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MWuer«Tageblatt Leitung für die Orte: Börnichen, Ditterrdorf, Dittmannsdorf, Gornau, tzohndorf, Krumhermertdorf, Scharfenstein, Schlöhchen/^rrgeb., Waidkirchen/Lr;geb., Weißbach, Wiiifchthal, Witzschdorf. !lr. 181 M. Jahrgang Lienstag. S. August 1841 Das „Zschopauer Lagebiatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Besteilungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. An;«ig«np r»if« : Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; di« 40 mm breite Millimeteneile im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis - Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. und Anzeiger l Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" lst das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrot» zu ZILHa und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Olatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, ». G. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nuf 7l2 ^u/s6Ü6N6rr6A6m/6 Ü6I tier- l/n/ersuc/illHA cker m öer/m umi SowjetboWast-Spionage- und Mrderzenimle Verbrennungsofen für Leichen / komplette Sabotage- und Zälscherwerkslälleu Das Schicksal der Generale Miller und kulieposf geklärt Berlin, 5. August. (HS.-Meldung.) Schon wenige Tage nach Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Sowjetrußland erhielt die Reichs- rcgierung Kenntnis davon, daß die Sowjetregierung eine Durchsuchung der dcutschen Botschaft in Moskau unmittelbar nach der Abreise der deutschen diplomatischen Vertretung vorgcnommcn hatte. Aus diesem Grunde haben die zustän digen deutschen Stellen eine Untersuchung der ehemaligen sowjetischen Botschaft in Paris und Berlin durchgeführt. Tas Ergebnis der Untersuchung des Gebäudes der ehe maligen sowjetischen Botschaft in Paris," das zuletzt als Konsulat verwendet wurde, ist umso aufschlußreicher, wenn man berücksichtigt, daß die Mitglieder des Konsulates zeit lich in der Lage waren, in aller Ruhe alles wichtige Aktien material zu vernichten und auch eine große Anzahl son stiger Dinge noch vorher beiseite zu schaffen und dadurch den Blicken der Weltöffentlichkeit für immer zu entziehen. Die Besichtigung gewährte einen aufschlußreichen Einblick in die Spionage» und Sabotagetätigkeit der GPU in frem den Ländern und bestätigt erneut, daß die diplomatischen Vertretungen der Sowjetunion als Außenstellen der Ko mintern die Zentralen kriegshetzerischer und revolutionärer Umtriebe in den einzelne» Ländern sind. Der vollkommen isolierte Flügel der Botschaft, in welchem sich die Dienst räume der GPU befanden, kann nur als technisch raffi niertest auSgestattete Verbrecher- und MSrderwerkstatt be zeichnet werden. Die Zugänge zu diesen ausgedehnten Räumlichkeiten sind einzeln durch schwere Panzertüren ge sichert, sodaß ein« Oeffnung dieser Räume unter Einsatz technischer Spezialgeräte mehrere Stunden in Anspruch nahm. Schalldichte Mauern, schwere, elektrisch zu bedie nende Panzertüren, getarnte Beobachtungsluken und Schieß scharten zu den Gängen und einzelnen Zimmern sowie als Kernstück ei» elektrischer Verbrennungsofen mit einer «Sanne zum Zerstückeln der Leiche«, bilde« außer zahllose« Ein brecherwerkzeugen, Bohrmaschinen, Sauerstoffapparaten, Gasmasken, 20 Handschellen zum Fesseln und Giftampullen aller Art das Inventar. Die neben umfangreichen funk technischem Material vorgefundenen kompletten Sendeanlagen mit Zubehör und Ersatzteilen, darunter transportable Kof ferapparate, Morsetaster, Verstärkeranlagen und Hunderte von Radioröhren, sowie verschiedenartige Empfangsgeräte und Filmapparate bewiesen, daß der gesamte diplomatische und konsularische Apparat der Sowjets in Paris für die Zwecke des Nachrichtendienstes eingerichtet war. Ferner wurden Zeitzünder und Zünderteile, Maschinengewehre und Maschinenpistolen, sechs Pistolen mit dazugehörigen Maga zinen, Hber dreieinhalb Tausend Schutz MG-Munition, so wie Koffer und sonstige Behälter mit hochexplosiven Spreng stoffen sichergestellt. In den Arbeitsräumen des früheren sowjetischen Militärattachees in Frankreich wurden außerdem Maschinengewehre und Pistolen, Sprengstoffe, Zigarren mit Sprenginhalt, Zeitzünder, mehrere Munitionskisten und so gar zwei Fallschirme beschlagnahmt. Die i« den Folterkammer« der GPU-Zentrale fest ein gebauten großen chemischen Oefcn waren für die Verbren nung von Mensche« heikgerichtet. Es ist daher sicher, daß nicht ««r der seinerzeit verschwundene Führer der rassische» Emigration, General Miller, dort ermordet und seine Leiche verbrannt worden ist, sondern daß anch General Kutieposf «nd andere Persönlichkeiten der weißen Emigration «nd der sowjetischem Opposition in Frankreich ans dies?«» Wege hi«- gemordet «nd befestigt morde« sind. Di« Untersuchung der sowjetischen Botschaft in Berlin ergab ein« auffallend« Achnlichkeit mit den in Paris ge wonnenen Eindrücken. Der Gesamtkomplex der Botschaft umfaßt weit über hundert Räume. Im dritten Stockwerk ist ein« Flucht von Zimmern von den übrigen Teilen des Gebäudes durch ein starkes im Gang «ingefügtes Gittcrwerk abgetrennt. Dieser abgeschlossene Teil enthält wiederum Räumlichkeiten, die unter sich durch besonders stark« Panzer türen isoliert sind. Die Fenster dieser Räume sind mit Panzerbleuden verschließbar. Ganz offensichtlich handelt es sich hierbei um ein raffiniertes Spezialgefängnis, das die Bolschewiken brauchten, um sich unbequemer Mitwisser aus ihren eigenen Reihen zu entledigen. Di« Einschläge von 25 Nevoloerschüssen an einer dieser Panzertüren sprechen dazu «ine deutliche Sprache. Der Eindruck einer vollständig ausgestatteten Verbrecher werkstatt vervollkommnet sich bei der Besichtigung eines Zimmers, das als Dunkelkammer für photographische Ar beiten diente. Dort fanden sich gläsern« Ampullen mit konzentrierter Salpetersäure, größere Hartgummirohr« mit aufschraubbaren Deckeln, die zur Aufbewahrung von je fünf Giftampullen dienten, konzentriert« Schwefelsäure, konzen trierte Phosphorsäuro und eine Meng« weiterer Chemika lien, di« zu fototechnischen Arbeiten in keiner Weife verwen det werden konnten. Weitere Räume sind mit den hastig ab montierten Anlagen von drahtlos«» Send«- und Empfangs stationen versehen. Im Hofe b«r Botschaft wurde in «inem Kraftwagen «in« vollständig« Sende* und Empfangsanlage festgestellt. Bezeichnend für die Skrupellosigkeit, mit der in der sowjetrussischen Botschaft zu Werk« gegangen wurde, ist fer ner die Tatsache, daß in einem der Keller unter verbrannten Papierresten zahlreiche Metallsiegel aufgefunben wurden, vvw denen einer z. B. den Aufdruck „Consulado de la Repu- blica de Chile en Breslau" enthielt. Die Bolschewisten be dienten sich der Insignien eines fremd«» Staates, um poli tische Fälschungen anzufertigen. Man fand scrn«r Dum-Dum-Geschofle, Schweißbrenner mit den dazugehörigen Sauerstoffflaschen, groß« Vorräte an Siegellack verschiedenster Sorten deutscher und ausländischer Herkunft, di« dazu benutzt wurden, um wichtig« Schriftstücke zu öffnen und nach ihrer „Prüfung" wieder zu »erschließen. Es versteht sich von selbst, daß auch di« Sowj«t-Han-els- vertretung in der Lietzenburger Straße als Filiale der Sowjet-Botschaft Unter den Linden ausgestattet war. Do wurden in der Handelsvertretung u. a. drei vollständig« Nundfunksendeanlagen gefunden. In einer russischen Pen sion in Alt-Moabit hatten di« Bolschewisten neben komplet ten Röhren einig« Ersatzröhren zurückgelassen. In einem Raum des zweiten Stockwerkes waren mehrere Innen antennen und «ino Zuleitung für ein« Hochantenne gelegt, die nach ihrer ganzen Konstruktion zum Senden verwendbar waren. Auch diese Funde bestätige«, i« welchem Ausmaß sich die sowjetische» Verbrecher i» Berlin mit illeaaler ««d lichtscheuer Tätigkeit befaßt habe«. MM SmllorMectonnen verfem Ave große Zahl feindlicher Handelsschiffe schwer beschädigt / Erwellernng des Durch- brnchrranines südostwärts Smolensk / Lusbruchsverfuche !n der Alralne gescheitert Aus dem Führerhauptquartier, 5. August 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« der Ukraine wurde« Ausbruchsversuche der aus engem Raum zusammcngeschlossenen feindlichen Kräfte abgr- wicscn. Teile des Gegners wurden dabei aufgericbcn. Bei der Erweiterung des DurchbruchranmeS hunder. Kilometer südostwärts Smolensk wurde eine neue feind liche Kräftegruppe durch überraschenden Vorstoß teils der pichtet, teils eingcschlosseu. In Estland wurde die Stadt Taps genommen. Kampfflugzeuge belegte» in der letzten Nacht in rollcn- oem Einsatz militärische und wchrwirtschastliche Anlagen in Moskau erfolgreich mit Spreng- und Brandbomben. Bei Angriffe« gegen die britische Bersorgnugsschiffahrt versenkte die Luftwaffe weitab westlich Irland «nd im St.» Goorgskaual zwei Handelsschiffe mit zusammen 10SV0 BRT. 2» Pordakrika scheiterte bei Tobruk ei« Angriff stär kerer britischer Kräfte unter schwere» Verluste« sür den Feind. Deutsche Kampfflugzeuge giff«n anch in der letzten Nacht britische Stützpunkt« an. I« der Nacht zum 4. August ver- «ichtetc« sie aus der Reede von Suez zwei britische Handels schiffe mit zusammen 18 699 BRT. «nd trafen ei« großes Fahrgastschiff schwer. Der F«inb slog weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. Im Kampf gegen die britische Handelsschisfahrt versenk ten Kriegsmarine «nd Luftwaffe im Monat Juli 497 999 BRT. fei«dlichen Handelsschiffraumcs. Außerdem wurde« eine große Anzahl feindlicher Handelsschiffe schwer beschä digt» bas sie für längere Zeit nicht znr Vorsorgnng -es bri tische« Mutterlandes eingesetzt werde« könne». Die Ver- lnste, die der Feind durch Mineuoperatioue« erlitte« hat. sind t» diese« Zahlen nicht enthalte«. vrilen an der Tobruk-AM mit schweren Verlusten zuriilkgeschlagen Nom, 5. August. (HS.-Meldung). 1 Der italienisch« Wehrmachtsbericht vom Dienstag Haff folgenden Wortlaut: 1 Das Hauptquartier -er Wehrmacht gibt bekannt: ?! I« Nordafrika hat der Feind an der Tobruk-Front eine« heftige« Angriff gegen «nser« Stellungen ««termom- men. Im Gegenangriff habe« deutsche Abteilungen ihn mit schweren Berlnste« zurückgeschlage«. Es wnrte« zahlreich« Gefangene gemacht. An die hnndert englischer Toter bliebe« ans dem Kämpfplatz zurück. H Deutsche Flugzeuge habe« a« Lem Uuternehme« teil- genommen «nd die feindlichen Artilleriestellnnge« wirksam bombardiert. f An der Front von Sollnm Tätigkeit der vorgeschobene«! Posten. t Feindliche Flngzenge habe« Der«« boalbardiert n«L Litz Kirche «nd das Kolouialhospital zerstört. Es gab eine«! Tote« ««d vier 8erw«»det« ««ter de« Hofpitalinsaffe«. j I« Ostafrika -ave« drei feindliche Flngzenge erfolglos de« Stützpunkt vo« Uolchesit bombardiert. Si«e feindlich« Abteilnug, die sich nufere« Stellungen im AbschuUt Culqn« bert »« näher« vers«chte, «mrde »o« dem sofortige« Ein-i greife« ««serer Besatzung zersprengt «nd i« die Flucht getz schlage«. f Ei« britisches Flttgzeug hat aus großer Höhe eine Bombe «nd Brandplättche» aus «iwe« kleine« likndliche« Ort Sizi liens abgeworse«, ohne daß eS Opfer oder Schäden gab. ,! Im Mittelmeer hat eine« ««serer Unterseeboote ««test dem Befehl des KapUSnl«tt«a»tS Ladovico Grio« eine« feindliche« Ta«ker von 11M BRT- versenkt, der ans der Fahrt «ach Tobrnk begriffe« war. Ebe«falls im Mittelmeer hat «i«eS ««serer Untersees boote ei« Sunderland-Flugzeug mit Maschinengewehrseuell abgeschoffe«. Die feindlich« Besatzung wnrde gefangen^ genommen. 64 Loie auf -er „Manchester" Der Britenkreuzer im Mittelmeer schwer getroffeck. . Aus Gibraltar verlautet, daß dort die Leichen von KU Besatzungsmitgliedern des britischen Kreuzers „Manchester", der im Mittelmeer durch die italienische Luftwaffe schwer ge troffen wurde, an Land gebracht worden sind. Diese Tatsache gibt unS nur eine ungefähre Vorstellung von den schweren Ver lusten, die die Engländer bei dem Gefecht im Mittelmeer er« litten haben und über die sie einen Schleier des Geheimnisses, breiteten, indem sie die Toten der anderen Schiffe ins Meer versenkten. H Der britisch« Kreuzer „Manchester" wurde von italienische« Luftstrcitkrqften im Mittelmeer zusammen mit anderen dritte schen Kriegsschiffeinheiten schwer beschädigt. Nachdem dies Briten zahlreiche Tote bereits vor dem Anlaufen von Gibral« tar dem Meer übergeben hatten, um di« hohen Verluste zu verschleiern, ist die britische Marineführung nun gezwungen,' wenigstens einen kleinen Teil der ums Leben gekommene« britischen Seeleute an Land zu bestatten. Da es unmöglich ist. die Gesamtzahl der Toten zu verschweigen, wurde jetzt die Zahl von 64 toten Besatzungsmitgliedern genannt. Die weit- aus höhere Anzahl der im Meer versenkten Toten verschweigt! die britische Admiralität noch immer. Aeichsfinanzen in be-er Ordnung Weder Vermögensabgabe noch Sparguthabenbeschlagnahme Der Staatssekretär im Reichssinanzmintsterium, Fritzi Reinhardt, berichtet in der „Deutschen Steuer-Zeitung.! über die günstige Entwicklung des Steueraufkommens des! Reiches. Dieses Steueraufkommen hat im Rechnung--! jahr 1940 27,2 Milliarden RM. betragen und ist sür daS Rechnungsjahr 1941 auf 8 0 M i l l i a r d e n R M. Z es ch S tzt worden. Die Entwicklung im bisherigen Teil des Rechnungs jahres 1941 läßt darauf schließen, daß das Steueraufkommew des Reiches 30 Millionen NM. im Rechnungsjahr 19411 sogar überschritten wird. Bei dieser Entwicklung unseres, Steueraufkommens ist gesichert, daß die Finanzen des Reiches ohne Rücksicht auf die Dauer des Krieges in bester. Ordnung bleiben. i Bei dieser Gelegenheit weist der Staatssekretär darauf hin, daß alleGerüchte, wonach der Krlegssinanzbedarf di« Er hebung einer allgemeinen „Vermögensabgabe" oder gar die „Beschlagnahme von Sparguthaben" bedinge, Unsinn sind.! Jeder Sparer möge versichert sein, daß es eine Geldanlage,) die sicherer als Sparguthaben ist, nicht gibt und daß er von seinem Sparkapital weder im Kriege noch nach dem Kriege etwaA verlieren werde. Die Finanzkrast des Reiches werd« nach dM Kriege wahrscheinlich noch erheblich stärker sein als heute. EL werde dann möglich sein, den K r i e g S z u s ch l a g zur EiM kommen st euer abzubauen unk durch steuerliche MaM nahmen die Umstellung vo« der Kriegs- auf di« FriedenM Wirtschaft zu erleichtern. Auch eine Erhöhung der ErbschafW steuer sei nicht beabsichtigt.