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er Zeitung Lokal-Änzeig« für Ottendorf-Okrilla und UmWend NlltthllllttßS Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Nühle, Srotz-Oßrills. Kruck unS Verlag von Hermann Nühle, OttenSorf-Olmlla- l?. Jahrgang. Mittwoch, den 7. August fyt8. Nummer 9^ besondere grüngeränderte Militärfahrscheine ausgegeben, die auf der Strecke des Urlauber« zuges nur zur Benutzung dieses Zuge», nicht aber zu Schnellzügen berechtigen. Diese dürfen auf der Hin- und Rückreise nur von und bis zur Uebergangsstation auf den Urlauberzug benutzt werden. Zur Fahrt in Schnellzügen find im übrigen nur Urlauber befugt, die einen besonderen Fahrtausweis hierzu besitzen. In jedem Falle, auch wenn sie zur Front zurückkehren, werden sie auf der nächsten Haltestelle des Zuge« ausgesetzt und dem Bahnhofskommandanten bezw. -Vorsteher vorgeführt. Auch die Verpflegung-Verhält nisse sind jetzt völlig geordnet. Aller acht Stunden ungefähr werden die Urlauber auf den Verpflegestationen gut und reichlich ver pflegt. — Den hsrumschwirrenden Gerüchten, die jetzt wieder üppig in die Halme schießen und die meistens aus der Großstadt ihren Weg auf das Land finden, ist nicht so leicht bei zukommen. Nachdem Hindenburgs Tod von dem Torgesagten selbst dementiert worden war, hat sich die in der Kriegszeit immer auf dem Siedepunkt befindliche Phantasie wieder etwas anderes zusammengebraut. So gehen Gerüchte um, nach denen an der Kemmelsront eine gröbere Anzahl deutscher Soldaten zum Feinde übergelaufen sei und eine sächsische Infanterie-Division schwere Verluste besonder» durch Artilleriefeuer erlitte» habe. Diese Gerüchte sind aber, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, auf feindliche Machenschaften zurückzuführen und entbehren jede Grundlage, da die betreffende Infanterie- Division damals längere Zeit in Ruhe zurück- ! gezogen war. Die feindliche Propaganda macht bekanntlich die größten Anstrengungen durch derartige Gerüchte die Stimmung im Lande zu schädigen und hat erst kürzlich versucht, durch ein Flugblatt ganz übertriebene Angaben über Verluste, besonders an Offizieren, zu verbreiten. Man begegne allen diesen Gerüchten deshalb mit Mißtrauen und terle sie unverzüglich der nächsten militärischen Dienststelle oder der Ortspolizei, behörde mit. — Gegen den Tabakanbau der Klein gärtner! Von allen Seiten werden jetzt die Kleingärtner auf den Tabakanbau gehetzt. Ganz abgesehen davon, daß oft ganz un geeignete Sorten angeboten werden, häufig die Vorbedingungen für einen erfolgreichen Anbau fehlen und die richtige Behandlung der Blätter zur Erlangung eines guten Rauchtabak- gar nicht so einfach ist, muß es als ganz unverantwortlich bezeichnet werken, dadurch gut nutzbares Land dem Gemüsebau zu entziehen, solange wir noch mit Er nährungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Der zweifelhafte Genuß einer „selbst gepflanzten" Zigarre muß zurücktreten vor der gebieterischen Notwendigkeit, unsere Volk»- emährung sicherzunellen. Wenn anderwärt» Tabakbauern aus schnöder Gewinnsucht den Nahrungsmittelanbau einfchränken und sich so am deutschen Vaterlande versündigen, so darf man von dem gesunden Sinn der Kleingärtner und Kriegslandbesteller erwarten, Laß sie solchen Lockungen unzugänglich bleiben werden und nicht das geringste Stück Land dafür opfern. Dresden. Die früheren Fabrikgrund stücke der Mühlenbauanstalt und Maschinen fabrik vorm. Gebt. Seck in Dresden hat die Zigarettenfabrik Aenidze erworben. Bautzen. Der Verein Heimatdank besitzt jetzt ein Vermögen im Nennwert von 1008M Mark. Röblitz. Infolge Erkrankung an der spanischen Grippe hat sich hier ein Eisenbahn^ lj arbeiter erhängt. Neuestes vom Tage. — An der Front zwischen Apern und Edlich von Montdidier nahm die Feuertätig- ^it am Abend zu und blreb auch in der Nacht lebhaft. In Flandern, nördlich von Albert und beiderseits der Somme wurden Vorstöße des Feindes abgewiesen. Nördlich Voit Montdidier nahmen wir unsere aus dem ^estufer der Aore und des Donbaches senden Kompanien ohne feindliche Ein- Wirkung hinter diese Abschnitte zurück. Bei Ameren Unternehmungen südwestlich von ^omdidier machten wir Gefangene. — An der Vesle hat die Feuertätigkeit genommen. Erfolgreiche Vorfeldkämpfe Mich von Gonde und westlich von Reims. Nach Abwehr feindlicher Teiloorftöße wichen fasere Nachhuten stärkerem Angriff des Egners auf Fismes befehlsgemäß auf das übliche Veste-Ufer aus. -- Westlich der Mosel, in den mittleren M oberen Vogesen wurden Vorstühe des üffndes abgewiesen. Im Sundgau machten bei eigener Unternehmung Gefangene. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, s. August tSi8- — Die Bestimmungen der Verordnung des Reichskanzlers vom 3. April 1917 über die Schlutzfcheine werden erneut zur strengen Einhaltung zur Erinnerung gebracht. Bei jeder Veräußerung von a) Kohlsarten aller Art, Mangold, Kohlrabi, Kohlrüben, Mai rüben, roten Rüben (Rote Beete), Möhren, Karotten, Teltower Rüben, Schwarzwurzeln, Spargel, Erbsen, Bohnen, Gurken, Svinat, Salat, Rhabarber, Tomaten, Zwiebeln, b) Obst außer Parsischen, Aprikosen, Weintrauben, c) Südsrüchtln an Großhändler oder Klein- Händler oder bei der Uebergabe an diese zum Zwecke der Veräußerung hat der Veräußerer einen Schein nach einem von der Reichsstelle für Gemüse und Obst, Geschästsabteilung, vorgeschriebenen Muster (Schlußschein) in zwei Ausfertigungen auszufüllen und zu unter zeichnen. Je eine Ausfertigung des Schluß- fchernes muß Ler Erwerber und der Ver äußerer bei Frühgemüse und Frühobst drei ' Monate, im übrigen acht Monate aufbewahren und auf Verlangen den Beamten oder Be auftragten der Reichsstelle, der Preisprüfungs stelle, der Ortspolizei oder, falls das Geschäft auf öffentlichen Märkten oder in einer Markthalle geschloffen ist, den Marktaufsichts beamten vorlegen. Wird Gemüse oder Obst durch Vermittlung von Sammelstellen weiter vertrieben, so bedarf es der Ausstellung eines Schlußscheines bei der Veräußerung oder Uebergabe an den Sammelstellenleiter nicht. Dieser hat bei der Weitergabe einen einheit lichen Schlutzschein für die weiteroeräußerte Ware auszustellen. Der Ausstellung eines Schlußscheines bedarf es ferner nicht für Ware, die ein Händler im Umherziehcn, auch innerhalb des eigenen Wohnorts, von Er- zeugern in deren Betriebsstätten ankauft. Mit Gefängnis bi» zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer den Vor schuften über die Verpflichtung zur Aus- siellung, Aushändigung, Aufbewahrung und Vorlegung von Schlußscheinen zuwiderhandelt. — Die Erhöhung der Brotration in Sachsen. Im Kgl. Ministerium des Innern fand am Sonnabend eine Konferenz mit den Vertretern der sächsischen Kommunalverbänden statt, in der die Frage der Erhöhung der Brotration in Sachsen besprochen wurde. Die Versammlung sprach sich für ^eine Er höhung von 1900 Gramm aus. Der Vor schlag, die bisherige Brotration zu belasten und außsrdem 100 Gramm Mehl zu ge währen, wurde abgelehnt, da man auf Brot marken ohnehin Mehl bekommen kann. Die Staatsregierung dürfte sich den Vorschlägen der Konferenz anfchließen. — Im Militärurlauberverkehr auf den Eisenbahnen sind wesentliche Amderungen vorgeuommen worden. Zur Entlastung der Schnellzüge wird nunmehr die große Maste der Urlauber zwischen der Westfront und der Heimat in besonderen Mrlitänransportzügen uMauberzüven) befördert. Hierzu werden — Unbelehrt durch ihren letzten schweren Mißerfolg vor Koblenz am 10. Juli,,, ver suchten unsere Gegner am 31. Juli wiederum, mit starken Kräften einen Luftangriff auf das deutsche Heimatgebiet. Diesmal wählten sie Saarbrücken zum Ziel, um in der fried lichen Stadt Frauen und Kinder durch Bomben zu töten, wie es der haßerfüllte Sinn ihrer Völker und die zügellose Hetze ihrer Presse täglich von ihnen fordert. Mehrere Geschwader stießen saarabwürts gegen Saarbrücken vor. Sie baben ihr Ziel nrchl erreicht. Frühzeitig vom Späherauge oes deutschen Flugmeldedienstes erfaßt, wurden sie von emer kämpfbereiten Staffel oes deutschen Heimatlustschutzes empfangen, ore sie rücksichtslosem Angriffsgeist sofon in ernen schweren Kampf verwickelte. Kaum war dieser entbrannt, als den bisher an Zahl unterlegenen deutschen Luflkämpfern von allen Seiten weitere Staffeln zu Hilfe eilt-n Nun entwickelte sich eine Luftschlacht, wie sie an Umsang und Heftigkeit über dem deutschen Boden noch nicht stattgefunden hat. Bald vorgehende Kavallerie wurde in alle Winde zerstreut. Auf dem linken Flügel kam ein feindlicher Angriff auf den Höhen bei GermigNh zum Stehen. Durch das tapfere Aushalten eines deutschen Artilleriebeobachters bei der Rosnay-Ferme, der das deutsche Feuer auf die nachfolgende französische In fanterie hervorragend leitete, wurde der Feind gegen Abend von den Höhen bei Germigny wieder zur Umkehr gezwungen. Ebenso flutete die bei Moizon vorgehende Infanterie wieder zurück. Unsere Nachhuten bei Thillois verwehrten dem Feinde dort das Ueberschreiten der Reimser Straße. — So endete der Versuch des Feindes, die Zurück nahme unserer Nachhuten zu stören, am 2. August abends unter schwersten Verlusten für ihn selbst. Er wagte nicht, weiter vorzu- dringeu. Auch die Nachhuten lösten sich nach vollständig gelungener Durchführung ihrer Aufgabe in der Nacht vom 2. zum 3. August unbehelligt vom Feinde los. Unsere noch vor dem Feinde ausharrenden Patrouillen und Maschinengewehre fügten ihm bei seinem Vorfühlen weitere Verluste zu. So hat auch diese Operation wesentlich dazu beigelragen, den Femv in seiner Kampfkraft zu schwächen. Ein Rucksack mit Inhalt wurde als gefunden hier abgegeben. Der Verlustträger hat seine Ansprüche bis 10. d. Mts. hier geltend zu machen. Lttenöorf-Moritzdnrf, am 6. August 1918. Der GemeindevorAanÄ. -in der Schnelligkeit seiner Flugzeuge die Rettung, aber vergebens. Das Geschwader, das die Deutschen zunächst angegriffen hatte, wurde trotz zäher Gegenwehr restlos vernichtet. Bei Samgemünd stürzten die ersten, bei s Saaralben weitere feindliche Flugzeuge zu Baden. Um den dritten Teil ihres Bestandes geschwächt, erreichten die Trümmer der eng lischen Geschwader, immer noch von dem Feuer der deutschen Flugzeuge verfolgt, die rettende Front. Sieben Flugzeuge hatte das feindliche Geschwader bei uns zurücklaffen müssen. Bezugs-Preis: vierteljährlich beim Kbholen von oer Srschäftsstelle t,M Mk-, frei ms Haus Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Zonnabenos Nachmittag. Amtlicher Teil. Mittwoch, d. 7 Nug. 1918 abends halb 9 Uhr öffentliche Gemeiuderats-Sihung Die Tage^dnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. Ottendorf-Moritzdorf, am 6. August 1918. Der Gemeindevorstand. _ , — Die Ausführung unserer Bewegungen der Nacht vom 1. zum 2. August erfolgte Zt an der Hauplfront auch südwestlich Reims, ^Hdem alle«, was dem Feind hätte zweck- Illich sein können, zuruckgeschafft oder zer- Mt worden war. Alle vorhandenen Bestände Zd Munitonslager wurden beizeiten zurück- Wh>t, auch die Ernte zum größten Teil ^gebracht. Der Abmarsch der Truppen, «'e M vorderster Lime gepanden hatten, Muh ohne ernen Mann Verlust. — In der Mi und am Morgen beschoß der Femo M mit ferner Artillerie ausgiebig vre Höhe 4b westlich Vrrgny und die Talmulde Mes allen Kampsgetänoes, vre längu von geräumt waren, ern Bewers, daß er Vs gemerkt hatte. — Am Nachmrtlag des ' Muy fühlte er vorsichtig mrt Patrouillen unsere zurückgelassenen Postierungen heran D dann den Marschkolonnen über A y Richtung Germigy, Janvry und Die- war der willkommene Augen- lüc Unsere Artillerie, dem Gegner durch . mmmengefaßtes Vernrchtungsfeuer schwere «Ufle zuzufügen. Er wurde zur Ent- öum Angriffe gegen unsere Centrifugen-Oel. Soweit die Landwirtschaft für die in ihrem Besitze befindlichen Handseparatoren sich der nötige Oel im freien Handel nicht beschaffen kann, will die Kriegsfchrmerolgesellschast fie Belieferung durch Vermittlung der Händler übernehmen. Die Landwirte wollen etwaige Beüellunqen unter Angabe, wieviel und von welchen Händlern sie bisher bezogen hoben, fis Donnerstag, den 8. Augltst im Gemeindeamt (Meldeamt) anzubringen. Die An- keloungen nno aujs Aeugelue zu beschränken. Ottendors»Moritzdorf, am 5. August 1918. Der Gemein-evorstand, Anzeige n - Preis:ff Die einspaltige Zeile oöer Seren Krum st 20 psg., Lokalpreis 15 psg. ff fieklamen aus Ser ersten Seite 40 psg. st Knzeigen-Kmmhme 1 bis spätestens mittags 12 Uhr Ses st Lrscheinungstoges. j