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Anzeigeuprei» (in Reichsmark); Di« 44 mm breite einspaltig« Ar. 444 und 44». Montag, den 15. Mai 1SS3 88. Jahrgang Nr. IIS Psg. Einzelmunmer 10 Pf». «nnmer 1» Psg.) Tagesschau. * Der Eröffnungssitzung de» neuen sächsischen Landtag» am vten»lag geht die selerliche Einholung de» Reichsflatthalter» Mutschmann vorau». der vor dem Landlag»gebäude die Ehrenkom- pagule der Schutzpolizei, der SA. und SS. abschrellen wird. * Vizekanzler von Papen sprach am Sonnabendabend auf einer gemeinsame« Kundgebung der NSDAP, und de» Stahlhelm» in Münster. * Der Präsident der Abrüsluag»konferenz Hal nach dem Le- kannlwerdeN der Einberufung de» deutschen Reichrkag, auf Mitt woch die für Montag vorgesehene Sitzung de» haupkausschusse» auf Donnerstag verschoben. * Den deutschen Minister« Frank und Serrl ward« bei ihrer Ankunft in Men im Auftrage der Bundesregierung erklärt, dich ihr Besuch unerwünscht sei. Die wiener Bevölkerung sedoch beret- tele den Ministern «Inen sudelnden Empfang. * Der Sönigln-Luise-Lund feierte am Sonntag im Berliner Sportpalast sein zehnjährig« Bestehen. Z« der Feier «am» etwa 30000 Kameradinnen nach Berlin gekommen. * 2a London wurde am Sonnabend wiederum «in Kranz vom Gefallenendenkmal gestohlen. L, handelt sich um den Kranz, der von «tue« Unbekannten an Stelle de» gestohlenen hiklerkranze» niedergelegt worden war. *) Ausführliche» an anderer Stell«. Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler Ist da» M Deröstenttichmrg -er amÄchen Bekannt- machungm der Amtshauvtmannschaft, de» Arbeitsgericht» und de» Haupt- zollamt» -u Bautzen, de» Amtsgerichts de» FtnaruamtL der Schulinspektion und de» Stadtrat» zu Bischofenverda beyördlkh«sest» beftomnte Blatt Verlln, IS. Mai. Die Frage der deutschen Gleichberech tigung und unsere energische Gegenwehr gegen die un berechtigte Sonderbehandlung, die man uns in Genf zumuten will, stehen so sehr im Mittelpunkt der Kon ferenzberatungen, daß es tatsächlich zwecklos wäre, vor der Reichstagssitzung in di« groß« Aussprache einzutreten, be sonders nachdem bekanntgeworden war, daß diese Kundge- den großen Wehrorganisationen sich ergänzen und neben einander arbeiten können. Nur ein Volk ist seiner geschicht lichen Mission gewachsen, das versteht, die inneren Rei bungenherabzusetzen und die ganze Nation auf die außenpolitischen Bedürfnisse einzustellen. Dazu bedarf es aber der Selbstdisziplin und der inneren Zucht. Die deutsche Arbeiterschaft hat uns am ver gangenen Mittwoch ein heroisches Beispiel gegeben von dem Willen zur neuen Volkwerdung; der Kanzler prägte an die sem Tage das Wort, daß er keinen größeren Stolz besitzen werde als den, am Ende seiner Tage sagen zu können, ich habe den deutschen Arbeiter erkämpft. Mit gleichem Recht wird er am Ende seines Lebens sagen dürfen: „Ich habe deutsches Soldatentum mit seinen unsterblichen Eigenschaften des Pflichtbewußtseins, des Mutes und der bedingungslosen Hingabe an dgs Land seines Blutes, an die Heimat seiner Väter wieder in den Mittelpunkt des Den kens der deutschen Nation gestellt. Ich habe dem deutschen Volke das Vorbild des dentschen Soldaten gegeben." Lage kühl einst gewahr zu werden, unverdient werden müssen mit dem . _ _ _ ganzen Per önlichkeit, mit der vollendeten Hingabe des Kämpfers, der gewillt ist, den Sieg aus den Sternen zu holen. Der geistige Ausbruch, iu dem wir sichen und der uns iuuer- lich erfüllt, ist der Umwelt ein vollkommenes Rätsel geblle- beu. wir alle wollen daran arbeiten, daß es im deutsche« Laude bald nur noch eine Staataauffassuag gibt, die uv, alle «int. So gewiß es ist, daß Par teien und parteipolitisch veukeude heute keiuen Raum mehr haben, so sicher ist es mich,daß die geistige Uniformierung de» deutschen intellektuell«» Men schen »Kemal» da» Produkt de» Zwange» oder dec Konjunktur sch» darf, sondern nur da» ehrlicher und aufrichtiger Ucher- zeuguag. Dch Kanzler hat erst kürzlich betont, daß' er im Stahlhelm einen unverbrüchlichen Garantender Rat i« n erblicke. Wir, die »vir uns deute losgemacht haben au» den Ideengängen der letzten eineinhalb Jahrhunderte, werden n ich t ve r st a n d e n von denen, die mit ihrer Staatsform und ihrem soziologischen Denken noch in den Spuren der franz§stschen Revolution weiter wandel». «u» diesem Mißverstehen und au» der Unfähig keit die Größe de» geistig«» Umbruch», der sich in Deutsch land vollzieht, zu begreifen, hat sich ein außenpoliti scher Ring um uns gtzogen, der vollkommen den August tagen de» Jahr« 1914 gleicht. Ls wäre kindlich, und der Stunde, la der »vir leben, nickt würdig, wenn wir an» lleber- hebung oder au» Schwäche die Angen vor der Gefahr ver schließen wollten, die unser national« Leben zu bedrohen scheint. Kommenden Mittwoch wird der Reichstag und somit die deutsche Volksvertretung zusammentretea, damit die Um welt erfahre, wie die Relchsregleruag und da» deutsche Volk über dieLage deuken und welchen weg sie zu gehen entschlossen sind. Die Welt darf dann aufhorchen und sestfiellen, daß ein großes Volk und der Träger einer allen Kultur nur für eine kurze Zeitspanne mit materiellen Mitteln der Lebensrechle beraubt werden kaan, die ihm nach der göttlichen Ordnung der Dkttge genau so zu stehen, wie allen anderen Mächten der well. Der Srlegsminister einer fremden Macht hak dieser Tage von «Sanktionen" gesprochen. Das Gedächtnis der Welt und einiger Staatsmänner scheint kurz. Diesem Kriegsminister ist es offenbar nicht bewußt ge ¬ wesen, welche gleisnerische Heuchelei darin liegt, den Völker bund zu Sanktionen aufzufordem gegen eine Macht, die nichts tut, als einen moralischen Kampf gegen unsittliche Verträge zu führen, während doch dieser gleiche Völkerbund es nicht einmal fertig brachte, irgendeine Maßnahme gegen solche Mächte zu ergreifen, die sich nicht mit moralischen Protesten begnügten, sondern zu den Waffen grif fen und Krieg führten. Gegenüber dieser Lage werden wir fortfahren, nichts zu tun, als unser Recht auf gleiche Sicherheit unter den Natio nen zu fordern, das heißt, dieAbrüstungderande- ren gemäß dem Versailler Vertrag, nichts ander«. Und wir werden zeige«, daß die Ration von beule mit eisernen, disziplinierten Nerven jeder Provokation gegen über uur den Skandmmkt w» gleichberechtigte»» Frieden» für alle verfechlen wird. .Es wird heute oft die Frage an mich gerichtet, ob die Partner, die am 3V. Januar die Regierung der natio nalen Erhebung bildeten, nicht gleichberechtigt sind und die gleichen Aufgaben hätten. Schon am 21. Februar habe ich erklärt, daß unser vornehmstes Ziel sein wird, die drei großen Heeressäulen der nationalen Bewegung — den Ralionalsoziallrmu», den Stahlhelm und die Kämpfer der konservativen Idee — geistig zu ver schmelzen, und dem Staat alle geistigen und freien Energien dienstbar zu machen, die in den barten letzten vierzehn Jahren für eine bessere Zukunft gekämpft haben. Die drei Partner der nationalen Regierung batten seit jeher den glühenden Willen zu einer neuen innerenEr- Hebung. Es kann nicht verkannt werden, daß die Art des Anteils an der Neugeburt der Nation entsprechend dem Werdegang dieser Kräfte ein vollkommen verschiedener ist. Ohne den ungeheuren Schwung und den Opferwillen der nationalsozialistischen Bewegung und ohne den unbeugsamen Sinn des Führers würde es niemals ge lungen sein, das ganze deutsche Volk unter der Fahne des Idealismus aufzureißen und es zu veranlassen, den Irr glauben an die hinter uns liegende Zeit abzustreifen. Wir können dieser Bewegung nicht gedenken, ohne die Augen auf den Mann zu richten, der die Sturmfahye vorantrug, der die Hoffnung der ganzen Nation ist, AdolfHitler. Zu den wichtigsten Aufgaben, die jeder zu erfüllen hat, darf es keinen anderen Wettbewerb geben als den, sich in der Hingaben n Volk undDaterland gegenseitig zu Übertreffen. Eine kluge Führung wird die Aufgaben abgrenzen und Formen finden, in denen die bei- GrrgUrche Klätterstimmen ;ur Kede des Uirekanrlers. London, 15. Mai. (Drahtb.) Die Rede des Vizekanzlers o. Popen in Münster und die darin enthaltene Antwort auf den Ausfall des englischen Kriegsministers wird in der gan zen Morgenpresse mit größter Ausführlichkeit gemeldet und erörtert. Die Neigung zu einer sachlichen Würdigung scheint bei verschiedenen Blättern dabei von vornherein zu fehlen. Der sozialistische ,Iaily Herold" meint, Herr v. Papen mache sich mit großer Schnelligkeit die „wilde Tonart der Nationalsozialisten zu eigen. Aehnlich verhält sich der liberale „News Chronicle". Maßvoller, aber ebenso ableh nend äußert sich „Daily Telegraph". Das konservative Blatt erklärt, wobei es hoffentlich an verschiedene Aeußerun- aen im englischen Oberhaus denkt, es sei die Pflicht aller Länder und ganz besonders Großbritanniens, einen kühlen Kopf zu bewahren und Aeußerungen zu vermeiden, die Oel ins Feuer gießen würden. Zu der Aeußerung Pavens, daß eine große Nation nur für kurze Zeit der ihr gebührenden, materiellen Rechtsmittel beraubt werden könne, behauptet „Daily Telegraph", es sei den meisten Nationen vollkommen klar gewesen, was an dieser Forderung berechtigt sei und zwar lange, bevor Adolf Hitler in den Sattel gestiegen sei. Deutschlands Recht auf Gleichheit sei bereits anerkannt worden. Wenn Deutschland auf dem Anspruch, aufzurüsten, beharre, (Deutschland erhebt bekanntlich in erster Linie An spruch auf Abrüstung der nicht abgerüsteten Mächte) könne dies nur zu einer allgemeinen Vermehrung der Rüstungen führen, die früher oder später zum Kriege führen würde. Auf jeden Fall müßten die Staatsmänner einsehen, daß Europas beste Hoffnung in dem Viermächtepakt liege. D-rKSGHeKiMer UnabhängigeZeitung für cüle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriert« Souutagsblatt / Heimatkundliche Beilage , Frau und Helm / LandwirtschafÜiche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. d. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto AM Dresden Nr, 1521. Gemeindeoerbandigirokafse Bischofswerda Konto Nr. 64 büng der Reichsregierung und des Reichstages unabhängig davon sein soll, ob etwa in den beiden nächsten Tagen noch irgendwelche Verschiebungen der Lage in Genf im einzelnen eintreten würden. Cs ist bemerkenswert, daß bereits die Ankündigung dieser großen politischen Gegen aktton einen so starken Eindruck in Genf hervorgerufen hat. Darin ist ein neuer Beweis dafür zu erblicken, wie sehr die gegnerische Haltung auf Ueberrumpelungsver- suche abgestellt ist, die durch eine entschiedene Geste der Gegenwehr bereits durchkreuzt werden kann. In Berlin werden am heutigen Montag nach der Rück kehr desKanzlers aus München und nach dem Eintref fen des Botschafters Nadolny aus Genf die Besprechun gen über die Reichstagekundgebung und über die Rede des Reichskanzlers beginnen. Vorträge des Botschaf ters Nadolny beim Reichskanzler und beim Reichspräsiden ten sind vorgesehen, und selbstverständlich wird im Kreise der Reichsregierung eingehend über den Inhalt der Relchs- kanzlerrede beraten werden, auf die man nicht nur in Deutschland, sondern offenbar auch bei allen Großmächten mit größterSpannung wartet. Die Rede des Vize kanzlers v. Papen in Münster ist bereits ein entspre ch e n de r A u f t a k t zu der Kundgebung am Mittwoch ge wesen. Nach Pressemeldungen hat die englische Regie run g neue Anweisungen an ihren Genfer Vertreter Eden gegeben, die eine leichte Abänderung des englischen Ab rüstungsplanes bedeuten sollen. Es handle sich um ein Entgegenkommen gegenüber Deutschland, um die Abrüstungskonferenz zu retten. Genf in Erwartung -er Kanzlerrede Die Sitzung des Kauptausschusfes auf Donnerstag verschätzen. Genf, 14. Mai. Botschafter Radolny, dessen Abreise nach Berlin ursprünglich erst für Montag vorgesehen war. verließ bereit» Sonnabend nachmittag Genf, um der Reichs regierung persönlich über die Lage auf der Abrüstungskon ferenz Bericht zu erstatten. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, hat angeordnet, daß die für Montag vorgesehene Sitzung d« Hauptausschuss« der Abrüstungskonferenz auf den nächsten Donnerstag verschoben wird. Aus einer von Henderson veröffentlichten Erklärung geht deutlich hervor, daß die Vertagung nicht auf Wunsch der deuttchen, sondern anderer Delegationen stattfindet. Die für die Vertagung nunmehr angegebenen Gründe zeigen, welch großeBedeutung man auf derAbrüstungskonferenz der angekündiaten außenpolitischen Erklärung des Reichskanz- lers beMißt. Tatsächlich nimmt die Einberufung Les Reichs tags schon jetzt das Interest« der Konferenz völlig gefangen. Das Rätselraten über den mutmaßlichen Inhalt ist groß. Noch nie sah man hier in Senf einer deutschen Regierungs erklärung mit so großer Spannung entgegen wie jetzt. Rede des Vizekanzlers von Papen Der arrtzenpoUtischr Ring um Deutschland. Münster, 14. Mai. Auf einer gemeinsamen Kundgebung der NSDAP, und des Stahlhelm von Westfalen-Nord in der Münsterhalle sprach am Sonnabendabend Vizekanzler von Papen zu einer vieltausendköpfigen Menge. Seine Rede wurde oft von Beifall unterbrochen, von Papen führte etwa folgendes aus: In den Tagen der inneren Erhebung und in diesen Tagen de» deutschen Frühlings, den wir alle erleben, sollten wir doch des alten Soldatengrundsatzes niO vergessen, unsere 1 und kritisch zu betrachten, so wie wir es gewohnt waren im Felde, um uns wieder einmal klar ' '>e Siege und Entscheidungen niemals lllen, sondern daß sie errungen isatz der ganzen Seele und der 2m Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeile 10 Dfg., örtliche Stzwigen 8 Pfg. Sm TeMil die Störung dm Betriebes der Zeittmg oder der Beföeverungseinrich- S0 ww breite «Ulkneterzelle 20 Pfg. Mr da» Erscheine» non tunaen — hat der Bezieher telnen Anspruch auf Lieferung -der Anzeigen in bestimmten Nummern und <m bestimmten Plötzen Rachüefmmg der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«.keine Gewähr. — Erfüllungsort »ifchofowevda.