Volltext Seite (XML)
DerSSchlWeLrMer »«zei^upret, (in R«ich»m«yr Dt« 44 nun d«tt« «iofpown« 10 Bf», örtliche Anreisen 8 Bf» Sm Lextteil K V0 ww breit« Millkneter-eil« 40 Pfg. Für da» Erscheinen von Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Dell " . und Friedrich May, G. m. b.' H. in Mschosswerda. — Postscheckkonto L«t Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokafse Btschofsweroa Konto Nr. 54 2» Valle höherA Gewaü — Krieg oder sonstiger ir^ndwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Besvrderungeeinrich. Heimatkundliche Beilage Fra« ge. — Druck und Vertag von Monat»? Vi n in der Si Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angreryenden Gebieten Der Sächfifche Erzähler ist da» zur Veröffentlich«»- der amtliche» Bekannt» machun-e» der Amtshauytmannschast, de» Ackeita-erichia und de» Haupte Zollamt» zu Bautzen, de» Amtsgerichts, de» Finanzamt» der Schulinspektion und de» Stadtmt» zu Bsschofswerda behördlicherseits besmmntr Blatt ' «M» -erwyrecher Amt »ischokwerda r» ins I« Voll«, höyertt. Gewaü — Krieg ot tun««,'— h<ä der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung Äer Anzeige» in bestim^^Nun^m^uud"«»^tjmlM«"Viäß«ä Nachlieferung der Zeitung oder auf Rüchj^lung de» Bezugspreise».keine Gewähr. — Erfüllungsort vischofeweod». Rr172 Dienstag, den 25. Juli 1S33 88. Jahrgang Erleichterung -er Erntefinanzierung durch das Reich ander außerordentlich verschieden. Hier trat ganz befand Bayern hervor. Schon aus großer Entfernung tonnte m den bayrischen Infanteristen an der hellblauen Farbe sei, Uniform erkennen. Die bayrischen Manen trugen abweichend von allen anderen die arune Ulanka, und auch die Spezial ¬ bayrische Offiziere vom preußischen Ceneralstab komman diert wurden. Wer nicht nur in der Organisation, sondern auch in der Unifomierung waren die deutschen Heere vonein- ">ers man hellblauen Farbe seiner von allen anderen die grüne Ulanka, und auch die Spezial truppen — Jäger, Maschinengewehrabteilung usw. — hat ten völlig andere Uniformen al» die preußischen. Aehnlich war es in Sachsen, wo die Artillerie den grünen Rock trug. Außerdem gab es bei der Kavallerie der deiden erwähnten Länder besondere Gattungen, in Bayern die Chevaulegers und die schweren Retter, in Sachsen die Gardereiter und Karabinier». Die Unterscksiede in den Uniformen wurden schon gerin ger, als die feldgraue Ausrüstung eingeführt wurde. Aber trotzdem pochten auch dann die Länder noch auf die Wahrung ihrer Eigenarten. Selbst als die völlig schmucklose Feldblu se an Stelle des grauen Waffenrockes trat, wollten die Bayern nicht auf ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ver zichten, das sie in der blauweisen Rautenborte fanden. Bei der Reichswehr verschwanden die Abzeichen immer mehr. Sie bestanden zunächst nur noch in der Landsmannschasten- Kokaroe, die Er oer Reichskokarde getragen wurde und (nämlich ReichsbankViskontsatz plus ein Prozent für di» Bank des Einlagerers) zur Verfügung. Das Austauschexportverfahren fürGetreide. vtd Berlin. 24. Juli. Im Reichsanzeiger vom 28. Juli wird nunmehr die Ausführungsverordnung zur endgültigen Regelung des Austauschexportversahrens für Getreide ver öffentlicht werden. Danach wird die Ausfuhr von Weizen. Roggen und Hafer, Erzeugnisse daraus sowie bestimmte Er zeugnisse aus Gerste ab 1. August d. I. ermöglicht. Die endgültige Festsetzung des Weizenvermahlungs zwanges steht zwar noch aus; di« Mühlen können je doch mit Sicherheit damit rechnen, daß ihnen die Möglichkeit der Vermahlung von ausländischem Weizen in einem <mch sie befriedigenden Umfange gegeben werden wird. Die Reichsregierung ist sich darüber im klaren, daß ohne «ine solche ausreichende Vermahlungsmöglichkeit von Auslands weizen der für den Weizenmarkt mit dem Austauschverfah- ren erstrebte Erfolg nicht erreicht werden kann. Die Verordnung sieht ferner vor, daß im Rahmen des Austauschverfahrens der Export von Roggen und Hafer zur Wiedereinfuhr von Gerste oder Mais (Dari) berechtigt. Gemäß den Zusagen, die die Reichsregierung vor kurzem über die Pflege des Austauschverfahrens durch Kauf von Austauschschein«« in der Oeffentlichkeit gemacht hat, ist nun mehr auch die Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft zu entsprechendem Bor gehen ermächtigt worden. Arbeitsmirrister Franz Seldte über deutschen Sozialismus. ntb. Nürnberg. 24. Juli. Reichsarbeitsminister Franz Seldte erklärte in einer Unterredung mit dem Chefredakteur des „Fränkischen Kurier" u. a.: Das stärkste innere Erlebnis des letzten halben Jahres, das deutsch« Wunder, ist das Z u - sammenwachsen der Nation, ausgehend von dem Zusammenwachsen Hindenburgs und Hitlers, ist die Offen barung des Führers vor der Nation, ist dl« freudige, restlos vertrauende Hingabe aller wirklichen Deutschen an Adolf Hitler. „Meine Arbett geht davon aus und zielt darauf hin, daß der Arbeiter nicht mehr klassenbewußt außerhalb der Bolte» steht. In der Arbeitsbeschaffung wollen wir kein« Umschich tung, sondern eine Umfassung. Wir werden allen Zweigen der sozialen Fürsorge ein um so tatkräftigere» Interesse zu wenden können, je mehr der Wirtschaftsprozeß wieder in Gang kommt. Ich versteh« unter Sozialismus nichtWohl- tat, sondern harte Arbeit, die ihr Derdienst hat und ihren Derdienst findet. Wir alten Frontsoldaten und die Geschlechter, die nach dem Kriege gewachsen und von uns erzogen worden sind, — da» darf niemand vergessen — haben drei Gesetze in uns: Autorit 8 t, da» ist nicht Willkür, sondern Verant wortung, Disziplin, da» ist unbedingte Einordnung, Liebe zum B o l k, da» ist sozialer Ausgleich Mit diesen Gesetzen in uns und dex zu uns gehörenden Äugend werden wir Deutschland sein Schicksal und seine Zukunft erobern! später in dem Wappenschild am Stahlhelm, das jetzt dem schwarz-weiß-roten Schild aewichen ist. Hatte so das nationale Deutschland da» Aussehen de» deutschen Soldaten vereinheitlicht, so sind jetzt die letzten Reste der Länderhoheit auf dem Gebiete de» Weyrwefens beseitigt worden. Die völlig überflüssige Einrichtung der Landeskom- Mandanten ist abgeschafft. Die Landeskommandanten hatten den Zweck, die „landsmannschaftliche Eigenart" der Länder zu berücksichtigen. Heber dieses Stadium ist Deutschland jetzt glücklicherweise hinaus. Es gibt nur noch Deutsche und ein deutsches Heer. Ebenso ist die Bestimmung erloschen, daß in den Ländern geschloffene Derbände gebildet werden, deren Führer und Mannschaften,dem Lande entstammen sollen. Außer den gesetzlichen Bestimmungen, die sich auf die Landsmannschaften beziehen, werden durch -as neue Gesetz die letzten Ueberreste der Revolte v. 1918 in Gestalt der Hee res- und Marinekammern weggefegt, die sich mit den mo dernen Grundsätzen der Staatsfuhrung nicht vereinbaren lassen. Ein wichtiger Paragraph besagt außerdem, daß der Reichswehrminister ermächtigt wird, die im Bereich der Wehrmacht angestellten Zivilpersonen den gesetzlichen Be stimmungen für Soldaten zu unterstellen. Die Auswirkungen des kurzen Berchtesgadener Gesetzes werden für die weitere Entwicklung der deutschen Wehrmacht von größter Bedeu tung sein. größter Wichtigkeit, daß Preu- iürttemberg eigene Kriegsmini- itschen Staaten schlossen ich zunächst, so gut es ging, voneinander ab. Bezeichnend ür die Bluten, die der Partikularismu» in damals«« Zeit trieb, war, daß zum ersten Male im Jahre 1874 em paar PÄttch 24 Juli. Um die Einlagerung von Getreide tn den ersten Monaten nach der Emte zwecks späteren Ab satz« durch Schaffung geeigneter Einlagerungs- und Fi- rianzierungsmöglichkeiten zu erleichtern, ist den Händlern, Warengenoffenschaften, Mühlen und sonstigen getreidever- arSeitenden Betrieben die Möglichkeit gegeben, 1. SetreÄe inländischer Herkunft diesjähriger Ernte gegen Orderlag erschein der Reichsstell« für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse, Gefchästsabteilung (im sägenden RfiS. genannt), in den ihr angeschloffenen (anzufchließendon) Lagern oder gegen Order lagerschein von Lagerhaltern, die gemäß der Verordnung über OrherlagerschÄne vom 16. Dezember 1931 konzessio niert sind, in den Lägern dieser Lagerhalter einzu lagern, 2. gegen Wechsel, die auf nicht mehr als 70 Prozent des Wertes des eingelagerten Getreides lauten, durch die Ueber- tragung der vorbezeichneten Orderlagericheine gesichert, von der Bank des Einlagerers giriert und von der Zentrale deutscher Getreidekreditbankon AG. akzeptiert sind, Diskont kredit tn Anspruch zu nehmen, wobei Vie zur Sicherung der Wechsel dienenden Orderlagerscheine von der Deutschen Rentenbankkreditanstalt treuhänderisch verwaltet werden. Reichsseitig werden hierfür folgende Vergünstigungen gewährt: s) Lagerkosteuvergütung: Das Reich setzt die RfG. durch entsprechende Entschädi gung in die Lage, ihre Lagertostengebühren, und zwar so wohl bei Fvemdlager als auch bei Eigenlager, für «ine bis spätestens 30. November 1933 gegen Orderlagerschein vor genommene, mindestens drei Monate dauernde Einlage rung von Getreide inländischer Herkunft diesjähriger Ernte um eine Reichsmark je Tonne herabzuset zen, so daß in diesen Fällen für di« Beteiligten keine Mehrkosten aus der zentralen Verwaltung der der RfG. angeschloffenen Läger, bei Eigenlager überhaupt keine Mehrkosten, erwachsen. Darüber hinaus gewährt das Reich bei Einlagerung auf Fremdlager «inen Lagerkostenzuschuß von fünf Reichsmart je Tonne, wenn Getreide inländischer Herkunft diesjähriger Emte spätestens am 30. November 1933 auf die Dauer von mindesten» drei Monaten gegen Orderlager schein eingelagert wird und folgende Boraussetzungen er füllt sind: Das Getreide darf in der für die Verbilligung in Betracht kommenden Zeitwanne von dem Einlagerer nicht veräußert werden; dl« Möglichkeiten, in eigenen, gemieteten und gepachteten Räumen einzulagern, müssen erschöpft sein; der Einlagerer darf mit dem Unterlagerhalter der RfG. wirtschaftlich nicht ganz oder größtenteils identisch sein. d)Zia»vergükuag: Die bei der Zentrale Deutscher Setreidekre-itbanken und bei der Deuqchen Rentenbankkreditansttklt entstehen- den Zinsspann«» sowie dl« entstehenden Wechsesstempel- spesen werden auf da» Reich übernommen. Lines besonde ren Anträge» der Beteiligten bedarf er nicht. Unter Be rücksichtigung der reichsstttigen Erleichterungen steht hier- nach dieser durch Orderlogerschein gesichert« Wechselkredit in Höhe von flckgig Prozmt des Getreidewerte» dem ein lagernden Kreditnehmer regelmäßig zu fünf Prozent Tagesschau. * Au» de» nunmehr veröffentlichten statistisch«» Zahl«« über die Mitgllederbemegnug bet de« Srankeukaffea geht hervor, daß fest der Regtenlngrttbernahme der national«» Erhebung die Zahl der Beschäftigten über zwei Millionen geptqj«» ist. * 3» Ostpreußen fiud nunmehr 12 von 42 «ressen frei von Arbeitslosen. Auch Hannover meldet, daß e» in, »reise Borsheim k«ae Erwerbslosen mehr gibt. Der Lttch»pröfldeul Hal geoehmlgt, daß die für diese» Jahr la Aussicht genommenen Manöver de» RcksiheereS au» Ersparnis gründen «mfallea. L» sind«» uur Truppenübungen tn kleinen Verbänden stall. * Bel den Strchenwahlea in Sachsen, die durch eine starke Wahlbeteiligung gekennzeichnet waren, hat die Liste „Deutsche Christen" etwa « Prozent aller Stimmen auf sich vereinigt. Die Mahlen zur Laude»sy«ode finde» voraussichMch am ö. August statt. * Preußen beabsichtigt, ein nennt« volksschnljahr al» Land jahr einzuführen. 3a diesem neunten Schuhahr soll die Jugend auf da» Land gebracht werden, »vo sie la enger Verbaadenheit zur Heimat, Landschaft und Boden körperlich «ud geistig weiter er tüchtigt »«den kau». Der ungarische Ministerpräsident Sömbös Hal sich in Beglei tung de, Außenminister» Montag abend nach Vom begeben. Da» Valbogeschwader hat seine» Abflug von Ilenyork bis zum Eintreffen günsttgerer Wetternachrichten verschoben. 1 AtwfiihrttcheS « chchewr Stell«. > Mn Volk — ei« Heer. Das Ende -er Landsmannschaften. Mit einem Federstrich ist allen Auswüchsen des Födera lismus, die sich von jener besonders in der deutschen Armee bemerkbar machten, em Ende bereitet worden. Das ist das Hauptmerkmal des neuen soeben vom Reichskanzler und vom Reichswehrminister unterschriebenen Gesetzes, das nur zwei Artikel umfaßt, und das doch von so großer Wichtigkeit ist. War es schon dadurch, daß die kleinen Wapvenschild- ch«n an den Stahlhelmen in den Farben der Länder durch solche in den Reichsfarben schwarz-weiß-rot ersetzt wurden, schwer geworden, ohne weüeres die Zugehörigkeit eines Soldaten im Dienstanzug zu einer Landsmannschaft zu er kennen, so ist jetzt auch organisatorisch der letzte Schritt zu der so notwendigen Vereinheitlichung getan worden. Was den Weimarer Aposteln der Reichseinheit in 1^ Jahrzehn ten nicht geglückt ist, hat die nationale Regierung in weni gen Monaten ohne viel Aufhebens vollendet. Bon jeder hatte sich im deutschen Heere die Tatsache un angenehm bemerkbar gemacht, daß es einstmals aus vielen kleinen Landerarmeen zusammengesetzt wurde. Die wieder holten Versuche, eine völlige Vereinheitlichung durchzuführen, scheiterten immer wieder an dem Starrsinn der Länder. Den Grundstock bildete das preußische Heer. Die Grundlagen sei ne» Aufbau» gehen auf die Befreiungskriege zurück. Da- mal» hatte die Not des Landes die Einführung der allgemei- nen Wehrpflicht diktiert, die ursprünglich nur für die Dauer des Krieges vorgesehen war, zunächst aber beibehalten und Ende 1814 durch Gesetz zur dauernden Einrichtung wurde. Die Grundbestimmungen über das Heereswesen wurden aus der Verfassung des Norddeutschen Bundes in die Verfas sung des Deutschen Reiches vom Jahre 1871 ohne Aende- ruNg übernommen. Das gesamte Heereswesen und die Wehrgesetzgebung wurden Reichssache. Aber diese Einheit war nur sehr äußerlicher Natur. Sn Wirklichkeit blieb die Eigenbrötelei der Bundesstaaten in schönster Blüte. Die bayrische Armee wurde zwar in da» Heer des Deutschen Reiche» eingegliedert, blieb aber doch eine Einheit für sich. Bayern war an die allgemeine Wehrpflicht und an die Fest setzung der Friedensstärke deo Heeres gebunden. Es behielt aber seine alle Militargefetzgebung bei und zahlte auch die Kosten für sein Kriegswesen. Das Heer, da» drei Armee korps umfichte, unterstand der Militärhohekt des Königs " i Bayern. Nur im Kriegsfälle trat es unter den Ober > de» deutschen, Kaiser» tn seiner Eigenschaft als Oberster Kriegsherr. Luch mit Württemberg wurde eine Militärkon vention abgeschlossen, die besagte, daß das württembergische Kontingent «in Armeekorps für sich bilde und dl« Truppen im eigenen Lande „disloziert" werden müßten. Aehnlich« Rechte wurden Sachsen zuerkannt. Organisatorisch war von « " s«n,' Bayern, Sachsen und Württemberg terien hatten. Di« Heere der deul" ich zunächst, so gut es ging, voneim