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K LtM tk U! Vexantwortb Redacteur: Karl JvliuS Frvtsch«, in Freibeks. sr.a Uv. 175 Movtag, den 28. Juli !7l ! nzjmZürrä ^inssinktzr^ Lr-n .0L^l -tu NNM'-s.MI :irf : chvn !: -)I!NN!i0>Ut . / < i!!LL b::!j Erscheint täglich ftnh S Uhr mit Ausnahme der Dvuu- ütth! Festtage. --" Preis halbjährlich ÄU^Ngr. ^iil öM Johann SebaKian Bach» Kar Feier seines Todestages. ES ist eine eigenthümliche Erscheinung der Gegenwart-, daß sie mit einem besonderen Eifer das Andenken großer Manner der Ver gangenheit durch Feste und Denkmale stiert. In derartigen Festlich keiten liegt etwas Niedcrschlagendes und etwas Erhebendes. Zunächst spricht sich darin das GestänLniß aus, daß die Gegenwart eine sterile ist, weil man nach Lichtpunkten in der Vergangenheit auf lanD verstorbene, große Männer blicken muß-, Um «ine Erstischung dich Geistes und Gemüthes zu finden. In der nie wicderkehrcnden Zeit der patriotischen. Degcksterung für Deutschlands Größe, Einheit und Freiheit im Völkerfrühling 1848 fiel es gewiß Niemand ein , dm Stoff zur geistigen Erquickung aus den Zeiten vergangener Jahr- hunderte zu suchen. Als aber nach der beklagtuswerthen Maikata- strvphe die esfigsanre Gährung in-dem Prozesse-der vaterländischen Gcschichtscntwickelnng eingetrcten war und der EkeL an. derr? trostlosen Gegenwart sich der Gcmüthcr bemächtigte, da suchte man sich au der Lessingfeicr, so gut cs nun gehen wollte, für Augenblick«.U laben. Die Sache hat aber auch ihre erhebende Seite. Ast es nicht schon etwas Herrliches, daß wir in Deutschland Männer auf- zuwcisen haben, die wie Sterne erster Größe an den Himmel unse rer Kulturgeschichte glänzen und deren Licht noch nach Jahrhundoy tcn in reinem Glanze strahlt? Kein anderes Volk zählt eine solch« Menge Gelehrter, Künstler, Dichter, Componisten und Männer, welche durch heilsame Erfindungen sich um di« Menschheit verdient gemacht haben, als gerade Deutschland. Schade, daß das.Wirkeu Vieler nicht in die Kpeise d«h Volkes eiugedxMgen ist und daß deshalb daS Andenken Vieler nurinden Zirkeln d«r Kunsigmoffen gestiert werden kann. Sodann liegt weiter eine Erhebung in dem Gedan ken, daß das Wirken d«p Mn und auserlesenen Geister glicht mnp fortzeugend wirkt und daß, wie das Saamenkyrn. im Laufe der Jghr« immermehr zu ein«, reiche» Ernte M Mtwickelt, sich um d«n Mes sier eine Jüngerschaft schaart, die jpl tzaust der Zeit immer, zahlrei cher wird und deH KeP des Meisters.-Mmgr, «p Md. vielaph^.M staltet. Schon dqpiy liegt die slnsterhljchkejt des, Edlin und -Schß» neu. Erhebend ist es aber auch, wenn man überdenkt, wie die dankbaren Enkel und Ureükel, -ja-oM«i -Mkzel: sipät^^netiit^n in heiliger Begeisterung das Audtnksnau verdient«! Persöklichkeitrn er neuert und ihnen schon hieustden den Krauz LtrUnsterblichkekt reicht. Muß solch' ein GedcE« nicht jedtN groM Matt« , dör seist MM Leben, seine Existenz an. eine «HÄM Idee setzt hei-Hey PMy- M»A und Parteileideyschaft, bei allem Mdanhe derfMegeWM-pp quicken, wenn er sich sagen darf: nach hundert Jahren wiMMf M der Geschichtsforscher, deine Thaten, dein Wollen und .Steche» yyp» urthkilsfrei gewürdigt und ein parteiloses Geschlecht erMntz fichjWßt Dczüsterüng des Guten, das hu erstrebtest. So dich. Erlösers ein Ehren- und Siegeszeichen geworden uu^ die.Schplh^ häüftn der kirchlichen und religsostu Märtyrer. zu ^astMckSoptM. In M Iahtest urtheilt man'auch über Mäuy^-^Ät GWMwart anders. — Es sMen öftrer wichtige DestktiM -VWpW 'M» destt Polke gestiert werden und i« solchem.^ 'chE Gute und Preiswürdige Ler Väter würden M..M PWHWWW zur Nacheiferung und zu edler Btzeift«pu,ng erwchkeu. - , . . Gestern, den 28. Julst uyrd yun .vo» den kunst das Andenken an den herHmkn, großen Mußk^A Oebaftian Bach gefeiert Dies ist sein hundertfähisiger DoM- lH. Wir halten es daher für Psticht, unseren Heftrn «r HWq« Tage eineigedrängte Skizze des Lebens dieses berühmten Mmach zu geben, den wir so recht den unsri'gen neunen können^ dajer in Sachsen geboren mrd gestorben ist und hier zumeist gemirtz,hM^^ Den 21. März 1685 wurde unser Bach in EiseUach geborech wo sein Vater Hofmusikus war. Schon als Knabe zeigte rruM entschiedensten Anlageu zur Musik und einen ungewöhnlich beharr lichen Fleiß, der ihn bis ins späteste Greifenalt« beAleÜettl -Beste seinen frommen Aeltern wurde er in der. Furcht NNdErmahnUüg zum Herr« erzogen und Gott gab jein sichtliches. GödeihtU. Wie ein Silberfaden zieht sich durch daS ganze Leben «nsrS Vach-Md tiefempfundene, ungeheuchelte Frömmigkeit, die ihn fähig machte^ die Hqrfe des Herrn M berühren und sei« Lqh Mb- seincht-Muhm in den herrlichsten Accordeu undMelydien auszusprechenuud'dadchlch dgs Herz zu dem Frieden des Ewigen, zu stimmen-, : Darum denn auch die äußerst zahlreichen Compofitioneni HO wahrhaftHM ßen Pannes fast -auSfchlieMch'ip,Zhtz.seinen Oratorien herrscht eine Tiefe und Innigkeit, Me Hingebung und eine Kunst, die Ler Laie fühlt und der eingeweihte Jünger nicht ausfühlen kann und die.sich in Hinsicht auf voll'endete Kunst nur mit den Gemälden eines Wpßgch-MgschchpT lassen, welche bei län gen« Anblick den Beschauer immer neue Schönheiten entdecken Mächen. "-Den ersten Unterricht in der Muy? Mrn seinem ältechn Bruder M OHrdr«ff? Ä^räi^ stichÄe' H M Musik in LünebÄg und genoß sstdiktn die üiusckasische Ln'tüng' deS 2' 1-!i: Freiberger Anzeiger TsgeMatt