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Dresdner Journal : 10.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188302100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18830210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18830210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-02
- Tag 1883-02-10
-
Monat
1883-02
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Journal : 10.02.1883
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WS». .4ko»u«>mcnt8prel»: Iw ä«ut»«^«a L<>l«L»: ILKrlick: .... 18 U»rll. t^Mbrlick: 4 Ns<lc 50 ?k. Liwivlos Nummern: rokk. La»»«rk»ld cle» ckeotrcken Reicks» tritt Rost- uoä Ltswpslrusckis^ kioru. In8vrLtenprel»v: l ür äen Ruuw siaer ^ssp»Itsu«n Retitreils 20 Rk. Ootsr „Lii>^e»»n61" äis 2eiis 50 Rk. Rei I'sbsUev- unä 2igsrllsu.tr 50 Aofsekl»^. Lrsekvlaeit: Düxlick wit Ausn»kms äor 8onn- und Reisrt»K» ^bevg, kür cisu kolzsaäsn Sonnabend, den 10. Februar. 1883 DreMerMurml. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. luserstvoaonakme »ns«Lrt«: I-siprix F>. LranÄstctker, Oowwissionür <ies Oresäosr gouinuls; Lilwdur^ -N«rIlL-Vt»ll - L»»«i Lr»»1»u-kr»ollkilrt ». N /saasenÄeln <ö RvAicr, »«rlm-Visa Usmdorx krs^-l.sjpri8'krLukkurt ». ».-»üiick«»: L«rUu: /ivaiicke^ckanl,' Llsmsa: L LcUotte,- Lrs»I»u: F. StanAC«'» Lurcau <L»ni7 Ladat/,-,- kr»llkl»rt » ls.: L'. ^acA«^»ctis NuckkunOIlln^; vdclUn S. MMer; S»L»ov«>r: <7. SeLckssker, ?Lrtr Lsrlia - rr-ultrkurt ». >l StuNxitrt: Daub« t?o, »Lmkurx^ ^4ck. Steiner. llorLusxedsrr LOui»! Rxpeckiüon äs» Vrvsäuer äourruä», Drssäso, 2vivzer»tr»»»s Do. SV. Amtlicher Lbeil. Dresden, 9. Februar. Se. Majestät der König haben Allerhöchst - Ihrem Flügel-Adjutanten, Major von Malortie, die Erlaubinß zur Anlegung de« demselben verliehenen Fürstlich Reußischen Ehren- kreuzeS I. Klasse Allergnädigst zu ertheilen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Schriftsteller Or. pbil. von KraSzewiki zu Dresden dat ihm von Sr. Ma jestät dem Könige von Italien verliehene Groß-Osfizier»- kreuz des Ordens St. Mauritius und LazaruS an nehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Director der Kunstgewerbe schule und de- Kunstgewerbemuseums zu Dresden, Hof rath Professor Graff, die ihm von Sr. Königllch.n Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin verliehene goldene Verdienstmedaille annehme und trage. Nichtamtlicher Theil. Urb-rsicht: ZeitungSsebau. (Hamburgischer Correspondent.) TageSgeschichtr. (Dresden. Berlin. Hamburg. Wien. Paris. Rom. London. Dublin. Kopenhagen. Cetinje. Kairo.) Dresdner Nachrichten. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Tageskalender. Inserate. Erste Beilage. 48. Plenarsitzung deS NrichStagS (8. Februar). Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtev. (Dahlen. Waldenburg. Lugau. Plauen i. B. Annaberg. Freiberg. Großenhain.) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. EmgesavdteS. Kirchrnvachrichtea. Telegraphische WitternvgSberichte. Inserate. Zweite Beilage. Börsennachrickten. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, S. Februar, Vormittags. (Tel. d. DreSbn. Journ.) Die Börsensteuercommis, fion berieth nach der vorgestrigen Ablehnung deS RrgisterzwangS gestern den Rest deS v. Wedell'- scheu Gesetzentwurfs und genehmigte denselben mit 11 gegen S Stimmen, vertagte sich aber dann bis nach Ostern. Die Meldungen der Blätter, daß sich dir liberalen CommisfionSmitglirdrr an der DiScusfion in der Commission nicht mehr be- theiligrn wollten, find, gvtem Vernehmen nach, irrig. (Vgl. die Rubrik „TageSgeschichte".) Hamburg, Freitag, S. Februar, früh. (W. T. B) Die Bürgerschaft setzte i« ihrer gestrigen Sitzung die Berathung der Zollanschlußfrage fort. Nachdem der Bürgermeister Ur. Petersen in der Generaldebatte nochmals lebhaft für daS Feuilleton. Siedigirl von Oti» Banck. Dresden, 6. Februar. In der am gestrigen Tage stattgehabten Setzung deS königl. sächsischen Alter- thumSvereinS, in welcher Se. königl. Hoheit der Prinz Georg den Vorsitz führte, berichtete Archivrath Ur. Ermisch zunächst über einen kürzlich dem Verein übersandten Vortrag des Ur. Lehmann in Halle, wel cher die Anregung zu wissenschaftlicher Förderung der deutschen Landeskunde durch die geographischen, natur wissenschaftlichen und historischen Vereine Deutschlands zu geben bestimmt ist. Der im vorigen Jahre in Halle versammelt gewefene deutsche Geographentag, vor welchem der Verfasser diesen Vortrag gehalten hat, hat einen Ausschuß, bestehend aus den Professoren Ratzel in München, Zöppritz in Königsberg und dem l)r. Lehmann, ernannt, der Ende vorigen JahreS einen Aufruf an die genannten Vereine erlassen und in dem selben zunächst zu einer Sammlung brauchbarer Vor arbeiten für die geplante Landeskunde aufgefordert hat. Auf Grund einer Vorbesprechung mit Prof. Ur. S. Ruge schlug Ur. Ermisch die Bildung eine» aus je einem Mitglied« deS hiesigen Vereins für Erdkunde, der Gebirgsverein» für die sächsische Schweiz und de» AtterthumSverein» bestehenden Tomitas zur Lei tung der erforderlichen Arbeiten vor und wurde vom AlterthumSverein mit seiner Vertretung in diesem Comitö beauftragt. Sodann legte Prof. Ur. Steche die wohlgelungene, von Scherer und Engler auSgrführtr Photographie einer im Besitze Sr. königl. Project 12e eingetretrn war, wurde dieselbe ge schloffen. Zur SprcialdiScusfion verlangte Nie mand daS Wort. ES wurde daher zur Abstim mung geschritten und hierbei der Antrag Lutte- roth und Genossen auf Wiederaufnahme deS Pro jektes Sa (Einbeziehung deS Kehrwieder», de» Brook» und WandrahmS in da» Freihafengebiet) mit allen gegen 58 Stimmen angenommen. Dieser Be schluß ist kein definitiver, sondern erfordert noch eine zweite Lesung, welche auf nächste Mittwoch festgesetzt wvrde. Paris, Donnerstag, 8 Februar, AbeudS. (W. T. B.) Ja der heutigen Sitzung deS Senats ver las Allou den von ihm verfaßten Bericht über daS Kronprätevdrotevgesetz. In dem Berichte heißt eS, die Commission sei überzeugt, daß die Republik keinen Grund habe, sich zu beunruhigen oder zu gewaltsamen Maßregeln ihre Zuflucht zu nehmen Der vorliegende Gesetzentwurf sei ein willkürlicher, denn eS gebe kein Recht außer halb deS gewöhnlichen Rechts; der Gesetzentwurf würde ein Schritt vorwärts sein auf einem gefährlichen Wege und den Ansichten zuwiderlaufen, die zur Gründung der Republik geführt hätten. Durch die Gerüchte von einem Conflicte oder von Auflösung werde die Com mission nicht erschüttert; die Commission sei entschieden republikanisch und gehorche keinem monarchischen Ge fühl. Der Bericht schließt mit der einfachen Ableh nung der Vorlage. Der Senat beschloß für die Vorlage die Dring lichkeit, setzte deren Berathung auf nächsten Sonn- abend fest und vertagte sich hierauf. Bern, Donnerstag, 8. Februar, AbeudS. (W. T. B.) Der bisherige Legation Srath Vr. Lardy iu Pari» ist zum schweizerischen außrrordeutlicheu Gesandten und bevollmächtigten Minister in Paris ernannt worden. London, Donnerstag, 8. Febrnar, AbendS. (W. T. B.) Die Donauconferevz trat heute Nach mittag S Uhr zur ersten Sitzung zusammen. Der StaatSsecretär deS Auswärtigen, Earl Granville, wurde zum Präsidenten und der UnterstaatSsecretär deS auswärtigen Amtes, Lord Fitzmaurice, zum Schriftführer ernannt. Der türkische Botschafter, MusarnS Pascha, nahm an der Sitzung, welcher die Vertreter der anderen Mächte beiwohnten, nicht Theil. Die Sitzung daverte nur kurze Zeit und wurde dann auf nächsten Sonnabend vertagt. Man hofft, daß MusuruS Pascha bis dahin In- structionen von der Pforte erhalten haben werde. Dublin, Donnerstag, 8. Februar, AbendS. (W. T. B.) Die Jury bat über den wegen Mord versuchs gegen den Polizeibeamten Cor unter Anklage gestellten Dowling daS „Schuldig" ge sprochen. Dowling ist zu lebenslänglicher Zwangs arbeit verurtheilt worden. Dresden, 9. Februar. Die Hamburger Bürgerschaft hat in ihren letzten beiden Sitzungen nach mehrfachen, durch Zwi schenfälle herbeigeführten Verzögerungen die entschei dende Verhandlung über den Generalplan und den Generalkostenanschlag für die Ausführung deS Zollanschlusses in Angriff genommen. Die zahlreich eingebrachten AbänderungSanträge zu den von der gemischten Commission ausgearbeiteten und vom Senat zur Annahme empfohlenen Vorlagen führ ten zu einer lebhaften Debatte, über welche wir unter „TageSgeschichtr* berichten. Immerhin aber ergaben diese Anträge doch auch, daß die principiellen Gegen sätze sich im Laufe der Zeit wesentlich abgeschwächt Hoheit de» Prinzen Georg befindlichen Zeichnung de» hiesigen MoritzmonumentS von Zacharias Wehme, die in Lichtdruck dem nächsten Hefte deS neuen Archivs für sächsische Geschichte beigegeben werden wird, und Photographien der Marienfigur in der Sebnitzer Kirche au». Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen und der Vorlage eine« vom Redacteur Dieffenbach verfaß ten und dem Verein zum Geschenke gemachten Buche» über den Grafen Franz zu Erbach-Erbach, den Be gründer der Erbach'fchen Kunstsammlungen, sowie der Anmeldung einiger neuer Mitglieder folgte ein Vor trag de» Pastor emsr. Fraustadt über Markgraf Friedrich den Freidigen und die Wettiner seiner Zeit. Der Vortragende begann mit einer Entschuldigung, daß der Umfang deS Stoffes eine Erschöpfung des selben ihm unmöglich mache, so daß er zunächst nur die Vorgeschichte der Regierung Friedrichs de» Frei digen geben könne. Er griff sodann zurück in die Zeit Heinrich'» deS Erlauchten. Seit der Mitte de» 13. Jahrhunderts war das HauS Wettin, welches seit Ende deS 11. Jahrhunderts sich in dauerndem Besitze der Stadt Meißen befand, in Gefahr, sein väterliches Erbe zu verlieren. Auf Grund der Arbeiten von Tittmann, v. Pofern-Klett, Märcker und Wegele, sowie eigener Forschungen entwickelte der Vortragende, wie Hein rich der Erlauchte, der 1221 im Alter von drei Jahren seinem Vater folgte, dann unter Vor mundschaft Landgraf Ludwig'» de» Bärtigen und nach dessen Tode 1227 in näherer Beziehung zu Lud wig'» Bruder Heinrich Ra»pe stand, nach de» Letztem Tode (1247) auf Grund der Erbverbrüderung vom 3V. Juni 1243 nach langjährigen Kämpfen Thüringen und die Pfalz Sachsen erwarb. Zu früh machte Mark haben, und daß die Parteien sich in manchen Punkten viel näher gekommen sind, al» noch vor einigen Mo naten erwartet werden konnte. Die anfänglich abso lute Verwerfung de» sogenannten Zollcanal», wie sie von vielen Seiten gefordert wurde, hat sich herab gemindert auf da» Verlangen einer Einschränkung der ursprünglich für den Canal beantragten Breite um bei unverändert gelassener Tiefe, und die selben Namen, welche früher die Kailinie al» Zoll grenze forderten und al- äußerste» Zugeständ- niß die Einbeziehung de» Kehrwieder» in da» Frei hafengebiet coucedirea wollten, sind der großen Mehrzahl nach jetzt bereit, für die Aufnahme de» gan zen Kehrwieder» und Brooks in daS Freihasengebiete, wie da» neueste Project 12o sie vorschlägt, zu stimmen. Dagegen war, im Widerspruche mit allen bisher ge faßten Beschlüssen sowohl der gemischten Commission wie deS Senats, von dem Handelskammerpräsidenten Arthur Lutterodt und 51 Genossen der Versuch unter nommen worden, auf daS erste Project 6a zurückzu kommen und damit den kaum besänftigten Streit von Neuem anzufachen. ES geschah dies durch nachstehen den, in voriger Nacht von der Hamburger Bürger schaft mit allen gegen 53 Stimmen angenommenen Antrag, welcher allerdings noch einer zweiten Lesung unterliegt: Die Bürgerschaft wolle dem SenatSantrage, betreffend die Au»sührung de» Anschlusses Hamburg- an da» deutsche Zoll gebiet mit den nachfolgenden (gesperrt gedruckten) Abänderungen ihre Zustimmung ertheilen und den Senat um seine Mitgeneh- migung dieser Benderungen ersuchen: betreffend den Generalplan nnd Generalkostenanschlag: 1) daß der in die innere Stadt fallende Theil de» Zoll canal» mittelst Verbreiterung de» Fleethe» hinter dem alten und neuen Wandrahm und den Mühren aus 45 m bei einer Tiefe von 1 iu über Rull herzustellen sei, und zwar hinter dem alten und neuen Wandrahm nach Maßgabe der Trace de» Project» k», und daß der Zollcanal an der Sehrwiederspitze mit einer eigenen Gasseijuwlut au» dem Freihafen zu versehen sei, daß ferner an dem ntrdlichen User diese» Lanal- eine durchgehende Kaistraße sreizulegen sei; >) daß der westliche, zwischen der Kchrw edrrjpitze und der Kibbetwiete belegene Theil der Kehrwieder - Wandrahm insel zur Erbauung von Speichern und Lagerhäusern im künftigen Freihasengebiet und zwar nach Anleitung de al» Anlage 4 hier vorgelegten Projecte» 12 e zu bestim men und daß ferner auch der übrige Theil der Kehrwieder-Wandrahminsel nach Anleitung de» Projecte« S» zu gleichem Zwecke zu ver wenden sei; 3) daß im Uebrigen (zu streichen die Worte: ,d. h. nach Einfügung" bi« .an die Stelle de» Project- «» bez. 10") der Generalplan vom 1b. April vor. I. (Anl. I zum Bericht der SenatScommifsion für die Borbereitung de» Zollanschlusse») unter Streichung der in derselben auf- aenommenen Vergrößerung de- St. Pauli Markt- und Landung-Platze», im Allgemeinen, und namentlich in Be treff der nachstehend benannten hauptsächlichsten Bauten und Anlagen zu genehmigen sei, nämlich: a) in Betreff der Erweiterung de» Oberhasencanals und deS Billhasen», der Abtrennung einer zollinländischen Wasser straße vom Niederhasen läng- der Borjetzen, l>) in Betreff des Ausbaues des BaakenhasenS und des Baakenwärdrr», deS Baues eines Häsens für oberelbesche Fahr zeuge und eine» solchen für Segelschiffe aus der Beddel, der Aptirung der Billwärder Eoncave als Winter hasen für oberelbesche Fahrzeuge, der Begrenzung de» Freihasengebiete» gegen Westen, o) in Betreff der Ersetzung der Wagenfähre am Gras brook durch eine feste Elbbrücke nebst entsprechender Verlegung der Harburger Ehaufföe; 4) daß der dem Berichte der Senat»commission für die Borbereitung de» ZollanschlusseS bei- gesügtr Generalkostenanschlag für Project Vl», unter Streichung der Position 7, und unter in der Anlage I im Einzelnen nachgewiesener Ab änderung der Positionen r und 8 »I. 2 auf 119 313000 M. festzustellen sei, daß zur Ausführung der GeneralplanS die in den Positionen 2 — «, 8 — 10 und l2 für Bauausführungen graf Heinrich seine Söhne Albrecht und Dittrich selbst ständig. Zuletzt herrschte der Erstere in Thüringen, Dietrich in Landsberg; die Brüder geriethen bald in Streit. 1270 flüchtete die edle Margaretha, die Ge mahlin deS verschwenderischen und leichtfertigen Albrecht, der sie durch seine Verbindung mit Kunigunde v. Eisenberg schwer gekränkt hatte. Von Albrecht'» Söh nen wurde Friedrich Pfalzgraf in Sachsen, während Heinrich und Diezmann sich in das Pleißnerland theil- ten. Friedrich wurde sodann von seinem Großvater Heinrich dem Erlauchten berufen, um die Ruhe im Lande herzustellen, und Heinrich suchte ihm einen Theil der Mark, die er ihm verpfändete, zuzuwenden; dem widersetzten sich jedoch sein Vater und Friedrich Tuta, der Sohn des 1285 verstorbenen Dietrich. Nach dem Tode Heinrich'» deS Erlauchten 1288 und deS Fried rich Tuta 1291 trat vollständige Vermurung ein; von da an bewährte Friedrich der Freidige seine Heldenkraft. —k— Arnold. Erzählung von A. v. USlar. (Fortsetzung.) Da wurde plötzlich die Stubenthür weit aufge rissen, und Frau Bätmann, die alte Wirthschafterin, stürzte athemlo» herein und rief, die Hände über den Kops zusammenschlagend, wehklagend auS: „O Kinder, Kinder, was habe ich da hören müssenl Da» war ein Ton, den man nicht leicht zum zweiten Male höit! — O, glaubt'» mir, da« war ein Vorlaut, und der bedeutet nicht» Gute»! Dazu ist heute noch Sylvester, und Gnade Gott allen Ehristrnmenschen, denen in sol nachgewiesenen Summen mit den i» der Anlage an gegebenen Aenderungen mit zusammen 3S1484V0 M. außer den für den Erwerb von Grundeigentum und für die unter Position 11 de» Geurralkopenanschlagc« vor gesehenen Ausgaben ersorderlichen Beträgen zu bewilligen seien, und daß die Finanzdeputation zu ermächtigen sei, den hiernach sich ergebenden «esammtbetrag — nach Ab zug de» vom Reiche zu leistenden Beitrag» — nebst den bi- zum Zollanschluß auslausrnden Zinsen mittelst tem porärer oder definitiver Anleihen zu beschaffen. Drr d«m Senat nahestehende „Hamburgische Lor- respondent* hatte in seiner vorgestrigen Morgen ausgabe den vorstehenden Antrag mit solgeudeu Be merkungen begleitet: „Dieser Versuch ist um so be dauerlicher, als der Anstoß dazu von einigen in der Minderheit gebliebenen Mitgliedern der gemischten Commission gegeben ist, welche eS unternehmen zu wollen scheinen, daS Resultat der langen und müh samen Berathungen der für die Vorprüfung der Sache eingesetzten und verantwortlichen Körperschaften in der Bürgerschaft durch ein mehr oder weniger vom Zu falle abhängiges Votum wieder umzusloßen, dessen Vorbereitung denn doch, im Vergleiche mit der aus die Ausarbeitung der amtlichen Vorlagen verwendeten Mühe, nur eine sehr oberflächliche werden kann. Wo hin soll eS führen, wenn Minderheiten hartnäckig auf ihrem einmal angenommenen Standpunkte beharren wollen, auch wenn sie mit ihren Gründen vor dem für die Prüfung der Sache besonders eingesetzten Forum in ausgedehntestem Umfange gehört und schließ lich nach sorgfältigster Erwägung aller mitredenden Verhältnisse überstimmt worden sind? ES heißt da» nichts Anderes, alt die Jnpermanenzerklärung de» Streite- und die endlose Verschleppung der schließlichen Entscheidung und der wirklichen Inangriffnahme der Arbeiten. Ganz besonder» aber wolle man erwägen, in welche Lage die Hamburgischen Vertreter bei den weiteren Verhandlungen mit den ReichSbehörden über den Generalplan und den Generalkostenanschlag für die Au»führung de» Zollanschlusse» kommen würden, wenn sie gezwungen werden sollten, rin Project wie 6» mit seinen Kostenausprüchcn vorzulegen, nachdem bereit» vorher Senat und gemischte Commission zu wiederholten Malen erklärt haben, daß ihrer Ansicht nach mit erheblich weniger auszukommen sein werde. E» kann deshalb Denjenigen, welche einen so gefähr- liehen Versuch anstellen wollen, nicht dringend genug angerathen werden, sich die Sache noch einmal recht gründlich zu überlegen und dann von einem Vorhaben abzustehen, das nur eine wesentliche Vermehrung der ohnehin in genügendem Maße vorhandenen Schwierig- keilen zur Folge haben kann, ohne irgend welchen greif baren Erfolg in Aussicht zu stellen.* Tagesgeschichte. Dresden, 9. Februar. Ihre Majestäten der König und die Königin, scwie Ihre königl. Ho heiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg und die Prinzessin Mathilde wohnten der heute Vormittag 10 Uhr im königl. Jofefinenstift stattge fundenen Einsegnung der sterblichen Hülle der am 6. dS. MtS. verschiedenen Gräfin Paula Nayhauß- Cormon», Hofdame weiland Ihrer Majestät der hochfeligen Königin Mutter, bei. * Berlin, 8 Februar. Am heutigen 25. Jahres tage des Einzugs Ihrer kaiserl. und königl. Hoheiten deS Prinzen und der Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen in Berlin überreichen Deputationen von 14 preußischen Städten, mit Berlin an drr Spitze, den kronprinzlichen Herrschaften auS Anlaß ihrer silbernen Hochzeit ein Gefchenk. Dasselbe besteht in der vollständigen Einrichtung eine» Speisezimmers im Stile der Renaissancezeit. Als Vertreter Berlin» er- cher Nacht etwas zustößt — sie sehen den Morgen nicht wieder!* „Um'S Himmelswillen, der Vater!* schrie die kleine Dora, welche mit der Alten wieder ins Zimmer ge treten war und sich kreideweiß auf einen Stuhl ge worfen hatte, jetzt mit angstvoller Gcberde aus. „Er ist ganz allein nach Drohfelden geritten und kommt erst nach Mitternacht wieder zurück. Christian hat mir soeben gesagt, daß der Fluß nahe am Ueberlaufen sei und gewiß über den Steinweg treten werde. — Wenn nun der liebe Vater sich in der Dunkelheit ver irrt und inS Wasser geräth, so kann er ertrinken, ohne daß Jemand davon weiß. — O weh, o weh!* „Ich denke, darüber brauchen wir uns nicht zu ängstigen!" sagte Henriette mit ihrer gewöhnlichen Ruhe; „die Landstraße liegt ja so hoch, daß da» Wasser nie mehr als zwei Fuß darüber steigt. Der Vater kennt den Weg ohnehin so genau, daß an ein Verirr.n auch nicht zu denken ist.* „ES wäre aber doch besser, wenn Christian mit dem hohen Korbwagen nach Dro!,felden führe, um den Vater abzuholen?* meinte Charlotte besorgt „Nie- mand kann für ein Unglück einstehen, und bei dem feuchten Wetter ist daS Reiten auch nicht gesund.* „O, thun Sie daS ja, Fiäulein!" flehte die Alte inständig. „Nach einem solchen Vorlaute kann AlleS passtrenl* „DaS gebe Gott nicht!* fügte Henriette himu. „Aber, Kinder, habt Ihr denn Alle Euern Kopf nicht auf der richtigen Stelle?* fuhr jetzt Arnold lachend dazwischen. „WaS hat denn solch' ein harm lose» Echo mit einem möglichen Unglücke zu thun?
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