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Dresdner Nachrichten : 30.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-30
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.08.1888
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> W Bantstr.l UI ifachster biZ uSflihiung. »I van de» l nd> ik- I'ler passend W i.x. ie ^ atze. achten. >»> «I« mit cn gelaust. Paar breite Farbe und ienling zum lsport den, ixksräs, lNiedinger alität. oräo n Preise» k wo. raiil id gcarbeit. Ilig zu ver- tk«. rs, sausen lerlößnl». t ragrblatt für Politik. Unterbau»»». wetiballaberkrbr, Borleuberichl. Srembentilte. slbvunktticnt r>>e>lktiäln1M> M » La. vi-.il, du- PK, M. s.7k. Eii-naie -iianculir. in ln» Rnanmil, u Uiir. k^tt»a»a d>v> 12 Mm, Hil Neiitiadt: Hi, »ieiier» !,IttiNIurtzi'iluiii»»I'»l>ie g N»i Nachm, Die livalliae Pellt- >klle uu. s Sildem >s Pi»., ü» Mo»- ,»»» oder na>1> >Ze»i»«-» M Pi». luNeri» Ltriltl >iUu»,-i»udl> dtrile »o Pi,, Nektoilic» au» der Privat late Ucite 2» Pi» Eine itzumiNic ti» d,u> i>»->nii»»i»c tLiichcmeu der Uiiiernic wird ui-lit aeqet^ii, Aus' ,eiiiii»e cZiiuliil-iio Aiiiirnoc oeaeii Praiiiiiiiclaiido.ialitinia dur-ti Briei- „mileii od, Poiie>ii.,atit»i>a, .>»ieralc mime» 'aiiiiiiiliMe re»viii»>i,le i-l»- iwiiceii Lrliedilioiien au, g»> Sliuk. aade kiiioei, Mnimicm-ie tciiie Per- >iUidti,l>leit, -Zeiiavrech - Stellen U 2Mi>. diia lltenlt, Dresden. 33. Jahrgang. Nnfl.^lr.OOO Exempl Unser» ^nnaneen-I-lin-eilitian botinäet aiek 4S HVtl8üi »1Iei8lr««8v 4S (uoden äor Uresciner Ilmilc nnä vis-L-vi.» Hotel xolciner L'iiMl). II»»8,«»»,teI» «L Voller, vienilen. Dresden. 1888. Nkttesievötscii-rele^tlNtime. London, 2i». Sinn. Jtatiene- !>-.>2. U->»ar« 82,87. 1>»l,Plkr ui.ld.-, »Ii-8ni.-7.-i2, ronib.Ii.r,,. Git- 2!-„i7. Ltiiivoukee 73,12. - Tendenz rutii». «sietttu, 2». Au». tUiciecidriu.i Wetze» sict»cud. inen I7!>-I8!i, bl. Sepilir.-Oci. >8.7,»». pr. Oct.-Rov. >87,»-i. tttnaae» leltcr, loeo I3-> bis !13. Pc, ScPIbr.-Ocil,,. 113.7». Pr. Orl.-Rov. >14.7». Bonimerscher Hafer loco 128 135. iltubot dotier, loco prr-A»».71.7», Srblbr.-Ociodrr dl.»». Sbietlus frsicr, loco oia»Has, biir72,7», 7», 32.7», 'A»».-Scpidr. ?tirr 32,-i». ipkiroienni loco in.no. « re « Ia ». 2». An». -«»clirtdr. »inrki.i SP-Iliiio >» ln» Lu. !»»»/„ ercl. 70 ivi. Hierin->»»i—>l,»al>c »er tNuaust itl.nn. d». do. ÜN W. Nuaut, Slnaiilt-Lebldr. !>ii..',o, Erbt.. Ocldr. !»>,»<!. »toaaen bcr illUiiull Illl.nN, kebibr.-Oclbr.!fli.NN. »tob.- Dccdr. Ill.tto. iitiibol r'iuqnsi toi.oo, Eebldr.-ccidr. öo.no. ^inf: Uuisni!- los Weller: ^elir iNiiio. V TiHkÄeAiSiÄr slvrii« klinKner, r öEk««t.Xl8» einpliolilt /.ur t>illi^«>„ unil siltilcti»i.iio,t lkim! i - Itollt»»' ul» IIui«;uni llor l-oiolttic:Ie8it, 8uli>lilüt imel IN'^uii/. «rilomt«» »UI von ^ <»8« I»« n-H « « « < ti. dUcaueadei- 6ss1ss1°isvll-u.Lr- trisotiunFSßssli'Znk, «rvrolit bei I1ur»t6n, U»l8ldr»nlr- dvneo, KinrrLv- u. MuktenitrUurrli. ln OIa»»lillkI-l^uel,»toIn b. i^selütracl. ^.u§iistrlsstrLsss N°r. (IZi»»ir»i «I«» vu.vnir«»>. Lliioerol - Die Alters- und Iiivatidcilvclsicherniiu der Ardeiter, Tie ziliiilpst! der Alt- Il»d .liliiae,echcn. Tcleiiraninic. .iötNttiichrichlcii. Das Sieacsdenkmal in Leipzig, Die Dresdner Pastorat " -Conicrenz, <7;eriil,ISverl>niidl,inqkn. «Gölterdämiiirr»na". Tonnerstag, M. Anglist. viiaiilworlticher RedaNenr Mr Politisches De. Loiit viere» », Dresden, Obwohl es kaum eiae» einzigen Grundsatz in dem Entwurse dcrAlterS- und Jnvalidendersornnng giebt, der nicht verschiedentlich, »st von enlaccleiiacietztcii Seiten annearisfrn würde, chlt es doch üir ivahticheiiilich, das; das Gesetz im Wesentlichen ans der vornc- schlageiieii Grundlage zu Stande kommt, Anher den Sozialdemo- trnlc» aiebt es keine Partei, die ein Interesse daran hätte, neacn das Feit Wellen der Alters- und Hnvalidenversorauiin zu eifern. Alle anderen Parteien werden cs vielmehr für ernste Pflicht an- tchen, dieses Stück svzialcr Reformen zu fördern und seine Perwirk- lichima zu ermögliche». Jede wird es ulileniehiilen, die ihr nustö- billcn Vorschläge zu beseitigen und durch bessere zu ersetzen. Wie weit eine Umgestaltung möglich, wird sich erst aus den Verhand lungen des Reichstages selbst ergeben: die ZcitiingSstimmen und die in Versammlungen gesichten Beschlüsse geben höchstens Finger zeige, nach welcher Richtung hin Aendcrimgeii erstrebt werden. Ter Vorschlag, die Ausführung der Alters- »nd Iiivalidenvcrsvcgnng nicht deiiBernfSgeiwssrilslhasten anzilvertrailen, sondern sieden staattichen Verwaltungsbehörden zu überweisen, hat, wie wie früher dargelegt, Vieles gegen sich. Die Selbstverwaltung kommt dabei ziemlich kurz weg: die zkoiitcole durch gewählte Vertreter der Fiidlistriellcit und der Arbeiter beschränkt sich auf das denkbar geringste Mah. Hier wäre jedoch der Hebel cmzusetzen, die Befugnisse dieser Vertreter wärm iachgemäh zu erweitern und ihnen ein größerer Einsluh auf die sachlichen Entscheidungen der Staatsbehörden kinzilräumeu, Amn die Berulsgenossciischasten selbst kein besonderes Verlangen trage», zu den Arbeiten, die ihnen die Unfallversicherung ausbürdct, auch noch diejenigen der Alters- und Anvalidcnversorguiig zu über nehme», so leiten sie hierbei nicht bios ciiiseitigc Interessen. Die Uusallvelsicheriing wollen sic, wie uns hervorragende Vertreter der Vclufsgmossenschaft berichten, gern auch ferner beibehalten. Sie juidcu siir die mit der Entschädigung für Unglücksfälle verbundene große Arbeitsmasse reichlichen Lohn in dem Bewuhijelli, mit ihren Arbeiter» gemeinsam an den Werken der Mciiichensreiindlichkeit und Pflichterfüllung zu schaffen. Die Eliiiitlelniig der Unfälle, die Ailidccttmg ihrer Ursachen, die Beincssiiiig der Entschädigung, die Maßregel» bchusS Verhütung von Wiederholungen und Alles, was damit zusammciihängt, führt Fahrikitnlemehmcr und Arbeiier zn geuiciniaiiier, segensreicher Thäligleit ziljaiiime», Rur befürchten wohlwollende IiidiiftticUe, daß, wen» die Ausführung auch »och dcr Alters- imd Jnvalidciiversorgung in die Hände der BerujSge- iwssciiichaftc» gelegt würde, sich bei den weniger mciisrhensrenndüch gesinnten, selbstsüchtig denkenden Fabrikniitcriiehmern das Bestreben gellend machen würde, alte Arbeiter abziilohncn. Dieses Bedenken ist gewiß berechtigt. Leicht könnte eS kommen, daß, je mehr sich äitcre Arbeiter der Altersgrenze näher», wo dann ihre gesetzliche Alters- oder Jiivalidenversorgung zn beginnen hgt, sic in ihrem eigentlichen Berusszwcigc keine Beschäftigung mehr finden. Bei spielsweise fände ein Metallarbeiter, der bald «>0 Jahre alt wird, m keiner Gießerei mehr Arbeit, weil er dann der betr. BcriifSge- nosscnschast zur Last fiele. Achnüchc Selbstsucht würde sich in alle» FabrikativnSzwcigen äußern und die Masse dcr beschäftigungs losen Arbeiter, des „flotlantcn Materials", würde auf's Bedenklichste vennchrt. Dieic Gefahr wird beseitigt, wenn den Landesbchördcn die Ausführung dcr Alters- und Jnvalidciiveriornnng znslcht: sie nagen dann nicht, ob dcr zu gcietzlichen Forderungen berechtigte alle oder invalide Arbeiter vorher in der Textil-, Holz-, Glas-, oder sonst welcher Industrie bis dahin sein Brod gesunden Halle. Einer der am meisten berechtigten Entwände gegen den Ent wurf einer Alters- und Invalidenversicherung ist die einheitliche Feslsctzung der Alters- und Invalidenrenten für das ganze Reich und für alle BerusSklnssen. Eine Rente von 120-250 Mk. mag siir die landwirthschastlichen Arbeiter und für vereinzelte Handwer- lerllasscn in den östlichen Provinzen Preußens vorerst genügend sein. ' Für den Durchichnitt unserer Arbeiter im Westen und Süden des Reiches und in Mitteldeutschland, nament lich auch für die gualisizirten industriellen Arbeiter über haupt, sind diese Beträge völlig ungenügend. Indem dcr Entwurf gleichwohl alle Arbeiter nach einer Schablone behan delt wissen will, verleiht er der projcktirtcn Versorgung die Ten denz einer gleichmäßigen Aniieiinntcrstütznng, und unterläßt es ganz und gar, das Bestreben dcr Arbeiter, sich durch ihre Leistungen und ihre LebcnShaliung auf eine höhere Stufe zu schwingen, irgendwie zu unterstützen. Dieser von den Anhängern der verschiedensten Parteien gerügte große Mangel des Entwurfs wird auch von den Sozialdemokraten lebhaft empfunden. Das ist eigentlich auffällig. Ihr ganzes Streben geht doch nach völliger sozialer Gleichmacherei. Jetzt beschweren sie sich bitter über die beabsichtigte Gleichstellung aller Arbeiter, einerlei, ob sie höhere oder niedere Löhne beziehen, ob sie. in einer theuren oder billigen Gegend leben. Damit erken nen die Sozialdemokraten unfreiwillig an. daß die gciellschaflliche Gleichmacherei (Nivellirrmgj an dcr Leistungsfähigkeit der verschie denen Gruppen und Personen ihre Grenze haben muß. Das ist immerhin ein erfreulicher Fortschritt. Diejenigen Parteien »un. welche ein ausführbares und nutzbringendes Werk schaffen wollen, schlagen vor. die Nentenhöhe nicht einheitlich zu belassen, solidem beweglich zn gestalten. Leicht wird dies nicht sei». Die Berech nung von Betriebs- zn BctriebSstättc, die Einziehung der Beiträge, das ganze GeldrechnungSwcsen überhaupt würde von individuellen, landSniannschastlichen n»d wirthichmllichen Verschiedenheiten beein flußt werden. Aber versucht muß cs werden, den sozial besser ge stellten Arbeitern, welche für ihre alten Tage höhere Renten ge nießen und die zu diesem Zwecke auch größere Beiträge leisten wollen, dies zu ermöglichen. Man muß dahin kommen, die vom Bundcsrath vorgeschlagenen Sätze für die Tage des Alter» und der Jnvalidilül als Minimalsätze hinzustcllcn und eS den einzelnen Jndustriecn und Landsniannschaitcn ermöglichen, ihren Arbeitern höhere Renten zu gewähren. Daß die Sozialdemokratie kein gutes Haar an dem Entwürfe läßt, tänn nicht überraschen- Bei der unter ihren Anhängern ver breitete» Slünmnng und bei den Vorurtheilen. mit welchen die Arbeiter von den Agitatoren absichtlich gegen alle sozialen Refor men erfüllt werden, lvmnit diele Partei folgerichtig zn einer völligen Verwerfung des Entwurfes. Bei der Herrschaft, welche die jozial- dcinotratijchen Agitatoren i» den Arlieiicrvmuiiiiilliingcii ansübcn, und bet der Zwangslage, in der sich die von einer abweichenden Meinung Beseelten dem Hohngclächter dcr Mehrzahl gegenüber befinden, sollen die Beschlüsse regelmäßig avlchnend aus- Jbre Versammlungen erklären den Entwurf für nnaiiiiehmbar: denn er verspräche in materieller Beziehung fast gar keinen Richen lür die Arbeiterschaft, er schiebe die Altersgrenze zu weit hmans und gewähre zu geringe Renten (Beides stimmt!) nud er stehe den Be strebungen dcr Arbeiterklassen durch Einiührnng dcr Quittnngsbü' chcr Direkt feindlich gegenüber. lLetzereS ist eine faustdicke Un wahrheit!. Rach dieser Schablone werden Dutzende von Resolu tionen mit der berühmten „Einstimmigkeit" in Arbeiterverka»»»!»»- gen gefaßt. In der Haß und R'eid, mit welchem die Führer der sozialdemokratischen Bewegung alte Nesor»iarbeite» der anderen Parteien ansehe», geht so weit, daß sogar die Abiendung dieser TadelSbeschlüsje an den Reichstag abgelehut wird. Rnr von einer Revolution sollen die Arbeiier Etwas für sich zn erlangen hosieii: das ist der Sinn dieser alle Brücken dcr Verständigung abbrechcn- de» Feindichait. Grnnd nmso mehr für die staatserhaltenden Fak toren im Reiche, durch gediegene Rejormen an der Hebung des ArheiterslandeS zu schassen. Am vorigen Sonnabend haben die Jnngczechen „ach eine»! erbitterten Wahlkampfe den Altezechen de» Landkreis Jnngbnnzlau entrissen. Die Deutsche» iahen dem Kampfe zwischen den feind lichen Brüder» mit verschränkten Armen zn; es kann ihnen gleich- giltig sein, ob dcr inngezechische Bauer Janda mit 227 über den ciltczechischen Bauer HonS obsiegte, wie es geschah, oder ob daS Unigedrchte eingetreten wäre. Tic Altczeche» aber sind außer sich bor Zorn. Scildem im »origen Winter ihr Führer Dr. Ricger die 4j>ingczcchischen Relchömthsabgeordneteii auS dem Ezechenklub aus- ichloß,rächte sich die vervclmitcPartei durch Niederlagen, die sieden Altezechen bcibrachle. L Nachwahlen fände» leitdcm statt und nur in einem Krcüe konnlen sich,die Allezechen behauvle». Die jetzigen 7 JlWMjdii» siir> zwar ,sp schwach, lim im Wiener Re»hsrath Etwas nMWsklu H aber laR fortgesetzten Schlappen der Altezechen beweisen, welche starke Strömung gegen sic im Ezechenvolle herrsch!. Tie Ezechc» sind noch lange nicht znsricdcn mst den Voclheilen. die ihnen die bisherige» altezechilchen Vcrleter ans Kosten der Tent- schen vecichanic» : was nütz! unS niiiere RegierniigSiiihigleil. »nirren die Ezcchen. wenn wir nicht die Deutschen vollends i»echten können? Woraus die Jnngezechcn nnSgehen. sprachen ihre Walstrcdner osten aus. Sie empfahlen ihren Laiidsrenten Uebectrilt zur griechisch- katholischen Kirche und forderten die Regierung Oesterreichs mst, das Bündnis; nut Tentichtand zn brechen und dafür emcs inst Rußland abznschließe». Sie feierten alle Feinde, die Oesterreich außerhalb seiner Grenzen hat: die Königin R'glalic wm Serbien, den Pgnslavistcn Jgnatiew. den rebellischen Kroatmbifchos Stroß- nigyr », Mit Schrecken gewahren die Alkezechcn. daß dieses hoch- bcnätherische Piogmmni immer mehr Anhänger gewinnt und sie, die Stütze des Grasen T-raffe, fortwährend an Einfluß ans ihre Volksgenossen verlieren. Wäre cd nicht tür die Tenlschcn Oester reichs an der Zeit, daS zu Ilum, waS neulich einer unserer Mitar beiter, ein gründlicher Kenner der ös'.erreichiichcn Verhältnisse, cmS- siibrte: nämlich daß sich die Deutschen mit den besonnenen Führern der Ezcchen verständiglen, um durch Reneintheilimg Oesterreichs in eine deutsche und eine ilabüche Hüllte Schlimmes für die Deutsche», noch Schlimmeres für Oeslerieich zu verhüten? Rrnefte Tclegramwe der ..TreSvuer Ratffr." vom 29,2!ug. Berlin. Tauspatben bei dem jüngsten kaiserlichen Prinzen werden der König und die Königin von Sachsen und der König von Schwede» iei». Zur Taufe komnien ferner nach Berlin dcr Erzherzog und die Erzherzog»! Earl Ludwig von Oesterreich und der Grvßherzvg und die Großlierzogm von Mecklenburg-Schwerin. Tic Fürstlichkeiten nehmen Wohnung in, Schlosse. DaS sächsische Königspaar trifft Margen Abend, derKönig von Schweden morgen Rach mittag:; Uhr hier ein. Ter K aiser kommt morgen Vo>mil tag nach Berlin und wird die füistllchcn Gäste persönlich begrüßen. — Ter König von Griechenland ist heute scüb nach Kopenhagen weitcr gereist. — Der „Staats-Anzeiger" bccöffenllicht amtlich die Ernennung des Herrn v. Bennigsen zum Oberpräsiventen von Hannover. — Die „R'at.-Zlg." hört bvn bcmscncr Seile, daß eine genaue Cvntrole bezüglich der von dcr „Börscn-Ztg." mitgethciite» Aciißcrniigen des Kaisers nicht möglich sei, da weder dcr Raine des junge» Staats mannes. dem gegenüber sie gethan wurden, noch die Zeit der Unterredung angegeben ist, daß aber Acnßerungen, wie die berich teten, wiederholt vom Kaiser gethan worden sind, und die von der „Börs.-Ztg." citirlcn Worte jedenfalls den kaiserlichen Jntcntivnc» vollständig entsprechen. — Der Kaffer trifft am 2. Oktabcr zum Besuche des Priiiz-Rcgentcn in München ein. — Die „R'at.-Ztg." hält ihre Mitthcilung nusrecht, daß dcr Kaiser sich erst von Wien aus nach Rom begeben werde und nicht umgekehrt. — Die „Kicii;- Zta." sagt, die CentrumSpressc habe sich in der letzten Zeit bei verschiedenen Gelegenheiten recht loval und patriotisch benommen. Ihre Haltung in Sachen der Nonis'ahrt des KafferS zeige aber ein anderes Bild, denn hier csthine sowohl Mißtraue» gegen den Kaiser als gegen den Papst. Berlin. An dcr heutigen Nachhörie war daS Gerächt von dcr Demission des Fürsten Bismarck verbreitet. Das Gerücht trat w unbestimmt auf, daß nicht einmal ersichtlich war, ob nur dcr Rücktritt Bismarcks vom Handelsministerium gemeint war. Der selbe ist bekanntlich schon seit längerer Zeit in Aussicht gestellt. — Die Ausbildung der am l. Oktober cintretciidcn Einjährig-Freiwillige» erfolgt bereits nach dem neuenExercicr-Rcglcmeist. — Tic Kaiserin Augusta wird auf dcr Reise von BabclSberg nach Baden-Baden in dem erste» Drittel des September einen Aufenthalt von einigen Tagen auf Schloß Belvedere bei Weimar nehmen, wo sic einen Theil ihrer Jugend -»gebracht hat. Ihren Geburtstag verbringt die Kaiserin Augusta wahrscheinlich ans der Maina». Paris. In dcr Tasche GarnicrS wurde ein Zettel gesunden, aus welchem stand: „Am 2l. August werde ich einen Beamten der deutschen Botschaft tödtcn, um Deutschland zum Kriege zu reizen." Der üaiulcibccmite Tournncr, aut welche» dcr Schuß abgegeben wurde, ist Franzose. Dcr Schuß ging zwischen seinen Beine» durch, zerriß seinen Rock und zerschmetterte den Tischsnß. Die Waffe war «ine alte Pistole und mit zwei Kugeln und Pulver säst bis znm Rand geladen. Die Zeitungen erkläre» Garnier für nicht zurech nungsfähig. Jedeiffakl? haben die Prcßhctzereien Amheil an der Thai. „Matin" berichtet, Garnier habe bei dem Portier seines HanseS einen Brief hinlerlassen. worin er mittbeiit, er wolle einen Preußen erschießen und dann sich selbst tödie». Land » n. Racki einer Rcntcr-Meldinig ans Pietcrmaritzbnrg ist der Anlstand im Zulnlaiide in dcr Hauptsache beendet. Die eiigliichc» Truppen räumen die von ihnen bis jetzt gehaltenen Stationen. Zurück bleibt nur eine Jiffanterie-Abtheiinng in Ccza. Bern. Der Schweizer Bundcsrath gab dcr Regierung des Emstcms Solothurn von einer Note der deutschen Ge- sgiidtichait Kenntnis;, worin die Entfernung der srcmzösiichen Hoheits zeichen und Jnichrislen cinf den Grenzsteinen zwischen den deut schen Rcichslanden und dcr Schweiz, sowie Ersatz derselben durch ein „D" gewünscht wird. Nach Fertigstellung dcr Arbeite» soll dann durch Evmmissare beider Regierungen eine Revision statt- linden, in» die neue Bezeichnung und veränderte Lage der neuen Gremzcichcn scstzuslellcu. Dne Berliner Börse crössnete fest aus Nachrichten über die Auslösung dcr scanzösiichcn Mittclmeer-FIotte. DaS Attentat im deutschen Boischaiislwtel zu Paris ries eine vorübergehende Ab- schwäclnina becvvr, doch brachte der Schluß aus ungünstige poli- liiche Gerüchte Ermattung. Spekulative Banken waren belebt und bölier. lokale Bcinkwerihe blieben auch am Schlich gut behauptet. Eisenbahnen niffangS steigend, gingen aber gegen >schlich nicht un wesentlich zurück; besonders trat für Ostpreußen und Franzosen stärkeres Angebot aut. Bergwerke hatten lebhaftere Umsätze, Laura- hüste bis znm Schluß beliel», dann in Folge Rcalisirnng gedrückt. Fremde Rente» setzten meist etwas höher ein und wiesen mir ge rinne Schwankungen ans. Im Eassaverlehr waren Banken ruhig, Bannen schwach, Bergwerke cmimiit. Industrien gleichfalls belebt und fest, deulsche Fonds und österreichische Piioritätcn ruhig. Pri- valdiScont 1'.-: Prozent. KraIIkIIIrI a. M.. 2!>. Au-Illst. Eredit M,2.->. Sta-Iölxii,» 212,75. Lom- liaidcii 2!,-»!. GM,irr I7Ü.75. G-isvtrr Ivroi. Un»ar. «Iildrrm» St,L<>. DiSronl» 222,8». Drrsdn. Bk. —. Mccklriil,. —. Laura —. Ruhig. Wien, 22.-August. Eikdi« M2.M. 8laat»l>alm —Louitardeo — Rordwestb. —. Marku-uen —, Ung. Gold I0l,8». Still. Bari». 2!>. illug. -SHliiS.: «ruir 82,87. «ulridr 0>',.17. gtalienrr SS,8». Staali-I-aim ->I'2,k>-i. Louidardrn Lis.-W. do. ivriorUSieu —. Svaaicr 73-!,. IZgdvirr <»,2.'>. Ottomaiirn k>2>',,2L. — Ruhig. Baris «Brod Iikir»!. 22.-August. iSchluß.s Wkizcn Per August 27,3», Per 2!oi>d>..gcbr. 2?.8». still. SviriiiiS vcr -August 41,«». Per Januar-APril 41, », dihguPiki. Rithoi Prr -August «!»,»», Per Januar-April 6»,7», ruhig. -A II, st r r d a NI, 22. '.August. Brodukic-I ITchlnh!. Wcizrn Per Novhr. 231, 2tri gcud. Rvggr« Per Ociodcr I3I. Etrigrud. London, 2». 'August. -Bi-odnkleu» Sihiuü. «»ctrridr fest, englischer Wrizcu - ?.»!., srcmdrr Wcizc» l Lch. hi-hcr, »räiiscr udwartcud. Mehl -k. Sch., Hask, -, Sch., russischer Haier - > Sch. Ihcurcr. Wi-tlcr : Scho». LokaltS mrv SfflffiiscffrS. — Jh>e Rffffestälen der König und die Königin begeben sich beute Rachmiitag m-ttelst ExtrazugcS mit Gefolge nach Berlin, um daieltffl der Dam-Feier des lüngsleii Solmes.liaiier Wilhelms' II. beiziiwolnie». Wann die Rückkehr nach Schloß Pillnitz erfolgt, ist noch nicht bestimmt. — Vorgestern Morgen '28 Uhr langte Sc. Majestät König A lbcrt in Gesellschaft Sr. Hoh. des Prinzen von Alte 11- hnrg »nd Gefolge am Fuße des großen Wiiitcrbcrgs a», um aus dem den Berg »mgebcuden Reviere eine Jagd aus Hochwild ab- znhalteii. Se. Majestät verließ den Zug ans dcr Slation gegen über dem Tone Schmilka und wurde smart über die Elbe gesetzt. Am User bei Schmilka standen bereits die Reitpferde. Schmilka war beflaggt und die Bewahnerichast war fast vollzählig vor dem Orte ciichieiicn. nm den geliebten Landcsfürsten zu begrüßen. Die Jagd wurde auch gestern fortgesetzt »nd an beiden Tagen fanden die Jagddiners in Schandau im Jaad-Salo» von Rad. Sendig's O.niiffaiia statt. DaS Jagdwetter ließ nichts zu wünschen übcig. Vargeiterii erlegte Se. Majestät 0 Hirsche. Für diese Tage waren und sind »ach weitere Jagdansslüge ans dem Mittelndoncr und Hinlerhermsdvrser Revier geplant. — Mchrsache Anzeichen deuten daran' hin. das; Se. Majestät .König OStar iw» Schweden mit Ihren Kanigl. Majestäten, die bcianMlich in Berlin den Tanffeierlichkeiten des jüngsten Kaffmohnes beiwohnen, nach Dresden kommen und kurzen Auf enthalt in Schloß Pillnitz nehme» wird. — Der bisherige italienische Konsul Hermann Beckmann in ! Leipzig tritt von dieser Stellung zurück: er erhielt das EmMim» kreuz des Ordens der Jtalieiiiichen Krone. Gleichzeitig ward ihm !dic Berechtigung verliehe», den Titel Kmisnl sortzuiühren. Herr Lehrer W alther a» der 1. Bürgerschule ist znm Oberlehrer und stellvertretenden Direktor an derselben Schule er nannt worden. — Rach langem schweren Leiden ist gestern Morgen der Di rektor des Königk. mathematisch physitalffchc» SalonS, Herr Hofrath Dr. Adolph Drechsler, gestorben. Dr. Drechsler genoß als Ge kehrter einen ivvlilhcgründctcii Riff; er verstand c-s zugleich, die von ihm vertretene exacte Wissenschaft, die Astronomie, dem Pnbli- liim i» geiiicinvclständlichrr Weise zugänglich zu machen. Sein „Katechismus der Astronomie" hat viele Auflagen erlebt. In volksthumlichcr Darstellung machte er in dem amllichcn „Drcsdn. Jonrn." auf bevorstehende außergewöhnliche Himmelsclichemungcn aufmerksam und berichtete in gleicher Weise darüber. Auch unserem Blatte war er ein treuer Freund und, namentlich früher, ein estriger Milaibestcr. Unter dem Namen „Paramctrins" veröffentlichte er allsaiiiiabendlich Wettcrprophezeinngen ans die nächste Woche, die mindestens ebensoviel Treffer halten, wie die von der Leipziger meleorologiicheii Station veröffentlichten TagcSprophezeiungcn. Tr. Drechsler war eine der bekanntesten Gestalten Dresdens: unsere Stadt verliert in ihm einen trefflichen Bürger und liebenswür digen Men-che». — Für die Nat > vnal - Fcicr des 2. September l888 ist folgende Ordnung dcS Feslzugcs festgesicllt: Abtheilimg -V: 1 Zug Turner. Musikkorps. Gelammt-AuSschuß für die Rationnl-Feier. Militär-Vereine. Musikkorps. Dresdner Turnga». Allgemeiner Turnverein mit TrommlerkvrpS. Abthciiung k!: Musikkorps. Julius Otto Bund. Elbgau-Sängerbund. Abtheilimg t): Muffk- lorps. Thicrarzneischuie. Bangcwerlcnschulc. Kunstgeweiheichulc Tie Ghmnasicn und Rcalgpmnasie». Seminare. Fncdrichstädtcr Rcalichule mit TrvnimlcrkvrPS. HandekSicliranstalt der Kaufmann schaft. Privatlchranstalten. Rciffikkorps. Die BolkSichnIen. Päda gogischer Verein und Lchrerverci». Abtheilung v: Musikkorps ie Scheihcnschützengcscllschast. Die Kunstgcnosscnschast. Die Bau hütte. Die Bogcnschützcngildc. Die Käusmnnnschast. Der Gc- wcrhkvercin. Die Bürgcrvcrciiic der Antvnstadt und Oppcllpor- stadt. Mnsikkolps. Die Innungen. Ter Handwerkcrvcrein. Der Velcin Gewerblieibender. Ter Marklvcrein. Musikkorps. Die Fachschulen. Der Fortbiidungsvcrcin für Arbeiter jeden BeriffS. Der epangclische Jüng'ingSvcrei». Abtheilung L: Musikkorps. Pr
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