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Sonnabend. LVL «schiütt «n »««chmr »« I»,«ch ,wci Mi»l und wird aisM-ten inwetp- ,i« «»mNttaZ» kl Nhr, «»,>»« « «»r; in »«»»«« Aden»« » Uhr, «ormtMiz« »Uhr. Erste Auszabe. BemittagS ll Uhr. 4. Oktober L8S1 —- Str. s«s. .— DtuW Mgemnuc Ztitilllg. Zu beziehen durch olle Post ämter drsIn: und Auilandei, sowie durch die Srpeditionen in »«ipzig (Querstraße Nr. 8) und Lresde« (bei E. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. 2). Peelt für dn« Blertelsahr l >/, Lhl,., ,j«de einzrineAtum - M«r l Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit Md Gesetzl» gnferttontgrdühr für de» Raum einer Zelle 2 Ngr. D e «läch l et«-. Main, 30. Sept. Hi« spricht man von einem Proteste BaiernS und Württembergs gegen den preußisch-hannoverschen Vertrag vom 7. Sept., well Preußen denselben eigenmächtig, und ohne die andern Zoll- vereinSstaaten vorher darum zu befragen, abgeschlossen habe. Wäre Lies wirklich der Kall, so erkennen wir in einer solchen Verwahrung nichts als eine jener Drohungen, den Zollverein zu sprengen, welche Lie süddeutschen Staaten schon manchmal angewandt, um ihr Akel zu erreichen. Dieses Ziel ab« ist bei« anderes als eine Zvllerhöhung. Worüber haben denn aber die süddeutschen -Staaten zu klagen? Hat denn nicht Preußen ganz mW gar in ihrem AewrWe gehandelt? Hat «S -durch jenen Vertrag den freihändleri- schm Steurrvettin nicht für LaS Schutzzollsystem gewonnen? Wer noch daran zweifelt, L« Hore aüf Lie Stinuae Ler Gegner. Die ministerielle Oesterrei- chische Correspondenz sagt wörtlich: „Hannover fugt sich der Herrschaft des SchutzzollprincipS, welches auch bei unS in nicht ferner Zukunft zur Geltung gelangen wird." Sie erkennt weiter in diesem Vertrage eine Anbahnung zur deutsch-österreichischen Zolleinjguug und meint, „daß der Gedanke dieser Lvllunion in dem Art. 14 ausdrücklich ausgenommen sei." Der Graf v. Pralormo, welcher demnächst als sardinischer Gesand ter beim Bundestage aecreditirt werden wird, ist ein junger Mann von M—35 Jahren, welcher der deutschen Sprache vollkommen Meister ist. — Während die Minister sämmtlicher andern Regierungen des Zoll verein«, schreibt die Neue Preußische Zeitung, auf die Anzeige der diessei tigen Gesandten von dem Abschluß de« Handelsvertrags vom 7. Sept, zwi schen Preußen und Hannover sich vorläufig zustimmend äußerten, hat die sächsisch« Regierung biSjetzt nicht allein von dieser zustimmenden Er klärung Umgang genommen, sondern sie hat auch ein Circular an die Zoll- vereinSstaaten abgehen lassen, worin sie erklärt, dem Vertrage nicht zustim- men zu können, schon weil derselbe ohne ihre Mitwirkung zu Stande ge- kommen sei. Die sächsische Regierung fodert zugleich auf, dem Vertrage nicht ohne -eine vorangegangene Rücksprache und nochmalige Prüfung der anderweitigen Präpositionen zuzustimmen. — Die Preußische Zeitung schreibt au« Frankfurt a. M.: Der neuere BundesbeMnß vom 6. Sept, üb« die deutsche Flott« hat die Entschei dung verzögert und di« Ungewißheit wieder vermehrt. Da voraussichtlich selbst nach Ler jetzt «folgten Wahl der Sachverständigen eine Entscheidung von S«iten der Bundesversammlung noch nicht sobald erwartet werden darf, weil die jenen vorgelegten Fragen einer gründlichen und daher Zeit erfodernden Bnathung zu unterziehen, sind, so müssen inzwischen die Schiffe der noch nicht aufgelösten deutschen Marine schlecht«, die Activa geringer und dir Pässiva höher werden. — Die Erwiderungen Lord Palmevston'S aus die ernsten, an La« auswärtige Amt gerichteten Roten Mr. 305) haben in diplomatischen Kreisen seine Befriedigung «regt, und sind nicht dazu geeig- «et, die ContineMalmächte zu beruhigen; sie verlieren sogar alles Gewicht, wenn e- sich bestätigen sollte, daß Lie Freilassung Les Agitators Kossuch und die glänzendenFsstins, bi« der in ihm personificirten ungarischen Revolution -Here«« werden, dein Sdeln Kord nicht so ganz unbekannt seien. Wie eS ver lautet, dürsten ernemte, sehr ernste Proteste und die nöthigen Maßnahmen der vereinten Continentalmächte nicht auf sich warten lassen. — Ein al« „Eingesandt" bezeichneter Artikel im Frankfurter Journal über Lie Militärverfassung des Deutschen Bundes hält es für wün- fchenSwerch und nothwendig, Leni Mangel, welcher in der Zusammensetzung Le« Buude-Heere- liege, dadurch abzuhelfen , Laß di« kleinen Staaten von Stellung ihres Kontingents in Mannschaft dispensirt, ja ausgeschlossen wer den, und daß ihnen dafür eine angemessene, an die Bundeskasse zu entrich- tende Reluitiou in Gell» apgesonnm w«d«. Daß den größern Scaaten das Recht der Werbung in den kleinern, reluirende« Staaten verbleiben müßte, verstehe sich von selbst. L Bertin, 3.Vct. ES mag richtig sei«, daß bei der jetzt erfolgenden Aufstellung des Etats per 1852 auch inBezug auf-den Militär-Etat ge- iviffe Herabsetzungm und Verändernngen überhaupt angeregt worden sind, von eins« seitens des Ministerium- an die- Kammern zu bringenden Vor- schlage aber, dir Gehalte Ler Hähern Off^kre, nameMtich Ler Generale, be deutend zu «rmäßtgm, um «u- «diesem Ersparniß Mittel zur Erhöhung der Lieutonantsgagen zu gewinnen, ist keineswegs Lie'Rede. Dieser in Ler vd- rigenSesfivnim Schoosedu llKammeraufgetauchttPlan wird vielmehr ebenso jetzt, wie LamalS vün LemäkriegSminister nicht gediMgt. —- Die Aufrechchal- «ung LeSBundeSbeschÜisseS vom 23. Aug. in Betreff der Grundrechte wird sich« von Frankfurt aus streng im Auge behalten werden. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß in kürzerer Frist dirstthalb ein Antrag etwa auf Umfrage über Ausführung eingebracht wird. Trotz des Zögerns der thü ringischen Regierungen mit der Publikation jenes Bundesbeschlusse- wird diese Publikation doch bald erfolgen und man zweifelt nicht, daß, so weit die Grundrechte in Specialgtschen zur Ausführung gekommen sind, auch eine Abänderung dieser Specialgesetze «folgen wird. — D« Generaladjutant des Königs, Generallieutenant v. Gerlach, wird morgen einen Urlaub von 10 bis 12 Tagen antrelen. — Ein hiesig« Kunsthändler, der hauptsächlich einen Handel mit Ca- ricaturen und, wi« sich herausgestellt haben soll, im Geheimen mit obscönen Schriften und Bildern' betrieben hat, ist kürzlich zur Hast gebracht worden. 'Ob dies der einzige Grund seiner Verhaftung ist, oder ob noch ein anderer und welcher etwa vorliegt, ist zur Zeit unbekannt. * Posen, 2. Oct. Die Existenz de- zuerst von der Kölnischen Zeitung mitgetheilten Entwurfs zu einer.polnischen Sonderconstitution für das Großherzogthum Posen (Nr. 199), welche wegen ihrer großen Unwahrschein, lichkeit selbst hier vielseitig angezweifelt wurde, hat heute ihre volle Bestäti gung durch einen angeblich aus authentischen Quellen grflossenen Artikel des Goniec Polski gefunden, in welchem gesagt wird, daß die polnischen Depu taten dem gegenwärtig hier versammelten Landtage den Entwurf zu einer Constitution für das Großherzogthum Posen, nebst einer Denkschrift über reichthaben, in welcher die NechtSgründe der beanspruchten besonder« Ver- fassung für dieses Großherzogthum näher entwickelt worden sind. Eingebracht sei dieser Entwurf durch den Deputirten v. Niemyjewski; beide Dokumente befänden sich aber noch in der betreffenden Abtheilung des Landtags und seien bis heute in einer Plenarsitzung noch nicht zur Debatte gestellt wor den, woher es komme, daß selbst viele Deputirte noch gar nicht einmal Kenntniß davon hätten. Die erwähnten Dokumente sind dem Landtage auf- fälligerweise in deutscher Sprache überreicht worden. In der Denkschrift werken Lie NechtSgründe einer besonder« polnischen Verfassung für das Groß- herzogchum Posen aus folgenden Thatsachcn'und öffentliche« Verträgen her- gelcitet: 1) aus dem Umstande, daß das Großherzogthum Posen einen Theil des früher« Herzogthums Warschau gebildet und als solch« an dessen Con stitution vom 22. Juli 1807 theilgenommen habe; diese Constitution sei aber noch nicht in gesetzlicher Form aufgehoben worden, und sei somit noch jetzt rechtsverbindlich; 2) aus dem Wiener Traktat vom Jahre 1815, worin eö ausdrücklich heiß«: „Die resp. polnischen Untcrthanen der hohen contra- hirenden Mächte werben Institutionen erhalten, welche die Wahrung ihrer Rationalität sichern, nach den Formen der politischen Existenz, welche jede der Regierungen, denen sie angehören, ihnen zu verleihen für angemessen erachten wird"; 3) aus dem Auftufe deS Königs vom Iahte 1815, worin gesagt sei: „Auch Ihr werdet ein Vaterland haben"; 4) aus dem Inhalte Les ün Jahre 1815 von den Polen geleisteten HuldigungSeides; 5) aus der Convention von JaroSlaw vom 11. April 1848, und 6) aus der könig lichen CabinetSordre vom 24. Marz 1848 an die damals nach Berlin ent- sandte polnische Deputation. Dieser Constitutionsantrag wird in Berlin wol noch eine weniger gün- stige Aufnahme finden als Ler Protest der Polen gegen den Ausdruck „Preußen", der von dem bei unserm Königshöfe wohl angesehenen Fürsten GulkvwSki erhoben wurde. Die heutige hiesige Zeitung enthält Nämlich einen aller Wahrscheinlichkeit nach aus öfficiell« Quell« stammenden kurzen Artikel folgenden Inhalt-: „Dem Vernehmen nach haben Se. Mgj. Ler König an den Fürsten BoguSlaw Radziwill (der bekanntlich Mitglied des hiesigen Provinziallandtags mit einer Airitstimmt lst) ein Homdbjllet in Betreff der vom Fürsten SukkowSki am 17. Sept, gehaltenen Rsde, zur Mittheilung an dm Lstzttrn, gerichtet, aus welchem deutlich hervorgeht, Laß di« Ansich ten deS Fürsten Sulkowöki allerhöchsten Orts keineswegs denjenigen Avklang ^gefunden haben, auf den d« Redner zu rechnen schien, al- er Lem könig lichen Commissar ein Verkennen der allerhöchsten Willensmeinungbeimessen zu dürfen glaubte." ' Düsseldorf, 30. Sept. Die Deutsch« Volkshalle, das Organ der Ka- tholike», äußert sich sehr unzustiedm, daß der OberptÄsident, Hr. v.Kleist- Ne^ow, bei dem den Ständen gegebenen Diner vor Tisch ein Tischgebet durch den anwesenden protestantischen Predig« Hübe hersagen lassen. Wie die Meist aus Katholiken bestehende Gesellschaft und namentlich d« H«r Dechant davon berührt worden, lasse sich denken. — Es ist vor einig« Zeit eine« Generals Plantagenet Harrison, der sieh Abkömmling der alten berühmten Familie Plantagenet nennt, Er- wffhnung geschchen. DeS Betrugs beim Verkauf eines Wechsels angeklagt, wurde er vom stsalsundcr KreiSgericht zu einer sechsmonatlichen Freiheits strafe und einer Geldbuße von 200 Thlrn. verurtheilt. Am 1. Oct. wurde