Volltext Seite (XML)
16. Januar 1855 «LkdnO Dienstag. Erscheint ,» Dienst»-« .ünb l Freitag«. Zu> beziehen durch «lle Postanstal- ten. Preis pro Quart. lONgr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Lgndmqnn. Verantwortlicher Rcdacteur: C a r l I e h n e in D i p p o l d i s w a l d e. . -r Welßerch-MnngM i" ' kt',,!W!xM1Nd««L Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 15. Januar. Vor nunmehr zwei Jahren begrüßten wir als ein freudiges Ereigniß den Eintritt des Herrn Rüger als Bürgermeister in unsere Stadt. Seine Entschiedenheit, gepaart mit Humanität und Rechtlichkeit, haben dem Vertrauen, bas man zu ihm hatte, völlig entsprochen, und haben ihm die ungeiheilteste Dankbarkeit unsrer Stadigemeinde erworben. ^Leider haben wir heute zu melden, daß Herr Bürgermeister Rüger mit Ende Juni d. IS. von seinem Ämte zurücktreten wird, um — in Dip poldiswalde verbleibend — ganz seiner advocatorischen Praxis leben zu könne,.. Die städtischen Kollegien haben bereits Einleitungen zur Wiederbelebung des Amtes getroffen. Wer da weiß, wie schwer die Auf gabe ists für diesen wichtigen Posten einen thalkrästi- gen und umsichtigen Mann zu finden, der wird mit uns den großen Verlust unserer Stadt fühlen, und wünschen, daß die Neuwahl eine glückliche sein möge. — Berichtigung. DaS in vor. Nr. d. Bl. befindliche Verzcichniß der im Jahre 1854 vorgekom menen Bürgerverpflichtungen ist dahin zu berichten, daß die 8uli Nr. und 22 Genannten als Be sitzer hiesiger VorwrrkSgrundstücke zu Gewinnung deS Bürgerrechts zwar angehalten, jedoch zur Zeit noch nicht verpflichtet worden sind. -s-* Umgegend Lauenstein, den 12. Jan. Schon wieder habe ich von einer Feuersbrunst zu berich ten. Am 10. d. M. brannte zu Göppersdorf in den frühen Morgenstunden das Seitengebäude und btk° Scheune eines Gutsbesitzers ab. Vorrälhe ver schiedener Art sollen die Flammen aufgezehrt haben, dieselben aber versichert gewesen sein. — Bereits vor mehreren Tagen soll nach Aussage' vieler glaubwürdi ger Personen sich zu Schlottwitz der Gastwirt!) Hem pel mit 7 bis 8 Hundert Thalern von seinem Hause entfernt haben und bis jetzt auch noch nicht wieder zurückgekehrt sein. - ' ' Sadisdorf beiDippoldiawalde. Die Zusam menstellung der kirchlichen Nachrichten in hiesiger Kirch- sahrt aus dem vergangenen Jahre ergiebl Folgendes: Geboren wurden; in SadiSvorf 16, als 13 Knaben, worunter 2 unehel., und 3 Mädchen; — in Raundorfv, als 7 Knaben /worunter -I' unehel., und 2-Mädchen, worunter 1 unsichel.; -- In Ober- rarsidorf 12, als 4 Knaben, chvtunter j unehel., und 8 Mädchen; — in Niederp-bel 12, als 6 ehel. Knaben, inel. 1 Zwillingspaar, und 4 ehel., und 8 unehel. Mädchen; — in KipSdorf 4, glS 2 ehe/. - ' .' h -jt Knaben und 2 ehel. Mädchen. Ueberhaupt 32 Krm- ben und 21 Mädchen, — zusammen 53. Gestorben sind: in SadiSdors8, a.'S 1 Ehe mann, 1 Ehefrau, 2 Wittwen, l ßchulknabe, 2 Kna- ben und I Mädchen; — in Naundorf 5, ass 3 Ehemänner, inel. I Selbstmörder, und 2 Knäbletn; — in Ob.ercarstdorf 9, a/S I Ehemann, j Ehqsrgu, 1 Wittwer, 1 Wiltwe, l Junggesell, 1 Jungfer,, 1 Knabe und 2 Mädchen; — in Niederpöbcl 8, als 1 Ehemann, 1 Wittwe, 2 Kmiblein, und 4 Mädchen; — in Kipsdorf 3, als I Ehefrau, 1 Wittwer, k nm- geb. Mädchen. Ueberhaupt starben im Kirchspiele. Äi, alS 17 Erwachsene und 16 Kinder, Getraut wurden 15 Päfire ibon 27 aufgebote nen Paaren., , . „ ' Com mün i ca n sien waren 'iLiÜ'^fiit 23'CöÜ- firmirten), 117 weniger als 1853, ufid 250 weniger als 1852, ' ' ki. ' Im Jahxe 1754 gab eS 38 Gebörene/ 18 >G«' storbene, 9 Paar Getraute und 1751 Commüsticanteil' Löbau, 10. Jan. Seit der b.eklasstnSrqerthen Katastrophe bei der Eisenbahnüberbrücknng im Tiefen dörfer Thale, welche am Neujahrötage stattfand, M sich auf dem Platze des unglücklichen Ereignisses schon Manches geändert. Wie am ersten Tage des Unfalls Zuschauer in Masse bei den Trümmern der Brückt sich einfanden, so sind jetzt Arbeiter in Masse beschäf tigt, um die aufgethürmlen Quadern abznräumen und insbesondere den Mühlgraben von Steinen zu befreiey; indem die daneben gelegene Wetschkemühle wegen Ver schüttung des Mühlgrabens still stehen muß, Ein eben so reges Leben und Treiben erblickt nüm aber auch auf unserm Bahnhofe, wo Kutschwagen bereit stehen, um die Passagiere nebst ihrem Gepäck von öck nfich der JnterimSstalion Wenbisch-E.unnrr-dorf zu beför dern, waö umgekehrt auch von letzter Station nach Löbau geschieht. Eben so werden die Frachtgüter vom Bahnhofe aus nach Görlitz auf der Achse geführt, welches Geschäft einem hiesigen Spediteur im Ganzen anvertraut worden ist. Die Chaussee nach Görlitz ist daher gegenwärtig belebter, qlS je, indem nebenbei auch alle Postsachen von hier bis Wendisch-Cunners dorf mit Postgeschirr lranSpoctirt werden. Mtttl muß gestehen, daß die Bahnverwaltung energisch ast ^Mit tel , die ihr im Augenblicke zu Gebote gestanden^ er griffen hat, um den unterbrochenen Verkehr schleunigst wieder herzustelleu und den Unsv-imilllgfN -ufeplhalt möglichst abzukürzen. < '>- itl -ä t. ei ' - > Berlin, 8. Jan. Von der Nolh und dem Utz-, glück Einzelner haben die letzten Lage xviedzn:: tzjn trauriges Beispiel gegeben. Der al- Dichter jn östep