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Wochenblatt kennsp» ecker lio. iS ZA. und Umarmend )sn Amts-Blatt le 1-s Dienstag, den 31. Januar 1W5 57. Jahrgang. Kr. 13 en Gitttvocb, -en 8. pebpuan iyoZ: Vlekmaekt in Pulsnitz 9N I. Marineministerium vier große Schiffe durch. deutsche Jngeniere auf russischen Werften bauen uitz ter sattes. , event. die Ex- illein- wohl- vil, irkl ZM, Uiiorst i, kann i «mN r n Preisen istr. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: DUustr. Sonntags- blatt u. Humor. Wochenblatt Erler- Zame«- gesucht )siein lui«. lassen. * Die Stadt Warschau ist in den „Zustand eines verstärkten Schutzes erklärt worden. * ng gesucht. orf. USwagen, der an einem steilen Abgründe dahinfährt. Düiell verkündete „Ruhe in Rußland" wird aber bald fWnruhm P'etz machen. seiner Gemahlin, gab seiner Freude über die Teilnahme an der schönen Frier Ausdruck und wünschte dem Verein unter der bewährten Leitung fernere- Gedeihen. Den Schluß der VortragSfolge bildete das Lustspiel: „Der Herr Hof lieferant". Heitere Unterhaltung und vortreffliche Komik schließt da? Stück in sich, sodaß schallende- Lachen oft den Saal erfüllte. Den Milwirkenden muß aber auch bestätigt w-'rdeu, daß sie sich mit vielem Verständnis in ihre Rollen etngelebt und dem Stück zu einer gelungenen Darstellung verhalfen. Diese festlichen Stunden, welche mit den üblichen Ballfreuden ihren Abschluß fanden, legten aufs Neue ein glänzende- Zeugnis davon ab, welch' guter kameradschaft licher Geist die Mitglieder untereinander verbindet. — Am vergangenen Sonnabend wurde in einer von Herrn Stadtrat Richard Borkhardt einberusenen Versamm lung mit den Vorberatungen zum HeimatSsest begonnen. In dieser ersten Versammlung, zu Wilcher ca. 30 Herren erschienen waren, wurden die verschiedenen Ausschüsse fest- gestellt, sowie der Datum des Festes bestimmt. Dar Hei matSsest findet somit am 23. und 24 Juli statt und wird am 25. und 26 daS Marienschießen folgen. Schon heute sei an die gesamte Bewohnerschaft unserer Stadt appelliert, ihre Dienst- dem Feste zur besten Ausgestaltung zu widmen. — Wie wir in Erfahrung gebracht haben, ist daS g gen den Naturheilkundigen R. von der König!. Staats anwaltschaft Bautzen eingeleitete Verfahren eingestellt worden. — DaS „Leipziger Tageblatt" schreibt: Ueber die Buchhändler-Lehranstalt ist mitzuteilen, daß das neue Schul jahr mit 198 Schüler» (gegen 189 im Vorjahr) begonnen wurde. Die Zahl der Lehrer erhöhte sich, einschließlich des Direktors, auf 14 (im Vorjahre 11). Der bisherige Direktor, Herr vr. Willem Smitt, hat nach 24jähriger Tätigkeit au» Gesundheitsrücksichten seine Entlastung für den 1. April eingereicht; als neuer Direktor ist Herr vr. Frenzel (geboren in PulSnitz M. S.) berufen worden. Lichtenberg. Seine Majestät der König hat einem hiesigen Ehepaar, daS im Herbste des vergangenen Jahres sein goldenes Ehejubiläum durch GottcS Gnade feiern, bei Verteilung der Zinsen des goldenen Ehejubelfonds aber keine Berücksichtigung finden konnte, ein namhaftes Gnaden geschenk huldvoll zu bewilligen geruht, welches, da vor kurzem das eheliche Band durch den Tod des Mannes seine Lösung gefunden hatte, der hinterlassenen Witwe feierlich überreicht worden ist. — Ein weithin leuchtend» Feuerschein, der fast Tage», hellr verbreitete, verkündete am gestrigen Montag in der vierten Maßgenstunde den Ausbruch eines größeren Schaden- fmerS. ES brannte daS in unsrer Gegend weithin bekannte alte Gasthaus zur grünen Aue in Bretnig, an Ohorn angrenzend. Ja der Scheune des Grundstücke» war daS Feuer auSgekommen. Angesichts der Bauart der Gebäude war an ei .e Erhaltung derselben kaum zu denken. Sie brannten bis auf dis Umfassungsmauern nieder. Der Pächter de« Gasthauses, Herr Richter, hat fast seine gesamte Habe verloren, da an eine Bergung dieser nicht zu denken war. Die Glut der brennenden Scheune wurde aus dsS Wohnhaus getrieben und machte jeden Rettungsversuch zur Unmöglichkeit. Dem im AuSgedingehause wohnhaften MietS- manne Zeiler gelang e«, wenigstens den größten Teil seines Mobiliars za retten. Außerdem sind noch 1 Schwein und 2 Ziegen milverbrannt. Ueber die EntstehungSursache ver lautet zur Zeit noch nichts. Die C. G. Großmanv'sche Fabrikfeuerwehr, Großröhrsdorf, erhielt die 1. Prämie, die 2. Ohorn. — H6^. Nach einer uns von der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau zugegangenen Mitteilung haben Der Ort Grotzröhrsdorf ist in zwei Flcischbeschaubezirke geteilt worden. Brd-Kat Nr. 1 bis mit 24 und 331 bis mit 362 bilden den 1 Bezirk und Brd-Kat. Nr. 25 bis mit 330 und 363 bis mit 367 bilden den 2. Bezirk Der l. Bezirk ist dem Laiensleischbeschauer Marlin Max Schurig in Großröhrsdorf und der 2. Bezirk dem Tierarzt Oswald Haeder in Großröhrsdorf übertragen worden Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t Ku in e n z , am 27. Januar IW5 von Erdmauusdorff Arbeitsnachweis. Gesucht werden : 1 Voigt als Vorarbeiter (ca. 40 Jahre alt) von Oberinspektor Kreyß, Weißbach bei Königsbrück. 1 unverheirateter Arbeitsknecht für Landwirtschaft auf ein Jahr (Lohn nach Uebereinkommen) von v. Zenker, Niedergersdors b. Bischheim, Sa. ! für Pulsnih Ruhland hat^Mhc". Die amtlichen verkünden der staunenden Welt, daß in PetWM», Moskau, Warschau, Odessa und den übrigen StSdm^seS russischen Reiches wieder vollkommen Ruhe herrscht. Natürlich wagen sich die Manifestanten und Demonstranten in Petersburg und anderen russischen Städten vorläufig nicht an daS Tages licht, weil man jeden Umzug und jede Volksansammluug mit Gewehrsalven und Kavallerieangriffen zu zerstreuen für gut und notwendig gehalten hat. Fürwahr ein vortreff. licheS Regierungsrezept gegen die Beschwerden und Bitten rine« von der Mißwirtschaft gequälten Volkes ist Pulver und Blei! Wer sich zu laut beschwert, oder seine Be- j^werde mit anderen zusammen vortragen will, ist Vogel- tret und kann jeden Augenblick erschossen oder niedergesäbelt werden. Fürwahr die ganze brutal- und durch und durch verrottete russische Regierungsweise zeigt sich in dieser Be handlung der Unzufriedenen und in der offiziellen Berkün- digung: «Alles ist wieder ruhig!" I», daß ist doch ganz unmöglich, daß da- russische Golk in seinem geknechteten und rechtlosen Zustande immer nur Ruhe halten soll! Keine , ^"sse, keine Volksvertretung, keine freie öffentliche »t-inung gibt es in Rußland, Zeitungen, welche Beschwerden x.« ^"mtenwillkür und Mißwirtschaft veröffentlichen wer- , wsort konfisziert, und Bittgesuche der Bedrückten ge langen nur dann an den Zaren, wenn di« allmächtige Hof- und «eamten-Kawarilla für gut findet, also selten oder nie. »7 """Ein großes leben-krästige- Volk, daS so viele N^sich hat, einen solchen Zustand auf die Dauer ertrageniW Da» ist doch naturgesetzlich unmög lich, und da muß es doch zu Revolutionen oder furchtbaren Attentaten kommen. Alle Bürger und Bauern Rußlands tadeln auch d e «rt, wie in Petersburg die Arbeiterumzüge von der Reglung behandelt worden sind, und nicht nur zahlreiche BolkSkreise, sondern auch der Adel in Moskau -es König!, klmtsgerickts und -es Sta-ti»akkes Lu pulsntts. Amtsblatt für den vesirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnit;, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Bohmisch-Vollung, Großröhrsdorf, riietnia hausmalde, Ghorn, Mbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Alein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von E. L. Förster'» Erben (Dich.: H. w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2«s. Verantwortlicher Redakteur Mita Vorn in 1 ulsnitz. VertWGe ««tz sSchstsche AugelegerrheiteN. P u^ nitz. In Gegenwart eines sehr zahlreichen Besuches selten» der Mitglieder und deren Angehörigen, Wie auch einer stattlichen Anzahl von Gästen beging am Sonntag Abend der Kgl. Sächs. Militärvrrein für Puls nitz und Umgegend in dem sür diesen Zweck sinnig ge- schmückten Saale deS Schützenhauser, der sich leider wieder als viel zu klein «wies, den Geburtstag Sr. Moj. Kaiser Wilhelm II Erweckte schon die schöne Ausschmückung de» SaaleS festliche Stimmung, so sand sie noch weitere Be lebung durch daS genußreiche Konzert der Stadtkapelle unter der Leitung SeS He rn Emil Frenzel. Was die Neueste Ereignisse. Der nächste allgemeine Vertretertag der national- liberalen Partei soll in Dresden abgehalten werden. Im Befinden des Prinzen Eitel Friedrich ist keine Veränderung eingetreten. Der Generalstreik im Ruhrrevier dürfte auch m Belgien einen allgemeinen Ausstand der Berg arbeiter Hervorrufen. Die vierte Batterie der Petersburger Gardeartillerie ist wegen des Schusses bei der Wasserweihe auf gelöst worden, Offiziere und Mannschaften wur den nach dem fernen Osten entsandt. Ein Sendschreiben des Heiligen Synod in PetersIMg sordert die Rechtgläubigen zum Gehorsam gegen Kaiser und Obrigkeit aus. In Warschau haben die Ruhestörungen vorgestern bedenklich zugenommen. Nach einer Berliner Meldung will das russische Keleqrsmm-Messe: (vocbenbläll i'ii!smir Kapelle bot, waren auserlesene Tonwrrke, die eine gute Durchführung sanden. Mit allseitigem Beifall wurden so- dann die in daS Programm eingeflochtenen, wirksam zu Gehör gebrachten Liederspendrn des MiltiärgesangvereinS unter der vortrefflichen Direktion de» Herrn Steglich ausgenommen. Im Verlaufe des Abends begrüßte der Vorstand des Vereins, Herr Hermann Sperling, die Anwesenden, worauf er eine zündende Rede auf unseren geliebten Kaiser hielt. Von der Feier dsS Geburtstages ausgehend, der durch die schwere Erkrankung de» zweitältesten Sohnes getrübt worden sei, hob er in kernigen, köstlichen Worten, die alle Herzen er faßten, die herrlichen Hecrschertugenden unseres Kaisers, al- eine der größten di« unverbrüchliche Treue zu seinem Volke, hervor. Die Rede klang au« in dem Ruse: „Se. Maj. Kaiser Wilhelm II. hoch!" Brausend erschallte daS Hoch durch den Saal und mit Begeisterung wurde alsdann der erste Vers des LiebeS: „Hell dir im Siegerkranz" ge sungen. Ferner ergriff Herr Amtsrichter Reichert das Wort und gedachte in einer kurzen, aber markigen Ansprache unseres allverehrten LandervaterS. König Friedrich August, ihm eine lange und gesegnete Regierungszeit wünschend. Ein Hurrah auf unseren König und der Gesang der Sachsen- Hymne folgte den Worten des geschätzten Redner-. Be sonders noch herzliche Begrüßung-Worte widmete der Vor- stand des Vereins dem anwesenden Herrn von Helldorff und dessen Gemahlin mit dem Wunsche, dar bisherige Wohlwollen dem Militärverein auch ferner bewahren zu wollen. Herr von Helldorff dankte zugleich im Namen Inserate für denselben Tag sind bis vormittags in Uhr anfziigeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum >2 tokalpr. i o Z. Reklame 20 Z. ^Bei Wiederholungen Rabatt. ssNlle Nnnoncen-Eipedilionen nehmen Inserate entgegen —- Nbonnement. Monat!. sa^., s vierteljährlich 1-25 bei ! freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen unter Nr. «»O2 1.2S. protestiert dagegen, daß russische Soldaten sofort auf rus- ! fische Landeskinder schießen müssen, wenn diese große Ver sammlungen und Umzüge halten. Einige russische Zeitungen, zumal die in Moskau erscheinende „Russika Wjedomosti" führen auch eine sehr scharf« Sprache gegen die Regierung und erklären, daß die bisherigen Zustände in Rußland nicht so weiter dauern können. Wenn man bedenkt, daß das »ussischr Volk niemals verwöhn' war und «S stets harte» erdulden mußte, so kann man sich denken, daß die russischen Zustände in letzter Zeit noch viel schlimmer geworden sein müssen, wenn jetzt Massenunruhen entstanden sind. ES ist der furchtbare Krieg mit Japan der ungezählte Opfer und Leiden über daS russiche Volk verhängt, und cS ist die Tatsache, daß das russische Volk auf sein Geschick nicht den Einfluß hat, wodurch daS russisch; Volk zur Verzweiflung gebracht wurde. Der kranke russische StaatSkörper und daS rückständige politische, soziale und wirtschaftliche Leden Rußland» können die Anforderungen so großer Kriegs« leistungen nur unter den empfindlichsten Schmerzen und Zuckungen ertragen. Rußland steht deshalb in einer ganz schweren Krisis und dunkrl ist der Weg sür den russischen