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»ms Sonntag, den 3. Januar 1904 Rr 2 54. Jahrgang s Gßlr. »»ter 2. 3. die sächsische Staatsangehörigkeit bisitzen, das sünsundzwanzigst; Lebensjahr erfüll, haben, öffentliche Armenunterstützuvg weder beziehen, roch im Laufe der letzten zwei Jahre bezogen haben, unbescholten sind, eine direkte StaatSsteuer von mindestens drei Mark ent.ichten, auf die letzten 2 Jahre ihre StaatSsteuer und Gemrindcabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Aufenthalts vollständig berichtigt haben, Montag, den 4. Januar 1904 Vormittags 11 Uhr kommen im VersteigerungSraume des hiesigen Königlichen Amtsgerichts 1 Spiegel, 1 Nähtisch 1 Wafchgestell, 1 Sofa und 1 Handwagen gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königliche» Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. 7. entweder ». im Gemeindebezirke ansässig sind oder d. daselbst seit w-nigstevS zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnort habeo, oder e. in einer anderen Stadlgsmeinde des Königreichs Sachsen b,S zur Aufgabe ihre- bis herigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren, Dagegen sind zum Erwerbe des BürgerrrchtS verpflichtet diejenigen zur Bürgerrechtserwerbung berechtigte« Gemeindemitglieder, welche drängt nunmehr zur Entscheidung, und die Hoffnung, daß diese eine friedliche lein wrrde, gründet sich in , der Hauptsache noch aul dir bekannte Abneigung deS Zaren gegen kriegerische Aktionen. Die Lage wird gekennzeichnet durch folgende telegraphische Meldungen ouS Tokio und Petersburg: Loki», 31. Dez. Jcht, wo von der japaniicheu Regierung die nötigen Vorbereitungen sür alle Mög lichkeiten vollendet sind, ist in den Dingen eine zeit- wellige Ruhe eingetreten; es sind k-inerlci neue Bor- gänge zu verzeichnen. Der russische Gesandte in Söul macht große Anstrengungen, um den koreanischen Hof dazu za bewegen, Mosampho an Rußland als Flotten- station zu verpachten. Dis Unruhe im südlichen Korea hält an. Petersburg, 31. Dez. G-stern und heute er weckt hier die Lage im fernen Osten di? ernstesten Besorgnisse. Vom Statthalter Admiral Alexejew ist ein Telegramm von 1000 Worten direkt an den Zaren in ZarSkoje Sselo eingetroffen; der Inhal, war derart wichtig, daß sofort eine Extrafitzung des Ministerrats beim Zaren zusammeuberusen wurde, zu der Kciegsminister Knropatkin aus dem Theater fortgeruseu werden mußte. Ferner nahmen an der Sitznng teil Graf LamSdmff, der Minister des Aeußeru, dann der Mariueminister Admiral Avelan sowie das Gesamtkomitee sür die Angelegenheiten des fernen Osten». Die Sitzung dauerte bis spät iu die Nacht hinein. DaS Resultat ist: die russische Re gierung hält an ihren Hauptbeschlüffen fest; heute soll die Antwortnote nach Japan abgegaugen sein. Neueste Meld««ge»t London, 2. Jan. .Daily Mail" wird au« Malta gemeldet, am Abend de« 3l Dezember hätten v russische Torpedoboote, die dort zur Reparatur in« Dock gegangen waren, plötzlich unerwarieten B-sehl erhalten, sofort in See zu gehen- Die Reparaturen seien unv U endet geblieben. .Daily Graphik" schreibt, in bcstunter- richteten Kreisen glaube man, daß die russisch- R-gierun? ' zu Entschlüsse» gekommen sei, deren Mitteilungen an die spanische Regierung den Aulbruch von Feindseligkeiten »«schleunigen müßte, Großbritannien und Frankreich seien «doch mit allen Kräften bemüht, eine friedliche Verstän- »igung anzubahne». .Daily Telegraph" führt au«, elbst in diplomatischen Kreisen, welche bisher sanguinische knfichten über eine friedliche Lösung der Schwierigkeiten i» Oftasten an den Tag legten, sei gestern zugegeben! 1. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Montag, den 4. Januar 1904, abends 8 Uhr. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1904. vr Polster, Bürgermeister. Huserst» nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Land« entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen 8m »ftafiatische« Frage. Die Weiterentwicklung der ostosiatischen Krisis hängt von den Entschlüssen ab, die jetzt in Peters burg gesaß, werden müssen. Die japanische Regierung hat ihre Forderungen gestellt und ist nicht gewillt, sie noch weiterhin zum Gegenstände langwieriger diplo- mati'cher Verhandlungen machen zu lassen. Alles Rach Z 17 der R-vid. Stätteordnung sind zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigt alle Gemeindemitglieder, welche Nemetnvrsparkahr Grüna v. Chtz. Einlagen-Zinsfutz r S/, »/g. Geschäftszeit r Werktags 8-12 n. 2-6 Uhr Fernsprecher Amt Siegmar Nr. 60. — Bis mit 4. deS Monats bewirkte Einlagen werden für de» laufenden Monat voll verzinst. 4. b. S. Tagesordnnng: 1. Eivweisung der neueingetreteuen Herren. 2. Wahl deS Gesawtvorstavde» der Kollegiums. 3. Wahl der Mitglieder de» Recht»- und Berfassuvg-au-fchuffe». für das Königliche Amtsgericht n«d de« Ttadtrat j« Hohenstein - Ernstthal. Ovgarr aller? Gerneirröe-Verrr»alturrgen ösV urnlregenöen Ortschaften. männlichen Geschlecht» sind, L. seit drei Jahren im Gemeindebezilke ihren wesentlichen Wohnsitz haben und L. mindesten- neun Mark an direkten SkatSstkuern jährlich zu entrichten haben. Bei Berechnung der Steuern sind die Ansätze der Ortskaiafter maßgebend. Wir sorderu alle zur Erwerbung deS Bürgerrechts ve, pflichteten Einwohner hiermit auf, sich Borlegung de» Geburtsscheines, der Struerquittungen, nach Befinden eines StaatsangehörigkeitS- auSweise» oder, sofern sie schon anderwärts das Bürgerrecht erworben hatten, dr» Bürgerscheins Anzeiger Hohenstein Ernstthal, Oberlnnsrvitz, Gersdorf, lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Ängcnbcrg, Falkm, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrnnd u. s.» Sächsisches. — Die NeujahrSuacht brachte wieder de« übliche« Silvestertrnbel. Allenthalben auf den Streßen and ia den Gasthäusern herrschte Frohfin« and Heiterkeit, die mit dem Glockenschlage .zwölf" ihren Höhepunkt erreichte Alle EinzugSbedingungen sür den hohen Gast, für da« Reue Jahr, waren so günstig, wie mög lich- Tine wundervolle schöne Winternacht! Ja glän zender Klarheit stand der fast volle Mond am Himmel ind sei« milde« Licht ergoß sich über all' »a« fröhliche Treiben- Wenige Minuten vor Zwölf noch überall verhältnismäßige Rahe, di« Stimmung wird bei astigen Gelagen erst vorbereitet. Mit dem Glocke», chlage ändert sich da» Bild: überall erschallt ein voll- timmige« .Prosit Neujahr" und anlgel,ss:ve Heiter keit ist io ihr Recht getreten. — Hoch oben am Tur» »er Altstädter Kirche ertönen, nachdem der zwölfte Schlag verklungen, d-e ernsten feierlichen Akkorde de« herrlichen Choral« .Ran danket alle Gott" durch die 2. Bezirksschnle. Die Anmeldung der Ostern 1904 schulpflichtig werdenden Kinder wird eotgegengenommen: Montag, den 4. Januar von 2—4 Uhr für Knabe« und Dienstag, den 5. Januar vo« 2—4 für Mildches. Borzulegen ist für alle der Impfschein, sür die nicht in Ernstthal bez. in Hohenstein-Ernstthal geborenen außerdem die Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung. Nur die Kinder sind mitzubringen, welche die Spielschule nicht besucht haben. Hohenstein-Ernstthal, den 30. Dezember 1903. Dir Patzig. worden, daß ein Bruch zwischen Rußland und Japs» saft unvermeidlich sei. Man glaube, Japan werde in» ' nerhalb der allernächsten Tage entscheidende Schritte ' tun, wenn nicht von Petersburg eine versöhnliche Bot- ichaft eintreffe, eine Möglichkeit, welche in Kreisen, die rm ehesten in der Lage seien, sich ein Urteil zu bil» ven, nicht erwartet werde. Bis zur frühen Morgen stunde seien keine Telegramme au- Japan eingelaufeu; eS scheine, als ob die Depeschen absichtlich verzögert würden. Tokio, 2. Jan. Er wird «"genommen, daß am 3. Januar ein starke- Geschwader aaS 6 Panzerkreuzer« bestehend von Japan nach Masampho (Korea) abgehrn wird. Auch Admiral Komura wird sich dorthin begeben. Portsmouth, 2 Januar. Der neue Panzer, lieber King Alfred iS am 1. Januar nach China in Sce gegangen und hat Anweisung, wenn eine Erklärung "er Feindseligkeiten erfolgt während er aus der -lu-reise b^r ffen ist, die Fah t nach Ostafien mit größter Beschleu nigung zurückzulegen.. Halbamtliche veschwtchttgnug. Petersburg, 1. Jan. Wie die Zeitung .Ruß" »uS zuverlässiger Quelle meldet, nehmen die russisch- japanischen Verhandlungen einen völlig friedliche« Fortgang. Alle Meldungen über ein japanische- Ulti matum u. s. w. seien reinste Erfindungen. Richtig sei nur, daß Raßland wie Japan ihre KriegSbereitschast verstärkten, waS begreiflich sei, da die Möglichkeit polnischer Verwicklungen beständig bestehe, und in Japan mit ausländischem Gold eine leidenschaftliche Agitation gegen Rußland betrieben werde. Nicht nur eine Interessen im fernen Osten, sondern auch seine Würde als Großmacht nötigte» Rußland Maßnahmen zu treffen, um die Ereignisse ruhig abwarten zu können. Krkaitntmachnug. Der am St. Dezember 1S0S fällige IV Termi« Laudre«ten sowie La«de»k«lt»rre»1en ist spätestens bi- zum 5. Januar 1SV4 an die hiesige OrtSsteuereinnahme abzuführen. Rach Ablauf dieser Frist wird gegen Säumige da- Beitreibung-verfahren eingeleitet. Gersdorf, am 29. Dezember 1903. Der Gemeindevorstauv. «Shler. Zwangsversteigerung. Da» im Grundbuche sür Oberlungwitz Blatt 76 auf den Namen de- Strumpffabrikanten Maximilian Heber in Oberlungwitz eingetragene Grundstück soll am 26. Februar 1964, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 85,8 Ar groß, mit 259,32 Steuereinheiten belegt und aus 45500 Mk. — Pfg. geschätzt, wovon 12000 Mk. aus das Zubehör entfallen. DaS Grund- stück besteht au», a eine« Wohngebäude nm DampsheizungSanlage nebst Keller und Anbau, b. einem Se- räte- und Holzschuppengebäude mit Anbau, o. einem Strumpffabrikgebäude mit DampsheizungSanlage ne^st Keller und 3 Aubauen, 6. einem Dampfkessel, und Dampsmaschinengebäude nebst Hochesst, v. Stallgebäuden, f. Hofraum, Garten und Feld, trägt die Brandkataster-Nummer 544 und hat die Nummer 93 de» Flur buchs sür Oberlungwitz. Die Einsicht der Mitteilungen deS Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffen den Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am b. November 1903 verlautbarten Versteigerung-Vermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten- im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung de- gering- steu Gebotes nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des BersteigerungSerlöseS dem Ansprüche de» Gläubiger- und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung deS Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizusühren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle deS versteigerren Gegenstandes treten würde. Hohenstein-Ernstthal, den 28. Dezember 1903. » Königliches Amtsgericht. Erscheint vochentag abend» für den folgenden Tag usd »urch die Austräger pro Quartal M. durch die Post Mk 1.82 frei in'S Hau» - Vis zum 1. Februar 1S04 Rathause, Zimmer Nr. 1, zu melden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1904. vr Polster, Bürgermeister. ? > >->» Der bisherige RatSschreiber Herr Karl Herman« Bretschneider ist als «Ment der Spar, taffe angestellt worden. Stadlrat Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1904 vr Polster, Bürgermeister.