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Dresdner Nachrichten : 07.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-07
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1881
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VrvickvL 1981. '.k Nisi««« »l-MM. tzsir SIrv!si<laot»eI»acIimdlkrM,« rusnIN» nioiht sich »te Rcdaclt»« »I«I^»ek»mdI«ch. Si>I«n>Ie»-»nn«Lmc au»w0rl»r -«U>l»»n-In «,. »«,>«» in Qam- NL >»«>«» in «,»>,, ve»Itn.w««„.Lk« vce»lan.granl«»rlti.» W»si» in vkrlin. LelpU«. wie». Hambnra. granifnrt L.M.. Miin» chrn, - Bau», L ««. «ngranlfurt a. M. — vnrenux d. ,,g»»alt»««» n««e--.-i>»«»»,r«aii,,i,»ui»» ck c«. in Paris. Hageklatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Frein-enliste. 2S. kiiilirsi» werde» Maiieniirst« l> ln« „»chm N Nb, a»,<n»mm,N. bl»»'!«»«»» >»>»>,. 2» Nr iüadi nar an !ii.>chr»>ag«»r ar. »l° ,-rqal« n«.ins I!a 1,m.»Uh». — Vrr Naam einer -tnival»«'» Pnilik,i«loneil.,NIi>e.itiu,«»a»U 2i« Ueiic S0 Ps»e. »i>>« »aranlie iii» da» »schii- täslste iLrnhemen der Jmerai» wird nicht ,eged«N. Aiiiwäclige Annancei» Nustkage non :>u» ilndelannlrnnirme« und Perionen Ulieriri» wir »»r acse» Pr»»>»n»ea»d»- -ta>ii»»<dnrch BrteiMarien oder Poj»>Nii»h>»Ni>. Acht Silben ioiien iS v!s«- 2N- ierat« Ui» die Montag» Nummer tt«r »ich,inem Zeiiiage di« Pli» t-tie M Pis«. IlolvI Lum Laii in Umrruult, Iiorrlicdntor, annvuolimsitor -putontliLlt in 'liiaiancit. vmpüoült koekxootirton Itorraokatton, Voroinvn, '1'ouii»ton ote. vdiün dt-knnlick mübiirto >Vodnunssvn mit oävr vlino Lousio», so- ^ rvio Ünrtvn, 8aal, ItostLurntion nnä lil-ec-lstnim. 8tot« ti ineko H k'oivUvn, voirUxlietio Lttcdv, liollvr un,i Itixliv,,,,,,^. m Ausspannung. üoeliacktunßsvoil 8 II. IV. II«,»,,«i-, Lositror. lß Paris. Dir deutschen Delcgirtc» der UllbüUbtv^I lUlllllv. Münzkonicrcnz erklärten, Deutschland werde daS gegenwärtige WävrungSIhstem aufrecht erhalten und suSpen- dlre nur den Perkaut alter Slldcrthaler. In einigen Iahrn sei Hut-Isibrik C. F. Lkljmaim, lLünigliedor Ilotliotviant, 8v>»v1t«l8tr»««i,« Hlr. L4» Vom Vatvr gvgi. im ckaluo 18l0, mit clor Iluttabrik widert kost vvroinigt l87!t. tk. 8slilsnkllt«, fllrkilt«, Uniform-, lsgü-, klvresklito, Strok-, 8totf-, Panama-, palmklit«, ltnadonkilts, Illitron. sersäork L kksiiksr »lauptstr. X vt t »auptstr. tr Leliv äe« vderxraben«. j livuleuux-luvtnon gostroitt io allen vorkomwenävll! Lrviton. sil Aaitiulüvn-l-klnen in allem vorkomwenäi n lireitvn. 0.L-S-, I'tilUki Inrlpi S Deutschland auch geneigt, die Quantität der clrkuilrenbenMark stücke zu verinedrcn und die goldenen Fünimarkstücke auv dem Verkehr zurückzuzieben. Die englischen Dclegirte» erklärten ihre Bethelligung a» der Konierenz nur aus Achtung gegen die an deren Staaten, enthielten sich aber der Abstimmung. Die De legieren Rußlands, Schwedens, der Schweiz und (YrlechenlandS machten Pordchalte bezüglich der Annahme des BlmetaliidmuS. Nr 127. wittrnl«» vom». Mat: voromrtor nach vsla» Bviotd, siiiavsnat« >b. iAbds. » N.> i 77»MiU.. „Ugksirr, II Mi», acslik«,». Thcrmomelogr. n. »i«a»«i.: la,,o W.. »trdr. r«mv. «>t,a W., hiiilille Temp. 20" Sit. Siid-Wcil-Wind. irelcht bcwöllt. > Aussichten tür den?. Mai: Wenig Acndcrung, warm. Lormavend, 7. Mai. Politisches. Die Aufregung in Italien, wegen der tunesischen Expedition wächst. In der „TagcSgeschichte" theilen wir Details über einen ordentlichen revolutionären Putsch mit, den man in Rom gegen Frankreich inscenirt hat. Daß nur hitzköpfige Studenten, Buminler und Kinder dabei waren, ändert an der Bedeutung Nichts, denn die Stimmung, nicht die Macht, macht solche Vorgänge gefährlich. Cairoli hat den Redner Jratti auf's Inständigste gebeten, Nichts gegen Frankreich zu sagen und doch geschah es und leicht kann diese entfesselte nationale Bewegung dem Ministerium über die Köpfe wachsen. Die Straßenhelden sprechen eben nur aus, was daS ganze Land schweigend erträgt, die moralische Niederlage Italiens in der Tunis-Affaire wurmt allzusehr. Ob Frankreich in Tunis das erreicht, was cs anstrcbt, hängt nicht von den Bajonetten seiner Soldaten allein ab. Bereits hat man Biserta, die „Herzgrube Tunis'", besetzt und damit den Be» eigentlich schon abhängig von dem OccupationscorpS gemacht. Aber dieser militärische Schachzug hat seine düsteren Schatten geworfen. In den Moscheen dcS tunesischen Landes lässt der Bei, öffentlich bitten: Nichts gegen die Franzosen zu unternehmen, sie kämen nicht als Feinde. Mag eS nun sein, daß in den gröberen Kiistcnstädten die Bevölkerung klug genug ist, sich passiv zu verhalten und der Regierung ihres Fürsten keine Verlegenheit mittelst eines Franzoscnmassacrc'S zu bereiten. Aber im inneren Lande gährt es mächtig gegen die Giaur's, gegen die Franken. Die Mullah's ziehen, den heiligen Krieg predigend, von Ort zu Ort und wenn die muhamedanischen Massen, die in den Küstenländern von den Nilfällcn Egnptens, zwischen der Lnbischcn Wüste und der Sahara und dem Meere bis weit westlich in die üppigen Niederungen MarroccoS wohnen, fanatisirt würden, dann helfen Frankreich keine Soldaten und keine diplomatischen Winkelzüge-, dann haben wir den Krieg im Großen, den Krieg des MahomediSmus gegen das Christcnthum. Sage man nicht etwa: den Krieg des Barbarcnthums gegen die Civilisation — denn das ist nicht wahr. Jene friedlichen moslemischen Stämme, durch häusliche Tugenden, Gastfreundschaft- Entbchrungsmuth und Mäßigkeit ausgezeichnet, denen eine Hand voll Reis und etwas Kameelmilch auf den Tag hinaus zum frohen Leben ausreicht, welche die sternenhellen Nächte zu ihren Jagden und den Tag zu müssigcn Träumen nützen — diese Völker eignen sich nicht zur abendländischen Kultur und cnggegrcnztcn Gesetzgebung. Der Boden, das Klima, die Race selbst passen nur für jenes Nomadenleben, daS dort üblich ist; den Grcnzraubzügen und Kämpfen unter sich, darf man durchaus keine so große Wichtigkeit beimessen. Wo diese Leute in Städten wohnen, zeigt sich die Einengung ihres persönlichen Freiheitsdranges gefährlich: „Mein und Dein" will ihnen nicht in den Kopf; Schulen, Gewerbe, Industrie noch weniger; hier ist denn auch in Tripolis, Tunis und Marocco in den Küstenstrichen genugsam europäisirt worden, die gastfreien Tugenden durch Schacher und Gewalt unterbunden (man nennt daS Kultur) und zerstört. Aber die Grenz- und GebirgS- völker können nicht anders, als die Franzosen hasten und bekämpfen. Sic kämpfen für Herd und Freiheit, gegen Laster und Ausbeutung. Werden sie religiös entflammt, hält ihnen eine fanatische Priesterschaar den Koran vor, stehen Alle für Mahomcd auf, dann mag sich Frankreich versehen. Daß der Sultan dem Bcy depcschirte: „Gieb den Franken in nichts nach, ich werde Dich schützen," klingt wie ein Märchen auS 1001 Nacht. Hilf Dir selbst, möchte man dem Sultan zurufcn. Er stützt sich auf die Verträge mit Europa, welches den Bestand der Türkei 1877 garantirt habe, und Tunis gehöre zur Türkei. Nun, Frankreich wie Italien haben dieser Garantie in jener Form des Berliner Friedens nicht zugestimmt, lind wenn auch, das kul- turrciche Europa hat im Artikel des Wortbruches mehr geleistet als alle uncivilisirtcn Nomaden der ganzen Welt. Niemand wird dem Sultan helfen, und deshalb kann auch der Bcy von Tunis auf Hilfe von Constantinopel nicht rechnen. Nebstbei ist man auf der hohen Pforte zur Zeit in beträchtlicher Erregung. Bekanntlich starb der letzte Sultan, Abdul Aziz, durch Verblutung, weil er in einem verschlossenen Zimmer im Wahnsinn sich eine Ader mit einer Schcere geöffnet haben sollte. Längst munkelte man am Bosporus, wo die Märchen eher als die Wahrheit gedeihen, der Tod sei singirt. Der Sultan lebe noch, eingrkerkcrt. Das war nun zwar eitel Märchen, wohl aber stellt sich jetzt sicher heraus, daß Abdul Slziz ermordet worden ist. Der jetzige Sultan, der vielleicht an sein eigenes künftiges Schicksal mit einiger Bcsorgniß denkt, hat fetzt alle Polizei und alle Gerichte in Bewegung gesetzt, um die Mörder festzustellen. Die Gattin Nr. 17 von Mahmud Damad Pascha, gekränkt, weil ihr Ehcherr nichts mehr von ihr wissen will weil er Nr. 18 vorzieht, hat angeblich ihren Gatten und Hussein Avni, sowie Nuri Pascha, endlich sogar Midhat Pascha dcnunzirt, diese hätten den Mord aus politischen Motiven beschlossen. Ja sogar der jetzige türkische Botschafter in Berlin soll in die Affairc verwickelt sein, sein Verhör zu Stambul aber abgclehnt haben, weil er Berlin seiner Augen wegen jetzt nicht verlassen könne. Ein Kammcrherr und ein öffentlicher Ringkämpfer sollen Abdul Aziz erst gedrosselt und gewürgt — der Sultan war riescnstark — und nachher ihm die Adern geöffnet und eine Schcere in die Hand ge drückt haben. Gleichzeitig habe man die ganze Dynastie ermorden wollen, der jetzige Sultan aber, damals Thronfolger, witterte die Sache und schlug eine verratkbergende Einladung auS. DaS Wahre an der Sacke wird die Gerichtsverhandlung ergeben. Rußland verharrt immer noch im Schwelgen. Vorläufig ist sein durch Bismarck in Europa filtrirtcr AsylbeschränkungSvorschlag von allen Staaten achselruckend abgelehnt worden. Frankreich als Republik kann ohne Selbstmord keine politische Reckte Ver kümmerung einacben. England sagt: nach seinen eigenen Gesetzen wird «1 Herrn Most, Herrn Dillon und wem sonst noch bcikommen, aber auf olose Verdächte bin, auf russische Auslieferung«- und De- portirungSgelüste gehe es ritterlicherwcisc nicht ein. Oesterreich monirt: da die anderen Staaten ablehnten, brauche es nicht^apnrt noch sich zu äußern. Wie käme auch Europa dazu, zur Strafe gleichsam für die internen russischen Verbrecherzustände, die wiederum nur durch unerhörten Druck der Gewalt so haben Umsichgreifen können, für Rußland Polizeidienste zu leisten. Bismarck mag aus edlen Motiven die Asylbeschrünkung angeregt haben, aber die Aus nahmegcsctzidccn haben Deutschland nirgend Freunde erworben und immer klarer stellt sich zu Tage: die Landesgesetzc müssen auf legislatorischem Wege jeden Mord zur Ahndung stellen. Aus nahmemaßrcgcln entsprechen nicht der Eivilisation der Weststaatcn. Die Adresse des RcichtagcS und der Reichsregicruna ist vorläufig noch: Berlin a. d. Spree und Panka, Stadt in der Mark. Das ist Alles, was im Reiche neu ist und eine Weile noch Vor halten wird. «eueftc Telegramme ver..Dresdner Nach»." v 6. Mai. Berlin. Reichstag. D>e zweite Lesung über zweijährige Bcrutnng. zweijährige Butgetherioden und vierjährige Legislatur perioden wird fortgesetzt. Fürst von Hvbcnlohc-Langcnburg legt den konservativen Standpunkt in dieser Frage dar und weist den Vorwuri zurück, als wolle die.konservative Partei die Rechte tco Reichstags einschrankcn. Der Kommissionoantrag grelle in die Prärogative der.Krone ein und sei deshalb nnannctzinbar. So lange min ein einjähriges Budget habe, könne der Reichstags- beginn nicht in den Monat Qctobcr verlegt werten. Rickcct entgegnet bezüglich des Einwandcv von der Beschränkung der Prärogative der.Krone, daß die GcsctzgcbungSinitiativc ja in den Händen des Reichskanzlers liege. Der .Kanzler sprach von inonopolisirtcn Presse. I» der „Prov.-Eorresp.", die in tausend urd abertausend von Ercmplarc» au> .Koste» des Landes in der Provinz verbreitet würde, würde» Leute hcrunteraeietzl, die »>i»- dcucno cbcnloviel Patriotismus haben, aitz die Rechte. Die Reden des Kanzlers werden ln der „Prov.-Eorresp." mit allen Irrthümer» abgcdruckt; von den enigcgcngcsctzten Ansichten finde sich nie ein Wort. Der Kanzler sprach von Bcrulspar- lamcntaricrn; er sei aber doch selbst aus den Reihe» der Parlamentarier bervorgegangcn. Wenn ein Mann von der Verehrung für Fürst Bismarck wie der Abgeordnete v. Bennigsen eine Rede wie die gestrige halte, dann müsse doch an de» Kanzler dir Frage heranrrden, ob nick t in ihm selbst die Schuld liegt. Eine Partei, die sich aut eine einzelne Perlon gründe, könne aus die Dauer nicht bestehen; sie ver schwinde. wenn dieser Mann — auch er ilt de» Raturgeletzen unterworfen — nicht mehr kräftig genug sei, das Reich zu leiten. Werde dem Reichstage das Reck t der alljährliche» Berumng ge nommen, dann habe er überhaupt keine» Zweck mehr. Kein Staatsmann E-uropaS batte je ein leichteres Feld als der Reichs kanzler. AIS ihm aber ein Gesetz verweigert wurde, löste er den Reichstag aus. Richter-Hagen: Bismarck hat »Bennigsen lall wie einen gewöhnlichen Fortschrittler behandelt. Der Reiraln war: kommst Du nicht willig, so brauch' ich wewalt. Die Pa role „Fort mit Bismarck!" wurtevon der F-oillchrittspartc wcdc> ausgegebcn, noch zurückgcwiescn, da sic kein Rapolconlsches Plebiocit will. Den von Bismarck bchauvtctcn .Kartell - Ver trag zwischen Fortschritt und Socialdcinokrak c illuürircn die Wahle» i» Hamburg und Weimar; ersiwalö siegte ein Social temokrat über den Fortschrittler, in Weimar siegte der fortschrittliche Kandidat gegen alle anderen, auch der locialtcmokratischcn. Darin fiiinmc» wir mit rem Kanzler überein : cs sinb zu viel Verwaltungö - Beamte lm Reichstage, auch zu viel Berliner, und die schwache Präicnz ist deklagenswcrtb. Das erstcre kann der Kanzler leicht ander», ebenso baS letztere, indem er seinen Widerstand gegen die Diäten aus.iicdt. Die Eonlcrvativcn habe» die meiste» Berliner In ihren Rcioen. Die Vorlage will eine Einichränkung der Prärogative des Reichstags. Oie Verlegung der Reicvsregicrung von Berlin, Vielleicht nach'F-rledrichSruh, was am bcgucmslcn wäre, wird zum Glück nichtErnst genommen, ioufi wiirdcnHandklu.VelkebriliBcrlin schwer beunruhigt. ES st schlimm, daß man den Reichskanzler schon nicht mebr ernst nimmt. 1)r. Windlhor»: Bismarcks Rede gipieltc in dem Wunsche nach einer Partei, zu der sich von Bcnnigsen, von Kardorfi und von Sevdewitz die Hände reiche». Die Verschiedcnbcit der Mciiiungc» Ist aber z» groß. Die Mittel-Parteien. RatwnalUbcralc und Reichö- Partel. werden bei den Wahlen die meisten Verluste erleide», waS Ich übrigens nicht beklage. Bismarck legt zu viel Gewicht aut einzelne parlamentarische Perlenen, deren Ein fluß doch mit der Abnahme ihrer Gclolglcl citt schwindet. Die Rationallibcralen verlieren durch die Sc eksion ein großes geistiges Kapital. Die Seceisionisten würden an Bedeu tung viel gewinnen, wenn dieselben I» Zukunft aut Be seitigung deö Kulturkampfes hinwirke» wollten; aber die Seces sion gleiche dem Hähnchen, es hingen ihr »och die kulturkämpfc- rlichen Eierschalen an. Der Reichskanzler schafft keinen Wan del nach seinem Wunsche, wenn er durch kleine Eoncelsioncn besänftigend wirken will. E ne gründliche Umkehr ist nothwendig; ohne eine solche wanken und weichen wir nicht, selbst wenn man uns mit einem zweiten Falk droben sollte. tBewegung.» Wir werden wahrscheinlich in alter Stärke wieder am Platze erscheinen und hostcn, daß die übrigen Herren neläu- tert auS den Wablcn bcrvorgcbc» werten. Er spricht iür den Antrag der Kommiilion (säbrl.Bcruiung deö Reichstags im Oki.», da er will, daß. so lange der Knllurkamps dauert, den Katholiken Gelegenheit geboten werde, iorc Klagen möglichst oit vorzu. bringen. Der Antrag der Komiwsston wirb mit 140 gegen IW Stimmen k5 enthalten sich her Abstimmung« angcnommcn. Be- merkenswertl, ist, daß die Präien.z in dieser Session noch nie eine so bobe gewesen. Abgclehnt werken Liäbrige Etats, angenommen dagegen 4jährige Legislatur - Periode» (alio künftighin bloö alle 5 Jahre Reichstags - Wahlen. «Für die Verlängerung der Legiölaiurpeliodcn sprachen p. Maltzabn» Güic. Fürst Hobeiilobc-Laugenvurg, Winktborst und Bennigsen. Richter will angefichtS des drohenden diktatorischen Regiments die Macht der Regierung nicht durch Veriassungs-Sienderungen stärken. Folgt:r. Lesung des Dieiittirohnungö-Besteuerungögesetzes. Sonnemann spricht dagegen und lobt sich die Frankiurter Micth- zinSgroschen. Schluß der Debatte. Haienclever erklärt, daß Ivm zum dritte» Male daS Wort adgeichiiitten worden, nennt daS ein terroristisches Veriadren und wird zur Ordnung gcruien. DaS Gesetz wirb mit 140 gegen i:u Stimmen angenommen. Berlin. Dem BundcSrath ist ei» Antrag au> Abände rung des Zolltarifs »znaegangen, wodurch die Zölle aui Wein beeren und Müistcnlabrikatc erhöht werden. — Nächster Tage wird dem BundcSrath eine Vorlage über Errichtung des Reichs- tagSgebäudcS auf kein Terrain deS Palai? RaczvnSkl <am Tlllergarlc») zugehcn. DlcGcrichtökostenkommIlsio» beschloß die, weitere Herabsetzung brr Gedübrcn Im Mahn- und AuigedvtS- Vcrsabren- i Wie». In Prag soll unter dem gemeinsamen Namen Earola Fernandea eine Universität deutscher und cinc böhmllchcc Unter,iclstssprachc eingerichtet werden. Die letztere wird den I. Qciodcr 1881 eröffnet werten. Berliner Börse. Die Börse eröfsnctc elwaS reicrvirt; bald aber wurde, besonders ans Grund günstiger auöwärilgcr Mel dungen, die Stimmung eine angercgke und die Hausse tendenz mähte weitere Fortschritte, wobei alle Gedlctc profi- lirtcn. Schluß wieder etwas schwächer und stiller. Ocslcr- rkichiiche Ercdit «'>, Ungarische Ercdit 0. Franzosen 4, Lombarde» 4>/i Mark höher schließend. Deutsche Bahnen wenig beachtet, österreichische belebt und zum Thctl stark stei gend. besonders Galizier, Dup - Bvtcndacher, Buschliebrader Prioritäten iest. Banken desgl.. aber, mit Ausnabme der stör belebte» leitenden Wcribe iDiskontogesellschait 8. Deutsche Bank '/> Proc. höher« ruhig, i» russische» Anleihen lchhackcr Verkehr zu steigenden Eoursen. Bergwerke und Industrien wcnig verändert. Lokales und Sächsisches. — Gestern Mittag 12 Uhr 20 Min. traten IJ. KK. HH. Prinz Wilhelm ron Preußen und Gemahlin zum Besuch am hiesigen König!. Hole ein und legabcn sich direkt in die König!. Villa nach Strehlen. Zum Ein« lang aui dem Bahnhoie wäre» anweiend: Kaiumcrhcrr von Milkitz, Gencrallcuiuaiit von Funke, der preußische Gciantte Gras von Dönhoff und der Le- gatioiiösckrctär Grat Waldenburg. — Der Piarrcr zu Set. Nicolai In Leipzig, 0o. tlwol. Friede. Ahlseld, Ist zum Geh. Kirchcnrath ernannt worben. — Der sogenannte W a l p u rg i ö - L a n d ta g der Pro- vinzialstänre der sächsischen Oderlausitz, der am Montag in Bautzen abgehackt» ward, hat diesmal bedeutende Summen lür viele gemeinnützige und wvhlthätige Zwecke beivill gt, unv zwar >2,ö«x> M. zur Verzinsung dcz. Tilgung der pon bcn durch die Wasserfimb am 14. Juni 1880 geschädigten Gemeinten au'ge- nommenen Darlchnc, 44.ÖOO M. iür dem Landkreise angchörcnde Klinke und 20,000 M. jpeclell iür Blinde, Taubstumme und Blödsinn ge. zur Unterbringung verwahrloster oder verwaister Kinder iL.ooo M., zur Unterbringung Siecher rc. 0000 M.. 8000 M. Iür bcn Straßenbau. 7100 M. lür Obstvauiöldcrung, 4000 M. lür die sächsische Stiftung und 4500 M. zu Stipen dien iür StrElrciide, — Die Gewerke-OrdnungS-Kommisslon deö Reichstages hat sich Iür Errichtung von Hantwerkerkammcrn nicht erklären können, dagegen aber die allgemeine Eimübrung von Gcwerbe- kammern als Vertretung des gesammtc» Kleingewerbes verlangt und überhaupt das ganze Lhilcm tco Gei'ctzcnlwuris, die Neu er r I ch t u n g von In » u ii g e n gebilligt. In Bezug aui die ?lr>llbcsstmi!i»ngc» wurde der Antrag der Koinervalivc», an Llcilc des Wortes „Iniiungsmeiücr" in der Bestimmung, daß Dicieistgc» unter Strafe gestellt werken «ollen, die, ohne einer Innung anzugchörci«. sich als „InnunaSmciner" bezeichnen, ein fach „Meister" zu letzen, »ach cistichfedcuer Bckämpiung seitens der Liberalen adgeichnt. Dcö.ckkichcn wurde Artikel :i der Vor lage gestrichen, weicher der Eeniralvehördc die Beiiigiiiß gicbt, sie bei Erlaß dieses Gesetzes bcnebcntcu Innungen, sotcin siebis Enke 1885 ihre Vcriassnngcn dlcicm Gcictzc gemäß nicht adgcändcrt haben, zu schließen. — Die Komiistssio» iür tcn Geickeniwurl, belr. die Bezeichnung des Raumgchaltcö iür Flüssigkcits- Geiäße hat sich daiür erklärt, daß vom I. Januar 1884 ad alle Schankgciäßc — Gläser, Flaschen, Krüge ic. - mit einem te» Lolllnhcstt begrenzenden Füllstrich und bei diesem mit der Be zeichnung des LoUinhallcs »ach Lstermak vericbe» tcin müssen. Nur ganze und halbe Lilcrmaßc bcdüricn kerneS Striches unv keiner Bezeichnung. Tie Eichung auch der Fässer ist von der Kommission in Wegfall gebracht worden. — In der steinigen Be zirksauSichußsi bring der Kgl. Amtül'aurtmannsck'ait Drcötcn-AIlnabl ward bedingungs weise die Erweiterung der .Kautsmann'schcn chemischen Fabrik in Niedersedlitz, wie die Errichtung einer Ehamottcwaarcniadrik in Plauen und von verschietcnen Gesucken ln Schanksachen rc. nur daS der verehrt. Wolter in Euniiciotorf «Restaurant zur Prinzenböhc« genehmigt. Der Einziehung eines Fußweges von .Kleinopitz »gch Oherhermstori und einem Rcgnlatipc über Er hebung von Bcsitzvcrändcrungdabgabcn ln der Gemeinde Birkigt wurde zugestlinmt. - Ucker die o-reichtung einer Bczirkögnsialt ward In geheimer Sitzung verhandelt. „Geichchen und geben Drcßdcn denn siebenden tagh des MonatS Mah, nach Ehlistl unsere erlöierS und seltgmacherö gcbnrth. im Tausend iüni hundert und ein und achzigslcm Jahre. Auaustus Chunürst". So lautet der Schluß der Stickungö- urkuude tür die König!. Hoiapoihcke, welche der Knriüist heute vor!10 0 Jahren aus Anregung seiner erlauchten Gemahlin, der Kuriürsiin Anna, „gcdohrcn aus Königlichem Stamme Danncmarck", errichtete. Dav aitchrwürtigc Iniiiliit hat In den verflossenen 8 I hrhunbcrlen viel Segen und Gutes gethan, möge ihm für immer und iür die nächste Zukunft unter der jetzigen ausgezeichneten Lcliniig deö Herrn 1)r. Earo das ehrende Vertrauen des Hoies und der'Bevölkerung -u Aster Heil erhalten bleiben. Di. Earo hat zur Feier des Tagcö das In dem Besitz der Oificin befindliche wcrthvoiie Blltniß der heben Ltstlcrin festlich bekränzt am Fenster ausgestellt, nebst einer bezüglichen Urkunde. Links und rechts vom Bilde sieben zwei Schalen mit orientalischen und sächsischen Perlen, deren GewichtSwertb nach Millionen zn zählen wäre, wenn hieieibcn nicht sehr klein wären. Dieselben stammen noch aus den Mcdiegmentcn-Porräibrn der Mutter Anna, cbcmo geben vic Im Fcnttcr befindlichen alten n»v höchst weribvoiien Gesäße ein Bild von der damaligen Einrichtung der alte» Oificin. - L. kl. F- l üchtige R eikeski, zen aiiS Ita11en. «Schluß.« Für einen ansehnlichen Tbcil der Bevölkerung RomS können die Kirchen nickst viel mehr «ein als Untcrl'altungblokale. Man trifft sich darin aut Bestellung, «vic vei »nS >uif einer öffent lichen Promenade. Obgleich an den Kirchcnthürcn Anschläge daö Mltbringcn von Hunden untersagen, sab ich doch in verschie denen Stätten des Gottesdienstes Frauen niedciknien, te» Hund an der kurze» Leine hallend. Auch ins Theater bringt man mit- unter hierzulande seine geliebte Möppe mit; so «rar gestern Abend in dem feinen l'>u'»oo (osinniii eine Hündin, die natürlich, wie die meisten Italienerinnen, ihre Flöhe hatte, meine nächste Nach barin. Daö Treiben in rer Pcterökiiche hatte während des Oster festes, wie ichon neulich bcmcikt, etwas durchaus Weltliches, Iabrmarkianigeö. Schon die Mannichialtigkcit der Erscheinun gen der Kiichenvcincher craicbt ein äußerst malerisches Bild. Priester, Mönche, No,mm und Klrchenticuer in alle«Hand Trach ten, karuntcr oit sehr kostbare, Landleure aus der römischen Sam« paana. seine Herren und Damen aus der Stadt, zahllose Fremde.
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