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WHtlitzMmig Die Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez. 85 Pf. — Tabellarische nndkomplizierteJnserats mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. TUHeitW M Anzeiger siir AMMM, WiMerg n.!l Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. ^weiheritz - Zettung« erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteliähr« (ich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., rinmonatlich KOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Inserat« werden mit 20 Pf., solche ans unser« Amtsharlptmannschaft Rr 258 Montag den 6. November 1S1K abends 82. Jahrgang Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Zum deutschen Torpedoboots-Vorstoß in den Kanal. Ein Londoner Gewährsmaun der „Voss. Zig." berichtet, daß die Schiffer erklären, bei dem nächtlichen Gefecht im Kanal am 2b. Oktober seien die von den Engländern dort ausgel-gten Netze und Minensperren größtenteils zerstört und abgetrieben. Die deutschen Kriegsschiffe hätten gerade die englischen Küstenwachtschisse zuerst versenkt, wodurch die Landstattonen vergeblich auf Nachricht warteten, was in der stocksintteren Nacht im Kanal eigentlich vor- gehe. Die von Dover ausgelaufenen englischen Torpedo- bootszerstörer konnten die Verfolgung der Deutschen nicht weit fortsktzen, da sie wegen der zerstörten Minenfelder selbst Gefahr liefen. Der Munitionsverbrauch in der Sommeschlacht. Schweizerischen Blättern zufolge berichtet die „Lam- bardia" aus Paris, der Munitionsverbrauch in der Somme- schlacht habe bis Mitte Oktober viermal soviel betragen, wie der gesamte Munitionsverbrauch der Franzosen seit Beginn des Krieges. Bon der englischen Peerschaft befreit. Rotterdam, 4. November. Asquith kündigte im Par lament die Einbringung einer Vorlage an, welche den Herzog von Albany (Herzog von Koburg) und den Herzog von Cumberland ihrer Peerlchast eniietzt. Geringe Aussichten für Schwedens Un erhandlungen mit England. Rotterdam, 4. November. Die Lyoner Presse berichtet aus London, daß man dort wenig Entgegenkommen für die bevorstehenden Unterhandlungen mit Schweden zeigt. Diese Unterhandlungen sollen die Lebensmittelversorgung Schwedens regeln. Man fürchtet bei der Teilnahms- losigkrit Englands ein völliges Scheitern der Unter handlungen. Die norwegische Schiffsversicherung streikt. London. Wie die „Times" melden, wird die norwe gische staatliche Versicherung Schiffe mit Kohlentransporten über den Kanal nicht mehr annehmen. Die deutsche Gesandtschaft in Athen unter Bewachung. Die „Frankfurter Zeitung" erfährt aus Basel: Wie der „Matin" aus Athen meldet, wird die deutsche Gesandtschaft militärisch bewacht. Die steigenden Schwierigkeiten in der Versorgung Stockholms. Stockholm, 3. November. Die Preise erörtert nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung" die steigenden Schwierig- ketten der Versorgung Stockholms mit Milch und Butter und bezeichnet auch die Eeireideoorräle ols bedroh», da die Landbrvölkerung in Ermangelung von Mai» teilweise be- gann, Brotgetreide zu verfüttern. Die Unerschütterlichkeiten der deutschen Front an der Somme. Der „Zürcher Post" wird au» London berichtet: „Daily Lhronicle" schreibt: Die deutschen Befestigungen an der Somme seien noch so unerschütterlich wie je und die seind- Uchen Stellungen so tief und so stark und die Reserven so zahlreich, daß jeder Vorstoß der Engländer und Fran zosen sofort von den Deutschen wieder gut gemacht werden könne. An einen Durchbruch der Weltfront denke ernstlich jetzt wohl kein einziger Ententeführer mehr. Kapitän König über die Fahrt der „Deutschland". Nur 190 Seemeilen unter Wasser. London, 2 November. „Daily Telegraph" meldet aus New York vom I. November: Kapitän König hat einen Artikel über die Reise der „Deutschland" verössentlicht. Das Schiff hat 8000 Seemeiien zurückgelegt, davon nur ISO unter Wasser. Er schildert lebhaft die Schrecken des Golf- ftrome», der die Temperatur in dem Schiff auf 137 Grad Fahrenheit brachte und erzählt von einem Bankett auf dem Grunde de» Ozeans. Einmal tauchte da» Schiff zu schnell, so datz es ganz senkrecht stand; aber die Ladung blteb in der richtigen Lage. Die Erfahrungen der „Deutsch land" unterscheiden sich sehr wenig von denen der letzten Reise. Da» Schiff entging mehrmals mit genauer Not feindlichen Kriegsschiffen. Vor der Entscheidung zwischen Deutschland und Ruhland. Dem „Berner Tagblatt" zufolge wird durch Havas gemeldet: Der „Matin" verzeichnet dis Gerüchte von den Friedensverhandlungen zwischen Deutschland und Rußland, die in der schweizerischen Presse veröffentlicht waren. Der „Matin" schreibt weiter, daß sich zwischen Deutschland und Rußland in militärischer und diplomatischer Hinsicht groß« Dinge oorbereiten. Lokales Md Sächsisches. Dippoldiswalde Se. Maj. der König hat Sekretär Fleischer bei der Kgl.AmtshauptmannschafldasAlbrechts- kreuz, Assistent Porstmann die Friedrich-August-Medarlle in Silber mit der Spange, Expedient Leonhardt und Gendarmerie-Jnspektor Geißler das Kriegsverdienstkrruz verliehen. Die Auszeichnungen wurden den Genannten von Herrn Amtshauptmann v. d. Planitz unter dankenden und anerkennenden Worten überreicht. — HerrnOberamtsrichterOberjustizratvr.G r o h m a n n hier wurde mit Rücksicht auf seine Tätigkeit im Interesse der Kriegswohlfahrt das Kriegsverdienst-Krenz verliehen. — Soldat Paul Kühnel vom Res-Jnf.-Reg. 101, ein geborener Altenberger, bis zu seinem Eintreffen als Schrift setzer in Dippoldiswalde tätig, wurde in der Sommeschlacht verwundet und verschüttet und befindet sich zurzeit im Ver einslazarett Emmerich. — In den nächsten Tagen verringert sich die Zahl der Lehrkräfte unserer Bürgerschule leider abermals. Herr Hilfslehrer Krietsch wird nach Geising versetzt. Dort i!t infolge Einberufung und Todesfall von sonst 4 Lehr kräften nur noch ein Lehrer tätig. — In der Hauptversammlung des Bezirslehrer- veretns verlas zunächst der Vorsitzende Herr Lehrer Günther den Jahresbericht, der 85 Mitglieder aufzählte. Ehrend gedachte man des Ablebens der beiden Emeriti Hasche und Noch und des Heldentodes der Kollegen Brod korb und Silbermann. Nach Ablegung undRichttgsprechung der Jahresrechnung des Herrn Lehrer Mäcke schritt man zu den Wahlen. Während die übrigen Stellen in Haber wieder gewählt wurden, erforderte das Amt des Kassieres aus Einberufungsgründen eine Personalveränderung. Von nun an wird Herr Lehrer Nagel, Großölsa, die Kassengeschäfte führen. Bet den Landesoer- sommlungen des sächsischen Lehreroereins werden die Herren Günther und Weschke, als Ersatzmann Herr Gärtner, Kreischa, den Bezirks-Lehrcrverein vertreten. Zuletzt erstatteten die Herren Dünlher und Gärtner eingehenden Bericht über die letzte, Bertreterversammlung, die sich hauptsächlich mit dem Kriegerdank des Lehrer verein« beschäftigte. Anträge auf Ermäßigung der Johrestteuer sind bis vor dem 15. November an Herrn Lehrer Günther—Reinholdshain zu richten. — Am 8. November 1916 beginnt der Stenogrophen- verein „Gabelsberger" einen neuen Anfängerkursus. Wir wollen hierdurch noch ganz besonders darauf Hin weisen. — In diesen Togen werden die Aufforderungen zu dsn Einkommensdeklaratione» von der Steuerbe hörde versandt. Wer trotz dieser Aufforderung nicht dekla riert oder die Deklaration verspätet etnretcht, verliert das Reklamationsrecht für das Jahr 1917. Nur bei Kri-gs- teilnehmern zieht die Unterlassung der Abgabe einer schrift lichen Einkommens-Deklaration oder die Versäumung der Deklarationsfrist den Verlust des Reklamationsrechts unter Umständen nicht nach sich — Die Sternschnuppenfälle sind Mitte Novem- ber außerordentlich groß. Die Erde kreuzt in der Zeit vom 13. bl« 15. November die Bahn des Leoniden schwarmes; die Sternschnuppen, die in diesen Tagen in außerordentlich großer Zahl fallen, scheinen alle aus dem Sternbild de» Löwen zu kommen. Der Leonidenschwarm lieht in engem Zusammenhang mit dem Kometen Tempel l 866; die Sternschnuppenschwärme sind Ueberreste zerfallener oder tn Auslösung begri'fener Kometen. Allerdings wird der Mondschein — der Mond befindet sich zwischen Voll- mond und dem letzten Virtel — da« schöne Schauspiel etwa» beeinträchtigen. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeinde - Verbands- Sparkasse wurden im Monat Oktober d. I. 8 l Einzahlun gen im Betrage von 12914 M. 91 Pf. bewirkt, dagegen erfolgten 48 Rückzahlungen im Betrage von 13945 M- Wilmsdorf. Herr Lehrer Alexander Glauche, welcher schon seit längerer Zeit im Felde steht, zählt jetzt leider mit zu den Verwundeten. Er war verschüttet, leidet an Gehörstörungen, Muskelquetschungen und Gesäßbruch. Dresden. Der König besichtigte am 3. November vormittags die Sehenswürdigkeiten der Stadt Mitau und begab sich alsdann zu einer preußischen Landwehrbrigade, deren sächsische Staatsangehörige mit dem Personal eines hessischen Feldlazaretts vor dem Stabsquartier Aufstellung genommen hatten. Hierauf wurden der Gefechtsstand und der Artilleriebeobachtungsstand der Brigade aufgesucht. Am späteren Nachmittage trat der König über Mitau die Rückrette nach Dresden an. — Das Ministerium des Innern hat den Geschäfts führer des Zenttalverbandcs der Kohlenhändler Deutsch lands, Otto Polster in Ntederlößnitz als Sachverständigen für Brennmaterial im sächsischen Kriegswucheramte an genommen, nachdem bereits vorher das Reichskriegswucher amt ihn in gleicher Eigenschaft anerkannt hatte. (Der neue Sachverständige ist ein geborener Dippoldiswalder) — Der große Karpfenprahm, der alljährlich den Llb- hafen Pirna verläßt, ist nach Hamburg abgegangen. Tr enthielt 40 Waggonladungen Fische zum Gesamtwerte von etwa 520 000 Mark (im Vorjahre 200 000 Mark bei etwa derselben Menge Hund muß von hier nach den Bestimmungen der Kriege gesellschast zur Verwertung von Fluß- und Teich fischen in Berlin erst nach Hamburg verschifft werden, um von dort dann über das ganze Reich verteilt zu werden. Zwickau. Die hiesige Ttschlertnnung hat beschlossen, der Gehilfenschaft eine Lohnerhöhung von 33>/z Prozent zu bewilligen. — Das von einer Anzahl Bergarbeiters- Witwen an die Allgemeine Knappschafts-Pensionskasse für das Königreich Sachsen gerichtete Gesuch um Erhöhung der Pensionen während der Dauer des Krieges ist ab schlägig beschieden worden. Meerane. Auf der Hohen Straße bei Meerane ver unglückte am Resormationsfeste ein etwa 16 Jahre alter junger Mann, der mit seinem Rade an einen Baum anstieß, dabei vom Rade stürzte und sich so schwer verletzte, daß rr in das hiesige Krankenhaus geschafft werden mußte, wo er am Donnerstag, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, verstorben ist. Seine Personalien konnten noch nicht festgestellt werden. Glaucha«. Drulchtage für Landwirte sind vom Be zirkeverband der Amishauplmannschast angeordnet worden, da die Landwirte des Bezirks trotz mehrfach ergangener Bekanntmachungen und Ausrufe die Anlieferung von Ge treide an die Mühlen in nicht genügender Weise vor nehmen. Als allgemeine Druschtag» gelten der 4. und 7. November. Landwirte, die an diesen Tagen bei Feld arbeiten angetroffen werden, setzen sich der Bestrafung aus. Klingenthal. In dem nahen böhmischen Grenzorte Schönwoih gelang es der Graslitzer Gendamerie, nachts ein reich ausgestaitetes Schmugglern«!» auszuheben. Eine Unmenge von Waren, in der Hauptsache Lebensmittel, wurden beschlagnahm», ebenso auch größere Geldbeträge. Ein Mann und eine Frau wurden festgenommen und dem Graslitzer Amtsgerichte zugeführt. Neustadt. Hier wurde der oom Leibgrrnadier-Regimrnt Nr. 100 flüchtig gewordene Alfred Winkler au» Seidenberg (Lausitz) festgenommen. Winkler ist wegen Fahnenflucht im Felde schon mit acht Monaten Gefängnis bestraft worden; er trug auch unbefugterweise da» Eiserne Kreuz. Vermischtes. Posen. Unter der Spitzmalke „Immer wieder der Sirumpf al» Uebeliäter teilt die „Posener Genossenschafts- Zeitung" mit: Durch Feuer eingeäschert wurde da» ganze Gehöst de» Landwirt» Mitkiewicz tn Kluczewo. Den Ehe leuten, die während de» Brandes auf dem Felde waren, sind ihre ganzen Ersparnisse von 1500 M, die sie aus Angst vor dem Kriege von der Sparkasse abgehoben hatten,