten-Abteilung 4; von der Luftwaffe: I./Flak-Regi- ment 10 und I./Luflnachrichten-Abteilung 13. Die Spitzen der Behörden, die Partei und ihre Gliederungen, die Sol datenbünde und Verbände haben Einladungen erhalten. Nach der Paradeaufstellung, die mit einem „Sieg Heil auf den Führer und den Obersten Befehlshaber der Wehrmacht" ihren Abschluß findet, folgt der Parademarsch der beteilig ten Truppenteile auf der Carola-Allee (Heerstraße). Die Abnahme des Parademarsches, der 11,30 Uhr beginnt, wird vor dem Mittelbau der Kaserne des Inf.-Reg. 10 (Grena dierkaserne 100) erfolgen, wo auch die Ehrengäste Aufstel lung nehmen werden. Für die Bevölkerung Dresdens ist Gelegenheit auf der Carola-Allee, insbesondere gegenüber der Grenadierkaserne 100 gegeben, dem Vorbeimarsch bei« zuwohnen. — Es wird dabei darauf hingewiesen, daß den Anweisungen der Polizei- und Gendarmeriebeamten unbe dingt Folge geleistet werden muß. » Radebeul. Dieser Tage wurde im Gelände der Sekt kellerei Bussard der erste Lößnitzer Spargel gestochen. Freiberg. Gefährliches Spiel. In Weig^ mannsdorf spielte ein zweieinhalbjähriger Junge an«« Scheunentor mit einem Strick. Als ein Windstoß das Tor zuschlug, wurde das Kind erwürgt. MMWWIMa!MW!!W«WWM Wettervorherlaye -es Reichswetter-ienftes Ausgabeorl Dresden Sonntag: Nordwestwind. Wechselnd bewölkt. Nur vereinzelt Schauer. Etwas kühler. Stellenweise leichter Nachtfrost. , i Montag: Im allgemeinen freundlich und vorwiegend trocken. Wetterlage: Am Freitag hat sich im Bereiche des Skagerrak ein einzelnes Teiltief entwickelt, das sich zunächst nach Süden und dann Nach Osten bewegte. Auf seiner West seite dringen von den britischen INseln her ein Hochdruck« ausläufer nach Mitteleuropa vor, welcher eine langsam fort« schreitende Wetlerberuhigung erwarten läßt. j