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Amts- und ÄMgeblatt für -enamtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vezugspreisvi«rteljäbrl.M.1.5Seinschlietzl^ Esbeilstg^, E(Nl§s^s^, ^ÜNd§hübeI, LUgevzUlz Neuheide,Oberstützengrün.Schönheide, Zchönheiderhammer, Sosa, Unterftvtzengrün, Wildenthai usw. — , — Fernsprecher Nr. 110. Tel.-Adr.: Amtsblatt. ' Dnantwortl. Redakteur, Dmcker und Berleger i Emil Hannedohn in Eibenstock. . «z. Aahagemg. — — —— LV«. Sonntag, de» S. Mai ISIS r Erscheint täglich abends mit Ausnahme der z Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. e Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 j Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene 1 Zeile ZO Pfennige. Eina«gang«n find: ») vom Gesetz» und Verordnungsblatt für da- SSnigreich Wachse« dir Nrn. 84 bi» mit 88 vom Jahr, 1915; d) vom Neich-gesetz-latt die Nrn. 39 bi» mit Kü vom Jahre 1915. Die Gesetzblätter, deren Inhalt au» dem im AuShängekafien de» Rathauses befindlichen Anschläge ersichtlich ist, liegen 14 Lage lang zur Einsicht an Ratsstelle aus. Stadtrat Eibenstock, den 7. Mai 1915. Fe«erwehrwese«. Durch die Einberufungen zumsHeere hat sich der Mannschaftsbestand der Feuerwehren sehr vermindert. Um die Dtenftvereitschaft trotzdem aufrecht zu erhalten, ordnen wir für di« Dauer des Krieges an: ... 1. Die Dienstpflicht zur Feuerwehr dauert bis zum Schluffe des Kalenderjahres, m dem der Dienstpflichtige das 50. Lebensjahr vollendet. 8.'Zum Dienste au»gehob«nlwerdrn vorläufig alle Dienstpflichtigen, di« in d«r Zeit vom 1. Januar 1870 bi» zum 31. D«z«mb«r 1894 geboren find. 3. Di« in 8 8 der Feuerlöschordnung erwähnten Befreiungen von der Dienstpflicht wrrdm aufgehoben. Befreit bleiben bloß noch aktive Heeresangehörige, Geistliche, Aerzte, Apotheker sowie Personen, die weg«n augenscheinlicher körperlicher oder geistiger Gebrechen untauglich sind.s Dir hiernach zum Dienst Verpflichteten, nämlich die in der Zeit vom 1. Januar 1865 bis zum 31. Dezember 1894 geborenen Männer — mit obiger Ausnahme — werden hier mit aufgefordert, sich Sonntag, den S. Mai 1915, von 11 Wr vorm. öis 1 Wr nachm. i« der Rat-büch-rei hier zur Feuerwehrstammrolle zu melden. Etwaige zwingende Befreiungsgründe find dabei gleichzeitig mit anzugeb«n. Soweit Mannschaften der Pflichtfeuerwehr zum Heeresdienste einberufen find, haben die^Angehörigen die ihnen von der Stadt gelieferten Feuerwehrbinden, Schilder oder sonstige Abzeichen unverzüglich in unserer Polizeiwache abzugeben. Stadtrat Eibenstock, den 5. Mai 1915. BorratscrhcblW bett. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft in Nr. 52 de» Schönheider Wochenblattes, die Erhebung der Vorräte von Getreide und Mehl betr., wird für di« hi«fige Grmeind« folgende« bekannt gemacht: Die Erhebung erfolgt durch freiwillige Helfer, die im Laufe deS Tage» bei den in Frage kommenden Bettieben vorsprechen. Die Erhebung erstreckt sich auf sämtliche landwirtschaft liche Betriebe, ferner auf Bäckereien, Produktengeschäfte, Konsumvereine, Futtermittel- und Biehhandlungen sowie auf die Verkehrsbetrieb». Die BitriebSinhader oder deren Stellver treter find zur wahrheitsgemäßen Angabe über die vorhandenen Vorräte verpflichtet. Jeder Betriebsinhaber hat an diesem Tage in seinem Betriebe entweder selbst anwesend zu sein oder für Vertretung durch eine mit den Verhältnissen vertraute erwachsene Person zu sorgen. Schönheid e, am 6. Mai 1915. Der Gemeindevorßand. Montag, den 10. Mai^1S15, nachmittag- 2 Uhr sollen in der Gastwirtschaft .Zentralhalle' hier 4 Kilo Seide an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, am 8. Mai 1915. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Vie russische Uarpatenarmee gefährdet. Neue große Verluste der Engländer. Ein großer englischer Dampfer versenkt. Die Verfolgung der Russen auf dem südö st lichen Kriegschauplatze nimmt ihren Fortgang. Viel fach stießen Teile des rechten Flügels der Heeresgruppe des Generalobersten von Mackensen bereits mit den aus der Karpatenfront westlich des Lupkowpajses vor den dicht auffolgenden Verbündeten im schleunigen Rückzüge befindlichen russischen Kolonnen zusammen. So meldete der gestrige Tagesbericht unserer obersten Heeresleitung. Noch deutlicher weist der österreichische amtliche Bericht auf die bedrohte Lage des Westflügels der russischen Karpatenarmec hin, indem er sagt, daß im Raum Dutta—Rymanow (15 Kilometer östlich Dukla) starke Kräfte die Karpatenstraßen sperren, auf denen die Russen, von der aus Süden nachrückenden Armee Boroevic getrieben, nach Norden müssen. Von diesem Teil des russischen Heeres dürste nicht viel übrig bleiben. Die jüngste Entwickelung bei Ipern zeigt, daß sich der Schützengrabenkrieg hier tatsächlich all mählich zu einer für uns jetzt schon günstig stehenden Schlacht entwickelt. Unser Borwärtsdrängen, das für die Kämpfe bezeichnend ist, umfaßt bereits eine große Reihe von Ortschaften, die bisher von den Verbündeten » krampfhaft gehalten wurden. Die beiden Generalstabsberichte lauten: 7 (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. . Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Ipern - wurden alle Versuche der Engländer, uns die seit dem 17. April einen Brennpunkt des Kampfes bil dende Höhe 60, südöstlich von Zillebeke, zu entreißen, vereitelt. Mr gewannen dort weiter Ge lände auf Ipern. Der Feind verlor bei diesen Kämpfen gestern 7 Maschinengewehre, 1 Minenwer fer und eine große Anzahl von Gewehren mit Muni tion. Bei Fortsetzung ihrer Angriffe erlitten heute I früh die Engländer weitere große Verluste. * I Zwischen Maas und Mosel behaupteten und befestigten wir den, auf den Maashöhen und süd- i) D westlich und südlich des Ailly-Waldes errungenen Geländegewinn. Bei Flirey ist ein schmales Ra senstück unserer Stellung noch im Besitz der Fran zosen. Sonst wurden dort alle Angriffe abgewirsen. " I Angrifssversuche des Feindes nördlich von Steina - W brück im Fechtale wurden durch unser Feuer im I Keime erstickt. Oestlicher Kriegsschauplatz Die Kämpfe f, W südlich von Szadow und östlich von Rossieni? W endeten mit einer ausgesprochenen Niederlage -I derRussen, die starke Verluste erlitten, 1500 Ge fangene verloren und sich im vollen Rückzug? be finden. Südwestlich von Kalwarja, südlich von Augustow und westlich von Prascnysc wur den russische Teilangriffe von uns blutig abgeschla gen. In diesen Kämpfen büßten die Russen zusam men 520 Gefangene ein. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Auch Kämpfe auf dem rechten Ufer des unteren Du- najec endeten gestern mit einem vollen Er folge für die verbündeten Truppen. Der Feind ist dort im schnellsten Rückzüge nach Osten. Nur an der Weichsel hielt noch eine kleine Abteilung von ihm stand. Weiter südlich drangen wir auf dem rechten Ufer der Wisloka in Richtung auf den Wislok und über die Jasiolka vor. Vielfach stießen Teile des rechten Flügels der Heeresgruppe des Generalobersten von Macken sen bereits mit den aus der Karpatenfront westlich des Lupkompasses vor den dichtauffolgenden Verbün deten im schleunigen Rückzüge befindlichen russi schen Kolonnen zusammen. Mit jedem Schritte vorwärts steigert sich die Siegesbeute. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Wien, 7. Mai. Amtlich wird verlautbart, 7. Mai mittags: Unter fortdauernden Ver folgungskämpfen haben die verbündeten öster reichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte die Wislokastrecke Pilz no —Jaslo mit Bortruppeu überschritten. Südlich Jaslo sperren im Raume Dukla — Rymanow starke eigene Truppen die Karpatenstraßen, auf denen dieRussen in regel losen Kolonnen nach Norden und Nord osten zu rückgehen. Diesen feindlichen Kolonnen folgt auf den Fersen unsere über die Beskiden vvr- dringende Armee, in deren Verband auch deutsche Kräfte kämpfen. Die Zahl der Gefangenen und die Kriegs beute nehmen weiter zu, speziell unser 10. Korps er beutete gestern allein fünf schwere und sechzehn - leichte Geschütze. Unsere Truppen in dem östlichen Abs ch nitt - der Karpatenfront weisen unterdessen ver zweifelte russische Angriffe unter den schwersten Verlusten für den Gegner ab. Sv wurde gestern ein neuer Vorstoß gegen die Höhe Ostry durch wirkungsvollstes Artilleriefeuer zurückgeschlagen, 1300 Mann des Feindes gefangen, mehrere Abteilungen durch flankierendes Feuer aufgerieben. Auch an der Front in Südost-Galizien scheiterten alle Ver suche des Gegners, einzelne Stützpunkte zu erobern. Auf dem südlichen Kriegsschauplatz keine Ereignisse. In Geschützkämpfen vernichteten unsere Mörser durch Volltreffer französische Mariu? - gcschütz? bei Belgrad. Der Stellvertr"ter des Ebess des G-neralstabes: von Hoefer, Feldmarschallentnant. Die herrlichen Erfolge in Westgalizien treiben unseren Obersten Kriegsherrn, seine tapferen Truppen dart zu begrüßen: Berlin, 7. Mai. «Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser traf auf der Reise nach dem südöst lichen Kriegsschauplätze zu kurzem Aufenthalt in Berlin ein. Aus Ungarn liegen zu den Kämpfen noch fol gende Nachrichten vor: Operjes, 7. Mai. Die österreichisch-unga rischen Truppen haben heute ^denAD « klapatz in der ganzen Breite besetzt. Budapest, 7. Mai. Die Kriegsberichterstatter melden Einzelheiten über den hastigen Rückzug der Russen von der Dunajec-Linie und aus den Karpaten. Der Rückzug sowohl von der einen wie von der anderen Front kostete den Russen aber mals ungeheuere Opfer u. brachte uns weitere große Beute. Ueber die gegenwärtige Lage wird berichtet: All? Paßstraßen zur Bahnstrecke Jaslo Szanvk sind über- füllr von fliehenden Kolonnen des Trains und der Reserve. Bei Zmygrvd stießen die russisck-en Dukla truppen aus di? westgalizischen. Es gab heillose Ver wirrung und Stauung, Flüche, Faust- und Bajonett kämpfe. In dieses Tohuwabohu knallten die ersten Schüsse unserer verfolgenden Stoßtruppen des Gene rals von Mackensen und riefen eine unbeschreibliche Panik hervor. Durch Dukla zogen große Massen in Eilmärschen. Der russische Korpskommandant verließ eilends das Schloß des Grafen Maczinsky, wo er so lange residiert hatte, ebenso wie der russische Armee lommandant Dimitriew Jaslo verließ. Unsere Leute aber, Bayern wie Ungarn, Niederdeutsche wie Oester reicher, verfolgen den geschlagenen Feind im Rausch eines Sieges und nahmen Tausende u. Abertausende ge fangen. Der großangelegten Offensive gelang es da her auf der 150 Kilometer langen Front den Positions kampf in einen beweglichen Kampf umzugestalten, den Feind zu schlagen und ihn, trotzdem er auf der 40 Kilo Meter langen Linie drei Verteidigungsstellungen besaß, neuerlich zum Rückzug zu zwingen. Von den Ereignissen zur See ist heute von besonderer Bedeutung die Versenkung des besten Cunarddampfers „Lusitania". Diesen Ver lust dürften die Engländer besonders schwer empfinden. Außerdem wurden noch vier Handelsschiffe den Wellen übergeben: L«ee;«stown, 7. Mak. «Meldung des Reu- terschen Bureaus.) Der Vunard-Dampser „Vustta- nia" ist torpediert worden und gesunken. Hilfe ist abgesandt. — Die „Lusitania" ist mit 31 500 Re gistertonnen der beste Dampfer der Cnnard-Linic. Queenstown liegt an der Südküste Irlands. Bon der holländischen Grenze, 7. Mai. „Central News" meldet heute: Laut hier eingetroffe nen Nachrichten ist die „Lusitania" an der Küste