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Ottendorfer Zeitung l I V«,»g»pr«tsr vterletjichrüch ^2« Mark fr«i i« I« S« Geschäftsstrllr abgeholt viertel- M>rvchz Mk. Einzelne Nummer ,o Pfg. Erschetat am Dienstag, Donnerstag mck Sarmaten- Nachmittag, » —— -i» Unterkaktungs- unä Anzeigebkatt M »te NetnßhM^ XorP— AM «D» »««, Lm»m ,« -fg. — )» LM«mW Mr di« NetnWM»^ PM-Istt, „ D^ß. AntatHenaiinatz»« ttz» A W nMM M »Schtmtüch erscheinender Sonntagrbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen ,Handel and Wandel* „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode", Diack W»t Verlag »«« Hermen« Rühle, Buchdruckers in GroK-Gkrilla. verantwortlich fSr di« Redaktion H. Rühl« in Grsß-VöMa. Nummer s3s Mittwoch, den 3. November W5. s^. Jahrgang der Champagne gewesen zu sein. Hier ist j schg„ im Osten die Verbindung der serbischen die heißumstrittene Höhe 162 nordwestlich von Tahure von UNS erstürmt worden. Mit die ja zum Teil erst vor ganz kurzer Zeit von unseren Truppen erobert wurden. Be- verwundet oder unverwun sonder» heftig waren die Kämpfe zwischen j Gefangenschaft geraten sei. verwundet oder unverwundet in bulgarische Es die sür an Kragujevac schon auf die Entfernung eines Tagcmarsches herangeschoben und bedroht — Zum Abbruch der schwedischen Ver handlungen mit England schreibt „Sydswenska Dagbladet Snellposten" u. a.: Die Nachricht vom Abbruch der Beziehungen kommt nicht ganz unerwartet. Die englischen Forderungen wurden in solcher Weise verschärft, daß es für Schweden unmöglich war, sie anzunehmen. Sie betrafen nicht mehr einzelne, sondern grundsätzliche Fragen, die nach Englands Verlangen einfach von Schweden angenommen werden sollten. Ihre Annahme war aber für ein selbständiges neutrales Land, das auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen das Recht hat, Waren aus neutralen Ländern zu beziehen, vollkommen unmöglich. Darin war auch die schwedische Regierung mit den dem Swenten-See und dem südlich von diesem gelegenen Jlsen-See, die Entfernung der beiden Seen voneinander beträgt nur drei Kilometer. Hier dauert der Kampf an den einzelnen Stellen noch an, während die übrigen Angriffe sämtlich abgeschlagen wurden. Angriffe der Ruffen südlich von Dünaburg, nördlich vom Dryswiaty-See blieben gleich falls erfolglos, ebenso ein nächtlicher Sturm der Ruffen aus unsere Stellung östlich von dem Eisenbahnknotenpunkt Baranowitschi an der Eisenbahn von Brest-Litowsk nach Minsk. — Aus dem K. k. Kriegspressequartier wird gemeldet: Der Kreis, innerhalb dessen die serbische Armee auch in den letzten 24 Stunden an den verschiedenen Fronten wichtige Stützpunkte verloren hatte, ist im Zentrum Truppen mit den zentralen Gebieten und den noch freien Verbindungslinien. Diese Gefährdung hat die Serben in Nordosten schwedischen Delegierten durchaus einig, besteht auch Grund zur Annahme, daß Engländer selbst ihren Standpunkt als Schweden unannehmbar ansahen. Einschränkung unerläßlich geworden, so er heischt die Verteuerung von Milch und Eiern baldigst ein gleichartiges Vorgehen. Die bisherige Festsetzung von Höchstpreisen sür wichtigste Nahrungsmittel beweist, daß ungeachtet aller obwaltenden Schwierig keiten sich auch hier das alle Wort be wahrheitet hat: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg." Milch und Eier dürfen dabei auf die Dauer ebensowenig eine Ausnahme bilden, wie das Fleisch selbst, wofern nicht mittels der Einschränkung des Fleischverbrauches ein rasches Sinken der Fleischpreise erzielt wird. Reichenbach i. Vgtl. Die hiesigen Kriegerfrauen befinden sich in großer Gr- regung. Als sie dieser Tage ihre Unter stützung im Rathause abholten, fanden sie an den Säulen einen Anschlag folgenden Inhalts: „Kltegerfrauen sollen keinen Putz tragen, keinen Kuchen essen, außerdem keine Theater, Kinos und Kaiserpanoramas be suchen. Widrigenfalls wird den Betreffen« den die Unterstützung entzogen. Der Stadt rat von Reichenbach". Man darf wohl annehmen, daß der Reichenbacher Stadtrat stine guten Gründe für den Anschlag ge habt hat. zum allgemeinen Rückzug gezwungen. Bei den Hauptstellungen, welche noch vor der Linie deren stärkste Stütze Kragujevac ist, das weitere Vordringen in das Herz des Landes verwehren, leisten die Serben erbitterten Widerstand. Die verbündeten Truppen ge winnen trotzdem unaufhaltsam Raum. — Nach den Aussagen eines Mitkämpfers vnn Pirot sind die dortigen Kämpfe hart näckiger gewesen als die um Adrianvpel 1913. Wenn die Behauptung wahr ist, daß sich die serbischen Soldaten in voller Trunken heit wie die Bestien wehrten, so zeigt das, daß man sich in Serbien der Todesstunde nahe fühlt. — Wie vorsichtig und zurückhaltend die deutschen Heeresberichte abgesaßt sind, zeigt sich wiederum aus der Tatsache, daß die Be setzung von Kragujevac dnrch Truppen der Armee Gallwitz für das deutsche Volk über raschend kommt. Denn Kragujevac ist einer der ersten Waffenplätze des Landes, mit seinen Waffenfabriken spielt es eine große Rolle bei der Versorgung und Bewaffnung des serbischen Heeres. So wie Moskau den Russen immer noch als die alte „heilige" Hauptstadt des Landes gilt, in der die Geschichte und Tradition des Volkes sich verkörpert, so bleibt für den Serben Kragujevac das Sym bol des serbischen Volkstums. Deutliches und Sächsisches. GNensorf-Dkrilla, 2. November MS. — Oeffenlliche Gemeiiideratssitzung am 30. Oktober. Vorsitzender Herr Gemeinde- vorstand Richier Kollegium nimmt Kennt nis davon, daß der Gemeinde eine Wege baubeihilfe von 1000 Mark bewilligt worden ist, daß der Vorsitzende ein Gesuch um Zurückversetzung des Herrn Dr. Stolzen burg eingereicht hat und daß bei der Spar kasse 109 200 Mark Kriegsanleihe gezeichnet worden ist, zu de.en Befriedigung ein Lombarddarlehn von 85000 Mark auf- zunehmen war Der Herr Vorsitzende be richte, über die Schrille, die gegen Gründung einer Verbandssparkasse mit dem Sitze in Lausa unternommen worden sind. Die Berbandsgründung unterbleibt, dagegen dürfte Lausa eine Sparkasse erhalten. Ein Antrag des Herrn Lehmann, wegen Er greifung weiterer Maßnahmen hinsichtlich der Lebensmittelversorgung eine Eingabe an den Bundesrat zu richten, wird nach längerer Aussprache angenommen. Die LebenSmittelpreise in unserer Gemeinde wuiden dabei mit erörtert. Wegen einer Eingabe des Hausbesitzervereins, die sich mit der Verlegung der Eisenbahn innerhalb der Ortsflur beschäftigt, hatte sich der Herr Vorsitzende an die Generaldirektion der Sächs. Staatseisenbahnen mit der Bitte — Die französische Regierung hat durch Vermittlung des Genier Noten Kreuzes bei der bulgarischen Regierung anfragen lassen, welche Zahl von Mannschaften des 174. französischen Infanterieregiments, das bei Valandovo gegen die Bulgaren gekämpft hat und von dem kein Mann zurückgekommen ist Neuestes vom Tage. — Nachdem seit einigen Tagen der deutsche Heeresbericht über die Ereignisse an der Westfront nichts Neues meldete, ist es jetzt dort wieder lebendiger geworden. Bei Neu ville siud es die Bayern gewesen, die dem Feinde eine Grabenstrecke von 1100 Metern abgenommen, dort 4 Maschinengewehre und 3 Minenwerfer erbeutet und 200 Manu zu Gefangenen gemacht haben. Da Maschinen gewehre und Minenwerscr als Beute genannt werden, dürste es sich um die vordersten Linien der feindlichen Stellungen vor der feindlichen Artillerie handeln. Um so un bequemer für den Feind, wenn er uns aus den von uns befehlen Gräben nicht wieder hat vertreiben können. Sehr viel wesentlicher als bei Neuville scheint aber unser Erfolg in welcher Wucht der Sturmangriff unternommen worden ist, zeigt die Tatsache, daß vor ihm der Widerstand des Feindes plötzlich zu sammengebrochen ist. Anders ist es nämlich nicht zu erklären, daß mit den 1215 Mann auch 21 französische Ossiziere, darunter zwei Bataillonskommandeure, von uns gefangen genommen worden sind. Der erbitterte Charakter der Kämpfe des Stellungskrieges brrngt es mit sich, daß bei den Angriffen mit Handgranaten auf die feindlichen Gräben uns) bei den Nahkämpfen kaum Gefangene gemacht werden, einfach deshalb, weil beide Gegner bi» zum Letzten ausharren und Widerstand leisten. Hier muß der Erfolg unseres Sturmangriffes so offensichtlich ge wesen sein, daß auch größere Abteilungen de» Feinde» — ihre Offiziere voran — die Nutzlosigkeit weiteren Widerstandes einsahen und die Waffen streckten. Aus den früheren Kämpfen in der Champagne wissen wir, daß hier sächsische Truppen gestanden haben. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß Sachsen es gewesen sind, die den Erfolg von Tahure er kämpft haben. Diesen siegreichen Kämpfen bei Neuville und Tahure gegenüber scheint es*, wenig zu bedeuten, daß es einer über- waltrgenden feindlichen Uebermacht gelungen ist> uns bei Le Mesnil ein weit vorspringen de» Grabenstück zu entreißen. Solche Stellungen, die nur mit schweren Opfern zu halten sind, pflegen die taktische Lage so wenig zu verändern, daß an' ihre Wieder eroberung keine Menschenleben gesetzt zu «erden pflegen. ' ' ' — Vor Dünaburg haben die Russen mit starken Kräften neue Angriffe gegen unsere Stellungen westlich von der Festung gerichtet Bekanntmachung Die Schulsteuerordnung für die bürgerliche Gemeinde Ottendorf-Moritzdors ist aufsichts- behördlich genehmigt worden. Sie liegt während zweier Wochen im Gemeindeamts zu den geordneten Dienststunden öffentlich zur Einsicht aus und gilt damit als bekanntgemacht. Lttendorf-Moritzvorf, am 2. November 1915. Der Gcmeindevorstand. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nächsten Donnerstag, den 4. November 1915, von früh 8—12 Uhr findet für den hiesigen Ort die Verteilung der Kleie statt. Verteilungslokal: Scheune der Bahnhos»- restaurationsbesitzerin Frau Guhr. Der Zentner Kleie kostet 8,50 Mk. Ottendorf-Moritzdorf, am 2. November 1915. Der Gemeindevorstand. — Der Kampf gegen die Teuerung. Mit den neuen Bestimmungen über den Kar- toffelverkauf, die Einschränkung des Fleisch- und Fettverbrauchs sowie über die Fisch- und Wildpreise scheint der Kampf gegen die Teuerung nunmehr in wirksamer Art ausgenommen zu sein. Soll er aber in wünschenswertem Umfange erfolgreich werden dann ist eS unerläßlich, daß die Durch, sührung der neuen Bestimmungen sowohl von den Behörden wie von dem kaufenden Publikum stetig und nachdrücklich überwacht wird In den einzelnen Bundesstaaten sollten die Ministerien des Innern die Polizeibehörden auf die Notwendigkeit Hin weisen, den Kampf gegen die Teuerung gemäß den neuen Bestimmungen wachsam und unnachsichtig zu lühren. Auch die Justizministerien der einzelnen Bundes staaten können zum Gelingen des Kampfes gegen die Teuerung bettragen, wenn sie den Gerichten in geeigneter Weise zur Kenntnis bringen, daß es gegenwärtig eine der vornehmsten staatlichen Pflichten ist, dem Nahrungsmittelwucher mit rücksichts loser Strenge zu begegnen. Was aber das kaufende Publikum selbst angeht, so darf es auch an seinem Teil die Mitwirkung an der Erreichung des vom Bundesräte anoestreblen Zieles nicht versagen. Be quemlichkeit oder die Scheu vor dem Vor- wurf der Angeberei bestimmt das Publikum nur zu häufig, ein Auge zuzudrücken, wenn die Verkäufer der fraglichen Lebens mittel den Versuch einer Ueberschreitung der Höchstpreis-Bestimmungen usw. gemacht haben. Ein derartiges Gewährenlassen wirkt in jedem einzelnen Falle als Anreiz zu neuen Auswucherungsversuchen. Je weniger duldsam das Publikum in dieser Beziehung ist, je schneller warnende Bei spiele — ohne Rücksicht aus irgend welche Personen — aufgestellt werden, umso i leichter lassen sich die vom Bundesräte er- . strebten Ziele erreichen. Für F'lche und Wild sind die im einzelnen festgesetzten ! Preise zur Stunde noch nicht bekannt. Sie - werden hoffentlich niedrig genug bemessen, . um jede unangemessene Ausnützung der i Einschränkung des Fleisch- und Fett- > Verbrauchs zu verhindern Sind Höchst- - preise für Fische und Wild nach seiner um Auskunft gewendet, ob und in welcher Weise eine Veränderung beabsichtigt sei. Da diese Auskunft noch nicht vorlag, er- übrigte sich zunächst eine Verhandlung über diesen Punkt. Kollegium nimmt davon Kenntnis, daß infolge gesetzlicher Vorschrift die Wahldauer der Gemeindevertreter um ein weiteres Jahr verlängert worden ist, sodaß also Wahlen unterbleiben. Auf An frage wird mitgeteilt, daß Herr Gemeinde ältester Buck in der Regel von 11—12 und von 5 - 6 Uhr im Gemeindeamt zu sprechen ist. Hierauf geheime Sitzung. — Die neuen Lebensmittelverordnungen besagen für Dienstag: Die Fleischer, Produktengeschäfte und sonstigen Händler dürsen kein Fleisch, keine Fleischwaren und Speisen, die ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, verkaufen. In Gastwirtschaften dürfen keine Speisen verkauft werden, die aus Fleisch, Wild, Geflügel, Fisch oder anderen Rokstoffen hergestellt sind und mit Fett, Speck, zerlassenem Fett, Butter, Butterschmalz, Oel, Kunstspeisefett aller Art Rinder-, Schaf- Und Schweinefett gebraten gebacken oder geschmort sind. Die HauS- - General der Infanterie von Carlowitz, - Haltungen unterliegen keinen Bestimmungen, der bisherige sächsische Kriegsminister, ist mit Butter, Pflanzenfett und Margarine darf der Führung einer Armee beauftragt worden, verkauft werden. Als Generalstabschef ist ihm Oberst von Loßberg beigegeben worden.