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Januar 1S37 Im FaN« vou h»her«r Tewall, verdo«, «l^retend«, «etrled» stSrunge» hat der vezleher »er «ierbun,treibend« leim A» sprllch«, fall» dl« Zeitung in beschrinlle« llmsang«, a«Npilte» oder nicht erscheint Erfüllung, ort ist D««,de«. Der japanische Reichstag aufgelöst Oie Wehrmacht forderte die Auflösung Der Zusammenstoß zwischen dem KrlegSminister und den Parteien während der Sitzung am Donnerstag Tokio, 22. Ian. Die Agentur Domei und Extrablätter der hiesigen Zeitungen melden als Beschlich der entscheidenden Kabl- nettssitzung die Auflösung des japanischenReichs- t a g e s. Die politischen Kreise beurteilen die Reichstagsauf« lösung allgemein als Sieg des Standpunktes der Wehrmacht, sind aber der Auffassung, datz diese Auf lösung den verschiedensten Entwicklungsmög lichkellen Raum gibt. Das sapanischeKabinett war am Freitag früh zu einer wichtigen Sitzung zusammengetreten, um eine Lösung der Krise zu finden, die aus dem Zusam menstoß zwischen den Parteien und dem Kriegsminister während der Reichstags sitz u n g a m D o n ne r s 1 a g entstanden ist. Der Sprecher bestätigte halbamtlich die Nachricht, datz die Wehrmacht in ultimativer Form die AuflösungdesReichstagesverlangt.daihrdle weitere Zusammenarbeit mit den im Reichstag vertretenen Parteien unmöglich erscheint. Falls die Auflösung des Reichstages infolge des Widerstandes der 4 im Kabinett vertretenen Parteimlnister nicht durchzusetzen sein sollte, verlangte die Wehrmacht den Rücktritt dieser vier Mini ¬ ster und ihre Ersetzung durch Männer, die parteipolitisch nicht gebunden sind, um mit Hilfe eines solchen umgeform- ten Kabinetts die Reichstagsauslösung durchzusetzen. Der unter dem Druck« der japanischen Wehrmacht erfolgten Auflösung des Reichstages liegen die Vorgänge in der gestrigen Sitzung des japanischen Parlaments zugrunde. Während das japanische Oberhaus die Erklärungen des Ministerpräsidenten, des Außenministers und des Finanzmini sters mit Ruhe aufnahm, unternahm in der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses die Seiyukai einen lär inenden Vorstotz und begleitete die Rechenschaftsberichte der Minister mit Zwischenrufen. Der Vertreter der Seiyukai Hamada er ging sich in besonders heftigen Angriffen auf den Kriegsminister und behauptete, datz die Reform der Wehrmacht entgegen der Ansicht des Kriegsministers noch lange nicht durchgesührt worden sei, da der Einslutz des Militärs auf die Politik augenblicklich stärker denn je sei. Bei der Entgegnung des Kricgsininisters kam cs zu einem heftigen Zusammenstotz. Im Anschlutz an die Debatte wurde ein Kabinettsrat einberufen. Hierauf hielt Ministerpräsident Hirotadem KaiserVortrag. Darauf wurde das Parlament zunächst auf Vorschlag des Kabi netts und mit Genehmigung des Kaisers auf drei Tage vertagt. Heute vormittag fand dann, wie oben berichtet, eine erneute Kabinettssitzung statt. In der die Auf lösung des japanischen Reichstages beschlossen wurde. Polens Vertei-igungs- und Wehrvorlagen Eine Billiarde Zloty für den VerteldigungSfonds Warschau, 22. Januar. Der poinisck)« Ministcrrat hat zwei Gesetze über die Aus stattung des Nationalen Verteidigungsfonds und über staatliche Investierungsarbeiten beschlossen. Dem nationalen Verteidi gungsfonds soll danach in den vier Jahren 1937 bis 1940 Ins gesamt eine Milliarde Zloty zugcmiesen «verden. Diese Sum men werden in erster Linie aus der französischen Rüstungsanleihe und den französisck)en Krediten gedeckt. Al»gcsehen vom Jahre 1937, dessen Gesamtbetrag aus der französisck>en Anleihe stammt, sind für die weiteren drei Jahre ergänzende Anleihen bis zur Höhe von -10V Millionen und ergänzende Kredite in Aussicht ge nommen. Das Gesetz Uber die staatlichen Inocstierungcn steht für das Jahr 1937 Anlagen in Höhe von 264 Millionen Zloty vor. Die Mittel dafür werden aus dein Arbeitsfonds und durch dis staatlichen Finanzinstitute aufgebracht, so -atz eine innere An leihe zur Finanzierung des Investierungsplckncg nickt vorgesehen ist. Der Plan der Investierungen wird unter dem Gesichtspunkt der Hebung der Wehrfähigkeit des Staates aufgestellt. Irische Anteilnahme am Tode des Gesandte» von Kuhlmann Dublin. 22. Ian. Die Nachricht vom Ableben des deutschen Gesandten im Freistaat Irland, Wilhelm von Kuhlmann, hat in irischen Kreisen aufrichtiges Mitgefühl erweckt. Während seiner verhältnismätzig kurzen Amtstätigkeit in der Hauptstadt des Freistaates hatte sich der Gesandte das Vertrauen aller erworben, mit denen er in Berührung kam. Bei Besuchen deutscher Künstler war sein Haus ein beliebter Mittelpunkt der Musikfreunde Dublins. Am Donnerstag fand für den Verstorbenen ein Tedenkgottes- dlenst statt. BorBeglnn der großen Manöver in Slnaapore London. 22. Januar. In Singapore beginnen in den nächsten Tagen grosse Ma- nöoer der britischen Flotte, der Luftstreltkräft« und der De- satzungstruppen, um die Verteidigungsmöglichketten des Hafens für den Ernstfall zu prüfen. Das erste In Uebcrsee stationierte Lustgeschwader, die an diesen Manövern teilnehmen, ist bereits in Singapore «ingetroffen. Es handelt sich um das 27. Luft geschwader, das in Kohat stationiert ist. Zypern wird SauviWvunkt der britischen LuststreMSste im Wichen Mittelmeer London, 22. Januar. Die Insel Zypern wird, wie „Morning Post" berichtet. In kurzer Zeit ein strategischer Mittelpunkt der briiisckfen Luft streitkräfte Im östlichen Mitielmeer werden. In der Nähe des Houpiortes der Instf. Nikosia, werden unierirdische Flugzeug hallen für ivenigsteno 50 Flugzeug« angelegt. Die Gesamtkostcn dieser Anlage beliefen sich mif rund 250 000 Pfund. Die Gar nison werde von einer Kompanie auf ein Bataillon erhöht wer den. Die Besatzungstruppen würden dann mit Einschluß des Stabes der Luftstreitkräfte etwa 2000 Mann stark sein. Die Bedeutung Zyperns sei in strategischer Hinsicht durch die Vollendung der Oelleitung von den Oelseldcrn des Irak nach Haifa autzerordentlich gewachsen. Bolschewistische- Munitionslager in die Lust geflogen Vorzügliche Kampsstimmung bei den siegreichen National truppen. Salamanca, 22. Januar. Nationale Bombenflugzeuge wiederholten am Donnerstag ihren bereits am Vortage erfolgreich durchgesührten Angriff auf die befestigten bolsck)eivistisck)«n Stellungen bei Valdemorillo und Colmenarefe an der Madrider Front Riesig« Explo sionen sowie ein grotzer Brandl>erd zeigten an. datz in Valde morillo ein bolschewistisches Munitionslager als Folge der nationalen Bombenabwürfe in die Lust geflo gen ist Im Abschnitt Universitätsstadt erfolgt« in den Morgenstunden des Donnerstag abermals ein heftiger Gegen angriff der Bolschewisten. Legionäre und Marokkaner liehen die Bandon bis auf wenige Meter vor der vordersten Graben linie hcrankommen und verursachten ihnen durch Handgranaten und Maschinengewehre so schwere Verluste, datz sie nach kurzer Zeit zurückwichen. Auch die im Madrider Westpark liegenden nationalen Streitkräfte wiesen einen bolsck>ewistischen Gegen angriff erfolgreich zurück und verfolgten die Angreifer bis in ihre eigenen Grabenlinien. Jin nationalen Lager herrscht nach der siegreich beendeten Abwehrschlacht am Eerro de los Angeles eine vorzüglich Kampf stimmung. Festigung der Malaga-Front Der nationale Heeresbericht vom Donnerstag meldet die Festigungder nationalen Frontabschnitte in der Provinz Malaga und die Säuberung der in den Bergen von Ronda gelegenen Ortschaften von versprengten bolschewistisckien Horden. Ferner wurde die Verbindung zwischen den einzelnen nationalen Vorhuten hergestellt. Die nationalen Truppen er beuteten umfcSxgreiches Material, darunter Lastkraftwagen, Le bensmittel, Vieh und Sanitätsmaterial. Von den Frontabschnitten der Nordarmee gab es autzer geringer Gefechtstättgkeit nichts Neues zu melden. Generalleutnant p. Ment 1° Magdeburgs letzter Festungskommandant. Magdeburg. 22. Januar. Jin Alter von 83 Jahren verstarb in Wernigerode am Harz Generalleutnant a. D. o. Mentz. Er war der letzte Komman dant der Festung Magdeburg, ehe sie geschleift wurde. Wo kam plötzlich die Kälte her? Die Wettervorhersage und ihre Anwendung — Ein Blick in die Arbeit des Reichswetterdienstes Wenn Sie einen Wochenausflug machen wollen, interessiert Sie mit in erster Linie das Wetter; wenn der Bauer seine Ernte einbringt, gilt sein erster besorgter Blick morgens dem Himmel; wenn ein Flieger startet, muh er sich über die Wetterlage informieren, kurz, die Wirtschaft, der Handel und der Verkehr haben ein reg- stes Interesse an der Wettervorhersage. Die Ausgaben, die dem Wetterdienst gestellt sind, sind so vielseitig, und die Verantwortung, die er dabei zu tragen hat, ist so groh, daß es nicht mehr als berechtigt ist, auch einmal zu er fahren, wie eigentlich eine Wetterkarte ent steht. Man liest wohl jeden Nachmittag beim ersten Durchblättern der Zeitung die wenigen, Knaggen Worte, daß für morgen „trockenes Wetter mit ansteigenden Temgeraturen und wachsender Bewölkung zu erwarten ist", über die Bedeutung der kleinen, der Wettervorher sage oft beigegebenen Karte haben sich aber wohl nur wenige Gedanken gemacht. Und doch ist gerade sie das Interessanteste der ganzen Wettervorhersage. Der Wetterdienst, der jetzt schon aus den Erfahrun gen der jahrelangen Arbeit der Meteorologen gelernt hat, hat für den Aufbau seiner Wetterkarte und die Erfor schung der täglichen Wetterlage zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung. Die Grundlage für die Voraussage ist die Feststellung des augenblicklich herrschenden Wetters. Aus vielen tau.end gleichzeitig anaestellten Beobachtungen, die von den Wetterstationen rings um den Erdball gemacht werden, stellt sich der Meteorologe ein Bild der atmosphä rischen Lage zusammen. In Deutschland sind es 17 Haupt- Wetterdienststellen, und zwar Köuiosberg, Berlin, Stet tin, Breslau, Dresden, Erfurt, Magdeburg, Köln, Es sen, Frankfurt, Saarbrücken. München. Nürnberg, Stutt gart, Hannover, Bremen und Hamburg. An jedem dieser . genannten Orte steigt am frühen Morgen ein Flugzeug auf, das mit einem Meteorologen und zahlreichen In strumenten an Bord bis zu 6000 Meter hinaufklettert und gewissermaßen im Querschnitt ein Bild der herrschenden Luftverhältnisse aufnimmt. Es werden dobei Luftdruck. Feuchtigkeitsgehalt und Temperatur gemessen und kleine Pilotballons, die bis auf 15 Meter Höhe kommen und mit feinen Instrumenten verfolgt werden, geben zugleich Windrichtung und Windoelckmn>digke't in den einzelnen übereinander lagernden Luftschichten an. Alle diese Beobachtungen werden von einer Zentral stelle gesammelt und auf der Karte ausgewertet. .Dis Orte mit gleichem Luftdruck werden durch Linien ver bunden, mit kleinen Pfeilen die Windrichtung und Stärke eingetragen und wenig später ist mit den Meldungen van den auf See befindlichen Schiffen eine Karte mit der über ganz Europa und dem Atlantik herrschenden Wetter lage entstanden. Unter jeder Wetterkarte sind die Zeichen erklärungen angegeben, so daß es also gar nicht so schwer ist, alles zu lesen und richtig zu deuten. Und von dieser theoretischen Meteorologie bis zu ihrer praktischen Auswertung ist kein weiter Weg. Es ist festgestellt, daß sich von Osten ein Hoch arktischer Kalt luft mit 60 Stundenkilometer-Geschwindigkeit nähert und zugleich vom Südatlantik ein Tief wärmerer Meeresluft sich im Anmarsch befindet. Diese beiden Luitmassen tref fen nun, wie es in diesen Tagen der Fall war, über Deutschland zusammen, und zwar bildete hierbei ungefähr die Weser die Wetterscheide. Im Westen war es warm, während im Osten grimmige Kälte herrschte. Beim Zu sammentreffen entstehen Störungsgebiete, die leichtere Warmluft schiebt sich an der Kaltfront nach oben und ver liert dabei ihre Feuchtigkeit: es regnet oder schneit. Dis auftretenden Luftwirbel sind der Wind. Die Erklärung ist also ganz einfach. Wir willen, w-'lcke Lustmassen in Be- rvegung sind, können aus ihrer Geschwindigkeit den Ort ihres Zusammentreffens errechnen und hierauf unsere Wetterprognose aufbauen. Ja, wird mancher einmenden. der Wetterbericht stimmt aber nicht immer. Das ist richtig. Aber der Wetter dienst ist schon sehr zufrieden, wenn er heute mit einem Satz von 85 v. H. Wahrscheinlichkeit bei seinen Prognosen rechnen kann; die 15 v. H. Fehlschläge beruhen auf fal scher Abschätzung im zeitlichen Ablauf des W'tters. Ver langsamt plötzlich ein Hochdruckgebiet leine Geschwindig keit, dann tritt das Dorausgesaote schlechte oder schöne Wetter erst 2-1 Stunden später ein. Wer nun eine Wetter voraussage genau so hinnimmt wie die Ankündigung bei-