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Mittwoch, den 27. Oktober 1926 21. Zahr^ang Muer Tageblatt ;r^-.^"H7r /eNAbr^lbksUl, vUV ^rAAbVß^Ab sKWNn I,!,grvmm>!llagiblallfiu,'r,otb!rg, Enthalte«» tl« amlüchenörkaimtmachungen Le. Kote« üerEtaökvnü -ISAmtsgerichts^ue. P.M,«.„«,! tlmii^pzigtti. 1«I Hl Echo der Silverbergrede in Bayern »rl k markte Englands im fernen Osten und in Südamerika. Und »immer stärker wird auch der Wettbewerb der Union um die un- üke Zragr -er Giftgase. hat dem NetchSdtenst ausscheidet und am den preußischen Dienst übernommen auch sind, Man dem englischen Parteileben. 2ü. Okt Der Arbeiterführer r-oma» Abkehr Länder er will er will wieder standen und habe auch früher nie die Hoffnung der« loren, daß der Lag lammen werde, an dem, wenn auch nicht der innere Drang und die politische Ueberzeugung, so doch die Verhältnisse die deutsche Wirtschaft auf den Boden der Republik führen werden. Die immanente Vernunft der Dinge hat dazu geführt, daß nun die ' - ' " - - - - die hat Kreise unlöslich mit der Republik verknüpft es selbst nicht für möglich gehalten haben, gesehen, wie die Fäden sich! spinnen und Wirtschaft und Republik sich zusammenschmieüen. war der Klang des Schmiedehammers, der zu die- Nede in Dresden geführt Hal, genau so, wie die Vrr Zoll Jänicke. Der Erlaß betreffend Milderung von Dienststrafen, für Reichsbeamte usw. ist, wie den Blättern mttgetetlt wird, durch den Reichspräsidenten auch auf Dr. Jänicke ausgedehnt worden. Tie Strafe wurde ihm erlassen- Die Strafversetzung ist dadurch gegenstandslos geworden, weil Jänicke aus 1. November in wird. ftmerlka Washington, 2V. Okt. Ta» Staatsdepartement gestern seins Absicht bestätigt, auf der Ratifizie rung des Genfer Protokoll» betreffend da» Verbot der Anwendung von Giftgasen zu bestehen. Die in der „American Legion" organisierten Kriegsteilnehmer hat ten diese Absicht lebhaft bekämpft. London. 24. Oktober. Da» liberale Parlamentsmit glied Kennworthy hat beschlossen, eine Fortschrittspartei zu gründen. Er erklärte, er werde mit der Arbeiterpartei zu- kammenMrkßA, Sie Ausführung -es Hohenzollern-Veeglekches. Im preußischen Finanzministerium ist man nach einer" Ko rrcspondcnzmeldung mit den Arbeiten .zur Durchführung des Vertrages mit dem Hohenzollernhaus beschäftigt. Vor allem muß der neue Staatsbesitz in den übrigen Staatsbesitz organisch eingsgliedert werden. Die Forsten und Domänen werden in Zukunft vom Land- wirtschastsministerium mttverwaltet werden. Für die Museumsschlösser wird vom 1. April 1927 ab eine besonders Verwaltung, die „Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten", beim Kultusministerium einge richtet werden. Im Berliner Kronprtnzenpälat» soll oie „Gcneralverwaltung der preußischen Staatstheater" untergeb rächt werden. Es ser richtig verstandene Weltwirtschaft den Pazifismus för dert und fördern muß. Biele haben die Bedeutung dieses Tages nicht verstanden. Wir stehen am Anfang einer neuen Epoche und sollten uns dessen mehr und mehr bewußt werden. Gepredigt und prophezeit hat es jeder von uns in den letzten Jahren. Wir haben k alle gepredigt und prophezeit, daß die Welt ohne eine Ueberbrückung der wirtschaftlichen Gegensätze in der Weltwirtschaft nicht auf den Boden politischer Verstän digung geraten könne. Und die Hellhörigen haben dies auch kommen sehen, und ich betrachte diese Entwicklung nicht mit saurem Munde, sondern al» den höchsten Triumph unserer Politik. Unsere Politik hat an diesen Punkt hingesührt, an das Bekenntnis zur Republik. Wenn wir zur Wirtschaft Stellung nehmen, so müssen wir zu einer stärkeren Betonung der Produktionsinkereffen in'der Wirtschaft kommen. ES ist doch so, daß die wer bende Kraft unserer Partei in der Richtung der links gerichteten Lohn- und Gehaltsempfänger durch die Or- .... ganisationen der Sozialdemokratie und de» Zentrum« H Fehlbetrag im Außenhandel heute größer ist als vor dem stark erschöpft ist. Hier werden wir starke werbende s Kriege. Trotzdem ist es bisher immer noch gelungen, diesen Kraft nicht ausüben können. ES ist eine bittere Ersah» S Fehlbetrag dvrch die Ueöerschüsle der Zahlungsbilanz auSzu- rung, die wir gemacht haben, daß wir in den sozialen z gleichen. Die englische Schiffahrt beherrsch! tatsächlich immer Ausschüssen selbst sozialistische Forderungen übertroffen S noch die Hochstraßen de? internationalen Verkehr«. Aber haben, ohne bet der Arbeiterschaft den Widechall zu l London ist nicht mehr der Geldmarkt der Erde Die Ent- finden. öthronung des Sterling zu Gunsten des Dollars ist Wirtschaft« 'lich, und mittelbar auch politisch, wohl das wichtigste Ergeb nis des Krieges für England. Gewiß kann England noch starke Trümpfe in die Wag schale werfen. Es verfügt über Rohstofsmonopole, wenn diese auch stark bestritten find. Die Vereinigten Staaten haben zunächst den Kampf um das Gümmimonopol aufge' nommen. Sie bedrängen ferner entscheidend die Ab.atz- Ein rnglifch« Hffylrr vor <in»m ftanMschrn Gericht. Part», Lä. Okt. Wie d»m „Matin" au» Algier gemeldet wird, hat da» dortig« Berufungsgericht den englischen Leutnant Mae Mamara, der tm Mär» wegen Beteiligung an aufrsthrertschen Umtrieben in Lunt» von der ersten Instanz zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, zu sechs Monaten Gefängnt» und 2000 Franken Geldstrafe verurteilt und ihm da» Betre ten französischen Gebiete» verboten. Großfmer t« Londoner Dockviertel. London, 20. Oktober. Bet einem Grobfeuer im Dockvtertel wurde gestern em Lagerhaus völlig zerstört. Der Mtirb «nf svooa Pfund geschätzt. europäischen Märkte. Das Stcchlkartell der hauptsächlichen Länder Mitteleuropa» ist ein erster Versuch, den Abwehr kampf gegen den unaufhaltsam fortschreitenden Wettbewerb der Unton aufzunehmen. ES ist nicht unbedingt notwendig, daß England stch daran beteiligt. Die englische Eisen- und l Stahlindustrie arbeitet mit so hohen Gestehungskosten, daß sie nach dem Ausbau des Stahlkartells zum Ttsenkartell überhaupt tnS Hintertreffen geraden muh. Hier zeigt sich die Bedeutung der Aussperrung der Grubenarbeiter in England. Die englische Wirtschaft ist offenbar entschlossen, die Produk tionskosten durch Senkung der Löhne und Steigerung der Arbeitsleistung abzubauen. Das ist nur eine halbe Maßregel, die ergänzt werden muh durch eine wirtschaft», oder doch handelspolitische Verständigung mit den Ländern, die nicht nur für den Wettbewerb, sondern auch als Märkte in Frage kommen. Zur Aufhebung -es prrußischen Verbotes -es ,VWng" un- -er ,Ällympia". Zu der von verschiedenen Setten aufgeworfenen Frage, ob der Spruch des StaatSgerichtShofe» zum chutzo der Republik, der daS Verbot der Bünde „Wi king" und „Olympia" in Preußen aushcbt, auch für da» eulsche Reich gilt, äußert sich in der „Täglichen Rund schau" ein Mitglied des TtaatSgertchtishvfeS. Die Ent scheidung, sv heißt e» in der Zuschrift, berührt in kei ner Weise da» überhaupt erst später erfolgte Verbot de» Reichstnnenmintster». Der Staat»gertcht»hof zum Ächutze der Republik hat sich lediglich mtt Vorgehen ,egen das R-publikschutzgefetz zu befassen. E» kann hiernach also keinerlei Zweifel bestehen, daß „Wiking" und „Olympia" für da» gesamte deutsche Reichsgebiet verboten bleiben, also auch,fltv Preußen. dl» Katftrhof-Vrnkschrlft. Die Denkschrift de» Reichsftnanzmtnistertum» über den Ankauf des Berliner Hotel« „Katserhof" durch da» Reich, die dem Netchskabtnett zur Beschlußfassung vor liegt, enthält den Blättern zufolge ein ausführliche» Programm der Neugruppierung der Retchsbehvrden. ES wird betont, daß der Ankauf de» Hotel» „Katserhof" das billigste und zweckmäßigste Mittel fei, die Zusam menlegung der Äetchsbehörden durchzuführen und gleich zeitig der RrichSregierung di« notwendigen R-Präsen- vENMSwE zu ssMnr. Au- London, , . erklärt« gestern in «iner Red», Kennworthy werd« heut« zum erstenmal al« Arbettermitglied im Parlament sitzen. In einer Unterredung mtt Pressevertretern erklärte Kennworthy, es sei die Pflicht jede» Liberalen und Ra dikalen, seinem Beispiel zu folgen. Der Vorfall in Mainz. , Der Vorfall in Mainz (Verletzung eine« franzö sischen Sergeanten durch einen Revolverschutz) ist da durch erledigt, wie die Blätter hören, daß die französi schen Behörden die deutsche Polizei benachrichtigt haben, sie könne die Untersuchung einstellen, da der Vorfall nicht als gegen die französische Armee gerichtet anzu sehen sei. Deutschland und England. Deutsche und englische Wirtschaftsführer haben jetzt erst einmal Tuchfühlung genommen. Was daraus stch entwickelt, bleibt abzuwartew Daß aber diese Tuchfühlung 8 Jahre nach Kriegserwe möglich wurde, ist auch ein Beweis dafür, daß England eine falsche Rechnung ausmachte, als es in den Krieg einlrat. England hat zweifellos vor dem Kriege den wachsenden wirtschaftlichen Wettbewerb Deutschlands gesücch- tet; diese Furcht war bestimmend für den Eintritt in den Krieg, wenn dieser Eintritt politisch und diplomathch auch mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien begründet wurde. England sah den Wettbewerb Deutschlands hauptsäch lich darin, daß es immer reicher wurde, und daß eS stch industriell immer mehr vervollkommnete. Deutschland war dazu übergegangen, den schnell wachsenden Reichtum tm Ausland, d. h. in Rohstoffländern anzulegen; um sich dies« Länder wirtschaftlich und handelspolitisch cmzugliedern. Die Furcht Englands hat ihren Ausdruck im Versailler Vertrug gefunden. Deutschland mußte seine Handelsflotte auSliefern, ebenso die Kolonien sowie die im Ausland angelegten Kapi talien. Durch dies« Bestimmungen hoffte England den deut- schne Wettbewerb auf Jahrzehnte hinaus zu zerbrechen und sich selbst einen Vorsprung zu sichern, der überhaupt nicht wieder eingeholt werden konnte. Die Rechnung war falsch. Der Versailler Vertrag zertrümmerte zunächst einmal die ge wachsenen und nicht nur zufällig gewordenen Wirtschaftsge biete Europas. Mittel, und Osteuropa wurden balkanifiert« Was England vor dem Kriege überhaupt nicht in Rechnung gestellt hatte, war die durch den Krieg aufgeschlossene bei- spiellose industrielle Entwicklung der Vereinigten Staaten. Acht Jahre nach Kriegsende läßt sich das Ergebnis einiger maßen übersehen. England hat seinen Außenhandel mengen« und wertmäßig wohl behaupten können, jedoch sind außer ordentliche Verschiebungen eingstreten, die sich immer mehr als Gefqssrzeichen enthüllen. Es sind die Dominions und die Kolonien, die den größten Teil der Ausfuhr aufnehmen müssen. Je mehr die Dominions wirtschaftlich und besonder» industriell erstarken, desto mehr sind diese Märkte gefährdet. «Auf der anderen Seite: England hat auch die Einfuhr von I Rohstoffen und Lebensmitteln steigern müssen, sodaß der Erklärungen des Staatspräsidenten a. D. Hummel Schwabach, 26. Okt. Unter außerordentlicher Be teiligung aus dem ganzen Lande wurde in Schwabach der LandeSpartettag der Demokratischen Partei Bayerns veranstaltet. :Jm Mittelpunkt der Tagung, die von starker Zuversicht getragen war, stand eine programma tische Rede de» Staatspräsidenten a. D. Prof. Hummel!. Hummel stellte in den Mittelpunkt seiner Ausfüh rungen die Frage, ob die Demokratische Partei, deren entscheidender Anteil an den Erfolgen der inneren und äußeren Politik unbestreitbar sei, in ausreichendem Maße sich bemühe, ihre Daseinsberechtigung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zu erweisen. In die sem Zusammenhang kam der Redner auf die Absage zu sprechen, die von der demokratischen Jugend in Bam berg dem wirtschaftlichen Liberalismus erteilt wurde. Kaum war diese Absage erfolgt, da kam der große Auf ruf der internationalen Wirtschaft, der über die Köpfe der Regierungen hinweg den wirtschaftlichen Liberalis mus verkündete, jener Aufruf, der wie ein Lauffeuer durch die Well ging und die Bürokraten der auswär tigen Aemter durcheinander gewirbelt hat. Der rvirt'chaitliche Liberalismus ist nicht tot, er ist vielmehr unser lebendiger Verbündeter in der Weltwirtschaft. Wir hätten ohne ihn niemals die Außenpolitik gegen die vorhandenen politischen Strömungen in England, Amerika und Frankreich durchführen können. Was- ist wirtschaftlicher Liberalismus? Der jvtrt« schaftltche Liberalismus will die Beseitigung der inter nationalen Zollschranken. Er will, daß die Waren in der Welt ungehindert verkehren "können, er will eine von den Protektionistischen Methoden, die auch angenommen haben, die sie vorher nicht hatten: die Beseitigung der Ein- und Ausfuhrverbote, den weltbürgerlichen Geist in die Weltwirtschaft htnetnbringen. Professor Hummel fährt fort: Die Rede, die mein Freund Silverberg auf der Dresdener Tagung des ReichSvcrbandes der Industrie gehalten hat, ist ein hi storischer: Akt gewesen. Ich bin den Dingen nahege- Vre Scha-im -es »ngllfchen Han-«ls infolge -e- Sergorbeilerstreßk». London, 20. Oktober. Sir Robert Horn« erklärte in einer Rede, der Bsrgarbetterstretk habe die Handelsbilanz England» vollstänig in Unordnung gebracht. Wen« nicht di« Reeder tm Stand« seien, die Einnahmen de» Lande» au er höben, so würde. nvttgerw«ise demnächst di« vankrat« hinauf- gesetzt werden, um dt« Inanspruchnahme de» englischen Val- ve» etnzudämmen.