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M leraxtworllichrr Redatteur Georg G. Manie (Sprechstunden Wochentag« von 10—11 und von 3—4 Uhr) — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. — Fernsprrchaxkchluß N». 51. N«» bis früh 1V Uhr eingehende Inserate finde« »och in dem abe«d§ >»I«rtton 2V Pfg., für brietitche «»«tnaftlerkrtlung 10 Ptg. tund vonol. erscheinende« Blatte Aufnahme. Znsrrat« nehmen die GelchSftrttell« Lei Blatte« und die Annoncenbureau« an, dergleichen die Herren Wald« in Löbau, Clauß s» Weihenberg, Ltppttsch In Schirgitwalde, Sustav Kröltng In Bervftadl, Bnbr In Königshain bei Oslriy, Reuhaer In Obkr-Lunn«'«dorf und von Lindenau In Bul«nttz. M>- 1901 Dienstag, de« 4. )u»i„ abend» Hafer 50 Kilo. Stroh 50 Kilo. Bautzen, am 4. Juni 1901. in Cr- Hähnel. Brugger. *rsa Hamburg. I. 7 cialer Pfingsttag! 6. K. Zittau: Bautzen Kamenz Löbau: 7 8 8 8 § Solches wird in Gemäßheit Punkt I zu ß 9 unter 3 der mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 13. Juli 1898 (Reichsgesetzblatt Seite 921) bekannt gegebenen Verordnung zur Aus- 98,0 4 - 40,0 - - 5«;,8 - - 19,0 - 73,0 4 - 05,5 - . 28,6 - - 91,9 . '' :4g 4<r AartShauptmannschasten Bautzen und Lööau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bauyen. Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichcn der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäle zu Schirgiswalde und Weißenberg. di) führung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden -der Fassung des Gesetzes vom 24. Mai 1898 zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 1. Juni 1901. M« Bautzen» Nachricht«» «rlchetnea, mit »u«nahm« brr Sonu- und Festtag«, täglich abrnd« Pr«I« dr« »lerteliährllche» Abonnemrat« Z zni«ltlo««g«bllhr für den Raum «In«r P«ttl> Hpaltzrtl« grwöhnlichen Satze« 15 4, Io geeigneten Fälle» NN ter Bewährung von Rabatt; Lösern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. Rachwttsgebühr sür >ede Anzeig« Mit Unruhe« i« China. Aus Peking liegt folgende Meldung von Reut. Bur. vom 2. d. vor: Die Versammlung der verbündeten Die Königliche Kreishauptmannschaft, vo« Wilucki. Nr. 127 Gesperrt wird vom ä. bis mit 8. d. Mts. wegen eines Umbaue? die Mühlgrabenbrücke In Lehna. Der Verkehr wird über Malsitz gewiesen. sür Gcfrcitcn Eduard Müller, Ostasialisches Jnsanterie-Regiment, 3. Compagnie. Der Londoner „Daily Telegraph" meldet aus Wa shington: Deutschland, England und Frankreich werden die einzigen Mächte sein welche die Garnisonen für die Peking init der See verbindenden Punkte stellen, da Rußland die Teilnahme an den Beratungen der mili tärischen Behörden über diese Frage abgelehnt hat. Amerika hat sich geweigert, seine Truppen anzuweisen, diesen Dienst zu übernehme». Prinz Tschnn, ein Bruder des Kaisern Kwangsü, wird nach endgültiger Beilegung der Chinawirreu eine Reise nach Deutschland antreteu. Prinz Tschuu ist bekanntlich dazu ausersehen, offiziell die Sühnemission nach Berlin wegen der Ermordung des Gesandten v. Ketteler zu über nehmen. Prinz Tschun wird später auch Nordamerika be suchen. Er äußerte sich einem Vertreter des „New-Aork Herald" gegenüber, China müsse aus seiner Abschließung hervortreten. Es wäre vieles anders gekommen, wenn man in China die Westmächte besser gekannt hätte, und weuu die Europäer über China besser informiert gewesen wären. * Berlin, 3. Juni. Amtlich wird bekannt gegeben, daß sich wiederum Gelegenheit bietet, auf den von der Heeresverwaltung gecharterten Dampfern den Ange hörigen der Marine in Ostasien und der Ostasiati schen Besatzungsbrigade Pakete znzuführen, welche das Gelvicht von 2,5 überschreiten und demnach von der Beförderung durch die Feldpost ausgeschloffen sind. Die Pakete müssen bis spätestens zu folgenden (Zeitpunkten seetüchtig verpackt srachl- bczw. portofrei eintrcffcn: a) in Bremerhaven sür den Dampfer „Neckar" am 12./t>., b) in Hamburg sür den Dampfer „Silvia" am I2./G, sür den Dampfer „Pisa" am 22./i>„ für den Dampfer „Tu- euman" am 22./ti.; später eintresfcnde Sendungen müssen den Aus gebern kostcnpslichtig zurückgesandt werden. Pakete sür den Dampser unter » sind an die Firma „Matthias Rohde und Jörgens in Bremer haven" und sür die Dampfer unter b an die Firma „Matthias Rohde u. Co. in Hamburg" zu adressieren; die Sendungen müssen mit deut licher Ausschrisl nach folgendem Muster versehen werden: Spediteure Matthias Rohde u. Co. sür Dampser „Silvia" in Dem vou der Fahrzeugsabrik Eisenach unter der Fabritnummcr 493 augcfertigtcn, dem Schlosscrmeister und Fahrrad- rc. Händler Gustav Adolf Seifert in Zittau ge hörigen Kraftwagt« ist die Erkennungsnummer I. 2. und dem vou derselben Firma unter der Fabriknummer 168 angefertigteu Kraftwagen des Privatmannes Gustav Anton Schlei th ne r in Zitta n die Erkcnnungsnummer I. 3. zugewiesen worden. Bautzen, den 1. Juni 1901. Die Königliche Kreishauptmannschaft von Wilucki. K Generale beschloß, den chinesischen Beamten die Verwaltung der Stadt im Laufe des Juni allmählich zu übergeben. Während dieser Woche werden täglich zwei Sonderzüge mit Truppen nach Taku abgehen. Das Be- lutschen-Regiment hat Peking verlaffen, um nach Indien Für den Monat Mai 1801 sind behuss Vergütung der von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen innerhalb der betr. Lieferungsverbände im Monat Juni 1801 an Militär- Werde znr Verabreichung gelangenden Marschfourage in den Hauptmarktorteu der Liefer- AUgSverbäude des Regierungsbezirks Bautze« folgende Durchschnitte der höchste» Kouragepretfe mit einem Aufschläge vou fünf vom Hundert festgesetzt worden: Heu 50 Kilo. 3 36,0 4 3 - 51,7 - 3 - 15,0 - 3 - 19,2 - 3 3 2 MhtllnKstllchnMkii Verordnungsblatt »er SreiShanptmannfchaft Vantze» zugleich als So»fiftorialbeh-r»e »er Oberlaußtz. Die 12Ü. Ausschußvilsammlung de? landwütschaftllchen Kreisverein? der Oberlausitz sindel Dienstag, den 18. Juni l. I, Vormittags 10 Uhr im Saale de? Hotels zur Weiatraube in Bautzen st°" Die Herren Vorstände, Abgeordneten zur Ausschußversammlung, sowie Miiglieder der fZweigvereine werden hierdurch e: gebens! eingeladeu. Bautzen, den 4. Juni 1901. DaS Direktorium des landwirtschaftlichen Kreis-VerelnS. in den Tagen von Stuttgart geltend gemacht. Die nord deutschen Teilnehmer werden die empfangenen Eindrücke lur,u-rn-nrgui mit nach Hause genommen haben, um sie, nach der ihnen I zurückzukehren. eine besonders segensreiche Rückwirkung auf den Geist der Versammlung ausgegangen ist. Die schwäbische Volksart mit ihrer Gründlichkeit und ihrein daraus sich ergebenden Bestreuen, alle solche ernste Fragen bis m ihren tiefen Quellpunkt zu verfolgen, hat sich dem Anschein nach auch in den Tagen von Stuttgart geltend gemacht. Die nord- von Gott gegebenen Geistesrichtung, vielleicht in etwas veränderter Form zu verwirklichen. Einen wohlthuenden Eindruck macht eS auch, wie diese Versammlungen, nicht nur von de, Lokalbevölkerung, sondern auch von den Vertretern der kommunalen, staatlichen und kirchlichen Behörden freundlich begrüßt werden. In dieser Beziehung zeichnet sich besonders aus die Ansprache des bayerischen Regierungsrates Heydel, der im Namen der Regierung den evangelischen Arb eitcrvcrcinstag in Speier auf das freundlichste willkommen hieß und seine persönliche Freude darüber aussprach, daß er an den Verhandlungen teilnehmen könne, „es sei ihm das ge radezu ein geistiger Gewinn". Nun, was sagen dazu die von ihren socialdemokratischen Leitern gegen alle obrigkeitlichen Autoritäten fortwährend aufgehetzten Ar beiter ? Auch kirchliche Behörden haben sich dieser evan- gelischeii Arbeiterbewegung freundlich gegenübergestcllt. Wie stellt sich nun aber die socialdemvkratische Arbeiter- mässe zu Kirche und Christentum!' Diese Frage beschäf tigte u. a. die „kirchlich-sociale Konferenz" in Stuttgart, in der Stöcker das seit einem Jähr auf die Tagesordnung der Oeffentlichkeit gesetzte Thema: „Kann ein Christ So cialdemokrat, kann ein Socialdemokrat Christ sein?" ein gehend behandelte. Das Resultat seiner Erörterungen läßt sich kurz zusammensassen in die Sätze: Viele Svcialdcmo- kraten sind thatsüchlich noch Christen, aber ein be wußter Christ kann deshalb kein bewu hier Svcialdcmo- krat iverden. Das socialdemokratischc Parteiprogramm sagt zwar: die Religion ist Privatsache, müßte aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, weiter bekennen: Die „Jr- religion ist Partcisache". So lehnt Stöcker die Schwarmgeisterei gewisser socialdemokratisch gewordener Pastoren (Blumhardt rc.) ab, verhält sich aber der unge heuren, von der Socialdemokratic eingefangenen Arbeiter masse gegenüber mild urteilend, ja hoffnungsvoll. Dieselbe Stimmung machte sich auch mehr oder weniger auf den beiden andern Vereinstagen in Braunschweig und Speier geltend. Man scheint hic und da wirklich an eine „Mauserung" wenigstens der socialdemokratischen Gefolg schaft zu glauben. Möchte diese hoffnungsvolle Stimmung sich nicht als verlockender Irrwahn, sondern als Wahrheit erweisen. Möchte das, was jene christlich-socialen Leiter zu sehen glauben, wirklich die Morgenröte eines sonnigen Tages sein, an dem endlich einmal wieder socialer Friede herrscht. Jedenfalls ist es erfreulich, daß verschiedene Mächte, Staat, Kommune, Kirche, genossenschaftliche Verbindungen und freie Vereinigungen unentwegt dieses Ziel im Ange haben und darauf hinzuwirken suchen. Endlich, endlich kommt dann, so hoffen wir sehnlich, ein wirklicher so- Eine „sociale" Pfingstwoche liegt hinter uns. Von den für die sociale Frage inter essierten evangelisch-christlichen Kreisen sind gleichzeitig drei mit dieser Sache sich beschäftigende Vereinstage abgehalten worden. In Braunschweig tagte der evangelisch-sociale Kongreß, in Stuttgart die kirchlich-sociale Konferenz, in Speier der evangelische Arbeiter-Vercinstag. Man möchte diese Gleichzeitigkeit beklagen, nicht nur im Interesse der christlich-socialen Leiter, von denen wohl manche gern an dieser, aber auch an jener Versammlung tcilgenommen hätten, sondern auch im Interesse des größeren Publikums, das nun durch die in den Zeitungen gleichzeitig erscheinen den Berichte zum Teil geradezu in Verwirrung gesetzt worden ist. Diese eben genannte üble Wirkung liegt um so näher, als man zwischen „kirchlich-social" und „evangelisch-social" doch leicht eine Verwechselung machen kann. Warum ist man von den doch in naher Beziehung stehenden Vereinsleitungen gerade auf diese .gleichzeitige Tagung verfallen? Offenbar that dabei die Pfingstwoche das Ihrige! Es ist ja die Zeit, wo man gern einen größeren Ausflug unternimmt und dabei auch Aereinsversammlungen gern mit in den Kauf nimmt. Doch hoffen wir, daß eigentlich maßgebend gewesen ist das Pfingstfest selbst, von dem auch diese christlich-socialen Be strebungen ihren höheren Lebenshauch empfangen müssen. Ueber diese drei Vereinsversammlungen einen ver gleichenden Bericht zu geben, wäre unnötig, da ja auch diese Zeitung schon das Wesentliche mitgeteilt hat. Zu einer wirklich eingehenden kritischen Besprechung aber fehlt uns doch noch die nötige Grundlage. Wir möchten nur einzelne unmittelbare Eindrücke, wie sie beim Lesen i>er verschiedenen Mitteilungen sich nns aufdrängten, wieder geben, und hoffen damit einen Widerhall in den Herzen mancher ernsten Zeitungsleser zu wecken. Wenn man gegen die Gleichzeitigkeit dieser drei Versammlungen einige Bedenken haben kann, so mnß uns um so mehr die räum liche Verteilung derselben auf verschiedene deutsche Gaue mit Befriedigung erfüllen. Solche Generalversammlungen wecken in den Orten und Provinzen, wo sie gehalten werden, immer ein besonders lebhaftes Interesse und führen der vertretenen Sache neue Anhänger zu. Das wissen auch die Leiter verschiedener politischer Parteien, namentlich auch die Socialdemokraten und machen darum von diesen Wanderungen ihrer größeren Jahresversammlungen einen ausgiebigen Gebrauch. Die Praxis scheint sich auch bei diesen drei Psingstversammlungen bewährt zu haben. Wie wohl sie aus allen deutschen Gauen zusammengesetzt waren, haben sich doch namentlich auch Vertreter aus den be treffenden Landesgauen sehr zahlreich eingefnnden und sind den Verhandlungen mit Interesse gefolgt. Das ist be sonders bei der Stuttgarter Versammlung der Fall ge wesen, und wir können nicht zweifeln, daß davon auch Die Postpakcladressen bezw. Frachtbriefe sind mtt gleicher Adresse und einer Angabe des Inhalts der Sendung auszustatten. Die Be förderung der Pakele von Bremerhaven bezw. Hamburg aus ersolg! gebührenfrei. Cs dürfen gesandt iverden: an jeden Offizier und oberen Beamten Pakete im Gesamtgewichte bis zu 50 ßx, an jeden Unteroffizier, Gemeinen und Untcrbeamtcn Pakete im Gesamtgewichte bis zu 90 ßx. Vor Uebersendung überflüssiger und dem Verderben leicht ausgesetzter Gegenstände wird ausdrücklich gewarnt. Eine Verantwortung für rich tige Beförderung der Pakete kann nicht übernommen werden, wenn gleich von den Behörden im Interesse der Empfänger alles geschehen wird, um dieselben in den Besitz ihres Eigentums zu setzen. Ganz besonders wird noch daraus ausmerksam gemacht, daß das Armee- Oberkommando in Lstasien und das ostasianschc Expeditionskorps nach Bildung der Ostasialischen Besatzungs-Brigade nach Deutschland zu- rückgesührt werden; die Versendung von Paketen mit den vorbezeich neten Dampfern erscheint daher nur in dem Falle ratsam, ivenn die Angehörigen rc. bestimmt wissen, daß die Empfänger zu der Be- apungs-Brigade in Ostasien übertreten, da sie sich andernfalls beim Eintreffen der Sendungen am Bestimmungsorte bereits auf der Heim reise befinden können und eine kostenfreie Rücksendung der Pakele nicht ersolgen bczw. zugesicherl iverden kann. ' Paris, 3. Juni. In der Deputiertenkammer ägte bei der Begründung seiner Anfrage über die Lage n China Destournelles: Wir stehen einer doppelten Gefahr gegenüber, nämlich der amerikanischen, die uns un. mittelbar bedroht, und der gelben Gefahr, die noch weiter Königliche AmtSbauptmannlchaft. I. A : von Wolf. Bestrkillssessor. H.