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Womer V Tageblatt Var ^schopauer Lagebiatl und Anzeiger" «scheint werk- tägüch. NIonatlicher Bezugrprei» >.70 RAl., Zulleu^^hr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Poftanstalteu angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreis«: VI, «H mm breit» Milllmetenell« 7 Pf.; dl, SS mm breite NMmeterrett« im Lextteil L5 Pf.; Nachlohstaffel L; Alster- und Nachweis - SebUhr 25 Pf. ?u;üglich Porto. Pa» „Zfchopauer Lageblatt »ad A»z,Ig«i" lst da» ,ui BeröffeniNchung oer amrncheo BeUannlmochungen de» Vandrat» za Zlöha und de» Bürgermeister» za Zschopau dehördlicherselt» bestimmte Blatt und »ntdölt di« amtlichen Pekaaatmachuagen de» Finanzamt«« Zschopau - Bankkonten: Bolkabank Zschopau, «. S. ». b. tz.; Stadtdank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 4LSS4 — Nus 712 Zeitung fllr dl, Ort«: BSrnlche», VlN«r»dorf, P!ttmann»dorf, Gornau, Hohndoif, Nrnmb«r»«r»d»N, Scharfenstein, LedNtzchen/Litgad^ Waldklrch«n/Lna»d., Weißbach, Wiüschthai, Witzschdorf. Ur. 1K7 Mnlas. 20. M 1E 110. Zahrgavg Sie versolgungslämpse in vollem Sange Eisenbahnziele «m Moskau von der Luftwaffe veruichiend gelrsffen / ZK Sowjetpanrer del Woronesch vernichtet/Große vkände im Hasen von Murmansk/17 SowjeWgzeuge abgeschossen / Jagdgeschwader Udel errang seinen 7LSS. Lnftsieg Aus dem Führerhauptquartier, 2V. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Süden der Ostfront, nachdem die Regenfälle beendet find, find die Verfolgungskämpfe wieder in vollem Gange. Kampf- und Schlachtfliegerverbände zerstörten feindliche Kolonnen ost wärts Rostow, vernichteten wichtige Nachschubverbindungen des Feindes im Mündungsgebiet des Don und unterstützten wirksam die Versolgungslämpse im Donezbogen. Der Feind griff auch gestern mit starken Kräften den Brücken kopf Woronesch an. Alle Versuche zur Rückeroberung der Stadt wurden in harten Kämpfen zum Teil im Gegenstoß von der Luftwaffe erfolgreich unterstützt, abgeschlagen. Hierbei wurden von KO angreisenden Panzern 38 vernichtet. Im Naum um Moskau wurden Eisenvahnziele bei Tag und Nacht mit vernichtender Wirkung angegriffen. Südlich des Ilmensees scheiterten örtliche Angriffe des Feindes. Bei diese« Kämpfen wurden eine bolschewistische Gruppe vernichtet und 19 feindliche Panzer abgeschossen. Das Hafengebiet von Murmansk wurde am gestrigen Tage mit besonderem Erfolg bombardiert. In Dockanlagen, Kraftwagen- und Vetriebsstofflagern entstanden große Brände. Jagdflieger schossen hierbei über der Kolabucht 17 feindliche Flugzeuge ab. In Nordafrika beiderseitige Kampftätigkcit von örtlicher Bedeutung. Nordostwärts London erzielte «in Kampfflugzeug bei Tage Bombenvolltrefser in einem bedeutenden Rüstungswerk. Im deutsch-holländischen Grenzgebiet warf ein britische» Flugzeug am gestrigen Tag« einige Bomben auf Wohn viertel. Das Flugzeug wurde abgefchossen. Die britische Luftwaffe griff bei Nacht mit schwächeren Kräften einige Orte an der deutschen Bucht, vor allem die Städte Bremen und Oldenburg, an. Die Zivilbevöl kerung hatte Verluste. Drei feindliche Flugzeug« wurden zum Absturz gebracht. Bei den erfolgreichen Abwehrkämpfen im Brückenkopf Woronesch zeichnete sich eine schlesische Infanteriedivision besonders ans. DaS Jagdgeschwader Udet errang seinen 2SVL. Luftsieg. Lacke über die Kriegsausgaben des Landvolkes Für besondere Leistungen werden Prämien gezahlt Auf einer Kundgebung des Gaues Oberdonau der NSDAP, sprach am Sonntag der Leiter der gesamten deutschen Ernäh rungswirtschaft und Agrarpolitik, Staatssekretär Herbert Backe, in der Reichsnährstandshalle in Wels. Staatssekretär Backe ging zunächst auf dieLage der donau ländischen Landwirtschaft ein und betonte dann, auch für die landwirtschaftlichen Betriebe müsse die Technik der Helfer für den Bauern die Bauernfrauen und das Gesinde sein. Wenn wir auch an die Witterung und den Ablauf der Jahreszeit ge bunden sind, so wollen wir doch in Zukunft uns von der schwer sten Landarbeit freimachen und die Maschine in den Dienst unterer bäuerlichen Arbeit stellen. Daß die letzten drei Jahre das deutsche Volk nicht in die Knie zwingen konnte, ist neben den Leistungen unserer Wehrmacht ein Erfolg der Agrarpolitik. Diese Leistung beruhte auf der Richtigkeit unserer Agrarpolitik. Wie 1933 stehen wir heute wiederum an einem Wendepunkt. Die Enge des Raumes in der Heimat ist durchbrochen, dank der einmaligen Leistungen unserer Wehrmacht. Damit steht auch das deutsche Bauerntum vor der großen Aufgabe, die neuen Räume zu besiedeln und für das Deutschtum zu gewinnen. Staatssekretär Backe erinnerte an die von ihm vorgenommcne Aufgabenteilung zwischen Reichsnährstand, Neichsamt für Agrarpolitik und Ncichsernährungsministerium, die angesichts des revolutionären Ebarakters unserer künftigen Agrarpolitik notwendig geworden ist. Unsere Agrarpolitik beruht auf der Blutssrage. Der heute vorhandene Naum im Osten erfordert zwingend, daß er deutsch wird und daß das deutsche Bauerntum neues Blut in diesen neuen Naum strömen läßt. Die Ansiedlung deutscher Bauern in die neuen Gebiete erlaubt auch eine bedeut same Zusammenlegung in der Heimat. Man kann nicht neues Bauerntum im Osten aufbauen und den alten Lebensquell in der Heimat versiegen lasten. Dabei sollte niemand vor den Schwierigkeiten der Aufgabe im Osten zurückschrecken. Eine be hutsame und vernünftige Umlegung in der Heimat wird manche Probleme von selbst lösen. Wir können keine Technik im gro- ßenStile bei uns einführen, wenn wir nicht die Felder zusam menlegen, Wege schaffen und elektrische Anlagen errichten. Wenn es heute auch noch schwer ist, diese Voraussetzungen zu schaffen, weil wir auch noch für den Krieg arbeiten wüsten, so wird doch vielleicht früher als wir glauben, der Augenblick kom ¬ men, wo auch die Landwirtschaft ihre Leistungen leichter steigern kann und wo ihre Tagesarbeit nicht mehr so schwer ist wie heute. Wir müssen daher mit noch größerer Krast an die Erzeugung berangehen und noch mehr Erzeugnisse an den Markt liefern. Um der Landwirtschaft die Ablieferungspflicht zu erleichtern, hat der Führer au» der Erkenntnis der Lage des deutschen Land volkes bestimmt, daß für Milch- und Landbutter, für Eie«, Schlachtgeflügel und Honig besondere Prämien als Ansporn für zusätzliche Marktleistungen gezahlt werde«. Di« dazu notwen digen Anordnungen sind jetzt erschienen. Demnach erhalten die Milcherzeuger neben der üblichen Milch geldauszahlung einen Leistungszuschlag von 2,5 und 8 Rpf. für die Milchmenge, die sie über eine bestimmte Durchschnittsmenge ihres Gebietes hinaus an die Molkerei abliefern. Fllr Landbutter, die über dem festgesetzten Ablieferungssoll hinausgeht, wird eine Prämie von 1,20 je Kilogramm be zahlt. Für Eier beträgt die Prämie je 4 Rpf. fllr jedes Ei, den über den Ablieferungssoll hinaus an den Markt gebracht wird. Auch für Schlachtgefliigel und Honig sind Prämien festgesetzt worden. Mit dieser Regelung soll auch der letzte Liter Milch fllr die Fettversorgung des gesamten Volkes abgeltefert werden, selbst auf Kosten des eigenen Verbrauches im Landhaushalt und der Aufzucht im Viehstall. Bei zwei Millionen landwirtschaftlichen Betrieben mit eige ner Knhhaltung würde sich bet täglicher Mehrablieferung von einem Liter Milch die Hälfte der Friedenseinfuhr an Butter als Mchrerzeugnis ergeben. Aus dieser Prämienzahlung wird das deutsche Landvolk den Wunsch des Führers erkennen, die Härte der Landarbeit etwas zum ildern, wenn er von der Landwirt schaft jetzt fllr die Ernährung unseres Volkes das Letzte ver langt. Der Führer kennt das Opfer, das die Landwirtschaft dem Volke bringt. Nach dem siegreichen Ende des Krieges wird man diese Leistung voll anerkennen. Dann wird die gesamte Volkswirtschaft antreten für die Aufrüstung des Dorfes und für die Aufrüstung unserer Agrarpolitik. Dann werden unsere Höfe größer und leistungsfähiger sein und auf diesen Höfen wird als Lebensgrundlage unseres Volkes ein gesundes und starkes Bauerntum wachsen. Nach dem siegreichen Ende dieses Krieges, wenn der Führer den Neuaufbau des Reiches in Frieden ge stalten kann, wird auch das Bauerntum teilnehmen an einer zukuntfsreichcn Entwicklung und sich auf dieser Grundlage sür das Volk als Lebensqucll bewähren. i Eichenlaub mit Schwerlern zum Merkreuz sür Seueralselbmarschall Kesselring Der Führer hat Generalseldmarschall Kesselring, Oberbefehls haber der im Mittelmeerraum und in Nordasrika eingesetzten Verbände der deutschen Luftwaffe, das Eichenlaub mit Schwer- terrn zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm solgendes Schreiben übermittelt: „Herrn Generalseldmarschall Kesselring! Im Ansehen Ihres immer bewährten Heldentums verleihe ich Ihnen als 15. Sol daten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. gez. Adolf Hitler." * Mit der Verleihung der hohen Tapferkeitsauszeichnung an den Oberbefehlshaber der im Mittelmeerraum und in Nord asrika operierenden Verbände der deutschen Luftwaffe hat der Führer die persönliche Leistung des Generalfeldmarschalls Kes selring und die Erfolge seiner bewährten Truppen besonders gewrüdigt. In klarer Beurteilung der Kampftage auf diesem Kriegsschauplatz richtete der Generalseldmarschall in engster Zu sammenarbeit mit den Luftltreitkrästen Italiens schon im Win ter 1941/42 den Schwerpunkt der Angriffe gegen Malta und den britischen Nachschub zu diesem See- und Luftstützpunkt. Es ge lang eine weitestgehende Ausschaltung der Jnselfestung und da mit eine erhöhte Sicherung der eigenen Transporte zum nord afrikanischen Kriegsschauplatz. Vonb esonderer Bedeutung für die Entwicklung der Operationen in der Cyrcnaika und in Aegpyten war die Zerschlagung der großen britischen Geleitzüge in den Tagen vom 14. bis 17. Juni 1942. An diesem Erfolg hatten die Verbände des Eeneralfeldmarschalls Kesselring her vorragenden Anteil. Nicht minder schlachtenentscheidend war die Unterstützung der Panzerarmee Rommel durch Verbände der Luftwaffe und Flakeinheiten bei dem gewaltigen Offcnsivstoß nach, Aegypten. Vir Hacheim, Tobruk und Marsa Matruk sind Marksteine des siegreichen Zusammenwirkens aller Streitkräfte der Achsenmächte. Generalseldmarschall Kesselring hat — wie schon im Kampf gegen Polen, Frankreich, England und di« Sowjetunion — durch rücksichtslosen persönlichen Einsatz seinen Verbänden stets ein Beispiel höchster Einsatzfreudigkeit gegeben. Die großen Erfolge im Luftkriege auch im Mittelmeerraum waren -nur möglich, weil Generalseldmarschall Kesselring stets an den Brennpunkten der Kämpfe d«n Einsatz seiner Verbände persönlich leitete. Der 8io6 in 638 Indu8lrl6L6n1ruin Seitdem die deutschen Truppen und ihre Verbündeten an der Ostfront zum Angriff antraten, lassen die Agitationsjuden in Moskau und London die Ohren hängen, wenn sie auch um des äußeren Anscheins willen zuweilen versuchen, die Hühnerbrust aufzublasen. Der Londoner Nachrichtendienst jammert, den Bol schewisten ginge es in der letzten Zeit nicht sehr gut. Nein, das kann man wirklich nicht behaupten, daß es ihnen gut ginge, und trotz aller Verschleierungs- und Aufpulverungstaktik müssen sie doch selbst im sowjetischen Nachrichtendienst zugeben, daß ihre Lage sehr ernst und die Gefahr sehr groß sei, und daß sie ihre Kräfte verzehnfachen müßten. Und wenn sie sich verhundert fachten, es nützte ihnen doch nichts. Wenn die deutsche Füh rung den Zeitpunkt für gekommen hält zu handeln, dann nützt weder eine sorgenvolle Stirn in London noch bei der Sowjet armee die Pistole des Politruks .Das hat wieder die Sonder meldung aus dem Führerhauptquartier, die in den Abend stunden des 17. Juli die Welt durcheilte, deutlich bewiesen. Deutsche Infanterie hat Woroschilowgrad im Sturm genom men. Große Teile der Stadt stehen in Flammen. Das ist di« Krönung tagelanger schwerer Kämpfe um die größte und wich tigste Stadt des Donez-Industriegebietes. Dieser Stoß deutscher Das Lonez-Becker (Kartendienst, Zander, M.) Truppen in das Jndustriezenrrum der Sowjetunion bedeutet diesmal mehr al» die Einnahme irgend einer sowjetischen Ort schaft auf dem Wege des deutschen Vormarsches. Mit der Ein nahme von Woroschilowgrad ist der Mittelpunkt eines reichen Steinkohlenbeckens und gleichzeitig der Mittelpunkt eines In dustriegebietes erster Ordnung in deutsche Hand gefallen. Woroschilowgrad trägt diesen Namen noch nicht lange. Früher hieß es nach seiner Lage an dem in den Donez fließenden Luga« Lugansk. Weil aber dort der sowjetische Außenkommissar Wo roschilow zufällig geboren wurde, mußte die Stadt ihren alten Namen aufgeben und sich seit einigen Jahren Woroschilowgrad nennen. Lugansk ist noch nicht alt. Im Jahre 1795 wurde der Ort gegründet, als man dort die erste Eisengießerei des Donez- gebietes einrichtete. Man hatte damals die Bedeutung des Steinkohlenbeckens und der ungeheuren Erzlager schon erkannt. Der ersten Eisengießerei folgten Werke der Steinkohlenförde rung und weiter wichtige Werke der metallverarbeitenden Indu strie. Bis 1870 hatte die Einwohnerzahl von Lugansk kaum mehr als 10 000 betragen. Die Bedeutung dieser Stadt als wichtiger Jndustrieplatz mit Hüttenwerken und Maschinenfabri ken hatte indessen schon in zaristischer Zeit zu einer starken Zu nahme der Bevölkerung geführt, so daß im Jahre 1912 bereit» über 50 000 Einwohner gezählt wurden. Die Sowjetmachthaber bauten den Platz wegen seiner industriellen Bedeutung ganz erheblich aus, so daß seine Bevölkerungsziffer innerhalb weniger Jahre phantastisch anschwoll und fast 220 000 erreichte. Schon diese schnelle Bevölkerungszunahme läßt erkennen, welche Auf gaben der Stadt im Rahmen des bolschewistischen Rüstungs programms gestellt waren. Diese Aufgaben folgen auch aus ihrer Lage im Donez-Steinkohlenbecken, das sich in etwa 800 Kilometer Länge und etwa 80 Kilometer Breite über Don und Donez hin erstreckt. In dieses Industriezentrum hat die deutsche Wehrmacht nun ihren Stoß geführt, und mit Recht kann der Londoner Kommen tator Fraser ausrufen, daß die Schlacht in diesem Raume di« schwerste Krise für die Sowjets sei. Damit sind aber auch alle die Schwindeleien widerlegt, die Moskau, London und Wa shington in brüderlicher Eintracht der Welt aufzutischen ver suchten, die bolschewistischen Truppen hätten das Heft in die Hand bekommen. Die Nachrichten von der Front verzeichnen einen Umschwung des Wetters zum Wochenende. Das Unwetter ist erheblich ge wesen. Wie wirkt es auf die Truppenbewegungen? Ganz von ferne her denken wir an die erste große Schlacht seit Frühjahrsbeginn: an die Eroberung der Halbinsel Kertsch. Auch dort setzte im „historischen" Augenblick ein jähes Unwetter ein; aber unsere Truppen blieben dem Feind an der Kling« und ließen ihm keine Zeit zur Sammlung. Man kann diesen Tatbestand auch für die jetzigen Kämpfe im Dongebiet unter stellen. Die Erläuterung zum Wehrmachtbericht vom 18. Juli spricht von „teilweise führerlos" gewordenen sowjetischen Ver bänden. Wenn wir uns auch vor einer unziemlichen Verallge meinerung hüten wollen, so zeichnet diese Bemerkung doch einen der besonderen Nachteile ab', denen die Sowjets auf ihrem Rück zug unterworfen sind: Wir meinen nicht nur den psychologischen Faktor der Niederlage, der auf sie drückt; wir denken vor allem an so gegenständlich« Erscheinungen wie den erschwerten Nach-