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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den veramworrliebeu Redaetemen E. Forster in Pulenik und Th. A. Hertel in Radeberg. Dcrlaa non E. Forster in PnISnik und Tb. A. Hertel in Radeberg. Wo. S. Freitag, den-1. Februar, Däne seaia-ltil eiia-euir jeoeu «srcctag ui einem ganzen Brgen unv kviter vrerreliahrlg 7 4<gr. ö Pf. iniwnumerimao.--.BeiteiiU.igen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in PulSnitz und Radeberg spätestens bis Mitwochs Mittags, in Königsbrück, Radeburg und Monkburg bis Dienstag Nachmittags abzugeben sind, nehmen in Pulsnik und Radeberg die Heraus' geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grakl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Erpedition, in Dresden. AlbrcchtSgaste ,N 6 b. I'mwnc-, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Chemnitz, 25. Januar. Nach dem „CH. T." sollte am 24. d. M. die 62. Locomolivc aus Richard Hartmann's Werkstatt auf den Bahnhof geschafft werden. Leider wurde der schwierige Transport durch einen in der Nähe der Hohen Brücke staltge- habten Axenbruch des mit der kolossalen Maschine beladenen Wagens verzögert. Hainichen, 2 l. Januar. (O. JO Ein hiesiges Ehepaar aus dem Arbeiterstande hatte feinen 4jährigen Knaben von Zeit zu Zeit an der brennenden Cigarre sich belustigen lassen, die cS ihm — zum Rauchen gab (!). Vor wenig Tagen gehen Vater und Mutter ans und schließen den Knaben, der allein zu Hause bleibt, ein. Ob derselbe sich, wie man erzählt, wiederum mit einer Cigarre habe beschäftigen oder nur mit einem Elreichzünd- höizchen spielen wollen, ist unentschieden. Genug, daS Lagerstroh der Aclkern fangt Feuer. Ziemlich ipät, doch nicht zu spat, ge wahren die Nachbarn Rauch, durchschlagen Thure und Fenster, löfchcn den Brand und rufen rasch ärztliche Hilfe herbei, der eö noch gelingt, daS fast erstickte Kind zu retten. Löbau, 20. Januar. Im Laufe der vergangenen Woche hatte ein neunjähriger Bettelknabe von einem benachbarten Dorfe aus einem Hause hiesiger Stadl eine silberne'Uhr entwendet, als- dann sich in ein zweites, in einem ganz andern Stadtthcile gele genes Haus geschlichen und in diesem wiederum eine goldene mit guten Steinen besetzte Uhr sich angeeignet, statt derselben aber die zuerst gestohlne silberne Uhr znrnckgelassen. Infolge der soforti gen Bekanntmachung des crstern Diebstahls gelang eS, alsbald des jugendlichen Verbrechers habhaft zu werden und ihn in Ge wahrsam zu bringen. Diese Thatjawc zeigt wiederholt, welche Nachtheile für die Moralität das Bettelngehcn der Kinder herbei führt un d wie dasselbe die Verbrechen begünstigt. Insbesondere sollten die Aeltern, welche ihre Kinder autS Betteln ausschicken, jedes Mal mit strenger Strafe belegt weroen. ' Ebersbach. (D. I.) Nach der letzten Volkszählung be trägt die Scelenzahl 6095, von diesen kommen 3664 (l702 männl, und l962 wcibl.) auf Alt EberSbach und 2431 (1l6l» männl, und 1265 weil-l.^, ans Neu-EberSbach. In den drei letz- tcn Jahren Hal sich demnach die Einwohnerzahl um 152 Perso» nen vermindert. Bobenneukirchen, 28. Januar. (O. I.) In dem Dorfe Untertriebe! schossen am 26. d. M. Nachmittags ver Sohn eines Gutsbesitzers und noch ein unbekannter Schleifer abwechselnd nach einem in die Höhe geworfenen Hut, vwbci der Erstere, leider eine unter der Stallthür deS NachbarguteS stehende Mago dergestalt verwundete, daß sie von sechs Schroten in Brust und Hals getroffen, lebensgefährlich danieder liegt. Der Thater ist bereits verhaftet. Strehla, 21. Januar. (D. I.) Gestern Abend gegen 8 Uhr wurde in der Nähe der untersten Schiffmühle, wo das Wasser 10 — 12 Ellen Tiefe und das Eis eine offene Stelle hat, nicht ohne Lebensgefahr ein Mann von 47 Jahren von zwei LorenzkirchnerSchifföleulen gerettet. Er hatte sich halb entkleidet, selbst hineingcstürtzt, wie ein Brief an seine Frau und Kinder, die sich über seinen Tod trösten sollen, beweist, wahrscheinlich aber wegen Nasse und Kälte deö Wassers um Hilfe gerufen. Er ist genesen und in seine Heimath bereits entlassen. Wien, 24. Januar. Die hiesigen Blätter sprechen sich heut« in scharfer Weise über die Haltung der englischen Presse bezüglich der Friedensfragc aus. „Es begreift sich — sagt die „Ostd. P." — „daß England Behagen an der Fortsetzung eines Krieges fin det, in welchem cs das Glück hat, inmitten der Verlheidigung europäischer Jnteressensscine asiatischen Vortheile zu fördern un» obendrein diese Vortheile zumeist mit fremdem Blute zu Verfolg gen und zu erkämpfen. Nun aber ist ein Wendepunkt eingetreten. Der Strom der europäischen Interessen ist an der Mündung an« gelang!, währendtder Seitenarm des englischen Specialvortheils noch eine Strecke weiter zu laufen hat. Die englisch« Presse sucht nun mit mehr Lärm als Geschick der Welt zu beweisen, da4 dieser Seitenarm noch immer der große Strom ist. Die vier