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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. ß Bezugspreis: Für einen Monat L— z - mit Zutrogen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-DerbanLs-Glrokonto Nr. S :: - ß Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: t Netteste Zeitung de» Bezirks Diese» Bla» enthält die «ntllchen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschaft, de» Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde i Anzeigenpreis: Die 4« Millimeter breite : - Millimeterzelle 6 Rpfg.; >m Tertkll die 93 7 - Millimeter breite MMimeterzeile 18 Rpsg. ; i :: Anzeigenschluh: 10 Uhr vormittags. :: 7 - :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: ß Dienstag, am 2S. September 1S36 Nr. W 1V2. Jahrgang Nus -er Heimat un- -em Sachieuttmö vierjahrerplan und Serufserziehung Dr. Ley zur Berusserziehung der Äugend Der Akhter und Beichskamler hat auf dem Reichs parkeitag der Ehre erklärt, daß „die Deutsche Arbeitsfront das viclstkcht gewaltigste Monument der Erziehung-^:it an misst em Volk ist." Verufse«z.ehuna nach der Sckul- und Lehrzeit, die Ordnung dec beruflichen Lrwach,enen- Erzichung ,owie die Berufslenkung sind Aufgaben von grösster politischer Bedeutung. Um diese Aragen in der breiten Oeffenllichkeit heraus- 'ustellen, ha« das Ami für Berukserziebung und Belriebs- lührunq seine R-sercnlen zu einer Reichsarbeitslagung am 28. und 20. September nach Berlin gerufen. Der Arbeitstagung ging am Montagnachmittaa bereits in aLen deutschen Betrieben ein Gemeinschaftsempfang der Nürnberger Proklamation des Führers voraus. Am Abend fand eine Kundgebung der Deut sch e n A r b e it s f r 0 n t in der Krolloper statt, aus der der Neichssrganisationsleiter Dr. Ley, Reichserziehungsministcr Rust und die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink grundsätzliche Ausführungen zu diesen wichtigen Ausgaben machte,: Hauplamtsleiter Claus Settzner eröffnete die Kund- aeoung mit dein Hinweis darauf, daß es nach dem Willen des Neichsorganiiationsleiters Dr. Ley in Deutschland m Zukunft möglich st keine ungelernten Arbei ter mehr geben solle. Die Absichten des Führers im Hinblick auf den großen Vierjahresplan würden durch die Mobilisierung aller Kräfte unterstützt werden, die im deut schen Bolt ruhen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley führte u. a. aus: Zu der nationalsozialistischen Weltanschauung führe die Eikenntnis, daß das Leben ein ununterbrochener Kampf sei, der nur dann zu bestehen sei, wenn die Gemein schaft dem Einzelwesen helfe und wenn dieses Einzelwesen wiederum im Rahmen der Gemeinschaft sich sozusagen als Soldat Deutschlands und Adolf Hitlers zu Höch st enLei st ungen aufraffe. Voraussetzung sei, daß der einzelne die Gemeinschaft und ihre Notwendigkeit begreife und anerkenne. Um das — nicht im Interesse des einzelnen, sondern des Ganzen — zu erreichen, müsse der Gedanke der Gemeinschaft für jeden noch erfaßbar sein, und es müsse alles getan werden, um den einzelnen Menschen gesund zu erhalten und ihn teilnehmen zu lassen un den Gütern der Nation. Weiter sei unerläßlich, daß man ihm eine richtige Erziehung und Berufsausbildung an die Hand aebe. Dippoldiswalde. Der Grund- und Hausbesitzer- verein Dippoldiswalde hielt gestern abend im „Roten Hirsch" eine Mitglieder-Versammlung ab, die trotz det Wichtigkeit ver schiedener zum Vortrag kommender Punkte nur leidlich besucht war. Seit der letzten Versammlung waren eine Reihe Eingänge zu verzeichnen, u. a. ein Rundschreiben des Zentralverbandes, daß auf Antrag eine Befreiung von der Büraersteuer «Intritt, wenn das Vermögen an Grund- und sonstigem Besitz unter 8000 Mark beträgt, ein weiteres, das die Grundsteuer-Reform betrifft. Der Landesverband rät zum Anbringen von Haustafeln, betr. Schäden- Verhütung. Der Vereinsleiter berichtete dann über den Vereins- ausfluq, tadelte allerdings dabei die verspätete Anmeldung, wo- , durch viel Arbeit entstanden ist. Er mahnt«, bei L«n nun wieder j kommenden zeitigen Abenden rechtzeitig dte Hausfluren zu be- , leuchten und teilt« mit, daß die Mitgliederzahl am 1. Oktober 154 betrug Bezirksleiter Schneider, der während der vorstehend be- kanntaegebenen Mitteilungen erschienen und begrüßt worden war, dankte dem Vereinsleiter für seine Tätigkeit besonders in der Mitgliederwerbund und überreichte ihm im Auftrage des Landesverbandes di« silbern« Ehrennadel, wofür der Ausgezeich nete dankte. Das Gesetz über die Zinssenkung sagt, daß die Zins senkung eine freiwillige ist und daß der Schuldner sich mit seinem Gläubiger zu einigen Hai. Der Antrag ist biS spätestens 30. Sep tember zu stellen, wenn nicht der höhere Zins ein Vierteljahr län ger gezahlt werden soll. Der Vereinsleiter sprach über dieses Gesetz, das auch im Verein schon einmal behandelt wurde, sehr eingehend. Auch der Bezirksleiter sprach hierzu und hob die große Erleichterung hervor, die auf dem Grundstücksmarkte durch das neue Gesetz geschaffen worden ist. Bankhypolheken fallen allerdings nicht unter das Zinssenkungs-Gesetz. Der Bezirksleiter hielt es auch sür angebracht, vorgenommene Zinssenkungen im Grundbuch« Zu verlautbaren. Nach kurzer Pause trug dann der Vereinsleiter einen Vortrag des Präsidenten des Zentralverban- ües Trivius über die HauSbuchfüyrung vor. Das Hausbuch ist den Mitgliedern vor kurzem vom Verein kostenlos geliefert wor den. Es zu verwenden, dürfte sür die Mitglieder in vielfacher Hinsicht von hohem Nutzen sein. Zum Schluß sprach nochmals Bezirksleiter Schneider. Er riet zu monatlichen Versammlungen im Hinblick auf die jetzt öfter ergehenden neuen Gesetze, sprach dann ebenfalls über die Grundsteuer und anschließend über die Zwangswirtschast, die ja jetzt stark gelockert und schon weniger sthlbar ist. Er wies dann auf die erreichten Erfolg« des Zentral- verbandeS für den Hausbesitz hin, auf die Vorgänge in Soanien, wo d«r Hausbesitz zerstört worden ist und stellte demgegenüber wie dieser in Deutschland geschützt ist Lurch die Wehrmacht und die, Maßnahmen des Führers. Das neue Vierjahresprogramm wird auch den Hausbesih vor neue Aufgaben stellen, es wird ihm aber auch neue Erfolg« bringen. Nachdem Schneider noch eingetreten war für Werbung der noch abseits Stehenden, schloß er seine An sprache mit dem Gedenken an- den Führer und der Aufforderung zu trauer Gefolgschaft, womit auch di« Versammlung geschlossen wurde. " Wenn es in Deutschland auch an besonderen Gütertt der Natur fehle, so habe es doch in seiner Rasse mit da» Veste, was die Welt überhaupt aufzuweisen habe. Es liege in diesem Menschenschlag ein ungeheueres Kapital, das zu nutzen unsere heiligste Pflicht sei. i Dreieinhalb Millionen Deutsche hätten heute einen falschen Beruf; hier neue Wege zu gehen, sei eine der wesentlichen Voraussetzungen zur Erfüllung des neuen Vier» fahresplanes. Dr. Ley hob unter starkem Beifall hervor, daß er mit dem Reichserziehungsminister Rust völlig einig gehe in der Forderung, daß allmählich jeder die Möglichkeit erhalte, den ihm gemäßen Beruf zu ergreifen. Es gäbe auch dabei für den Nationalsozialisten keinen Gegensatz zwischen Partei und Staat. Der Reichsorganisationsleiter nann'e eine Reihe von Gesichtspunkten und Forderungen, L r beachtet werden müßten, wenn man den deutschen Arbeiter zürn Höch st befähigten Arbeiter der Welt machen wolle. Zunächst einmal sei die Berufsberatung das A unvO aller Arbeit. Es müsse, erklärte Dr. Ley u l r lebhaftestem Beifalls einmal aufyören. daß Not und El nd dem jungen Men- fchen seinen Lebensweg vorschrest eund es müsse im Ge- »enteil alles geschehen, um ihn in der Entwicklung seiner f Zähigkeiten zu unterstützen. Zunächst sollten die jungen M mschen ein Jahrlang in Eisen und Holz mit den einfachsten Werkzeugen, hantieren. Diese „Robinso : Erziehung? könne vielfach m das letzte Schuljahr hineinf stegt werden. Die Verhand lungen darüber seien eingeleitet. Vor allem aber müsse man fich davor hüten, die jungen Leute von vornherein zu einem Spezialistentum zu erziehen. Jeder Lehrling solle durch die harte, allgemeine SchuledesHand-f Werks gehen, er müsse zunächst dienen lernen und solle! dabei auch die Leiden und Freuden eines selbständigen Handwerkers kennenlernen. Das Handwerk, so erklärte Dr. Len, hat die große Auf gabe, dem deutschen Volk die höchste Berufsausbildung zu >eben. Die Grundlehre beim Handwerk soll auf wei Jahre ausgedehnt werden. Dann kommen ie jungen Leute auf ein Jahr In die Lehrwerkstätte, wo e Spezialisten würden und an den modernsten Werkzeu-s zen lernten. Nicht die Größe des Wertes sei maßgebend! andern die Güte und die Leistung. Wenn das Wert es illein nicht schaffen könne, so würde die Deutsche Arbeits- j — Auf der Bahnhofstraße—Einmündung Adolf - Hitler- Straße stießen gestern abend ein Kraftwagen und ein Rad fahrer zusammen. Personen wurden nicht verletzt. Es entstand nur geringer Sachschaden. Dippoldiswalde. Im Rathause findet morgen eine Siedler besprechung statt, wie eine Bekanntmachung des Bürgermeisters in dieser Nummer besagt. Interessenten seien daraus ausmerk- fim gemacht. — In vergangener Nacht trat Regen ein, ohne den es aller Wahrscheinlichkeit nach Nachtfrost gegeben haben würde. Heute früh fielen im Regen vermischt auch Schneeflocken. Der Nebel, der gegen 9 Uhr eintrat, machte das Wetter noch herbst licher. — 50 Jahre sind es am l. Oktober, daß Frau Zimmer mann, erst mit ihren Eltern (Maurer Fischer) und dann mit ihrem Ehemann in dem Röhringer'jchen Grundstück in'der Freiberger Straße wohnt. Es ist das ehrend für MieterDund Vermieter. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Behördenangestellter Emil Kurt Eppendorfer aus Dippoldiswalde mit der Stenotypistin Linda Marie Margarete Reck au» Dresden; Zimmerer Paul Richard Heise aus Dippoldiswalde mit der Bohrerin Elisabeth Frieda Göhler aus Possendorf; Oberregierungssekretär Jo hannes Mar Weißbuch aus Dippoldiswalde mit der Teleso- nislin Erna Lina Trotz aus Zwickau; Arbeiter Paul Rudolf Geißler aus Dippoldiswalde mit Anna Emma Ida verw. Barth geb. Patzer aus Breslau; Mühlenbesttzer Johann Heinrich Hofer au» Lichtenwörth Bezirk Wiener-Neustadt (Nieder- ! österreich) mit der Laborantin Martha Margarete Heide aus Dippoldiswalde. — Die Ehe haben geschlossen der Ar beiter Franz Trella mit der Arbeiterin Anna Rosa Pauline gesch. Reuter geb. Sengebusch, beide aus Dippoldiswalde; Hotel kellner Kurt Werner Jungnickel aus Schellerhau (Putzmühle) mit der Packerin Gertrud Valeska Eidner aus Dippoldis walde; Revolverdreher Curt Arno Böhme mit Wilhelmine, Antonie verw. Oehmigen geb. Hellwig, beide au» Dippoldiswalde. ' — In dem Entschuldungsversahren für den Bauer Renner in Reichstädt Nr. 3b ist der Entschuldungsstelle, dem Erbländischen Ritterschastlichen Lrrditverein in Sachsen zu Leipzig die Ermächtigung zum Abschlusse eines Zwangsver gleichs erteilt worden. Glashütte. Das von der NS-Gemelnschast „Kraft durch Freude" am Sonnabend im „GolLnen Glas" Lurchgeführte Win zer- und Welnfest nahm einen schönen Verlauf. Der Orchester- ver«ln mit seinen 16 Musikern bot ein Konzert und in den Pau sen sang das Doppelquarkett Les Männergesangvereins u. a. „Ein rheinisches Mädchen" und „Dorfschwalben aus Oesterreich" mit Hans Iesseisn am Flügel. Die musikalischen Darbietungen beflan- s den in leichter Wiener- und Operettenweisen, die fröhliche Tanz- I stimmung herbeizauberken, und so waren am Schluß alle voll zu- l frieden. Glashütte. Das Erntefest wird hierorts am Abend in der Weis« beschlossen, daß die hiesige Volksspielkunstgemeinschaft (Dramatischer Verein) ein Schauspiel im Hotel „Stadt Dresden" bietet und dem dann Erntefesttanz folgt. Dresden. Wie aus Riga gemeldet wird, konzertistte der Dresdener Kreuzchor unter Leitung Rudolf Brauensbergers auf seiner Fahrt durch Lettland und Finnland Ende dar vo rigen Woche mit großem Erfolg in Libau und Riga, wo er zwei Konzerte in der Petri-Kirche und ini Saal des Schwarz- hanpterhauses gab. Chor und Dirigent ernteten stürmischen Beikatt. Die hauptstädtische Presse widmete der hohen künst- krischen Leistung des Chores größte Anerkennung. Penig. Am Monlagnachmittag explodierte in Mühlau beim Reinigen der Gasleitung auf der Hauptstraße ein« Gasuhr. Da bei wurde die 38 Aahre alte Frau Winkler so schwer am Kopfe verletzt, daß sie auf Ler Stelle tot war. Mehrere Fensterscheiben wurden durch Lie Gewalt der Explosion zertrümmert. Plauen. Auf dem Weg zurHugspitze ver- mißt. Wie die Landesstelle Bayern für das Alpine Ret tungswesen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenoereins, Deutsche Bergwacht, mitteilt, wird der siebzehn Jahre alte Kaufmannslehrling Ernst Falte aus Plauen seit dem 8. Sep- tember in den Bergen vermißt. An diesem Tag war Falke zum letztenmal in Obergrainau gesehen worden, »an aus er die Zugspitz« besteigen wollte. Wettervorherlog, -t, »«ichswetterLieafies Ausgabeorl Dresden für Mittwoch: Bewölkungsrückgang, vorwiegend trocken, etwas anskigrnde Temperaturen. Noch Nachlfrostgesahr. Nördliche Winde. Oschatz. Eine Selbstmörderin verbrannte ' In der Rosmarinstraße beging die siebenunddreißig Jahre alte Helene Hermine Lantzsch durch Einatmen von Leucht gas Selbstmord. Das Gas aus dem. geöffneten Gaskocher entzündete sich am Herdfeuer. Eine Stichflamme verbrannte den Oberkörper der Lebensmüden. Durch dett starken Luftdruck wurde erheblicher Wohnungsschaden angerichtet.' Dienstzeit bei den Staatsbehörde Der Reichsstatthalter hat sür die Zeit vom 1. Oktober 1936 bis 31. März 1937 die Dienstzeit bei den Behörden und Dienststellen der Sächsischen Staatsverwaltung mit durch gehendem Dienst einheitlich für Montag bis Freitag von 8 bis 16.30 Uhr und für Sonnabend von 8 bis 13 30 Ubr festgesetzt. schneeig« in den Bergen Auf den, Kamm des Riesengebirges hat es am Sonn tag mehrfach geschneit. Da der Schnee liegenblieb, findet man stellenweise bereits eine dünne Schneedecke. Im Tale verwandelte sich der Regen in Graupeln. Auch iu den Allgauer Bergen ist bis zur Baumgrenze herab am Sonn- SH"" gefallen. Montag früh prangten die höchsten! Hohen des südlichen Schwarzwaldes - Feldberg und Schaumsland — im weißen Winterkleid. Der Schauins-i land meldet 10 Zentimeter Schneehöhe, der Feldberg 5 biss 7 Zentimeter. Oberwiesenthal. Er st «Vorboten des Win ters. In der Nacht zum Montag trat aut dem Fichtel berg bei zwei Grad unter Null leichter Schneefall ein.