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' '" - ' ' ' '^'' -"" ^>' . Riesaer H Tageblatt und A«rrigrr fSltrtlsv «b Ayrign). .,7^7^,- Amtsblatt *227 der Köntgl. AMShauptmannschast Großenhain, des KSntgl. Amtsgerichts «nd des Stadtrath» M Riesa. S7S. Mittwoch, S Dezember IVOS» «beaSS SüJahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint Men Da, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger ßwt in» Han» 1 Mark <v Psg^ bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mart 65 Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnement» werden angenommen. . Aazeigen-Aimah»« für di« Rümmer de» Ausgabetage« bi« Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Vlnterltch in Riesa. — vrschästSstelle: Aastautenstrabe 5S. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. Da» im Grundbuch« sür Riesa Blatt 273 aus de» Namen de» Restaurateur» Littet in Riesa eingetragen« Grundstück soll am 25. Januar 1S04, vormittag- 1v Uhr an »er GnlchtSstrllr im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da» Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 13,1 Ar groß und aus 177 71V M. — Ps. geschätzt. El blstrht au» de» Häusern Nr. 22 und 22 L Abteilung L de» Brand kataster». Braudvrrficheruug: 62 080 Br nnd 89 200. Steuereinheiten: 1421,8S. Beide Häuser find za« Betrieb eine» Ladengeschäft», da» eine außerdem zum Betrieb einer Schank wirtschaft ring,richtet. Die Einficht der Mitteilungen de» Grundbuchamts sowie der übrigen da» Grundstück betreffende» Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte aus Besriedigung au» dem Grundstück« find, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 30 Oktober 1903 verlaurbarten Versteigerung-Vermerke» au» dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätesten» im VersteigeruugStrrmtn« vor der Aufforderung zur Abgabe von Gebote» anzmnelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls di« Rechte bei der Feststellung de» geringsten Gebot» nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» Berstet. gerungSerlöse» dem Anspruch« de» Gläubiger» «nd den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die «in der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werde» aufgesordert, vor der Erteilung de» Zuschlag» die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de» 8er. fahren» herbeizusühren, widrigenfalls sür da» Recht der Berstetg«ru»g»erlö» an die Stelle d«S versteigerten Gegenstände» treten würde. Riesa, den 30. November 1903. Königliches Amtsgericht. I« Aukttorwlokal hier komme» * Montag, de« 7. Dezember 1S03, vor«. 11 Uhr I spianiuo, 2 Sofa», 1 Bertitow, eine Sszahl GlaSt,ller, Schüsseln, Schalen und Platten, II Schachteln mit Marzipan, Chocoladru nnd Brausrbonbon», 1 Portitzre mit Halter und Rosette«, 2 Wandtisch« mit Marmorplattrn u. a. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 2. Dezember 1903. Per Gerichtsvollzieher de- Kgl. Amtsgericht-, Bekanntmachung. Kinderarbeit in gewerbliche« Betriebe« betreffend. A« 1. Januar 1904 t»itt da» Reich«gesetz, betreffend Kinderarbeit in »«werblich«» Br« trieben vom 30. März 1903 In Kra't. Da»j«lte enthält iu 88 12 und 13 folgende Be stimmungen. g 12. In Betriebe», in denen fremde Kivdrr nicht teschäsligt werd«» dürsin,*) sowie in Werkstätten, in welchen durch rlrmrnta,, Kraft, (Dampf, Wind, Wasser, Ga», Luft, Elekttizität) bewegt« Triebwerke nicht blo» vorübergehend zur Verwendung kommen, ist auch die Beschäs« tlgurg eigener Kinder untersagt. 8 13. Im Betriebe vou Werkstätten, iu denen dir Beschäftigung von Kinder» nicht nach § 12 verboten ist» im HaudelSgewerbe und in BrrkrhrSgewrrbrn dürfe» eigene Kinder unter 10 Jahren überhaupt nicht, eigen« Kinder über 10 Jahre nicht in drr Zeit zwischen 8 Uhr abend» und 8 Uhr morgen» und nicht vor dem Vormittagsunterrichte beschäftigt werden. Um Mittag ist den Kindern eine mindesten» zweistündige Paus, zu gewähren. Sm Nachmittage darf die Beschäftigung erst «in« Stunde nach beendetem Unterrichte beginnen. Da sür di« erstes zwei Jahre »ach Jukrasttrrteu de» Gesetze» dir Zulassung vou Aus« «choeere vou Vorst eheadr« Brstimwuugrn für einzelne Brtrieb»zwrig«, sofern sie beemtrergt wird, vorgesehen wonea ist, so ergeht hiermit au alle Beteiligten die Aufforderung, ihr« etwa iu Betracht komm«»den Anträge bi» zu« L«. Dezember diese» Jahre» bei m>» schriftlich oder zu Protokoll au Rat»stelle anzubrtngen. Hierbei find di« Arbeiten, mit denen die Kinder beschäftigt werde» soll«, genau zu bezeichnen und r» ist jede einzeln« beantragt« Aa»uahm« entsprechend z« begründe«. ') Da» Verzeichn!» der Betriebe, in denen nach vorgenanntem Gesetze fremd« Kinder nicht beschäftigt werden dürfe», ist bei uu« elnzusehrn. Der Not der Etadt Meso, den 2. Dezember 1903. Ayrer. G. Am 30. November 1903 ist tu Rtrfa 1 Sack Roggen und 1 Pferdedecke gesunden worden. Fall» sich der Verlierer nicht binnen Jahresfrist meldet, wird über die Fundobjekt« «ach gesetzlicher Vorschrift verfügt werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 2. Dezember 1903 Ayrer. G. Oertliche» «nd Sächsische». Ries», 2. Dezember 1903. — Nichtamtlicher Bericht über dir öffentliche Stadt» verordneteusitzung am 1. Dezember. Anwesend war«» 16 Mitglieder. Entschuldigt fehlte Herr Hammitzsch, unentschul» digt Herr Krrtzschmar. Al» Vertreter de» Rate» wohnten Herr Bürgermeister Dr. Dehne und Herr Stadtrat Ayrer der Sitzung bei. Den Vorsitz führte Herr Sladtverordurtrnvorsteher Hilda». Als Paukt 1 steht aus der Tagesordnung das OrtSge- setz zur Durchführung der reich»- und lande-gesetzlichen Vor schuften für di« Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Riesa. Nach der Begründung de» Gesetze» durch den Herrn Vorsitzenden betont Herr Stadtv. Oehmichen, daß sich im wesentlicheu nicht» gegen da» Gesetz einwrnden lt-fse, da e» lediglich eine Folge drr reich», und landeSgrsrtzltchru Boischrtfteu sei. Bei der paragraphenweise Durchaahme de» vorliegenden Entwurse» ergänzt Herr Bürgermeister Dr. Dehne di« 88 3 bi» 6 durch begleitende Erläuterungen. Di« Bestimmungen über Beschau und Kontrolle vou ringesührte« Fleisch seien nötig im Jntereffe de» Flrischrrrigrwerbe» und de» Schlachthofe», sie seien im Schlacht« hosau»schufsr und vom Stadtratr eingehend erwogen und von beiden iu gegrnleitigrm Einorr stäub niste genehmigt worden. 8 6, letzter Absatz, bringe di« neue Vorschrift, daß der Rachwri» der stattgesuodeoeu Fleischbeschau nicht nur durch Stempelung, son dern auch durch Schein zu erbringen ist. Herr Stadtv. Fischer wünscht, i« Jntereffe dr» Publikum» dir bezüglichen reich»- und landrSgrsetzllchen Bestimmungen dem Ort»ges«tzr brizudruckrn. Herr Stadtv Starke möchte statt .Gchlachthosdirektor" Schlacht« hoftritrr gefttzt wissen. Nachdem drr Herr Bürgermeister erstere» zugrsagt, vou letzterem aber abgeratru hat, wird da» Ort»grsrtz einstimmig angenommen. 2. Schulkasseurechnuug sür da» Jahr 1902. Die selbe ist vou Herrn Revisor Eckner geprüft und sür richtig ir« finden bi» aus klein« Erinnerungen, di« drr Herr Vorsitzende vorträgt. Ja einzelnen Konten war dir auSgrworfene Summe dr» GchulhauShaltplaur» überschritte», deren Deckung aber durch ander« Konten ausgeglichen worden ist. Einem Gesuch« dr» Herr» Haftmanu um Rückzahlung voa 19 Mark zuvielgrzahl« te« Schulgeld kann nicht stattgrgebrn «erden, da nur dann bei vier schulpflichtigen Kindern einer Familie Schulgelderloß ein tritt, wenn drei der Kinder die mittler« oder drei di« einfach« Bott« schul« besuche», nicht aber wrun die Kinder teil» in die mittlere oder teil» in dl« einfach« gehe«. Hnr Stadtv. Müllzr tritt dieser von Herrn Bürgermeister dargelegtrn Bestimmung der Schulordnung eutgegen, ebenso Hnr Stadtv. Ritzfch«. Herr Bürgermeister Dr. Dehne bittet, dir Bestimmung bl» zur bevor« stehenden Neubearbeitung drr Schulordnung gelten zu lassen. Die Schulkaffrorechnuug wird hieraus einstimmig richtig ge sprochen. 3. Abkommen über den von den hiesigen Garnison anstalten zu zahlenden Wafferzin». Drr Her, Vorsitzende ver liest ein« Anzahl früherer B« schlöffe »nd einen längeren Schrift wechsel mit drr Köntgl. Intendantur. Darnach zahlt, di« Gar nison seither 10 Pf. pro kbw Wasser, doch hat sich heran», gestellt, daß de« Stadt selbst di« Zuleitung eine» kbw 13 Pf kostet, ja 1902 sei der Perl» infolge mannigfacher Umstände aus 18,007 Pf. gestiegen. Nun habe drr WaffrrwerkSauSschuß dl« Preise sür dir Regimenter 32 und 68 aus 18 Pf, für da» Lazarett auf 20 Pf., für die Bäckerei aus 18 Pf. und da» Depot auf 10 Ps. frstgesitzt. Da dl« Königliche Intendantur diese vlersachrn Preis« al» llebelstand empfunden und um »inen Durchschnittspreis gebet-n habe, so habe sich drr Stadtrat mit dem Krieg»Ministerium aus 14 Pf. ohne jede» Rabatt geeinigt. Herr Stadtv. Schön Herr begrüßt e», daß die Stadt künftig nicht mehr zuzusetzen brauch« und erhält zur Antwort, daß der Gr- samtvaffrrvrrbrauch durch di« Garnison jährlich 63000 kbm und drr GrsamtztnS 8078,80 M. betragen habe bei 7 Prozent Rabatt. Herr Stadtv. Fischer srägt »och drr Dauer der betr. Verträge. Herr Bürgermeister Dr. Dehue mrlut, daß hier nur an Revisionen der Verträge gedacht werde» könnte. Da» WafferzinS-Abkommen wird einstimmig genehmigt. 6. (vor 4. verhandelt) Wohltätige Stiftungen. Frau Marie Friedrich geb. Auch», Tochter dr» verstorbruen Ehrenbürger» unserer Stadt, dr» H«ra F. W. Fuch», schrnkt der Stadt 8000 M. bar, welche Summe drr Stadtrat den Zwecken dr» Frrlbettrnsond» zu überweisen vorschlägt. Kolle gium stimmt dr« zu und der Vorsitzende dankt der Spenderin Ferner stiftet Herr Anton Unger in Drr»drn 30000 M. in drriprozrntigrr sächsischer Rente, deren Zinsen jährlich vor Weih, nachten oder noch Umständen schon im Lause dr» Jahre» zum besten bedürftiger Alter oder Kranker verwandt werd«» sollen Dazu sollen dir Vorschläge de» Fraurnvrrrin» mit gehört werden und soll auch der Frauenvrrrin möglichst mit der Au»sührung betraut werde». Im Eloverstäudviffr mit dem Stadtrate nimmt Kollegium hiervon Kenntui» und dankt drr Herr Vorsitzende auch diesem hochherzigen Spender. 4 Veränderungen in drr Geschäftseinrichtung bei drr Stadtkaffe, in den GehaltSklaflrn und Stoffeln, Versetzung von v amt'U in ander« Stellen und GebaltSklaff«, Abänderung mehrerer der v'st'mmunge» über da» Dirnfteinkommen drr Br« amten und Bedienstete» bei drr Stadt»««,iude Riesa, sowie entsprech-»de Veränderung de» Ort»statut». AlS Beteiligt < verläßt Herr Stodlkasfierrr Eulitz den Saal «nd an seine Stell al» Plvrokollant tritt Herr Stadtv. Fischer. Der Herr Bor fitzende verliest «in« Reihe zusammenhängender Beschlüsse de» Recht», und VersaffungtlauS schuss«», die zurückgrrisrn aus die seit März versuchsweise vorgraommru« Bereinigung der GaS« anstaltskaff« mit der Stadtkaffe. Diese Maßnahme hoi« sich bewährt und solle beibehalten werden. Di« Geschäftsführung drr Stadtkaffe sei dadurch gesteigert und drr Stadtkosfirrer über- lastet worden, waS auf jeden Fall vermieden werden müsse, namentlich im Jntereffe einer rechtzeitigen Fertigstellung dr» HauShaltplanr». Wiederum sei «ine Vermehrung der Bramte» nicht angängig grwese». Da nun di« Bezeichnung »Stadt« kassier««' dem Beamte» verbleiben müsse, der den Verkehr mit dem Publikum habe, so müsse man auf eine neue Bezeichnung dr» Herrn Ealitz zukommrn und schlägt drr Ausschuß die Be zeichnung , Stadtkämmerer' vor. Um diese Stell« vor dem Stadtkasfierrr aulzuzrtchnrn, wolle man drr GrhaltSklaflr 1 noch eine Stus« ausügrn, dir mit einem Endgehalt« bi» 3800 M. festgesetzt ist. Da Herr Eulitz bereit» seit 1901 sei» Höchst gehalt von 3600 M. bezieht, will man ihm vom 1. Januar 1908 au 3800 M zahlen. Hierzu beschließt Kollegium, Herrn Ealitz bereit» vom 1. Januar 1904 au da» Mehr zukowmeu zu lassen In dir Stell« dr» Stadtkasfierrr» tritt Herr Ham mitzsch und iu dessen Stille Herr Koffrubuchhalter Rrißbach. GrhaltSkloffr 2 soll künftig ganz in Wegfall komm«». Ihr ge hört nur Herr Sparkaffenkasfirrer Schuster an, dr» nach Klaffe 1 rückt mit 2800 M. vom 1. Januar 1904 ab. Kollegium stimmt zu. Die alte Klaffe 3 (1800—2700 M) wird um» Klaffe 2 mit 2000—3200 M. Hrrr Stadtkasfierrr Hammitzsch rückt nach Klaff« 2, Stus« 8, mit 2800 M. und Hnr Rriß bach nach Klaffe 2, Stufe 1, mit 2000 M. Hrrr Stadt sekretär Kreß« wird bei seinem Gehalte belassen bi» er regulativ»,»äß Zulage erhält und rückt dann nach Klaffe 2. Hrrr Expedient Leutert wird von drr Gasanstalt al» Buchhalter an di« Stadtkaffe versrtzt. Die Rat»botrn Scheibe, Drescher und Schüler erhalten Ausbesserungen von je 60 und 100 M In Summa macht da» «in« Mrhrbrlastuug der Stadt von 780 M, doch wndru 300 M. durch Urbrrtraguog drr Einholung d.r Ga»g«ldrr auf di« Rat»bot«n erspart. — Di« 88 4 uud 6 drr Vrstiwmwungrn über do» Dirnfleivkommrn find dahin zu iinderv, daß künftig nur dir Zahl drr Stelle», nicht dl« Nameu drr betr. Beamten angegeben werde». Bet Besitzungen vou Stellen (8 8) ist nur daun dl« Zustimmung der Stadtarrordnete» nötig, wen» eine Mehrbelastung drr Stadt rintrltt. Der Wert der Neben« brzügr (810) wird nicht in die staffrlmäßigeu Gehälter eingr-