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«6. Jahrgang. Dianalag. 1«. Mat 1S22 Gegründet 185« Lrahtanschrgll »«chrtcht»» «r«»»». gvntprrchi> S«mm«Inummer LS >41 Nur für vachlgsiprLch«: SVV11. <ia^,>,«L.kSkak,sitz» Drr»d»n u«» vor»N«n d«i I»,I,ch ,««imal>z,rgiitkagun» «d»r d»rch dt, P»» T)LF1lg5'WL0Ul)r h»i W,kch ,u»imaU,»m D«rsand monatlich 21.- M.. vltrlrULHrlich 75.— V. Anzeigen-Preise. Z2 nun br»tt« g»U» «,— IN. Aut Aamilienanr-Ip»«, An^aen »nl»r I >»al!i«« An- u. DrrkSuse 2S °<» Dor.cuqsplüh« >»ul l»hinmn»mart>I. I lnalli,« Anowttrlt-, A»Nri!,« ,»gen Vor«»od»zahlung. Ein,«lnumia« l^0 M. SchrWritun, und Kauvtn^chAlost^I«: M»r,»»vr,h, SS,-»0. Dru» u. T^rlo, von 2I»psch » »«tch«»l l» Drei»«. Postlchrck-Ponto 1OSS Diode». «achdru» nur «>> dmilltcher Qurllrnangad« <»Dr«,dnrr «acht.-) »»Utlftg. — Nnv-rl-mgl- Schrittfliickc uxrdrn nicht auldemahri. n-a/Tne »-ul »«.'<« z'ücL- tkxce/s/o/' /)/s/e LeeLkoscke ? rom a/ü/ ^fsulsusststtunIen ^ikirslmüdsl «»«" pr»l»tng»n ^ s<sm«r>rsr tcksrnaeirvi' LlrnSs Ste»p«nd»tinl. v XSl^IIS Slrsk« ?? r«t«pr>on L2SS7 Abschluß des deutsch-polnischen Abkommens. Die Schlußsitzung in Gens. - Schissers Rede. Genf. 1K. Mai. Heute nachmittag wurde das deutsch- polnische Abkommen über die Regelung der lleber- gaugöverhältnisse in Obcrschlcjicn von den Bevollmächtigten des Deutschen Reiches und der Republik Polen in össent» licher Schlusisitznng unterzeichnet. Präsident Calonder crösfncte die Sitzung mit einer längeren Ansprache, in der er die »bersch le fische Frage als eine der s ch m e r z l i ch st c n bezeichnete, die der Feiedensocrirag ausgcworscn habe. Im Verlaufe seiner im übrigen sehr optimistischen Ausführun gen schilderte er die deutsch-polnischen Verhandlungen in allen ihren Einzelheiten, hob die Persönlichkeiten der Be vollmächtigten und die Schwierigkeiten der Verhandlungen hervor und sprach die Hossnnng aus, daß der nunmehr ab geschlossene Vertrag eine gedeihliche Entwicklung Obcr- schlcsicus gewährleisten möge. Hierauf ergriff Reichsminister a. D. Schiffer daS Wart. Er dankte dem Präsidenten und seinen Mit arbeitern für ihre wertvolle Hilfe. Vor allem, erklärte er, sei die oberschlesische Bevölkerung dafür dankbar, dasi Ea- londer sich persönlich in ihr Land begeben habe, um dort die Verhältnisse zu studieren, mährend man es in der Ent scheidung des Botschafter! nies nicht für angezeigt erachtet hätte, mit -er Bevölkerung in Fühlung zu treten. Reichs» minister a. D. Schisser fuhr sodann fort: Auch ich bekenne mich mit dem Präsidenten der Konferenz zu dem Grundsatz der Versöhnlichkeit. : Wohl stehe ich auch rnck' aliloS zu meinem Volke nnd fühle ich mich überall irnd immer alö Deutscher, und seht in der Zeit deS Unglücks mehr denn je. Aber mit der Treue zu seinem Bolle ist es durchaus verträglich, die Zugehörig keit zu der großen Mcmchheitsfamilic nicht zu vergehen. Die Zeit ist gekommen, um die Krücken zwischen den Völkern neu zu schlagen die der Krieg zerstört hat. Wenn der einzelne seinen Idealismus vereinigen must mit dem sozialen Empfinden, so muß auch jedes Volk unbeschadet seiner ethnologischen Eigenart sie ergänzen durch internationale Beziehungen und Bedingungen. Wir verstehen daher, Herr Präsident, Ihre Befriedigung. Aber während sie ungetrübt und voll kommen ist, darf die unsere es nicht sein und kann eS nicht sein. Es wäre unmöglich und unwürdig, daS nicht in diesem Orte und in dieser Stunde offen und frei auszusprechen. Ans uns lastet der Anias;, der zn diesem Vertrag geführt Hot. Sic haben selbst soeben die oberschlesische Frage alö eine der schmerzlichsten bezeichne«, die der Vertrag von Ver sailles ausgeworfen. Sie haben damit die Wunde berührt, die in uns brennt. Der Akt, den ich setzt unterzeichnen morde, ist der letzte Aktes ncrDragödic, die aber siir «ns nicht ein bloßes Schauspiel, sonder» grausame Wirklichkeit ist. Zu den Ver handlungen nach Gens führte uns nicht die freie Betätigung des eigene« Willens, sondern der Zwang der Ent scheid u n g vom LN. Oktober lNLl. Die Rechtsverwahr »ng, die gegen sic eingelegt worden ist, besteht fort. Sie wird durch meine Unterschrift unter den vorliegenden Vertrag nicht berührt. Aber die Tatsache, dasi mit dieser meiner Nyterschrist, wen« sic die uersaffungsmäsiige Zustim mung des Deutschen Reichstages erhält, der Tag näher rückt, der die Abtretung eines prosien Teiles Oberschlcsiens ^»r Ausführung bring», die abermals Tausende von treuen Deutsche» vom deutschen Volke trennt, läsit keine wahre Genugtuung, keine echte Befriedigung bei uns auskommen. Immerhin, das Wesen eines geschichtlichen Augenblicks besteht darin, dasi es nicht blosi ein Ende, sondern zugleich auch ein Anfang ist. Deshalb dürfen wir, um dem Angen blick gerecht zu werden, nicht blosi in die Vergangenheit schauen, nicht blosi an der Gegenwart hasten, sondern müssen unseren Blick auch in die Zukunft richten. Sie ist dunkel und keiner wird wagen, über sie zu prophezeien. So können auch wir nur sagen, dasi wir, was in unseren Kräften stand, getan heben, »m die Bedingungen zn schassen, unter denen ein Volkskörper trotz der Wnndcn, die ihm die Vergangenheit geschlagen hat. fortlcben kann, und wir vermögen im übrigen nur zu wünschen nnd z» hoffen, dasi unser Werk eine trag fähige Unterlage für das Gedeihen --- Ober i ch l efiens. eine Anknüpfung aufrichtiger Beziehungen zwischen Deutsch land und Polen mit den Anfang einer Neugestaltung der Verhältnisse bedeuten möge, wie Sie, Herr Präsiden«, sie wünschen and mit Ihnen der grünte Teil der Welt. Denn die Welt ist der diplomatischen Künste und der takii cben Lcha-Hziige müde. Sie will arbeiten, Werte schaffen und die erzeugten Giiler anstauschen, nnd sie verlangt sehnsüchtigen Herzens nichts anderes, als Recht, Ruhe und einen wabreu Frieden. Nachdem Rcichsminister a. D. Schisser »vier -cm leb haften Beifall der Versammlung seine Rede beendet hatte, entwarf der polnische Bevollmächtigte Olczowski ein ausführliches Bild der Verhandlungen über das ol»er- schlesische Problem. Er rühmte die durch die Boftchafter- konseeenz getrosscne Entscheidung. Znm Sclilusi beglück wünschte der Generalsekretär des Völkerbundes Sir Erik Drum out die beiden Bevollmächtigten nnd den Präsi denten der Konserenz, worans Rcichsminister a. D. Schisser und Minister Olczowski die drei aufgelegten Exemplare des Vertrags Unterzeichneten. Nach Beendigung der Konserenz schritten Rcichsminister Schisser »ud Minister Olczawski zur Unterzeichnung zweier Svndeeahkommen, die zwar im Zniammcnhang mit dem grosien Vertrag stehen, aber durch völlig selbständige und un mittelbare Verhandlungen zwischen beiden Staaten ab geschlossen worden waren, nämlich das Postschcck- abkommen nnd das G r e n z b a h n h o s s a b k o m m « n. Rußlands Einspruch gegen den Beschluß -er einladenden Mächte. Genua, 15. Mar. Tie russische Delegation hat an den Präsidenten der Konferenz folgendes Schreiben ge richtet: Herr Präsident! Die heutigen Zeitungen veröffentlichen offizielle Verlautbarungen und Nachrichten Uber Vor besprechungen, die gestern zwischen gewissen Mächten, die in der politischen Untcrkommission vertreten sind, geführt worden sind, und zwar über den Vorschlag der russischen Delegation in ihrer Animort vom 11. Mai, die die Bildung einer gemischten Kommission Vorsicht, der die weitere Prüfung der finanziellen Probleme übertragen werden sollte. Nach unseren Informationen sollen diese Mächte be absichtigen, folgende EnischUcsiungen anznnehmen: 1. die Vertreter Russlands von der Kommission auszuschliehen und ihnen nur beratende Stimme »uzuerkcnncn, wenn es den übrigen Mitgliedern der Kommission angebracht erscheinen sollte, 3. die an der Konferenz von Genua teilnehmenden Staaten zu verpflichten, kein Sonderab kommen mit Nutzland abzuschlicsicn, solange die Arbeit der Kommission andauere. Die russische Delegation sieht sich dadurch der Möglichkeit beraubt, offizielle Informationen über die Beratungen der Untcrkounniision, insbesondere über die vorgenannten Ent- Ickiliesinngcn, zn erhalten, und in Anbetracht der Bedcntsam- kcit dieser Vorgänge ihren durchaus unannehmbaren Eharaktcr für Russland zu unterstreichen. Nor allem muss die rnksischc Delegation ihr Bedauern darüber aus- drücken, dasi sic ringcladen wurde, ihre AnsicU über den Vor schlag, den sie selbst machte, darzulcgen. Was den eigentlichen Kern der Eutschliesinngcn. die man fassen will, anlangt, so muss die rnssischc Delegation sestftcllen, Lass diese E«t- schliesiungcm. anstatt die Einigung zwischen de« Mächte» nnd Rnsilavd z» erleichtern, nur dahin führen können, die Annäherung zwischende» Mächte« und Rusiland. wie sie durch di« Konserenz von Genua erfolgt ist. wieder zunichte zu machen, und die Art des Vorgehens bei der Lösung des russischen Problems, die sich bisher nicht mrr als fruchtlos, sondern als schädlich erwies» wieder aufzunehmen. Der Ausschluß RusilaudS von den Arbeite« Ler Kommission würde dieser Konunission jeden objektiven Charakter nnd jede moralische Autorität entziehen, nnd zwar nicht «nr in den Angen des russischen Volkes, sondern auch in den Augen -er unparteiischen öffentlichen Meinung. Die zweite Entschließung, die die Mächte verpflichtet, mit Rußland, solange die Arbeiten der Konferenz dauern wer den, kein Abkommen zn schließen, ist selbst, wenn dieses Ver bot sich ans ein politisches Abkommen bezieht, nichts weiter als eine neue maskierte Blockade, die sich gegen die Interessen des russischen Volkes richtet, das in dieser Entschließung nur einen neuen Akt der Feindschaft gegen seine politische Existenz und seine Lcbcnsi«teressen scheu könnte. Ucbrigens würde eine der artige Entschließung vollkommen im Widerspruch stehen zu dem anderen Vorschläge, von dem in demselben Eommnniqne di« Rede ist, und in dem es heißt, daß die an der Konserenz beteiligten Mächte verpflichtet sind, aus alle Handlungen der Feindschaft untereinander zn verzichten, so baß also die in Rebe siebende Entschließung eine Erneuerung der Feind- schastspolitik gegen Rußland bedeuten würde, die zwei Jahre oor der Konferenz von Genua eingestellt wnrden. Die rnsstsche Delegation stellt erneut mit Bebancrn fest, daß jedesmal, wen» eine Einigung zwischen Rnßland und de» andere« Mächten bcvorsteht, gewisse Mächte ihre Interessen über die allgemeine« Interessen Europas und den Frieden stelle«. indem sie versuchen, die gemeinsamen Anstrengungen zu nichte zu machen und die Beziehungen zu Rnßland und den anderen Mächten auf de» Standpunkt zurückzusührcn, auf dem sie sich vor der Konferenz von Genua befanden. Durch drungen von dem Gefühl der Achtung nnd von dem Ver langen, das Eintreten einer Verzögerung zu verhindern, wie sie durch daS Hineinzirhen der einseitigen Besprechungen ohne srde Aussicht auf Erfolg, in die Konferenz hinein- getragen wird, betrachtet es die rnsstsche Delegation als ihre Pflicht, die sofortige Einberufung der poli tischen Kommission M verlangen, damit sie ihren Vorschlag bezüglich der Schaffnnng einer gemischten Kom mission darlegcu und entwickeln kann. Die Einbernfnng der Kommission muß allen Mächten die Möglichkeit geben, zu dem Vorschläge Stellung zu nehmen. Genehmigen Ate Herr Präsident «s«. (W. T7U) Dschitscheri«. lWeitere Mct-iinaen stehe Leite 2.j Die Konferenz im Sang. Tie Propheten, die vor vierzehn Tagen auf Grund ihres seherischen Scharfblickes und gestützt auf beste „In sormationen" voraussagten, die Genueser Konferenz werde in zwei bis drei Wochen zu Ende gehen, dürften Recht be halten. Man liest nnd hört von einer letzten Plenarsitzung, vernimmt von bereits abgereisten TelegationStcilen und macht sich schon Vorstcllunaen im phantasiereichcn Hirn, wie Schanzer oder de Facta die letzten Gäste am Bahnhof mit herzlichen Worten verabschieden werden, nicht ohne ihnen noch einmal frenndlichst zugcrnsen zu haben: Aus Wieder sehen im -Haag! Dann wird nach all dem wohlanständigen und versöhnlichen -Händeschücteln der Genua-Delegierten die Welt non einem leichten, zagen Kopfschütiel» ergriffen wer den. Nnd diese letztere Bewegung wird ehrlicher und be- rcchtigter sein als die andere. Tenn es wird in ihr die un> verhohlene Verwunderung all derjenigen znm Ausdruck kommen, die sich nicht ohne weiteres erklären können, waS nach einer so langen, so zahlreich beschickten, so unerhört arbeits- und wortreichen Zusnminentnnst der Diplomaten und StaatSleiter der Hinweis aus eine neue Konferenz zu besagen hat. War denn nicht Genua die Konserenz der Kon ferenzen, war cs nicht gewissermaßen die Krönung von Washington, sollten nickt unten im südlichen Paradies, dessen milde Eindrücke an sich schon die Menschen harmo nischer nnd besser machen, Grund- nnd Eckstein zum neuen Wellirtedensbau gelegt werden, dessen Schaffung die Klärung aller anderen strittigen Probleme so von ganz allein mitbringen würde? Aber selbstverständlich, so wird die konfercnzfreundliche Presse antworten, hat Genna das acbracht, was man non ihm erwartete, es war ein Erfolg, wie er im Bucke steht, ein einwandfreier, glatter Enderfolg, lind der -Haag? Was man an? diese kleine, peinliche Zn- iatzsraac erwidern wird, das sei den findigen Kommen tatoren um Llonö George und Barthou überlassen. Sie werden es sicher verstehen, „die schönen Erfolge" von Genua und den neuen Konferenzplan zugleich zu verteidigen. Das ändert aber nichts am wahren Sachverhalt und kann Sen logismen Zuiammenhang der Tatsachen nicht verdecken. Ent weder war die Genueser Konferenz ein Erfolg, dann endete sie mit gemeinsamen Beschlüssen, an denen nicht mehr zu drehen und zu deuteln ist, die höchstens noch der Ratifikation durch die Regierungen -er Länder bedürfen: oder es macht sich in der Tat eine Fortsetzung der Besprechungen im -Haag oder sonstwo notwendig, nun, dann hat die internationale Zusammenkunft am Mittelmecr trotz gegenteiliger Behaup tnngcn sich als ein Versager entpuppt. Und zwischen diesem Entweder-Oder entscheiden mir uns wie Minna von Barn Helm gegenüber dem sich hinauSkomvIttnentierenden Riecant de la Marliniöre für die Worte: Das letztere, mein Herr, das letztere!" Es war ein Versager. Tie ganze Konferenz hatte sich in den letzten Wochen trotz der Vielgestaltigkeit ihres Programms immer mein dem einen Problem zngewandt, -essen Lösung sich jetzt für ihre BeratungSmethode als zu schwer heravsgestellt bat Dieses Problem ist das russische mit seinen Untersragen, wie kann Rußland wieder aufgebaut werden, wie können seine wirtschaftlichen Kräfte und Hilssauellcn Eurova nnd der Welt wieder nutzbar gemacht werden? Wären diese Fragen rein sachlich und im Geiste -es von Llond George viel gepredigten Vertrauens behandelt worden, hätte man cs vermieden, ihre Lösung von politischen Momenten ab hängig zu machen, so würde dabei zweifellos in Kürze ein ersprießliches Ergebnis heranögckommen sein. Aber weder England noch Frankreich konnten sich rechtzeitig zu einer solchen Auffassung verstehen. Für beide stand an oberster Steile der Gedanke des profitablen Geschäfts, bei -esse» Ab schlusi sie mehr ans den gegenseitigen Ausgleich ihrer cige nen Positionen, als auf ihr Verhältnis zu Rusiland bedacht waren. Ob Rusiland sich init ihren Plänen einverstanden erklären würde, ob eS nicht selbst eigene Ideen für den Ausbau seiner Wirtschaft mitbrachte, kam für sie erst in zweiter Linie in Betracht. Verständlich, -aß die Bekannt- aabe des deutich-russischen Vertrags, der aus einer Basis abgeichlossen war. di? sic nur immer im Munde führten, aus der Basis der tatsächlichen Gleichberechtigung, diese Länder erbitterte. Sie fühlten sich überrascht und auf das unangc nchmste berührt, daß zwei „unterlegene" Staaten -ie schönen Programmworte als Ansporn zur Tat ansgefasit und in -ic Tat »mgewertet hatten. Mittlern»:'!!«: war das Memora» dum an Rusiland bereits sertiggestellt worden, in dem die Ausbaugcdanken Englands und Italiens nicht ohne Br rücknchtigiing deS hartnäckig ablehnenden französisch-belgi schen Standpunktes ihren Niederschlag fanden. Nnd an diesem Memorandum, das mit der ganzen Kurzsichtigkeit rein egoistischer Politik abgefaßt war, übte die umfangreiche russische Antwort vom 12. Mat vernichtende Kritik. Sic stellte fest, dasi Russland bei aller Bereitwilligkeit, die Aus gaben der Konferenz zu fördern, nur für „gleichwertige Konzessionen" seinerseits Zugeständnisse macken könne und daß es für den einzig richtigen Ausweg aus der Schwierig- keil der Situation die „gegenseitige Annullierung" aller Forderungen halte. Mit dieser sicherlich sebr vcrnüuftigrn Feststellung hätte sich weder England noch Frankreich oder sonst eine Macht znfisseden gegeben. Sie widerspricht der