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SS. JahrgtHg. 171. Ve»>«S«e»»hr »«ch»g»»«I. Mr «»M. X» xl läqll», ,»«„ m»lt««r.i»>ra,un, S«»n. u»I> HIo»u>a»n nur «Inmall 2,u>Llk, du,ch»u«>NIr"«,2»m. 2.W «k. P»> «,NML»,„ Zu- I>«Uu», durch di« Polt !iM.ioii»»Ve«l»liield>. Di« Xn u-i-in »o» Dr-tXu u Un>«»i>u»q «m r«2« «rh«r »u- ,«sl«Ulrn «dend->u!>- ,oXn «rhau«« dt« a»«. »«it«»n »«»irhrr mit de« >l»r,eu»Lu««,b» ,ui«mn»u ,ug«si«ÜI. ch.chdeu«me»ml>xui. >l-Xr Qu»ll«n»,',»X ,,»««»». «achr ", »u- Ittst». — Unxulan,»« »amistrcht, «««den nicht oufd««»h»<. relegramm-Adressk: «»»richte« DreSSe«. Fernsprecher: 11 » 209« « 8991. Dienstag, 22. Juni IE. Druck und Verlag von kiepsch 5c Reicbardt in Dresden. fl^dvvk L vo. 18aQi.1srrwt.it 8r. A»j. ä. LSnig» . 8»cbr«n. vgrols-VdoeolaSv. Livrslvsrlc»uk: vr«ch», QtiuriltL. A«zet,«n-Tarif 7inn»dm» d»n Inkun. d>«UI>n«N tu« Ndkd-U 2 itkr, Lonntaa« N'N iliiari-uftratz« « U du. >.I n», 7 «tnipaluste »trundi->!> i-a. S ^liiuu 2-, , H.Mtllen lilachridur «u« lreadeu .« p cheichitftz-Anteißen o"i der Pnvotleil- Zell 20 PI,. die ,«eichainu^ Zelle»,D«rtIei,.iI>tP< — 3» Nummer» »a^> «»»» u örtrrlagen eiilloallitze Pl >"> - ^ MPi, au' Pr>, dte 30PI,,äui^riuai «0PI,, z»m»,r,. richten L, Dreideu di-»rimdi«il-2LP> iilutwllnige Aufti >q, nur gc.cn Lorausue» xdlun,, — tzede» B-. legdlatt loftei I» P». Hauptgrfchäftsftelle: Marstenftraße 88 49. Rs-uodt l- I LL>ki»T1«» LLMsrstt« V»tro. - B«rU>» HV. S4. - krenickiirt »./>. Int»»k«r «le»!' LiinisrNt'k 8»snt8-^lr8i»Ul9 1v üllbsr, Or»nä Prix >VelUt'«»8teIlun8 8L. l-ouis 19V4. klrotoxr. LussteUuus: Inäuslriv-Lulle, 1. Ltuxe. l.timltr«-kiitoo>>rompl»ti«i> Q-^I NI-„I Itllll. I. ftlul. Ilss.. MI M. Uall8lr. 25. >»x>» «,S0 k? Lin »-i ^r-r rr v OkSOI.^ aasalkadriKkür lLLTWÄSTNS okr8Loek>, t-ag ar- tn/«t.in»r»rr«»»» «t»2S Lr»<« Note,n.rll sr,-«»»« Vuedvarva. llltßer koedksillsr ävutsodor uuci suxlisvksr /inrug-, ftosvn-, Kslstot- uncl ^ivslonstolfs in »Ilsu moävrnvll t'sibsll uuä krimL-t-jualitiiton, UVirin^iitItunt« Vllvltv. VsrilLuksvtolls 66r vorkvkriftsiurtssjxoll llmkormlltokl'o kür Lgl. Läodi-. LtLkitülorstbsiimts. Nermunn kSrseliel 8vdküsl5trs88v 19/21 lnL"".). Dvrv srtiqs -Loser-. Mutmahlichc Witterung: Schwül, Gewitterneigung. Der König wird während der grohen Sommerferien mit seinen Söhnen einen längeren Aufenthalt in Seis in Tirol nehmen. Die Borständcversammlung der sächsischen Mittel- standsvcreine in Leipzig sprach sich gegen die Reichswert zuwachssteuer auf den Grundbesitz aus und wandte sich scharf gegen den neu gegründeten Hansabund. Der Reichstag setzte die Beratung der Besteuerung der Wertpapiere. Kotierungssteuer fort. Reichsbankpräsident Haven- stein legte nochmals die Bedenken der Regierung gegen die Kotierungssteuer dar. Dem Großadmiral von Koester sind anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen worden. Der Senior der Berliner Stadtverordneten und Ehren bürger von Berlin, Paul Langerhans, ist gestern früh gestorben. Da» Landgericht Karlsruhe hat di« Wiederaufnahme de» «erfahr»«» gegen Rechtsanwalt Hau abgelehnt. Der Berliner Messerstecher soll in Liverpool ver haftet worden sein. Zn Liverpool kam es aus religiösen Ursachen zwischen irischen Katholiken »nd Protestanten zu schweren Ausschrei, tungen. Wirrwarr. . . Die Generaldebatte über die E r s atz st e n e r-V o r- lagen der Regierung liegt hinter uns. Alle haben ge^ sprachen: die verbündeten Regierungen mit dem Reichs kanzler an der Spitze und die verschiedenen Parteien. Fragt ,nan nach dem Ergebnis, so kann man leider nur antwortrn, daß alle die vielen Worte keine Klärung der Situation gebracht haben. Man ist so klug als wie zuvor, oder mit anderen Worten: selbst die Ncunmalweisen vermögen nicht zu sagen, wann nnd wie die R c i ch Kst n a n z r c f o r m zu stande kommen wird. Die Geister von rechts und links sind in den letzten Tagen im Reichstage io hgrt aufeinander geplatzt, daß man ans ein auch nur notdürftiges Zusammcn- leimen des Bloches kaum noch rechnen darf, wenigstens soweit die Fingnzresorm in Frage kommt. Bon liberal- freisinniger Seite wird die Sache jetzt geflissentlich so ge dreht, als ob daran cinzla und allein die bösen Konser- n^ive» mit ihrer zähen Gegnerschaft gegen die Erbansall- struer schuld seien. Davon ist keinesfalls die Rede, und der Wortführer der Konservativen konnte mit offizieller Er- mächtigung feiner Partei feststellen, daß ein großer Teil derselben ursprünglich bereit war. trotz größter Bedenken in die Erbschaftssteuer zu willigen, sofern und solange da» Zustandekommen der Gesamtresorm davon bedingt schien. Erft das Versagen der Liberalen bei den indirekten Ber- brauch-stcnern hat innerhalb der konservativen Partei einen scharfen Umschwung hcrbeigrführt, da man mit der Linken trotz allen Entgegenkommens in der ErbschastS- steuerfrage -och zn keinem positiven Resultat kommen zu können glaubte. So viel als Beisteuer zur Wahrheit, die man au» begreiflichen Gründen ans ber linken Seite zu verdunkeln strebt! Erst durch die Haltung ber freisinnig- liberalen Parteien ist also die an sich rein technische Erb schaft s st e u e r frag c zu einer unheilvollen Macht- frage geworden. Bedauerlicherweise, denn hier sitzt die Quelle alles Nebels, der Grund, weswegen wir diesen Fannncr unfruchtbaren ParteihaderS in der deutschen Volks vertretung erleben müssen. Es ist ein großer Fehler ge wesen. Laß die Lcituln der Reichsregierung es so weit hat kommen, die Parteien des Blockes so heftig sich ineinander hat verbeißen lassen, daß ein Zurück, ein Ausgleich kaum noch möglich ist. Man konnte den Eindruck während der letzten Reichstagsdcbatten nicht los werden, daß die zum T eil glänzenden und überzeugenden Reden vom RcgierungS- lische aus, au denen sich auchdergreisc,aber unermüdliche säch sische Finanzministcr Dr. n. Rüger mit starkem Erfolge be teiligte, mehrgewirkt lmttcn, wen» sie viel, viclfrühcrgehalten worden wäre», damals, als die Blockschdc noch nicht zu solcher Schärfe entbrannt war. wie heute. Jetzt kamen sie zu spät: verpufften ziemlich wirkungslos: die allge meine Kampfstimmung zwischen dem asten und dem neuen Block ließ die Stimmen ruhiger Sachlichkeit nicht recht zur Geltung kommen. Da» tft um io beklagenswerter, als dte Ausführungen vom BundesratStische viel zur Klärung der Lage beitragen könnten, wenn man sie nur ernsthaft erwägen würde. Was der preußische Finanzminister Frhr. v. Rheinbaben ni seiner großzügigen Rede zugunsten derErbanfallstcuer anführtc, war durchaus geeignet, die Bedeuten der Gegner abzuschwächen. Aus reiches .iahlcnmaterial gestützt, wies er nach, daß be sonders die Landwirtschaft nur zum kleinsten Teile von dieser Steuer betroffen würde und ihr auch sonst die größt möglichen Erleichterungen im Gesetze zugcbilligt worden seien. Es scheint nichts gefruchtet zu haben, obwohl Dr. v. Rüger kräftig in dieselbe Kerbe hieb, denn dte letzte» kon servativen Preßstimmcn, wie sic in der „Krenzztg." und -er agrarischen „Deutschen TageSzig." oorliegen, halten den alten ablehnenden Standpunkt voll nnd ganz aufrecht und verlangen als Ersatz für die erweiterte Erbschaftssteuer nach wie vor die KvtierinigSstener als pieos cks rl-sistaneo. Wir verstehen diese Haltung trotz aller teilweisen berech tigten sachlichen Begründung, wie sie konseruativcrseits versucht wird, nicht, weil wir das große Ziel im Auge halte». Die verbündeten Regierungen sind, wie Finanz minister Dr. v. Rüger mit besonderem Nachdruck in seiner ReichStagSrede betont hat, durchaus geschlossen der Ansicht, Latz, wenn überhaupt direkte Steuern kommen sollen, die Erbansallsteuer noch die er» und einträglichste direkte Steuer für das Reich sei. Weshalb wollen die Kon servativen eine Kraftprobe herausbeschwören, in welcher sie Seite an Seite mit Le« Zentrum gegen die verbündete» Regierungen — eventuell mit unsicherem Erfolg — kämpfen müßten?! Wir glauben kaum, daß das der Partei selbst zum Vorteil gereichen würde, und begrüßen es mit Genng- iuung, -aß die sächsischen Konservativen eine selbständige Haltung eingenommen haben und für die Erb- anfallstcuer sind. Die preußischen Konservativen könnten das ebensalls tu», wenn sie bedenken würbe», ivaS alles aus dem Spiele steht und wie sehr gerade ihnen die ver bündeten Regierungen bei Umwandlung der zuerst nor- goschlagenen Nachlaßsteuer in eine Erbansallsteuer entgcgcn- getommcn sind. Aber es scheint, als ob der wahre und letzte Grund des konservativen Widerstandes in Preußen liegt, genauer ausgedrückt in der preußischen Wahlrechts- sragc. Die auf Bülows Veranlassung in der letzten preußi schen Thronrede «»gekündigte Wahlrechtsreform, die wir in Sachse» gerade dank der hervorragenden opferwilligen Mitwirkung der konserrmtiven Partei glücklich hinter uns haben, hat bei den preußischen Konservativen böses Blut gemacht, weil sie davon eine Erschütterung ihrer alten historischen Machtstellung im führenden Bundesstaate nicht mit Unrecht bcsürchten. Dabei vertrete» sic aber kein ein seitiges PartcUntcressc, sondern einen staatserhaltenden Grundsatz von größter Bcdentiuvg. Fürst Bülow wollte seinerzeit mit dieser Ankündigung wohl heimlich die Libe ralen für eine positive Mitarbeit an der Rcichsfinanzreform gewinnen — leider hat er sich in doppelter Werse verrechnet: die Konlscrvativen in Preußen hat er vor den Kaps gestoßen »nd die Liberalen haben trotz allem bezüglich der indirekten Steuern nicht jenes volle aufrichtige Entgegenkommen ge zeigt, welches »irbedingt notwendig gewesen wäre, um auch die Konservativen rechtzeitig zu Kompromisse» iu der Erb- fchaftSsteuexfrage zu bewegen. Wie liegen nun die Dinge? Die Konservativen haben, als die Arbeiten der Finanzkommission wogen ihrer Fruchtlosigkeit allgemeines Unbehagen erweckten, von dem „königlichen Vorrechte der Initiative" Gebrauch gemacht »nd im Verein mit dem Zentrum und den Polen schnell ein Stcuerbukctt znsammcngestcllt, das jetzt im Reichstage zur zweiten Losung gestellt worden ist. Mag man an der Arbeit und dem Vorgehen der Finanzkommission auch alles mög liche auszusetzen haben, so viel steht fest, daß wir ohne den in der Kommission konservatioerseitö betätigten Ent schluß, endlich einmal vorwärts zu kommen, noch nicht so weit wäre», wie wir heute sind. DaS ganze deutsche Volk begrüßt cs mit einem Ausatmen der Erleichterung, daß setzt endlich nach so langem n»d vergeblichem Hin und Her parteipolitischen Gezänkes die Entscheidung naht. Wie die Würfel fallen werden, darüber ist sich allerdings heute muh niemand klar, auch nicht der Kanzler Fürst Bülow »nd die verbündeten Regierungen. Der Reichskanzler hat zwar in seiner großen Einleitungsrrde zu den Debatten der vorigen Woche den Gedanken einer Retchstagsauflösung an klingen lassen, indem er fügte, -aß das deutsche Volk „in sriiherer oder späterer Zeit mit denen abrechnrn" würde, die am Scheitern der Finanzresorm Schuld trügen, aber wir glauben nicht ohne »vettere», daß es tatsächlich zur ReichStagSauflöfung kommen wird. ES wäre unter allen Umständen ein sehr riskanter Sprung in» Ungewisse und deshalb vermuten wir «her einen Rücktritt de» Fürste» Bülow, falls die Dinge eine Richtung nehmen sollten, die er nicht mitiuachcn zu können glaubt. Blieben die ver bündcten Regierungen! Werde» sie, seihst wenn Bülows Rücktritt ihnen den Weg srcimachen würde, dieselben Steuern aus konservativ-klerikaler Hand annehmen, die sic soeben noch als Unmöglichkeiten oder, um mit dem Finanz- minister Dr. v. Rüger zu reden, als Unding bezeichnet haben ? Ohne schwere Einbuße an Autorität könnten sic cs gewiß nicht tun. Wird aber anderseits der Bundesrat die Verantwortung auf sich nehmen und eventuell 450 Mil lionen Mark ihm von der konservativ-klerikalen Mehr heit gebotener Stenern ablchncn wollen, bloß weil die 50 Millionen der Erbschaftssteuer schien?! Die Mehrzahl der Zeitungöftimmcn aus den verschiedensten Parteitagen, neigt schon jetzt zu der Ansicht, daß ber Bunüesrat „um der Not der Einzelstaaten willen" Nachgiebigkeit zeigen wird. Man wirb leider mit dieser Möglichkeit rechnen müssen, denn die Aussichten auf Durchdringung der Reichs- crvschastsftcuer stehen denkbar schlecht: Konservative und Zentrum stehen — von ganz geringe« Ausnahmen abge sehen — dagegen: Retchöpartei und Wirtschaftlich« Ver einigung «ollen dte Erbansallsteuer nur unter ganz be- stimmten Bedingungen gutheißeu, währen- Pole« und Sozialdemokraten sich ihre Stellungnahme bis zur Ent scheidung Vorbehalten haben. Für die Erbschaftssteuer find also unbedingt nur Liberale und Freisinnige, und Liese haben bezüglich -er indirekten Steuern in Presse und Parlament ein so zweideutiges Spiel gespielt, Laß sie wieder in dieser wichtigen Beziehung nicht mitrechuen können. Auch zeigten die Liberalen aller Schattierungen einen derartigen Machtüünkcl, als ob von ihnen allein da» Schicksal der Rcichs-finanzreform mit allen etwaigen Kon sequenzen abhinge. Sic scheinen die Rede des Kanzlers doch etwas kräftig mißverstanden zu haben, obwohl Fürst Bülow ausdrücklich hervorgehoben hat. daß er als leiten der Staatsmann über allen Parteien stände und die Reichs- sinanzresorm aus den Händen der Parteien nehmen wolle, die sic ihm in sachlich annehmbarer Weis« entgegenbräch- ten, gleichviel ob konservativ ober liberal oder ultramontan. So sehen wir ein Bild allgemeinen Wirrwarr», ent sprungen gewissen Ungeschicklichkeiten der Reichsregicrnng. vor allem aber dem elenden Fraktionshadcr, der sich in Deutschland zu einem wahren Kreuz unseres nationalen Lebens auszuwachsen droht. Wer dächte heute nicht schmerzerfüllt an das Wort, das unser großer BiSmarck 18N1 in Kissingcn gesprochen hat: „Ich halte unser ganzes politisches Fraktionswcscn für eine Krankheit — eine Krankheit, die ihren Bestand hat durch Len strebsamen Ehrgeiz -er politischen Kondottieri, die an der Spitze einer Partei stehen wollen. Die Fraktionen und Fraktionsfüh rer sind Erscheinungen bei uns, auf die ich nur mit Be sorgnis zurückblicke bei meinem Scheiden ans dem Amt." Ja, so ist cs! Wenn cs noch einer Bestätigung bedurft hätte, so ist sie in diesen Tagen Lurch den parlamentarischen Kampf um die Rcichsftnanzreform mit seinem widerlich kleinlichen Drum und Dran erbracht worden. Bon diesem Vorwürfe Bismarcks ist keine Fraktion de» Reichstags ausgenommen: sie sind allzumal Sünder. . - - Leider ist auch die Reichsleitung nicht von dem Borwurf freizusprechen, daß sie cs zeitweise an -er rechten energischen Führung hat fehlen lassen. Jetzt treiben die Dinge einem unge wissen Schicksal entgegen, dessen Ausgang niemand voraus- zusehcn vermag. . . . ' Berlin. lPriv.-Tel.s Von angeblich zuverlässig unterrichteter parlamentarischer Seite läßt sich die „Tägl. Rundsch." zur innerpolitischen Lage schreiben: Es steht fest, daß die Z e n t r « m s p a i t c i sich den Konservativen gegenüber verpflichtet hat, unter Fraktionszwang gegen die E r ba ii s a l I st c n c r zu stimmen. Die Möglichkeit der Verständigung in irgendwelcher Form zwischen den Blockparteien wird nun davon abhünqen, ob auch die Konservativen eine entsprechende Gegenverpflichtiing über nommen haben, die sie unter allen Umständen bindet. Liegt die Sache tatsächlich so, dann kann man die Haltung der Konservativen nur als eine persönliche Gegnerschaft gegen den Reichslanzler mit dem Endziel seines Rücktritts aus- saffen, und damit wäre jede Aiissicht auf ein Zustandekom men der Fiiianzreforin unter Mitwirkung der liberalen Parteien beseitigt. Wenn aber die konservative Partei in ihren endgültigen Entschließungen -cm Zentrum gegen über noch frei ist und eine Konzession in der Erbansall- fteuer unter entsprechenden Gegenleistungen der Liberalen in der Besteuerung deS Tabaks und Branntwein» machen kann, dann wäre die letzte Hoffnung auf ein« endliche Lösung der Kris« noch nicht geschwunden. Ter geftrige Artikel der „Köln. Ztg", der den Standpunkt der Partei, sichrer zum Ausdruck bringt, deutet ja die Linie an, ans